Fragen Sie sich manchmal, ob Sie die Ziellinie Ihres christlichen Lebens erreichen werden? Lassen Sie sich vom Zeugnis einer „großen Wolke von Zeugen“ ermutigen!

Von Paul Kieffer

„Wenn ich nur den Glauben hätte wie die Leute, die in Hebräer 11 erwähnt werden“, so denken manche Christen. „Das Leben wäre dann eine kontinuierliche Serie dramatischer Wunder. Hindernisse würden ebenso schnell verschwinden, wie einst die Mauern von Jericho zusammenstürzten. Das Leben wäre ziemlich einfach.“

Denken Sie einmal darüber nach – eine sofortige Antwort auf Ihr Gebet. Eine schnelle Lösung für jedes Problem. Keine Notwendigkeit, Geduld oder Ausdauer zu üben. Ist es das, worum es in Hebräer 11 geht?

Nein, eigentlich nicht.

Keiner der Pilger des Glaubens, die in Hebräer 11 aufgeführt werden, hatte ein einfaches Leben! Sie alle hatten Probleme zu überwinden – große Probleme. Und doch übten sie sich in einem geduldigen, beharrlichen Glauben, der durch lange Zeiträume hindurch auf die Probe gestellt wurde. Ein Glauben, der durch Werke bestätigt wurde. Ein Glauben, der sich auf Verheißungen gründete, die manchmal auf wunderbare Weise erfüllt wurden. Trotz allem bestätigte Gott, dass „diese alle gestorben sind im Glauben“ (Vers 13).

Alle diese Zeugen legen mit gemeinsamer Stimme davon Zeugnis ab, dass sie überwunden haben. Das können auch wir!

Das Zeugnis der Zeugen

Abel ist der erste Zeuge, der uns sein Vorbild gibt (Vers 4). Im Glauben gab er Gott das Beste, das er hatte. Dies ist die Art von Glauben, die wir brauchen, wenn unser Glauben geprüft wird.

Abel steht im Gegensatz zu seinem Bruder Kain. Der „Weg Kains“ (Judas 1,11) war der selbstsüchtige Weg des Nehmens.

Kain wollte für sich selbst behalten, was den größten Wert hatte. Er wollte Gott stattdessen nur ein paar Früchte des Feldes opfern (1. Mose 4,3). Für diesen Weg – den Weg menschlicher Logik – ist überhaupt kein Glauben notwendig.

Sein Bruder Abel ging den entgegengesetzten Weg – den Weg Gottes. Er gab Gott das Beste, das er hatte (1. Mose 4,4). Man braucht Glauben, um so zu leben.

Aber trotz seines Glaubens musste Abel eines gewaltsamen, frühzeitigen Todes sterben (Vers 8), und Gott hat es zugelassen. Der erste Mensch, der Glauben hatte, war auch das erste Mordopfer der Geschichte. Dass Gott so etwas zuließ, wäre schwer zu akzeptieren, wenn wir nicht durch den Glauben wüssten, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind“ (Römer 8,28).

Zu lange, um auszuharren?

Henoch ist uns eine Mahnung, unseren Glauben auch zu solchen Zeiten zu behalten, wenn uns 50, 20 oder sogar 10 Jahre als eine zu lange Zeit erscheinen, um auszuharren. Henoch führte mindestens 300 Jahre lang ein gottgefälliges Leben (1. Mose 5,22). Das ist eine lange Zeit. Was ergab sich letztendlich aus Henochs Glauben? Die Verheißung des ewigen Lebens hat er nicht erlangt – noch nicht!

Wir hören, dass Henoch Gott gefallen hat. Das bedeutet, dass er Glauben besaß, denn „ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen“ (Hebräer 11,6).

Wie viel Glauben braucht man, um Gott zu gefallen? In Hebräer 11, Vers 6 lesen wir, dass derjenige, der „zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist“. Als Christen haben wir alle wenigstens so viel Glauben, dass wir von der Existenz Gottes überzeugt sind! Aber in Vers 6 heißt es weiter: „. . . und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“ Alle Pilger des Glaubens, auf deren Zeugnis wir in Hebräer 11 zurückblicken, glaubten, dass Gott aktiven Anteil an ihrem Leben nahm. Sie wussten, dass es Gott gibt.

