Unsere Kinder haben das Potenzial, ewiges Leben als Kinder Gottes zu erlangen! Wie können wir unseren Kindern helfen, dieses großartige Ziel zu erreichen?
Von Robert Fahey
Irgendwann passiert es zwischen Ihrem Kind und Ihnen. Vor Ihnen haben es auch andere Eltern erlebt. Sie spüren einen Widerstand. Gegen nichts Besonderes, und doch gegen alles. Sie erklären eine Sache, die eigentlich keiner Erklärung bedarf. Die Unterhaltung mit Ihrem Kind verläuft nicht gelöst und vertrauensvoll. Stattdessen spüren Sie zwischen sich und Ihrem Kind Gegensätze und Missklänge. Plötzlich haben Sie das Gefühl, Sie brauchten einen Anwalt, um mit Ihrem eigenen Kind zu sprechen. Sie untermauern Ihre Sache mit unanfechtbaren Tatsachen, aber Ihre logischen Argumente werden gegen Sie zurückgeschleudert als Beweis für Ihre unvernünftigen Ansichten.
Mit seinem Verhalten bekundet Ihr Kind die natürliche menschliche Gesinnung – „den Geist dieser Welt“. Der Widerstand, den Sie spüren, beruht auf einer geistigen Macht. Wenn Sie das nicht erkennen, werden Sie damit nicht richtig umgehen können. Die Verlierer dabei werden Sie und Ihr Kind sein.
Der Geist im Menschen
Der Apostel Paulus wies auf den „Geist des Menschen“ hin, der – in Verbindung mit unserem Gehirn – uns unsere intellektuellen Fähigkeiten ermöglicht: „Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist?“ (1. Korinther 2,11; alle Hervorhebungen durch uns). Ihr Kind hat diesen Geist im Menschen. Jeder Mensch hat einen ganz individuellen Geist. Durch den Geist im Menschen haben unsere Kinder ihr Denkvermögen. Dazu gehört eine wichtige Komponente für die Entwicklung gerechten Charakters: Entscheidungsfreiheit.
Es wird im Laufe seines Lebens eigene Entscheidungen treffen. Am Ende seines Lebens wird Ihr Kind, dessen Charakter dann ausgereift sein wird, vor Jesus Christus stehen und als Einzelner nach seinen Werken und dem Charakter, den es entwickelt hat, gerichtet werden. Unsere Meinung als Eltern wird dann nicht vonnöten sein – ebenso wenig Rechtfertigungen, Ausflüchte oder Entschuldigungen. Ihr Kind wird allein vor Christus stehen müssen.
Wenn unsere Kinder in den ersten Monaten ihres Lebens in ihrem Bettchen schlafen, sind sie in allem von uns völlig abhängig. Aber denken Sie daran, in wenigen Jahren wird Ihr Kind selbst entscheiden, ob es auf Sie hört oder nicht. Sie werden keine Möglichkeit mehr haben, über Ihr Kind zu bestimmen. Es wird notwendig sein, dass Ihr Kind freiwillig auf Ihre Wünsche eingeht und Ihren Anweisungen Folge leistet. Es wird selbst entscheiden, ob es das 5. Gebot der Zehn Gebote – und die anderen Gebote Gottes – befolgt. Ihr Kind ist eine selbstständige Persönlichkeit, die sich von sämtlichen anderen Menschen unterscheidet. Auch von Ihnen!
Da Ihr Kind den Geist im Menschen besitzt, wird es anfangen, menschliches Wissen in sich aufzunehmen. Dabei sind Sie und Ihre Familie in den ersten kurzen Lebensjahren Ihres Kindes dessen einzige Lehrer.
