Wo kommen Ihre Gedanken und Vorstellungen her? Sind die Entscheidungen, die Sie treffen, tatsächlich Ihre eigenen oder werden Sie unbewusst beeinflusst?
Von Roger Foster
Tag für Tag kämpfen Szenen, Eindrücke, Geräusche, Bilder und Emotionen in wilder Unordnung um unsere Aufmerksamkeit. Wir ersticken förmlich in der Informationsflut. Überwältigt von so viel Stoff, finden wir auch im Schlaf keine Ruhe. Menschen, Orte und Geschehnisse nisten sich in unsere Traumwelt ein und verweben sich zu mal realistischen, mal schrecklichen und mal verrückten Geschichten.
Die schiere Menge an Ideen und Daten, die auf unsere Sinne einrieseln, schafft eine Krise, einen Informationsnotstand sozusagen, und kämpft um die Kontrolle über unsere Gedanken. Was sollen wir denken? Was sollen wir glauben? Darum geht es in diesem Streit.
Der Kampf um Ihre Gedankenwelt ist echt. Sie dürfen ihn nicht ignorieren. Ob Sie es wahrhaben wollen oder nicht, Sie sind Zielscheibe unentwegter Versuche, Ihr Glaubensgebäude zu Fall zu bringen. Die Waffen, die in diesem Krieg gegen Sie eingesetzt werden, sind hinterlistig, und in ihrer Wirkungskraft sind sie nicht zu unterschätzen.
Eine der bekannteren Waffen ist die Werbung. Um ihre Waren an den Mann zu bringen, versuchen Firmen, das Denken der Verbraucher in ihrem Sinne zu beeinflussen. Gegen ehrliche, objektive Reklame ist freilich nichts einzuwenden, da sie in einer modernen Marktwirtschaft wertvolle Dienste leisten kann. Aber leider gibt es viel unlautere Werbung, die den Verbraucher verführen will. Deswegen heißt es: „Der Käufer sehe sich vor!“
Ganz gleich, ob es uns gefällt oder nicht, wir sind alle Zielscheibe in einem unaufhörlichen Kampf – dem Kampf um unser Denken und Handeln.
Gute und schlechte Einflüsse
Nicht alle Einflüsse sind schlecht. Menschen, die unseren Wissens- und Erkenntnisschatz bereichern, sind ein begrüßenswerter Einfluss. Wenn sie unser Denken anregen und unser Blickfeld erweitern, machen sie unser Leben interessanter. Sie beflügeln uns zu höheren Leistungen. Mit Hilfe solcher Leute können wir lernen, reifen und emotional gefördert werden. Ja, andere Menschen können einen großen Beitrag zu unserer persönlichen Entwicklung leisten.
Leider haben nicht alle, die unsere Sichtweise beeinflussen wollen, unser Wohl im Auge. Das sieht man vor allem an den massiven Bemühungen, die Verhaltensnormen und Wertvorstellungen der Gesellschaft auszuhöhlen. „Der Käufer sehe sich vor“ gilt nicht nur auf dem Marktplatz der Waren. Auf dem Marktplatz der Gedanken und Ideen ist es mindestens genauso wichtig, sich in Acht zu nehmen.
Unvernünftige Ideen führen zu unvernünftigen Verhaltensweisen. Unser Umgang mit anderen Menschen, ja unsere Lebensführung überhaupt wird von unseren Gedanken bestimmt. Alle Handlungen stammen von Entscheidungen, alle Entscheidungen von Gedanken ab. Es wäre nicht übertrieben, wenn wir behaupten: Man ist, was man denkt.
Wer nimmt den größten Einfluss auf Ihre Meinungen? Welche äußeren Einflüsse üben die stärkste Sogwirkung auf Sie aus? Wessen Denken und Verhalten dienen Ihnen als Vorbild? Eine ehrliche Antwort auf solche Fragen kann ernüchternd, wenn nicht gar erschütternd sein.
Einige Gesellschaftsfaktoren sollen nun beleuchtet werden, deren Einfluss auf die tagtäglichen Entscheidungen von Millionen von Menschen unbestritten ist. Dabei werden wir beobachten können, wie sehr sie die Verhaltensnormen der Gesellschaft verändert haben. Weiterhin sollen einige direkte, abgestimmte Bemühungen ins Blickfeld gezogen werden, die es auf die Änderung, wenn nicht gar Abschaffung aller Normen und Werte abgesehen haben.