Gelegentlich erlauben es die Umstände manchen Menschen nicht, regelmäßigen Kontakt zu anderen Christen zu halten. Dadurch fühlen sie sich „allein“, und das kann zur Entmutigung führen. Trifft das auch auf Sie zu? Dann dürfte das Zeugnis Noahs für Sie ermutigend sein.

Der Glaube an das Unsichtbare

Zu seiner Zeit war Noah der einzige fromme Mann auf der Erde. „Das ist die Geschlechterfolge nach Noah: Noah war ein gerechter, untadeliger Mann unter seinen Zeitgenossen; er ging seinen Weg mit Gott . . . Die Erde aber war in Gottes Augen verdorben, sie war voller Gewalttat. Gott sah sich die Erde an: Sie war verdorben, denn alle Wesen aus Fleisch auf der Erde lebten verdorben“ (1. Mose 6,9. 11-12; Einheitsübersetzung).

Die Bibel benutzt nicht einmal das Wort „gerecht“ bei der Beschreibung von Noahs Frau und seiner Söhne. Noah war umgeben von fleischlichen, verderbten Leuten, die sich hauptsächlich für ihre Feiern interessierten. „Denn wie es in den Tagen Noahs war, so wird auch sein das Kommen des Menschensohns. Denn wie sie waren in den Tagen vor der Sintflut – sie aßen, sie tranken, sie heirateten und ließen sich heiraten bis an den Tag, an dem Noah in die Arche hineinging“ (Matthäus 24,37-38). Aber Gott hatte ihm eine Aufgabe gestellt.

Einen strahlenden, wolkenlosen Tag nach dem anderen wagte er sich aus seinem Hause, um ein Schiff auf dem trockenen Land zu bauen. Können Sie sich in etwa vorstellen, wie viel Spott er ertragen musste?

Er plagte sich viele Jahre lang mit diesem Vorhaben und predigte zur gleichen Zeit den spottenden Menschenmassen, die bestimmt deshalb zu ihm kamen, um ihm bei seiner scheinbar sinnlosen Arbeit zuzuschauen. Gott „hat die frühere Welt nicht verschont, sondern bewahrte allein Noah, den Prediger der Gerechtigkeit, mit sieben andern, als er die Sintflut über die Welt der Gottlosen brachte“ (2. Petrus 2,5; alle Hervorhebungen durch uns). Jedermann auf Erden muss davon gewusst und den armen, alten Noah ausgelacht oder bemitleidet haben.

Der einzige Beweis, den Noah für die kommende Flut hatte, war die Verheißung Gottes. Gott hat ihm bis zuletzt nicht einmal genau gesagt, wann die Flutwasser erscheinen würden! Noah glaubte an das noch Unsichtbare und erfüllte damit die Definition des Glaubens: „Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugtsein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebräer 11,1; Einheitsübersetzung).

Noahs Glauben ermöglichte sein geduldiges Ausharren. Auch als die Flut vorüber war, fuhr er weitere 350 Jahre lang fort, ein rechtschaffenes Leben zu führen (1. Mose 9,28).

Auch Abraham hatte den Glauben an das, was er nicht sehen konnte. Ob es sich darum handelte, alles zusammenzupacken und in ein unbekanntes Land zu ziehen (Hebräer 11,8) oder Gott sogar dann zu gehorchen, wenn es das Leben seines Sohnes kosten würde (Vers 17), Abraham handelte nach seinem Glauben. Der Glaube von Isaak, Jakob und Josef ist ein Zeugnis für uns, weil sie an das glaubten, was sie noch nicht hatten. Sie starben, ohne das zu sehen oder zu empfangen, worauf sie gehofft hatten, so wie es vielleicht auch einige von uns müssen (Verse 20-22).

