Kann ein Geschenk an Bedingungen geknüpft sein?
Von Roger Foster
In Epheser 2, Verse 8-9 sagt Paulus: „Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft – Gott hat es geschenkt –, nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann“ (Einheitsübersetzung).
Das ewige Leben ist ein Resultat von Gottes Gnade. Es ist seine Gabe, die wir uns in keiner Weise „verdienen“ können. Niemand wird sich jemals damit brüsten können, dass er die Gabe des ewigen Lebens verdient hat.
Aber gibt es etwas, das wir tun können – oder nicht tun können –, das uns vom Empfang dieses wunderbaren Geschenks ausschließen kann?
Wenn es eine Autorität zur Frage des Empfangs des ewigen Lebens gibt, dann kann diese nur Jesus Christus sein. Schließlich ist er derjenige, durch den wir es erhalten.
In Hebräer 5, Verse 8-9 wird Jesus der Urheber unserer Errettung genannt: „So hat er, obwohl er Gottes Sohn war, doch an dem, was er litt, Gehorsam gelernt. Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Was meint dieser Bibelabschnitt, wenn er von dem ewigen Heil „für alle, die ihm gehorsam sind“, spricht, wenn das Heil doch Gottes Gabe ist? Wenn wir etwas tun müssen, um Gottes Gabe des Heils zu erlangen, wie kann es sich dann um ein Geschenk handeln?
Geschenke können an Bedingungen geknüpft sein
Die Bibel zeigt tatsächlich, dass Gott für den Empfang des ewigen Lebens bestimmte Bedingungen stellt. Einige Bedingungen ermöglichen uns den Empfang dieser Gabe, während andere Bedingungen uns von deren Empfang disqualifizieren.
Als Beispiel: Wenn jemand Ihnen anbieten würde, Ihnen einen 100 Euroschein zu schicken, falls Sie ihm einen selbstadressierten und mit Briefmarke versehenen Umschlag zuschicken, dann würde er Ihnen damit ein Geschenk machen. Wenn Sie ihm aber den Umschlag nicht zusenden würden, dann würden Sie auch das Geschenk nicht erhalten. Sie können sich dann vielleicht beklagen, aber Sie würden das Geschenk immer noch nicht erhalten, weil Sie die Bedingungen nicht erfüllt hätten.
Andererseits hätten Sie, falls Sie den erforderlichen Umschlag eingesandt und den 100 Euroschein erhalten hätten, sich dieses Geschenk immer noch nicht verdient. Sie hätten sich lediglich an die erforderlichen Bedingungen gehalten. Die Tatsache, dass es mit Bedingungen verknüpft war, ändert nichts daran, dass es sich um ein Geschenk handelte.
Da Jesus der Urheber unseres Heils ist, lassen Sie uns einige seiner Aussagen ansehen, die uns zeigen, was wir tun müssen, um dieses Geschenk zu erhalten.
Was müssen wir tun?
In Matthäus 7, Vers 21 sagt Jesus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Er stellte klar, dass es nicht genügte, Jesus Christus lediglich als Herrn und Meister anzuerkennen und „Herr, Herr“ zu sagen. Um das Reich zu ererben, müssen wir etwas tun. Wir müssen den Willen des Vaters tun, wie Jesus klar dargelegt hat.
Jesus möchte, dass wir verstehen, dass der Empfang des ewigen Lebens mehr erfordert als eine verstandesmäßige Akzeptanz. Unsere Überzeugung, dass er unser Erlöser ist, darf sich nicht allein auf einen emotional positiven, angenehmen Gedanken beschränken oder auf ein intellektuelles Konzept. Jesus warnt uns, dass es nicht genügt, nur seinen Namen anzurufen und ihn als unseren „Herrn“ anzuerkennen.
Bei einer bestimmten Gelegenheit fragte ein reicher junger Mann Jesus, wie er das ewige Leben erreichen könnte. „Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?“, fragte der Mann. Jesu Antwort in Vers 17 schockiert möglicherweise einige, die glauben, ein Gehorsam Gottes Geboten gegenüber sei nicht erforderlich. Jesus antwortete: „Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote.“
Jesu Antwort war nicht, dass nichts anderes als ein Glaube an Gott oder ihn selbst erforderlich wäre. Er sagte dem jungen Mann, dass er die Gebote Gottes halten müsse, wenn er die Gabe des ewigen Lebens erhalten wolle.