Letztendlich werden wir uns den Fragen zuwenden: Wer sollte unser Denken und Handeln am stärksten beeinflussen? Und: Was ist unsere Verantwortung in Bezug auf unsere Gedanken?
Der Einfluss von Fernsehen und der Filmindustrie
Das mächtigste Medium für die Übermittlung von Ideen und Informationen an breite Bevölkerungsmassen, das bisher erfunden wurde, ist das Fernsehen. Durch den Einfluss des Fernsehens sind das Denken und die Verhaltensnormen unserer Gesellschaft ins Wanken geraten. Sogenannte alternative Lebensweisen finden sich mit seiner Hilfe im Aufwind.
In seinem Buch Hollywood vs. America beschreibt der Filmkritiker Michael Medved die Auswirkungen von Fernseh- und Kinofilmen auf die amerikanische Gesellschaft. Das Vermögen der Unterhaltungsindustrie, „unser Tun zu beeinflussen, leitet sich von ihrer Fähigkeit ab, normales Verhalten neu zu definieren“, schreibt er.
Unterhalter „sind zu Leitfiguren der Gesellschaft geworden. Die künstlichen Gestalten, die uns auf Bildschirm und Leinwand Vergnügen bereiten oder mit Liedern durch Rundfunk und CD berieseln, sie bestimmen, was als schick und was als abartig zu gelten hat“ (Hollywood vs. America, Verlag Harper-Collins, New York, 1992, Seite 261; Hervorhebungen durch uns).
Nach Medved geschieht die Aushöhlung gesellschaftlicher Normen durch die Unterhaltungsindustrie allmählich, aber unentwegt:
„Alle Forscher sind sich einig, dass die bedeutsamsten Änderungen in winzigen Schritten vonstatten gehen. Sie zeigen erst nach längerer Zeit ihre Wirkung . . . Die vollen Auswirkungen der Medienbotschaften, denen wir heute ausgesetzt sind, werden wir also erst in ein paar Jahren erkennen“ (ebenda, Seite 260).
„Die Wertvorstellungen der meisten amerikanischen Familien werden von Hollywood nicht mehr widergespiegelt. Sie werden noch nicht einmal geachtet. In allen wichtigen Fragen der heutigen Gesellschaft legt es die Unterhaltungsindustrie darauf an, herkömmliche Vorstellungen von Sitte und Anstand in Frage zu stellen“ (ebenda, Seite 10).
Musik in wessen Ohren?
Populäre Musik steht leider allzuoft an der Schneide einer Lebensphilosophie, deren Ziel die Aushöhlung aller gesellschaftlichen Konventionen ist. Oft verbindet sie gängige Melodien mit trotzig-asozialen Texten und übt auf viele junge Menschen einen fast ständigen Einfluss aus.
Die meisten Jugendlichen können die Worte der bekanntesten Schlager mühelos wiedergeben, aber in der Schule fällt ihnen das Auswendiglernen eines Gedichtes schwer. Auch Erwachsene können sich leicht an die Texte von Liedern erinnern, die vor Jahrzehnten beliebt waren, vergessen aber die Namen und Telefonnummern von Freunden und Bekannten.
Der Einfluss der Musik ist unergründlich und überall vorhanden. Die Musik ist eines der wirkungsvollsten Mittel, die Haltungen und Anschauungen von Zuhörern auf eine positive Weise sowie auch negativ zu verändern. Sie erreicht die Gefühle und den Verstand gleichermaßen und sichert damit eine bleibende Wirkung.
Die Konsequenzen für diejenigen, die von der zynischen Feindseligkeit umgeben sind, die einen großen Teil der populären Musik in den letzten Jahrzehnten auszeichnet, können verheerend sein. Beachten Sie das Grundprinzip, das hinter der Werbung einiger Künstler der Musikindustrie steht:
„In dem Rockgeschäft verstand man sehr gut, dass die Untergrabung der Autorität einen großen Teil der Anziehungskraft für die jungen Leute ausmacht. Ein Impresario, der einen Star nach dem anderen hervorbrachte, wurde nach seinem Erfolgsrezept gefragt. Er sagte: ,Ich suche nach jemandem, den die Eltern der Jugendlichen hassen werden‘ “ (Robert H. Bork, Slouching Toward Gomorrah, Regan Books, 1996, Seite 23, Hervorhebung durch uns).
Doch tragischerweise sind zu viele Eltern nicht in der Lage, das Richtige und Falsche zu erklären. Eine von der Barna-Forschungsgruppe durchgeführte Umfrage unter amerikanischen Erwachsenen zeigte, dass 71 Prozent der Amerikaner noch an richtig und falsch glauben und dass so etwas wie Sünde existiert. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage war jedoch, dass die meisten Erwachsenen einfach kein klares Konzept von richtig und falsch haben.