Die Kinder gläubiger Eltern sind bei Gott ausgesondert
Wie Christus durch seinen Apostel Paulus offenbart hat, geht aus 1. Korinther 7, Vers 14 hervor, dass die noch nicht bekehrten Kinder von Gläubigen ausgesondert sind. Die Bibel nennt sie heilig: „Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat und es gefällt ihr, bei ihm zu wohnen, so soll er sich nicht von ihr scheiden. Und wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und es gefällt ihm, bei ihr zu wohnen, so soll sie sich nicht von ihm scheiden. Denn der ungläubige Mann ist geheiligt durch die Frau und die ungläubige Frau ist geheiligt durch den gläubigen Mann. Sonst wären eure Kinder unrein; nun aber sind sie heilig“ (1. Korinther 7,12-14).
In diesen Versen behandelt der Apostel Paulus solche Ehen, bei denen nur einer der Partner gläubig ist. Trifft der Zustand des Geheiligtseins auf die Kinder einer solchen geistlichen „Mischehe“ zu, umso mehr gilt dieser Zustand für solche Kinder, deren Eltern beide gläubig sind. Mit anderen Worten: Die Kinder gläubiger Eltern – auch wenn nur ein Elternteil gläubig ist – haben Zugang zu Gott und den Dingen, die der Geist Gottes offenbart.
Das Wissen, dass es einen Geist im Menschen gibt und dass unsere Kinder Zugang zu den geistlichen Werten Gottes haben, birgt für uns als Gläubige den Schlüssel zu erfolgreicher Kindererziehung. Es lehrt uns, wie man „einen Knaben an seinen Weg“ gewöhnen soll (Sprüche 22,6).
Ihr Kind kann die Dinge Gottes lernen und verstehen. Sie können es lehren, dass Gott der Schöpfer ist und dass er die Menschen zu einem bestimmten Zweck auf die Erde setzte. Sie können Ihrem Kind erklären, wie es sich seines Selbst bewusst wurde. Sie können ihm auch von Gottes großzügigem Angebot erzählen, denen ewiges Leben zu schenken, die ihm gehorchen. Ihr Kind kann anfangen, Gottes Plan, wie er in der Symbolik der biblischen Feste zum Ausdruck kommt, zu verstehen.
Natürlich ist Ihr Einfluss nicht der einzige im Leben Ihres Kindes. In der Schule lernt es Mathematik, Naturwissenschaften, Geschichte, Kunst und Musik. Es erweitert sein Wissen außerdem durch Fernsehen, Bücher, Zeitschriften und durch den Einfluss anderer Kinder. Sein Geist wird begierig Wissen in sich aufnehmen – und alles, „was im Menschen ist“.
Früher oder später wird Ihr Kind auch dem „Geist dieser Welt“ ausgesetzt sein, durch den ihm Eitelkeit, Auflehnung gegen Autorität und selbstsüchtige fleischliche Begierden eingeflößt werden. Wie weit es diesem falschen Geist nachgibt, hängt davon ab, ob es diesen Geist als das erkennt, was er ist, und ob es lernt, solche Gesinnungen zu verabscheuen.
Im Gegensatz zu anderen Kindern haben unsere Kinder die Möglichkeit, sich für den wahren Weg Gottes zu entscheiden. Sie können sich Gott und den Dingen Gottes zuwenden – oder sie können sich der verbitterten, feindseligen Geisteshaltung des Widersachers zuwenden. Letztendlich ist es ihre Entscheidung.
Wenn Sie als Vater oder Mutter gläubig sind, ist es Ihre Aufgabe, Ihre Kinder zu lehren, richtige Entscheidungen zu treffen. Sie sollen Ihr Kind in jungen Jahren Gottes Werte lehren, bevor es Satans Welt und ihren fleischlichen Einstellungen ausgesetzt ist.
Gottes Werte vermitteln
Für gläubige Eltern ist es in dieser Welt schwierig, Gottes Werte zu lehren. Doch unsere persönliche Haltung gegenüber unserer eigenen Berufung ist wichtig. Wenn wir es nicht zu schätzen wissen, dass wir persönlich berufen sind, um bei der Wiederkehr Jesu Christi zu Gottes Erstlingen zu gehören, sein Wort zu verstehen, mit anderen Berufenen Gemeinschaft zu pflegen, an der Verkündigung des Wortes Anteil zu haben und dabei unsere Mitstreiter zu unterstützen, dann können wir keinem anderen Menschen nahebringen, welch großer Segen es ist, Gottes Lebensweise zu praktizieren und zum Leib Christi – der wahren Kirche Gottes – zu gehören.