Glauben und Werke

Der Glaube der Eltern des Mose ist besonders beachtenswert im Hinblick auf die mögliche Verfolgung durch die Autorität des Staates: „Durch den Glauben wurde Mose, als er geboren war, drei Monate verborgen von seinen Eltern, weil sie sahen, dass er ein schönes Kind war; und sie fürchteten sich nicht vor des Königs Gebot“ (Hebräer 11,23). Trotz gegenteiliger Anordnungen der Regierung versteckten die Eltern ihren Sohn Mose drei Monate lang.

Einige mögen gedacht haben, dass sie das Baby Mose den Behörden hätten ausliefern und nur „auf Gott vertrauen“ sollen. Sie hatten Gott durchaus vertraut, aber sie handelten auch, um Mose in Sicherheit zu bringen.

Diesem Beispiel des Glaubens folgte auch Mose. Durch seinen Glauben zog er es als Erwachsener vor, eher Gott als sich selbst zu gefallen: „Durch den Glauben wollte Mose, als er groß geworden war, nicht mehr als Sohn der Tochter des Pharao gelten, sondern wollte viel lieber mit dem Volk Gottes zusammen misshandelt werden als eine Zeit lang den Genuss der Sünde haben, und hielt die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens; denn er sah auf die Belohnung“ (Verse 24-26).

Nach seiner Berufung, um die Israeliten aus Ägypten zu führen, war es keine einfache Aufgabe für ihn, immer wieder vor dem mächtigen Pharao mit nur schlechten Nachrichten erscheinen zu müssen. Mose muss manchmal gewünscht haben, dass er irgendwo anders sein könnte.

Es war sehr viel schwerer, als einen Chef oder den Schulleiter um die Befreiung von der Arbeit bzw. dem Schulunterricht am Sabbat und an den wahren biblischen Festtagen bitten zu müssen. Aber Mose „hielt sich an den, den er nicht sah“ (Vers 27). Und derselbe Glaube, der das Rote Meer teilte, wird auch für uns arbeiten.

Als Nächstes legten die Leute Zeugnis ab, durch deren Glauben die Mauern von Jericho fielen: „Durch den Glauben fielen die Mauern Jerichos, als Israel sieben Tage um sie herumgezogen war“ (Hebräer 11,30). Dieses beeindruckende Wunder geschah erst nach einer sieben Tage dauernden Probezeit.

Unter der Führung von Josua mussten die Israeliten jeden Tag losmarschieren und die Mauern der Stadt umkreisen. Was sie taten, wenn sie vorhatten, die Stadt einzunehmen, erschien einfach unlogisch. An jedem Tag, als die Israeliten aufgehört hatten, um die Stadt herumzugehen, standen die Mauern so fest wie vor Beginn ihres täglichen Fußmarsches.

Das hielt so lange an, bis die Israeliten den Willen Gottes zu Ende geführt hatten. Dann empfingen sie die Verheißung. Mit dumpfem Getöse fielen die Mauern plötzlich zu einem Riesenhaufen zerbrochener Steine und Staubwolken zusammen.

Haben Sie schon einmal das Gefühl gehabt, dass Gott Ihre Gebete nicht erhört, weil Sie noch nicht erhielten, worum Sie ihn gebeten haben? Wenn Sie ein Kind Gottes sind, so besteht kein Zweifel, dass Gott Ihre Gebete hört: „Die Augen des HERRN merken auf die Gerechten und seine Ohren auf ihr Schreien“ (Psalm 34,16).

Und wenn er Ihre Gebete hört, wird er darauf reagieren: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns. Und wenn wir wissen, dass er uns hört, worum wir auch bitten, so wissen wir, dass wir erhalten, was wir von ihm erbeten haben“ (1. Johannes 5,14-15).

Aber die Antwort braucht nicht immer sofort „ja“ zu sein. Oft kann sie „noch nicht“ sein. Gott könnte mit Ihnen vorhaben, dass Sie zuerst noch etwas lernen müssen. „Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt“ (Hebräer 10,36).