In dem Artikel, in dem die Umfrage veröffentlicht wurde, wurde betont, dass „77 Prozent der Nichtchristen sagten: ,Es gibt keine absoluten Maßstäbe für Moral und Ethik.‘ Erschreckend ist jedoch, dass die Mehrheit der wiedergeborenen Christen, 64 Prozent, mit der weltlichen Kultur übereinstimmt, dass Moral relativ sei. Es ist kein Wunder, dass unser Leben von der uns umgebenden Kultur nicht zu unterscheiden ist . . . Die Kirche hat ,eine Menge Lehrer‘. Es scheint jedoch ,keinen großen Unterschied‘ zu machen“ (Southern California Christian Times, Juni 1996).
Wer sollte Ihre Maßstäbe bestimmen?
Intelligente moralische Maßstäbe dienen einfach als praktische Regeln für rücksichtsvolles Benehmen. Sie bilden unsere Ethik, Ideale und Werte. Sie machen es möglich, dass die Gesellschaft in Frieden und Sicherheit zugunsten aller funktionieren kann. Richtige moralische Maßstäbe sollten gründlich durchdachte Prinzipien sein, die richtig von falsch unterscheiden. Ohne sie behalten wir keine Richtlinien für unsere Lebensweise bei.
Wer hat das Recht, absolute Maßstäbe für unser Denken und Benehmen zu setzen? Einige unter der akademischen Elite haben recht, uns zu sagen, dass menschliche Traditionen keine verlässlichen Quellen sind. Zu oft widersprechen sie sich und sind voreingenommen. Es ist jedoch falsch von ihnen, uns zu erzählen, dass absolute Maßstäbe über richtig und falsch nicht existierten. Es gibt mit aller Sicherheit eine Quelle für absolute Maßstäbe für die Menschheit. Der allmächtige Gott, der die Menschheit erschuf, offenbart uns, wie wir leben sollen.
„Die Verzerrungen und Beleidigungen von organisierter Religion [in Filmen und im Fernsehen]“, schreibt Herr Medved, „werden unvermindert fortgesetzt, solange unsere populäre Kultur weiterhin ihre gesamte Kampagne gegen Urteilsvermögen und Werte richtet. Ein Krieg gegen Maßstäbe führt logischerweise und unvermeidbar zu Feindseligkeiten gegenüber Religion, weil es der religiöse Glaube ist, der die endgültige Grundlage für alle Maßstäbe setzt“ (Medved, Seite 89).
Nur der Gott, der uns erschaffen hat, kann perfekte und verlässliche Richtlinien für menschliches Benehmen festlegen. Er offenbart sie uns durch die Heilige Schrift. Es ist ein Irrtum zu denken, Gottes Wort beruhe auf menschlichem Ursprung. Es kommt von der höchsten Autorität, die es gibt.
Es ist Gott nicht egal, was Sie glauben
Was wir denken, unsere Ideale und unser Glaube, ist für Gott wichtig. Unser normales Denken unterscheidet sich jedoch sehr von seinem Denken. Durch den Propheten Jesaja beschreibt Gott den Umfang unserer universalen, menschlichen Probleme: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken“ (Jesaja 55,8-9; Hervorhebungen durch uns).
Der Apostel Paulus erklärt den Grund für den tiefen Graben zwischen den Werten Gottes und denen der meisten Menschen: Die Menschen neigen einfach dazu, Gottes Anweisungen nicht zu beachten. „Denn Gottes unsichtbares Wesen, das ist seine ewige Kraft und Gottheit, wird seit der Schöpfung der Welt ersehen aus seinen Werken, wenn man sie wahrnimmt, so dass sie keine Entschuldigung haben. Denn obwohl sie von Gott wussten, haben sie ihn nicht als Gott gepriesen noch ihm gedankt, sondern sind dem Nichtigen verfallen in ihren Gedanken, und ihr unverständiges Herz ist verfinstert“ (Römer 1,20-21).
Wie fing falsches Denken an?
Die Ablehnung von Gottes Führung ist nichts Neues. Sie begann schon im Garten Eden. Dort begann „die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan“, mit einer Beeinflussung und einer Verzerrung des menschlichen Denkens, die die Menschheit immer noch fest im Griff halten (Offenbarung 12,9).