Wenn Sie sich in einem solchen Zustand befinden, ist der erste Schritt zur Erziehung Ihrer Kinder, Gottes heiligen Geist in sich selbst wirksam werden zu lassen. Das tun Sie, wenn Sie sein Wort studieren, wenn Sie seine Lebensweise aus ganzem Herzen annehmen und Satans übler Geisteshaltung widerstehen.
Sie fangen ganz am Anfang an. Ihre Kinder haben Zugang zu Gott, weil sein Geist in Ihnen wohnt. Wenn Sie Gottes Geist vernachlässigen, mit einem Fuß in der Welt bleiben und Satans zynische, negative, entmutigte Geisteshaltung widerspiegeln, wird der Zugang Ihrer Kinder zu Gott erschwert sein.
Wenn Gottes Geist Ihr Leben durchdringt, wenn Sie glücklich sind, ein Teil des Leibes Christi zu sein, dann hat Ihre Familie besseren Zugang zu Gott. Paulus sah dieses in der Familie des Timotheus, seines jungen Mitstreiters: „Denn ich erinnere mich an den ungefärbten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiss, auch in dir. Aus diesem Grund erinnere ich dich daran, dass du erweckest die Gabe Gottes, die in dir ist durch die Auflegung meiner Hände“ (2. Timotheus 1,5-6).
Geben kontra Nehmen
Gott betrachtet alle menschlichen Geisteshaltungen und die daraus hervorgehenden Handlungen als nur zwei grundlegende Lebensweisen. Man kann diese beiden Lebensweisen so beschreiben, dass selbst ein Kind sie verstehen kann. Die eine ist der Weg des Gebens, die andere der Weg des Nehmens.
Diejenigen, die Gottes Geist haben, werden Geisteshaltungen so beurteilen, wie Gott sie beurteilt. Wahre Christen werden erkennen, welcher Geist welcher ist, und dann den Weg wählen, der Gott gefällt – den Weg, der zu innerer Freude, Hilfsbereitschaft, gegenseitiger Achtung und vor allem zum Frieden führt.
„Habt ihr aber bittern Neid und Streit in eurem Herzen, so rühmt euch nicht und lügt nicht der Wahrheit zuwider. Das ist nicht die Weisheit, die von oben herabkommt, sondern sie ist irdisch, niedrig und teuflisch. Denn wo Neid und Streit ist, da sind Unordnung und lauter böse Dinge. Die Weisheit aber von oben her ist zuerst lauter, dann friedfertig, gütig, lässt sich etwas sagen, ist reich an Barmherzigkeit und guten Früchten, unparteiisch, ohne Heuchelei“ (Jakobus 3,14-17).
Lehren Sie Ihr Kind, diese beiden grundverschiedenen Wege zu erkennen, solange Sie die Möglichkeit haben. Viele alltägliche Erfahrungen können dazu benutzt werden, die Früchte des einen Weges im Gegensatz zu den Früchten des anderen Weges zu veranschaulichen. Beispiele sind Zank unter Spielkameraden, die Befolgung von Regeln, Rücksicht auf andere, Wahrheitsliebe und der sorgsame Umgang mit dem Eigentum anderer Menschen. Sie werden überrascht sein, wie klar und deutlich Sie Gottes Werte lehren können und wie schnell Ihr Kind sie erlernt.
Bringen Sie ihm die angenehmen Ergebnisse von Gottes Lebensweise nahe. Zum Beispiel sagt Gott immer die Wahrheit. Wer könnte jemandem trauen, der lügt? Zeigen Sie ihm durch Ihr Beispiel, dass Ihr Ja ja bedeutet, genauso wie man sich auf Gottes Wort verlassen kann.