Der Apostel Jakobus hat darauf hingewiesen, dass ein Glaube zwecklos ist, wenn er nicht durch entsprechendes Handeln und Gehorsam untermauert wird: „Du glaubst, dass nur einer Gott ist? Du tust recht daran; die Teufel [Dämonen] glauben’s auch und zittern“ (Jakobus 2,19).
Er fährt damit fort zu erklären, dass der Glaube – ein Glauben und Vertrauen in Gott – und Gehorsam Hand in Hand gehen: „Willst du nun einsehen, du törichter Mensch, dass der Glaube ohne Werke nutzlos ist? Ist nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerecht geworden, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, dass der Glaube zusammengewirkt hat mit seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden“ (Verse 20-22).
Jakobus erklärte daher, dass Werke des Gehorsams als Folge unseres Glaubens unsere Beziehung mit Gott aufrechterhalten und zu größerem Glauben und Gehorsam führen, gerade so wie Gott es fordert.
Die Taufe und das Händeauflegen
Jesus nannte in Markus 16, Vers 16 auch noch eine weitere Bedingung für Gottes Gabe des ewigen Lebens: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.“ Bei der Wassertaufe wird der Täufling völlig untergetaucht. Damit ist die Taufe ein symbolischer Akt, der den Tod unseres alten Ichs und den Beginn eines neuen Lebens symbolisiert, eines Lebens, in dem wir Gott dienen und danach streben, die Sünde zu meiden (Römer 6,1-23).
Der Taufe folgt dann das Händeauflegen, das uns den Empfang von Gottes heiligem Geist ermöglicht und uns wirklich zu ihm gehören lässt (Apostelgeschichte 8,17; Römer 8,9). Wir werden darin versagen – wissentlich oder unwissentlich –, Gottes Voraussetzungen für den Empfang seiner Gabe des Heils gerecht zu werden, es sei denn, wir übergeben, wie angewiesen, unser Leben Gott durch die Taufe und das Händeauflegen zum Empfang des heiligen Geistes. Denjenigen, die diese und andere klare biblische Anweisungen beiseite schieben möchten, antwortet Jesus: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6,46).
In Matthäus 10, Vers 22 nennt Jesus eine weitere Bedingung, die wir erfüllen müssen, um Gottes Geschenk des Heils zu erlangen: „Wer aber bis zum Ende standhaft bleibt, der wird gerettet“ (Einheitsübersetzung). Wir können das Heil verlieren, wenn wir darin versagen, bis zum Ende auszuharren. Wenn wir uns einmal dazu verpflichtet haben, Gott gehorsam zu sein und uns ihm unterworfen haben, müssen wir diese Verpflichtung bis zum Ende beibehalten. Wir dürfen uns nicht wieder davon abwenden (Lukas 9,62; 1. Korinther 9,27).
Gratis, aber nicht billig
Sie haben vielleicht den Ausdruck gehört: „Das Heil ist gratis, aber nicht billig.“ Gottes Geschenk des Lebens an uns kostete Jesus Christus sein Leben. Er, der Sohn Gottes, gab sein Leben freiwillig auf, damit wir Gottes wunderbare Gabe des ewigen Lebens empfangen können.
Er erwartet dafür aber auch von uns, dass wir unser Leben freiwillig aufgeben. „Wer mir nachfolgen will, muss mich mehr lieben als Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern – ja, mehr als sein Leben. Sonst kann er nicht mein Jünger sein. Und ihr könnt auch nicht meine Jünger sein, wenn ihr nicht euer Kreuz auf euch nehmt und mir nachfolgt“ (Lukas 14,26-27; „Neues Leben“-Übersetzung).
Unsere Liebe und unsere Hingabe Jesus Christus und Gott, dem Vater, gegenüber müssen für uns wichtiger sein als jede andere Beziehung. Jeder von uns muss bereit sein, sein eigenes „Kreuz“ zu tragen und Jesus selbst durch die schwierigsten Herausforderungen des Lebens hindurch treu nachzufolgen.
Die Verse 28-33 führen diesen Gedanken weiter aus und warnen uns, dass wir mit Sorgfalt bedenken sollten, wie die Annahme der Gabe des ewigen Lebens mit dem höchsten Preis verbunden ist, den wir uns vorstellen können. „Genauso kann auch niemand mein Jünger sein, ohne alles für mich aufzugeben“ (Vers 33; ebenda)
So wie Jesus sein Leben für uns gegeben hat, müssen auch wir bereit sein, unser Leben aufzugeben, um ihm nachzufolgen.