Im Wesentlichen sagte Satan zu Eva: „Glaube Gott nicht und vertraue nicht auf seine Worte. Vertraue dir selbst. Iss die verbotene Frucht. Dann wirst du die ganze Wahrheit bekommen, die du brauchst, um über Gut und Böse zu bestimmen“ (1. Mose 3,1-5). Eva war beeindruckt. Der Teufel zündete in ihr den Wunsch, das Richtige und Falsche selbst zu bestimmen.
Eva fiel bereitwillig in Satans Falle hinein. Sie überzeugte Adam dann, dass beide in der Lage wären, solche Dinge selbst in die Hand zu nehmen. Sie entschieden sich, Gott ungehorsam zu sein. Sie verloren ihr Erbe in Eden und begannen ein Leben voll Mühsal und Schwierigkeiten, weil sie es zuließen, dass ihr Denken von Satan, dem Widersacher Gottes, beeinflusst wurde (Verse 6 und 17-19). Satan hat diesen frühen Kampf um den menschlichen Verstand gewonnen. Seither gewinnt er – mit nur ganz wenigen Ausnahmen.
Gott möchte, dass Sie denken, wie er denkt. Er möchte, dass die Prinzipien seiner Gesetze in Ihrem Herzen und Verstand leben (Hebräer 10,16), um die Grundlage für Ihre Überzeugungen, Ihre Gedanken und Ihre Wahl, wie Sie Ihr Leben leben wollen, zu legen. Er will in Ihrem Verstand richtige Maßstäbe für menschliches Benehmen setzen, ein klares Verständnis von richtig und falsch (1. Johannes 3,4).
Der Apostel Petrus sprach Gottes Sorge über unsere Denkweise aus. „Dies ist nun der zweite Brief, den ich euch schreibe, ihr Lieben, in welchem ich euren lauteren Sinn erwecke“ (2. Petrus 3,1-3).
Wir sollen lernen, klar zu denken
Paulus geht darüber hinaus, indem er zeitlose Richtlinien dazu gibt, was wir in unseren Verstand lassen sollen: „Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Philipper 4,8). Ein gesundes Denken beruht auf Ehrlichkeit und Wahrheit, auf der Erkenntnis, was richtig, rein und ehrbar ist.
Paulus beschreibt die Ergebnisse eines Verhaltens, das von einer Gott ablehnenden Einstellung stammt: „Offenkundig sind aber die Werke des Fleisches, als da sind: Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht, Spaltungen, Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch vorausgesagt und sage noch einmal voraus: die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben“ (Galater 5,19-21).
Uns zum Nutzen wurde ein herausragendes Beispiel von einem klaren, vernünftigen Denken festgehalten: das persönliche Beispiel Jesu Christi. „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie Jesus Christus auch war“, schrieb Paulus (Philipper 2,5; Schlachter-Bibel). Er ermahnte: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient“ (Verse 3-4).
Ein gesundes Denken setzt die Priorität, sich um andere zu kümmern, gleich mit der Sorge um sich selbst. Sie basiert auf echter Liebe für andere.
Eine Sache der Entscheidung
Wir leben in einer Gesellschaft, die stolz auf ihre neuen Ideen ist, wobei in Wirklichkeit vieles schon seit der Existenz der Menschheit besteht. Wegen der bloßen Kraft dieser Ideen stehen wir im persönlichen Kampf um die Kontrolle über unsere Gedanken und Werte. Wir sollen über diese fast überwältigende Opposition siegen!
Doch Gott wird uns nie seine Denkweise aufzwingen. Selbst zum alten Israel sagte er: „Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst“ (5. Mose 30,19). Gott zeigt uns den Weg, doch die Entscheidung, ihm zu folgen oder ihn zu ignorieren, liegt immer bei uns.
Diejenigen, die sich oft über Maßstäbe des Benehmens hinwegsetzen, deuten damit an, dass die Annahme von Werten, die von irgendjemandem außer von ihnen selbst bestimmt wurden, ob von Gott oder von Menschen, ein Verzicht auf ihre Entscheidungsfreiheit ist.
Natürlich würde man auf die persönliche Verantwortung verzichten, wenn man blind die Ideen anderer akzeptiert. Es ist jedoch das Kennzeichen eines Menschen, der informierte und intelligente Entscheidungen trifft, die Weisheit Gottes gründlich zu prüfen, zu verstehen und anzunehmen. Nur auf Gefühle und Emotionen zu reagieren zeigt weder Besonnenheit noch Intelligenz.