Daraus folgt aber auch, dass Ihr Nein auch nein bedeutet. „Schwört nicht, weder bei dem Himmel noch bei der Erde noch mit einem andern Eid. Es sei aber euer Ja ein Ja und euer Nein ein Nein, damit ihr nicht dem Gericht verfallt“ (Jakobus 5,12). Seien Sie darin konsequent. Wenn Ihr Kind Sie respektieren soll, wird es Ihr Nein respektieren müssen. Wenn Sie regelmäßig eine Anweisung mehr als einmal erteilen müssen, wird Ihr Wort nicht respektiert. Erwarten Sie nicht immer eine sofortige Haltung des Entgegenkommens. Rechnen Sie mit Verhandlungen, Meinungsverschiedenheiten und manchmal sogar Ablehnung.
Achtung vor und Liebe zu Ihrem Kind wird Ihnen das Herz Ihres Kindes gewinnen helfen. Diese Geisteshaltung sucht Gott bei Ihnen. Es ist die gleiche innere Haltung, die Sie bei Ihrem Kind sehen möchten.
Erkennen Sie die Einstellung Ihres Kindes
Eine wichtige Aufgabe von Eltern bei der Kindererziehung ist das Erkennen von Einstellungen bei den Kindern. Es wird besonders in den ersten Lebensjahren Gelegenheiten geben, wenn Sie spüren, dass das gegenseitige Vertrauen ungestört ist, dass Sie und Ihr Kind offen und ehrlich miteinander sprechen.
Diese Gelegenheiten sind kostbar. Schätzen und nutzen Sie sie, um das Vertrauensverhältnis zu Ihrem Kind zu festigen. Vielleicht sind solche Gelegenheiten später allzu selten. Sollte Ihr Kind seinen Sinn entschieden dem Geist dieser Welt zuwenden, dann können Sie es mit allen Schätzen dieser Welt nicht zurückkaufen.
Mit großer Wahrscheinlichkeit werden Sie früher oder später eine andere Einstellung bei Ihrem Kind erleben. Vielleicht führt es einen bestimmten Auftrag aus, den Sie ihm gegeben haben, aber es geschieht widerwillig. Oder Ihre Motive und Ihre Kompetenz werden in Frage gestellt. Die eigenen Ansichten, Wünsche und Beschwerden dominieren den Sinn Ihres Kindes. Gedanken an andere werden durch eine Wand von Ichbezogenheit zurückgehalten. Stolz und Trotz sind Zeichen für die Überheblichkeit des Herzens (Hesekiel 28,17). Was ist dann zu tun?
Die Situation ist heikel. Wenn Sie wütend werden, lassen Sie dem gleichen grimmigen Geist freien Lauf, wie ihn die Welt Ihrem Kind vermitteln will. Dann werden Sie beide abgleiten in eine unnachgiebige Haltung von Feindseligkeit und gegenseitigen Beschuldigungen. Einige Familien finden, wenn sie einmal in einer solchen Situation sind, nicht wieder heraus.
Der Apostel Paulus schrieb an Timotheus über den Umgang der Ältesten mit Menschen in einer solchen Verfassung. Sein Rat eignet sich auch für Eltern: „Ein Knecht des Herrn aber soll nicht streitsüchtig sein, sondern freundlich gegen jedermann, im Lehren geschickt, der Böses ertragen kann und mit Sanftmut die Widerspenstigen zurechtweist, ob ihnen Gott vielleicht Buße [Reue bzw. Umkehr] gebe, die Wahrheit zu erkennen und wieder nüchtern zu werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen“ (2. Timotheus 2,24-26).
In solchen Situationen gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren. Jetzt kommt das zum Tragen, was Sie Ihr Kind in seinen ersten Lebensjahren gelehrt haben. Wenn Sie Ihr Kind gelehrt haben, die Einstellung Satans zu erkennen, und es diesen Weg nicht gehen möchte, können Sie das Problem mit ihm besprechen. Heben Sie den Streit einfach auf die geistliche Ebene. Stellen Sie dann die Verbindung her zu dem betreffenden Problem.