Rahab und ihre Familie wären mit den übrigen Einwohnern Jerichos zugrunde gegangen, aber „durch den Glauben kam die Hure Rahab nicht mit den Ungehorsamen um, weil sie die Kundschafter freundlich aufgenommen hatte“ (Hebräer 11,31). Sie wusste nur wenig über den Gott Israels, aber sie hatte genug Glauben, um ihn als den wahren Gott zu erkennen: „Unser Herz verzagt und es wagt keiner mehr, vor euch zu atmen; denn der HERR, euer Gott, ist Gott oben im Himmel und unten auf Erden“ (Josua 2,11).

Sie glaubte den israelitischen Kundschaftern, als sie sie anwiesen, ein Seil in das Fenster zu knüpfen. „Wenn wir ins Land kommen, so sollst du dies rote Seil in das Fenster knüpfen, durch das du uns herniedergelassen hast, und zu dir ins Haus versammeln deinen Vater, deine Mutter, deine Brüder und deines Vaters ganzes Haus. Und wer zur Tür deines Hauses herausgeht, dessen Blut komme über ihn, aber wir seien unschuldig; doch das Blut aller, die in deinem Hause sind, soll über uns kommen, wenn Hand an sie gelegt wird . . . Und sie gingen weg. Und sie knüpfte das rote Seil ins Fenster“ (Josua 2,18-21).

Das Ergebnis war, dass ihr Haus, das ein Teil der Mauer um Jericho war, nicht eingestürzt ist.

Zusammenfassung der Lektion des Glaubens

In Hebräer 11, Vers 32 beginnt der Autor des Briefes, weitere Ereignisse des Glaubens zusammenzufassen. Er führt verschiedene Einzelpersonen auf, die durch den Glauben große Taten vollbrachten, Siege errangen und Wunder taten. Wir alle wissen, dass der Glaube dramatische Ergebnisse wie diese zustande bringen kann.

Beachten wir jedoch auch die Verse 35-38: „Andere aber sind gemartert worden und haben die Freilassung nicht angenommen, damit sie die Auferstehung, die besser ist, erlangten. Andere haben Spott und Geißelung erlitten, dazu Fesseln und Gefängnis. Sie sind gesteinigt, zersägt, durchs Schwert getötet worden; sie sind umhergezogen in Schafpelzen und Ziegenfellen; sie haben Mangel, Bedrängnis, Misshandlung erduldet. Sie, deren die Welt nicht wert war, sind umhergeirrt in Wüsten, auf Bergen, in Höhlen und Erdlöchern.“

Daran erkennen wir, dass der Glaube noch einen anderen Aspekt hat. Viele in der „Wolke von Zeugen“ mussten leiden, und zwar im Glauben! Sie wurden geprüft. Sie erduldeten Pein. Sie ertrugen Prüfungen, von denen sie zeit ihres Lebens nicht erlöst wurden. Dabei erlitten manche sogar einen schmerzhaften, schrecklichen Tod. Aber der Glaube an Gott und seine Verheißungen gab ihnen die Kraft, ihre Leiden bis zum Ende zu ertragen. Sie haben es geschafft. Das können auch Sie!

Unser Weg mit Gott im Glauben ist wie ein Wettlauf auf einer großen Rennbahn. Am Ende der Zielgeraden wartet unser älterer Bruder und Hohepriester Jesus auf uns. An den Seiten der Rennbahn, entlang der Zielgeraden, stehen viele Zuschauer. Ihr Rennen mit Gott haben sie alle im Glauben beendet. Dabei sind sie alle Sieger geworden!

Sie sind da, um uns zu unserem Sieg anzufeuern. Wir richten unsere Augen fest auf Jesus und werfen alles beiseite, was unserem Lauf auf irgendeine Art und Weise hinderlich sein könnte. Wir rennen, und zwar mit aller Kraft und ganzer Konzentration. Schließlich handelt es sich um ein Rennen, das wir nicht verlieren dürfen.

Diese Szene beschreibt der Autor des Hebräerbriefs: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes“ (Hebräer 12,1-2).

