Einige suchen die Hilfe von Engeln, ohne je Gott um Hilfe zu bitten. Und so mancher sucht in Engeln seinen persönlichen Flaschengeist.
Von Peter Eddington
Manche wollen Engeln mehr Anerkennung zollen. Es ist, als ob jeder seinen eigenen Engel haben möchte, der einen vor Gefahren rettet oder persönliche Angelegenheiten lenkt.
Einige glauben, dass jeder von uns seinen eigenen „Schutzengel“ besitzt, der uns zugewiesen wird. Es ist wahr, dass Jesus über diejenigen sagte, die im kindlichen Glauben zu ihm kommen (Matthäus 18,4-6): „Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel“ (Vers 10). Das bedeutet aber nicht unbedingt ein Engel für eine Person. Es könnte mehrere Engel für eine Person geben oder für alle Gläubigen insgesamt, mit wechselnden Aufgaben.
Es gibt Leute, die von Engeln besessen zu sein scheinen und sie sogar anbeten. Engel gibt es wirklich. Man muss aber vorsichtig sein, Engeln die Ehre zu geben, denn die richtige Ehre und Anerkennung für Wunder und erhörte Gebete gebührt Gott!
Christen sollen fleißig den Zehn Geboten folgen. Das erste Gebot ist eindeutig: „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2. Mose 20,3).
Interessanterweise hat es die Verehrung von Engeln schon sehr lange gegeben. Gnostizismus, eine philosophisch-religiöse Bewegung, die sich im ersten Jahrhundert in der Kirche auszubreiten begann, lehrte, dass wir Engel als Vermittler zwischen Gott und den Menschen brauchen.
Der Apostel Paulus erwähnte dies im Kolosserbrief, Kapitel 2, Vers 18: „Lasst euch den Siegespreis von niemandem nehmen, der sich gefällt in Demut und Verehrung der Engel . . .“ Der Bibelkommentar The Holman Bible Dictionary erklärt, dass diese falsche Lehre behauptete, das Wissen über Engel würde einem helfen, „Segnungen in diesem und eine höhere göttliche Ebene im nächsten Leben zu bekommen“.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Jesus Christus allein unser Vermittler bei Gott ist (1. Timotheus 2,5). Es gibt Fälle, wo Engel in einer vermittelnden Rolle gewirkt haben. Das zieht Menschen an, denn sie meinen, wenn sie mit Engeln reden, haben sie einen leichteren Stand bei Gott. (Unserer Meinung nach gibt es ein ähnliches Problem bei denen, die zu verschiedenen Heiligen beten. Zu Heiligen und Engeln zu beten ist eigentlich nur die Annahme der heidnischen Methodologie, wonach die geistliche Welt durch niedrigere Götter zu erreichen ist.)
Wir sollten eines nicht vergessen: Wahre Engel wenden unseren Blick nicht von Gott ab, um ihn auf sich selbst zu ziehen. Engel sind sehr vorsichtig und vermeiden es, eine Beziehung zu uns zu entwickeln. Warum? Weil eine Person dann anfangen würde, sich auf die Engel zu verlassen statt auf Gott. Es scheint auch, dass verschiedene Engel sich um dieselbe Person kümmern können, damit keine Beziehung aufgebaut wird. Die Bibel sagt nicht, dass jeder von uns nur seinen eigenen Engel hat.
Der Apostel Johannes berichtet über eine Begegnung mit einem Engel, der Johannes auf Gott allein hingewiesen hat und ihn davor warnte, sich vor Engeln zu verneigen oder ihnen (oder jemand anderem) mehr Ehre zu geben, als nötig ist: „Und er [der Engel] sprach zu mir: Diese Worte sind gewiss und wahrhaftig; und der Herr, der Gott der Geister der Propheten, hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muss. Siehe, ich komme bald. Selig ist, der die Worte der Weissagung in diesem Buch bewahrt.
Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich’s gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies zeigte. Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an!“ (Offenbarung 22,6-9; vgl. dazu auch Offenbarung 19,10).
Wir sollen keine Engel anbeten, sondern nur Gott. Engel sind sich dessen sehr bewusst und nehmen das sehr ernst! Die Heilige Schrift weist uns an, unsere Gebete nur an Gott zu richten.
Manche haben behauptet, dass sie mit Engeln kommunizieren. Wenn sie tatsächlich solche Begegnungen hatten, dann waren es nicht Gottes heilige Engel – sondern stattdessen böse Geister (Dämonen), die sich vielleicht als gerechte Engel verstellten, um Einfluss auf das Leben verschiedener Menschen zu gewinnen.
Wir sollen Gott anbeten und verehren, nicht seine Engel. Engel sind Gottes Boten, seine „dienstbaren Geister“, die Gottes Volk dienen. Sie erscheinen vor Gott wenn nötig, um die Übermittlung einer Botschaft als Auftrag zu bekommen oder eine Aufgabe für Gott auszuführen.
Die Propheten Daniel und Sacharja nennen beide einen Engel „mein Herr“ (Daniel 10,16-17. 19; Sacharja 6,4). Dies geschah aber nur aus Respekt. Auch der Apostel Johannes nannten einen Engel „mein Herr“ (Offenbarung 7,14). Das bedeutete aber nicht, dass damit der wahre Herr und Meister angesprochen wurde.
Wenn Sie sich für das, was Gottes heilige Engel für Sie und für die Menschen tun, bedanken wollen, dann danken Sie Gott. Engel handeln schließlich auf seinen Befehl hin. Sie sollten allerdings nie Engeln direkt danken oder sie loben. Das ist gegen Gottes Anweisung – und wird Sie in ernsthafte geistliche Gefahr bringen.