Erklären Sie die Haltung Ihres Kindes in Verbindung mit dem Prinzip Ursache und Wirkung, dann die Handlung und deren unvermeidliches Ergebnis. Vielleicht erkennt das Kind, was geschehen ist, und überwindet die störrische Einstellung. So einfach könnte es sein.
Manchmal sind andere Methoden notwendig. Wenn Ihr Kind einen trotzigen, feindseligen Geist hat, muss es Ihr Ziel sein, ihm dabei zu helfen, diesen Geist durch einen demütigen bzw. reumütigen zu ersetzen. Wenn Worte nichts nützen, dann ist irgendeine Art der Disziplinierung das Nächste, was Sie tun sollten. Nichts bringt so schnell Reue zustande wie die Erkenntnis, dass man nicht so groß und mächtig ist, wie man dachte. Gott sendet zuerst seine Propheten, doch danach sendet er manchmal seine Armeen!
Körperliche Bestrafung wird in vielen Gesellschaften mit kritischen Augen gesehen. Manche Eltern halten dies für angemessen; andere sind völlig dagegen. In manchen Ländern haben die Regierungen die körperliche Bestrafung völlig verboten.
Die Bibel macht Aussagen zu diesem Thema (Sprüche 13,24; 22,15), aber sie billigt keinen Missbrauch, wie manche behaupten. Auch sollten die zitierten Abschnitte nicht dahin gehend verstanden werden, dass dies der einzige effektive Weg der Disziplinierung ist. Es ist nämlich wichtig zu bedenken, dass es andere Wege gibt, eine Strafe zu erteilen. Dazu gehören etwa mündliche Zurechtweisung, der Entzug von Privilegien, die Einschränkung von Freiheiten und zusätzliche Aufgaben im Haushalt.
Manchmal sind solche Methoden sehr wirksam und manche sind bei einem Kind effektiver als bei einem anderen. Manche Kinder sind empfindsamer und reagieren auf Schelte. Andere erfordern gewagtere Schritte, wenn sie ihre Lektion lernen sollen. Was dabei zählt, ist das Ergebnis. Es ist ein göttliches Prinzip, dass nur so viel Bestrafung eingesetzt werden sollte, wie erforderlich ist, um das notwendige Ergebnis zu erzielen.
Gott ist Liebe. Gott züchtigt. Weil er die schlechten Früchte einer falschen Einstellung vorhersieht, weist Gott uns zurecht, um Reue zu bewirken (Hebräer 12,5-8). Seien Sie barmherzig! Wenn jemand bereut, vergibt Gott. Das bedeutet, Sie und ich bekommen nicht die Strafe, die wir verdienen. Ihre Kinder lernen Gottes Barmherzigkeit durch Sie kennen. Es ist nicht Ihre Aufgabe, für jedes kleine Vergehen zu bestrafen. Das würde Ihr Kind nur zum Zorn reizen – würde es in die Einstellung hineintreiben, die der Widersacher hat. Aber Gott lässt seiner auch nicht spotten. Ihr Wunsch, barmherzig zu sein, darf für Ihr Kind nicht zum Freibrief werden, Sie zu missachten und Ihnen zu trotzen.
Noch einmal Vorsicht. Erwarten Sie von Ihren Kindern nicht, sich zu benehmen, als seien sie bekehrt. Sie können die Frucht des Geistes Gottes erst bringen, wenn sie getauft und von seinem Geist gezeugt sind. Von ihnen zu erwarten, wie reife Christen zu handeln, wird sie nur frustrieren und entmutigen.
Wenn Ihr Kind eine falsche geistige Haltung hat und an dieser festhält, werden die Ergebnisse mit Sicherheit früher oder später schlecht sein. Wenn Sie dieser Einstellung nicht Einhalt gebieten, wird sie zu all dem Unglück führen, das diese Welt, die Gott verworfen hat, erdulden musste. Helfen Sie Ihrem Kind, den Geist zu meiden, der zu Leid und zur Trennung von Gott führt.