Wenn Sie des Laufens müde werden, denken Sie wieder an das, was Jesus erduldete. „Gedenkt an den, der so viel Widerspruch gegen sich von den Sündern erduldet hat, damit ihr nicht matt werdet und den Mut nicht sinken lasst“ (Vers 3).

Beherzigen wir das ermutigende Beispiel der „Wolke von Zeugen“. Denken wir an Abel und Henoch. Erinnern wir uns an Noah und Mose und alle anderen Pilger, die zuvor im Glauben diesen Weg gingen.

Vergessen wir niemals, dass die Züchtigung, die Gott in unserem Leben für notwendig hält, zu unserer Erziehung dient, damit wir den großen Preis, den Gott für uns vorgesehen hat, gewinnen können. In diesem Sinne ermahnt uns der Autor des Hebräerbriefs:

„Ihr habt noch nicht bis aufs Blut widerstanden im Kampf gegen die Sünde und habt bereits den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu seinen Kindern: Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst. Denn wen der Herr lieb hat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt. Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst . . . Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben, sollten wir uns dann nicht viel mehr unterordnen dem geistlichen Vater, damit wir leben? Denn jene haben uns gezüchtigt für wenige Tage nach ihrem Gutdünken, dieser aber tut es zu unserm Besten, damit wir an seiner Heiligkeit Anteil erlangen“ (Hebräer 12,4-10).

Diejenigen, die Gott vor uns berufen hat, haben die Züchtigung Gottes ebenfalls erlebt, denn auch sie waren die Kinder Gottes. Sie verloren das Ziel ihrer Berufung nie aus den Augen.

Bereiten wir uns gedanklich auf den Endspurt im Rennen des Glaubens. „Darum stärkt die müden Hände und die wankenden Knie und macht sichere Schritte mit euren Füßen, damit nicht jemand strauchle wie ein Lahmer“ (Verse 12-13).

Halten wir Kurs auf das Reich Gottes. Es warten erfolgreiche Läufer auf uns, die das Rennen bereits beendet haben. Seien wir stark im Glauben, damit wir unseren Platz in der „großen Wolke von Zeugen“ einnehmen können!

Das rote Seil Rahabs und das Blut des Passahlamms

Welchen Zusammenhang gibt es zwischen dem roten Seil Rahabs und dem Passah? „Rotes“ Blut von den geschlachteten Passahlämmern wurde an die Türpfosten der Häuser der Israeliten in Ägypten gestrichen, um sie vor dem Todesengel zu schützen (2. Mose 12,13).

So wie das Blut an den Türpfosten an jenem Passah die Rettung der Israeliten ermöglichte, so rettete das rote Seil Rahab und ihre Familie vor der Vernichtung. Wie das Blut des Lammes in Ägypten, sonderte auch das rote Seil Rahabs Familie zur Errettung am Tag des Verderbens aus. Dadurch lebte sie ihren Glauben, und Gott sah über die vergangenen Jahre der Sünde in ihrem Leben hinweg (Apostelgeschichte 17,30-31). Später wurde sie zur Vorfahrin Davids und Jesu Christi (Matthäus 1,1. 5-6).

Das Blut beim ersten Passah, welches die Rettung der erstgeborenen Israeliten ermöglichte, lässt sich mit dem roten Seil Rahabs vergleichen, das den israelitischen Spähern das Leben rettete. Im übertragenen Sinn ermöglicht das vergossene Blut Jesu Christi die Errettung der ganzen Menschheit vor der Strafe ihrer Sünden.

In dieser Symbolik bedeutet die Einnahme des Weins jedes Jahr beim Passah die Erneuerung der Errettung für alle, die im Glauben am Passah teilnehmen. Damit feiern Christen ihre Befreiung von der Knechtschaft der Sünde. Trotz unserer menschlichen Schwächen sieht Gott uns als gereinigt – als ungesäuert (1. Korinther 5,7).

Mit dieser Zuversicht bleiben wir auf dem Weg in Richtung unseres Gelobten Landes, des Reiches Gottes.