Korrupte Macht hinter den Kulissen
Was ist die wahre Ursache hinter der Ablehnung von göttlichen Werten in unserer Gesellschaft? Der Apostel Paulus erklärte, dass sein Auftrag von Gott an die Erdenbürger sei, „ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott“ (Apostelgeschichte 26,18).
Die Bibel offenbart Satan als eine mächtige, unsichtbare Kraft, die die Menschheit beeinflusst. Er wird beschrieben als „Geist, der zu dieser Zeit am Werk ist in den Kindern des Ungehorsams“, ein Wesen, das Männer und Frauen beeinflusst, ein Leben „in den Begierden unsres Fleisches und . . . den Willen des Fleisches und der Sinne“ zu führen (Epheser 2,3).
Satans Einfluss ist so durchdringend, dass alle Bereiche im Leben einer jeden Gesellschaft betroffen sind. Wie groß ist seine Macht über die Menschheit? Er „verführt die ganze Welt“ (Offenbarung 12,9)!
Während er über Tausende von Jahren die Menschen verführte, wurde er zum „Gott dieser Welt, [der] den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums“ (2. Korinther 4,4). Der Einfluss Satans und seiner Dämonen ist so groß, dass sie sogar die Meinungen und Entscheidungen der Führer dieser Welt lenken können (Offenbarung 16,14).
Für viele ist es überraschend, dass Satan die religiösen Überzeugungen und Institutionen erfolgreich beeinflusst hat. Er schafft es, seine eigenen angeblich christlichen Amtsträger und deren religiöse Versammlungen zu tarnen (2. Korinther 11,3-4. 13-15; Offenbarung 3,9).
Er präsentiert seine Wege nicht als gierige, egoistische und eitle Handlungen, welche sie in Wirklichkeit sind. Er zeigt auch nicht ihr vernichtendes, leidvolles Ende, das unerbittlich zu Leid und Tod führt (Sprüche 14,12; 16,25). Im Gegenteil, er tarnt seine Gedanken und Lebensweisen als Erleuchtung, Erfüllung und Befriedigung. Gottes Wort warnt uns: „Denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts“ (2. Korinther 11,14).
Außer der Religion beherrschen Satans Ideen die Wirtschaft, das Erziehungswesen, die Philosophie, die Politik und Wissenschaft. Kein menschliches Interesse oder Bestreben entgeht seiner Einmischung. Tatsächlich lesen wir, dass „die ganze Welt im Argen liegt“ (1. Johannes 5,19).
Beeinflusst Satan Ihre Gedanken?
Die Konsequenzen von Satans Einfluss auf die Gedankenprozesse der Menschheit haben sich als vernichtend erwiesen. Nur selten erlebte die Welt Frieden; 150 Millionen Menschen starben allein im 20. Jahrhundert in Kriegen. Zur gleichen Zeit starben mehr als 100 Millionen Menschen an Krankheiten, Seuchen und durch Naturkatastrophen. Die Menschheit besitzt die Fähigkeit, das menschliche Leben mehrmals von der Erde auszulöschen.
Trotz der ständigen Versuche, unser Los zu verbessern, leben Tausende am Rande der Hungersnot, und Millionen gehen jede Nacht hungrig zu Bett. Ein Viertel der Erdbevölkerung lebt unter totalitären Regierungsformen, mit wenig Kontrolle über grundlegende Entscheidungen, die ihr Leben betreffen.
Unter Satans Einfluss wurde das menschliche Denken immer mehr von der Selbsterhebung in Anspruch genommen, „denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht“ (Römer 8,7-8).
Der Prophet Jeremia erkannte, dass die Menschen von ihren eigenen schlechten Absichten geblendet werden. „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9; Schlachter-Bibel).
Satan hat die Menschheit erfolgreich von Gott abgewendet. Der Apostel Paulus beschreibt die unausweichlichen tragischen Folgen aus der Ablehnung Gottes und seines Lebensweges:
„Und wie sie es für nichts geachtet haben, Gott zu erkennen, hat sie Gott dahingegeben in verkehrten Sinn, sodass sie tun, was nicht recht ist, voll von aller Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier, Bosheit, voll Neid, Mord, Hader, List, Niedertracht; Zuträger, Verleumder, Gottesverächter, Frevler, hochmütig, prahlerisch, erfinderisch im Bösen, den Eltern ungehorsam, unvernünftig, treulos, lieblos, unbarmherzig. Sie wissen, dass, die solches tun, nach Gottes Recht den Tod verdienen; aber sie tun es nicht allein, sondern haben auch Gefallen an denen, die es tun“ (Römer 1,28-32).