Eltern als Diener ihrer Kinder
Es ist gefährlich, wenn Sie sich vormachen, Sie seien wichtiger als Ihr Kind. So denkt diese Welt. Die Menschen wollen immer wissen, wer der Größte ist, wer der Älteste, wer der Stärkste, wer der Tüchtigste. Aber Gott sagt, der Größte sei der Diener.
Sie müssen das Herz Ihres Kindes gewinnen. Sie können ihm am besten dienen, wenn es weiß, dass Ihnen sein Wohlergehen mehr als alles andere am Herzen liegt. Es sollte Sie lieben wegen Ihrer Weisheit, Ihrer Gerechtigkeit, Ihrer hohen moralischen Normen und Ihrer Barmherzigkeit. Auch Humor und Toleranz sind Pluspunkte für Sie. Das Leben sollte nicht ständig eine schwere Bürde sein. Ein fröhlicher, positiver Mensch wirkt auf jeden aufbauend.
Es erfordert Kommunikation, Zuwendung und Zeit, das Herz eines Kindes zu gewinnen. Das kann nicht über Nacht erreicht werden. Seien Sie kein nervöser Anfänger, erwarten Sie nicht, dass alles sofort in Ordnung ist. Damit machen Sie jeden verrückt. Haben Sie Geduld.
Es gibt Eltern, die nicht im Glauben aufgewachsen sind, sondern erst später dazu gekommen sind. Ihnen mag die Erfahrung als Kind in einer gläubigen Familie fehlen. Doch sie sind nun gläubig und sollen versuchen, den Willen Gottes zu tun. Das Kind wird am Ende selbst entscheiden müssen, welchen Weg es gehen will. Aber Gott gab ihm den Geist im Menschen nicht umsonst. Gott will unsere Kinder zu Angehörigen seiner Familie machen!
Auch wenn es eine Zeit lang den falschen Weg geht, sobald es zu Gott zurückkehrt, was in manchen Fällen vorkommen wird, wird Ihr Kind einen Vorsprung haben im Vergleich zu dem, was Sie wussten, als Sie anfingen, diesen Weg zu gehen.
Unsere Kinder können zu den Pionieren der Welt von morgen gehören – zu den ersten, die in Jerusalem unter der Regierung Jesu Christi und aller seiner Heiligen leben werden. Irgendwann während des Millenniums werden auch sie von Sterblichen zu Unsterblichen verwandelt werden und mit Ihnen vom Geist geborene, vollkommene Kinder Gottes sein!
Es wird für Sie und Ihr Kind kein Altern geben. Gemeinsam werden Sie in aller Ewigkeit leben! Stellen Sie sich ein Gespräch zwischen Ihnen und Ihrem Kind über Ihr früheres gemeinsames Leben vor. Was Sie sich wünschen, zu jener Zeit sagen zu können, sollte einen Einfluss auf Ihr Verhältnis zu Ihrem Kind jetzt haben. Helfen Sie ihm auf seinem Weg zum Reich Gottes!
Die Bibel mit der Familie lesen
Gottes Plan für die Menschen ist, sie nach seinem Bilde zu schaffen. Mit anderen Worten: Gott will eine perfekte, unsterbliche Familie aus seinen vom Geist geborenen Kindern gründen. Da unser physisches Leben diese geistliche Realität widerspiegelt, müssen wir uns bewusst werden, wie enorm wichtig die menschliche Familie für die Entstehung von Gottes Familie ist.
Individuelles Bibelstudium sollte ein wesentlicher Teil unseres christlichen Lebens sein. Doch die Auseinandersetzung mit dem Wort Gottes als Familie ist auch wichtig! Dazu Gottes Ermahnung an Eltern im 5. Buch Mose: „So nehmt nun diese Worte zu Herzen und in eure Seele und bindet sie zum Zeichen auf eure Hand und macht sie zum Merkzeichen zwischen euren Augen und lehrt sie eure Kinder, dass du davon redest, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst. Und schreibe sie an die Pfosten deines Hauses und an deine Tore, auf dass ihr und eure Kinder lange lebt in dem Lande, das der Herr, wie er deinen Vätern geschworen hat, ihnen geben will, solange die Tage des Himmels über der Erde währen“ (5. Mose 11,18-21).
Während jedes Familienmitglied dabei Gelegenheit hat, Gott zu verehren und mehr über Gottes Charakter zu lernen, gibt ein Bibelstudium als Familie Eltern und Kindern auch die Möglichkeit, Zeit zusammen zu verbringen, um eine engere Familienbeziehung zu schaffen. Gemeinschaft haben und zusammen die Bibel studieren – Vater, Mutter und Kinder zusammen – sind eine positive Kraft, die all die negativen Einflüsse, welche die Gesellschaft auf die Familie ausübt, ausgleichen helfen kann.
Die Tatsache, dass ein oder beide Elternteile Gläubige sind, stellt die Kinder in Gottes Augen in eine besondere Kategorie. Er kann sie berufen, wenn sie alt genug sind, seine Wahrheit zu verstehen, und die Eltern können ihnen helfen, indem sie sie über Gott und seinen vollkommenen Weg lehren (1. Korinther 7,14). Familien-Bibelstudien sind für Eltern eine herrliche Gelegenheit, ihre Kinder über Gott zu unterweisen.
Dabei sollten einige Prinzipien berücksichtigt werden. Betonen Sie Ihren Kindern gegenüber das Grundprinzip von Ursache und Wirkung, das in allen Lebensbereichen Geltung hat: „Gehorsam gegenüber Gott und seinen Gesetzen erzeugt Glück und Segen. Ungehorsam und Rebellion bringen Unglück und Strafe.“ Fördern Sie in Ihren Kindern Sinn für Moral. Vergewissern Sie sich, dass sie verstehen, dass Gott wohlgefällig sein und ihn zu verherrlichen der einzige Weg ist, der uns Menschen auf Dauer wirklich glücklich machen kann.
Wenn Sie Ihren Kindern aus der Bibel erzählen, erzählen Sie genau das, was in der Bibel steht. Sie brauchen sich nicht auf Erzählungen über die Bibel zu stützen. Die meisten andern Quellen sind oft nicht bibelgetreu und vermitteln dem kindlichen Verstand falsche Vorstellungen über Gott und sein Wort. Machen Sie z. B. aus biblischen Gestalten keine Erdichtungen, nur um das Interesse der Kinder wach zu halten.
Verhelfen Sie ihnen zu einer realistischen, reifen und ernsten Anschauung von Gottes Wort. Beziehen Sie die Lehren der Bibel auf das tägliche Leben. Beispiele fördern das Verständnis, besonders bei jüngeren Kindern. Wenn die Diskussionen in der Familie interessant sind, werden sich die Kinder auf das nächste Bibelstudium freuen – und so eine gesunde Einstellung gegenüber dem Forschen in Gottes Wort gewinnen.
Halten Sie die Sitzungen kurz genug, dass Ihre Kinder nicht ermüden. Einige Eltern haben ihre Kinder gegen die Bibel gewandt, indem sie sie zum Aushalten von langen Lektionen zwangen. Stattdessen können in entspannter Atmosphäre – z. B. nach einer Mahlzeit – viele der heutigen Probleme und Freuden geteilt und Lektionen gelernt werden. Wenn die Kinder zu Jugendlichen und Teenagern heranwachsen, können Sie sie in kompliziertere Lehren einführen und sie ermutigen, die Bibel auf eigene Initiative selbst zu studieren.
Gemeinsames Bibellesen als Familie wird die Einheit der Familie stärken. Noch wichtiger ist die Vermittlung von Erkenntnis und Werten, die Gottes Ziel für die Welt von morgen darstellt: Milliarden von geistgeborenen Kindern seiner eigenen Familie, die auch in geistlicher Hinsicht nach seinem Bilde geschaffen worden sind.