Wer herrscht über Ihre Gedanken?
Gott ruft einige aus dieser von Satan dominierten Welt heraus. Er beruft sie, sich den Einflüssen ihres Umfelds entgegenzustellen, den Begierden ihrer eigenen Gedanken zu widerstehen.
Wer wird den Kampf um Ihren Verstand gewinnen? Werden Sie den Einflüssen Satans auf die Gesellschaft erlauben, Ihre persönlichen Überzeugungen und Wertvorstellungen zu kontrollieren und zu verderben? Oder wird es Gott sein, „der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13)?
Ein göttlicher Sieg ist nur möglich, wenn wir gerechte Maßstäbe für unsere Wertvorstellungen etablieren. Das wird von Ihnen schwierige Entscheidungen erfordern. Es ist Ihre Entscheidung, wem Sie erlauben, den größten Einfluss auf Ihr Leben auszuüben. Werden Sie Gott erlauben, den Kampf um Ihre Gedanken zu gewinnen, indem Sie seine Erkenntnis und seine Hilfe suchen?
Satans Mitverantwortung für menschliches Leiden
Ein Hauptgrund für das menschliche Leiden ist Satan der Teufel. Der Glaube an Satan als real existierendes Wesen gilt in manchen Kreisen als kindisch. Manche sehen den Teufel lediglich als Symbolfigur für die Unmenschlichkeit des Menschen gegenüber seinen Mitmenschen.
Die Bibel hingegen offenbart Satan als buchstäbliches Wesen, ein Geistwesen, das großen Schaden anrichten kann. Aufgrund der Ablehnung des Teufels als reales Wesen ist er die unerkannte Ursache vieler Leiden.
Die Bibel nennt Satan den „Drachen“ bzw. „die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan“ (Offenbarung 20,2). Er herrscht über die Menschheit als der „[Fürst] der Macht der Luft, des Geistes, der jetzt in den Söhnen des Ungehorsams wirkt“ (Epheser 2,2; Elberfelder Bibel). Als „der Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4,4) ist Satan der Verursacher eines Großteils des Elends auf Erden.
Petrus warnt Christen: „Euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge“ (1. Petrus 5,8). Jesus erzählt uns in dem Gleichnis von dem Sämann, dass immer dann, wenn viele Menschen Gottes Wort erklärt bekommen, „der Satan sogleich kommt und nimmt das Wort weg, das in sie gesät war“ (Markus 4,15).
Der Apostel Paulus wies Timotheus an, die „Widerspenstigen“ zu unterweisen und zu ermahnen, damit sie „wieder nüchtern . . . werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen“ (2. Timotheus 2,25-26). Jesus Christus sandte Paulus zu den Heiden, „um ihnen die Augen aufzutun, dass sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott“ (Apostelgeschichte 26,18).
Aus diesen Abschnitten können wir erkennen, dass Satan eine enorme und überzeugende Macht über die Menschheit ausübt. In der Bibel lesen wir: „Die ganze Welt aber ist in der Gewalt des Satans“ (1. Johannes 5,19; Gute Nachricht Bibel).
Kurz vor der Rückkehr Christi werden Satan und seine Dämonen eine Zeit der Unruhe anstiften, die schrecklicher sein wird als jede Tragödie, die die Menschen je erfahren haben (Matthäus 24,21-22). Ein unvorstellbares Leiden wird damit einhergehen.
Zu dieser Zeit wird Satan die Menschheit durch einen „Gesetzlosen“ verführen, dessen Einfluss „gemäß der Wirksamkeit des Satans . . . mit jeder Machttat und mit Zeichen und Wundern der Lüge und mit jedem Betrug der Ungerechtigkeit [erfolgt]“ (2. Thessalonicher 2,9-10; Elberfelder Bibel).
Satans Einfluss verursacht große Feindschaft zwischen Nationen, Rassen, Religionen und einzelnen Menschen. Die Bibel nennt ihn den „Versucher“ (Matthäus 4,3). Er nutzt unsere Schwächen aus, um uns in die Sünde zu locken (1. Korinther 7,5). Dadurch initiiert er Einstellungen und Verhaltensweisen in den Menschen, die Konflikte, Verletzungen, Leiden und Tod bringen.
Gott begrenzt aber die Macht Satans über die Menschen (Hiob 1,12; 2,6). Auch wird er Satan nicht erlauben, seinen Plan zur Errettung der Menschheit zu vereiteln, und deshalb behält Gott die oberste Kontrolle.