Als Familie mit Gott reden
Um Kindern die Möglichkeit zu geben, sich später für oder gegen Gott zu entscheiden, muss man ihnen schon im Kindesalter die Gelegenheit geben, eine „Antenne“ für Gott zu entwickeln. Wie sieht die Verantwortung der Eltern nun konkret im Alltag aus? Die Bibel erklärte diese Aufgabe schon vor vielen Tausend Jahren in einfachen Worten: „. . . und sollst sie [die Worte Gottes] deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst“ (5. Mose 6,7).
Kinder lernen vom alltäglichen Beispiel ihrer Eltern. Von ihrem Vorbild lernen sie, ob Gott wichtig oder unwichtig ist. Der Tübinger Theologieprofessor Albert Biesinger stellt dazu fest: „Kinder nehmen an alltäglichen Prozessen Anteil. In Zeiten, in denen Familien vor dem Essen selbstverständlich kurz innehielten, um an den Geber aller Gaben zu denken und gemeinsam ein Gebet zu sprechen, musste man nicht lange theoretisch diskutieren, ob es Gott gibt oder nicht, ob er da ist oder nicht“ (Albert Biesinger, Kinder nicht um Gott betrügen, Seite 32).
Welche wichtigen Werte und Erfahrungen können Eltern ihren Kindern durch das gemeinsame Gebet innerhalb der Familie vermitteln? Wenn Kinder lernen, ein Dankgebet am Tisch zu sprechen oder abends mit den Eltern Gott für alles Positive des vergangenen Tages zu danken, wie z. B. das Essen, die Geschwister, die Schulfreunde usw., dann lernen sie, dass es einen Schöpfergott gibt, dem sie ihre Existenz verdanken und auf den sie vertrauen können.
Sie lernen, vieles nicht einfach für selbstverständlich anzusehen und können so die Falle des ständigen Forderns meiden, die in einer materialistischen Gesellschaft leider allzu oft festzustellen ist. Zum Thema Dankbarkeit meint Albert Biesinger: „Wir Menschen vergessen immer wieder zu danken; dies hängt damit zusammen, dass wir nicht darunter leiden“ (ebenda, Seite 104).
Eltern, die mit ihren Kindern ein kurzes Gebet vor dem Schlafengehen sprechen und sie nicht einfach so ins Bett bringen, um sich dann schnell ihrer abendlichen Beschäftigung zu widmen, vermitteln ihren Kindern, das Gefühl geliebt und behütet zu sein. Sie geben dem Alltagsgeschehen einen kleinen Höhepunkt.
Biesinger erklärt dazu: „Für viele Kinder ist damit auch der abendliche Abschied von den Eltern leichter. Sie merken: ,Ich bin wichtig, und meine Eltern haben nicht nur Zeit zum Fernsehen, sondern auch für mich.‘ Kinder erleben die äußere und innere Zuwendung als hilfreich und aufbauend“ (ebenda, Seite 111).
Wenn Kinder lernen, Gott ihre eigenen Gedanken und Sorgen im Gebet mitzuteilen, führt dies nicht nur zu einer Beziehung zwischen dem Kind und dem Schöpfergott, sondern auch zu einer engeren Beziehung zwischen Eltern und Kind, weil die Eltern so noch einmal am Ende des Tages hören können, wie das Kind den Tag erlebt hat. Oft kommen dabei erstaunliche Ansichten zutage, die das Kind in der Hektik des Alltags vielleicht nie geäußert hätte.
Kinder sollten das Beten als persönliches Gespräch zum Schöpfergott erlernen und nicht nur gedankenlose Formeln wiederholen. Kinder sollen lernen, dass man mit Gott alles besprechen kann – die Freuden, aber auch die Sorgen des Lebens. „Darum ist es wichtig, dass Eltern, die ihr Kind an ein sinnvolles Beten gewöhnen wollen, einerseits wissen, was ihr Kind wirklich bewegt und bedrückt, und dass sie andererseits, die kindlichen Freuden und Kümmernisse ernst genug nehmen, um sie mit dem Kind zusammen vor Gott zu bringen“ (R. Abeln, Beten mit Kindern, Seite 5-6).