Der Apostel Jakobus warnt uns vor einer wankelmütigen Geisteshaltung. Was ist damit gemeint, und welche Konsequenzen gehen daraus hervor?

Von der Redaktion

In seinem Brief warnt Jakobus seine Leser vor einer wankelmütigen Haltung: „Säubert die Hände, ihr Sünder, und reinigt die Herzen, ihr Wankelmütigen!“ (Jakobus 4,8, Elberfelder Bibel; Hervorhebung durch uns). Wankelmut kann sich in mehreren Lebensbereichen zeigen und dadurch einem Christen schaden.

Das griechische Wort, das mit „wankelmütig“ übersetzt wurde, ist dipsuchos, das sich von dis [= „zweimal, zweifach“] und psuche [= „Sinn“] ableitet. Jakobus benutzt dieses Wort, um jemanden zu beschreiben, der geteilte Interessen hat oder geteilter Treue ist, zögernd, ungewiß, halbherzig. Wankelmut ist eines der wichtigen Themen in seinem Brief.

Selbst treue Diener Gottes in der Bibel machten wankelmütige Phasen durch. Johannes der Täufer, der Jesus Christus taufte, sah den heiligen Geist in der Gestalt einer Taube auf Jesus herabfahren und hörte, wie eine Stimme vom Himmel sagte: „Du bist mein lieber Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen“ (Lukas 3,21-22). Trotz dieses Erlebnisses sandte Johannes, nachdem er verhaftet wurde, seine Jünger zu Jesus und ließ sie ihn fragen: „Bist du, der da kommen soll, oder sollen wir auf einen andern warten?“ (Lukas 7,19-20).

Johannes der Täufer war nur ein Mensch, und wir Menschen zweifeln an Gott, wenn es den Anschein hat, daß Gott, wenn wir eine persönliche Krise erleben, nicht auf unsere Gebete hört. Obwohl Johannes’ Fragen Zweifel andeuteten, stellte Christus später über ihn fest, daß kein Prophet größer als Johannes gewesen sei (Lukas 7,28). Das ist eine große Ermutigung für uns, zeigt es doch, daß Gott, wenn wir ihn in Demut suchen und seinen Weg nicht verlassen, unsere Siege im Glauben betont, statt unsere Niederlagen im Kampf gegen die Sünde hervorzuheben.

Zweifelnde Gebete?

In seinem Brief behandelt Jakobus das Gebet als ersten Bereich, in dem sich Wankelmut zeigen kann: „Der Zweifler gleicht einer Meereswoge, die vom Wind bewegt und hin und her getrieben wird. Denn jener Mensch denke nicht, daß er etwas von dem Herrn empfangen werde, ist er doch ein wankelmütiger Mann, unbeständig in allen seinen Wegen“ (Jakobus 1,6-8).

Zweifel und Wankelmut wirken wie ein Kurzschluß auf unsere Kommunikation mit Gott. Bevor wir Gott im Gebet um irgend etwas bitten, sollen wir uns einige Fragen stellen, die einen unmittelbaren Einfluß auf die Wirksamkeit unserer Gebete haben:

• Ist meine Bitte im Einklang mit dem Willen Gottes? Der Apostel Johannes offenbart, warum dies wichtig ist: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns“ (1. Johannes 5,14; alle Hervorhebungen durch uns).

• Stimmen meine innere Haltung und meine Lebensführung mit dem Willen Gottes überein? Johannes betont die Wichtigkeit des Gehorsams: „Was wir bitten, werden wir von ihm empfangen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist“ (1. Johannes 3,22).

• Orientieren sich meine Beweggründe an dem eigenen Ich oder an Gott? Jakobus ermahnt uns, die Beweggründe für unsere Bitten zu überdenken: „Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt“ (Jakobus 4,3).

Wenn wir auf die beiden ersten Fragen mit „Ja“ und mit „an Gott“ auf die dritte Frage antworten können, werden wir im Gebet nicht wankelmütig sein. Freilich können wir Gott nicht zwingen, auf unsere Gebete in der Weise zu reagieren, wie wir es uns wünschen. Gott hört uns nach seiner Gnade und nach seiner, nicht unserer Gerechtigkeit.

Hören, aber nichts tun?

Jakobus’ zweite Warnung hat mit dem wankelmütigen Hören des Wortes Gottes zu tun (Jakobus 1,22-25). Er zeigt auf, daß eine zwiespältige Haltung unser Bibelstudium prägen kann, und er ermahnt seine Leser, „Täter des Worts und nicht Hörer allein“ zu sein, denn „sonst betrügt ihr euch selbst“ (Vers 22).

Das Bibellesen baut den Christen auf und sollte Mittel zu einem Zweck sein: Jesus Christus ähnlich zu werden. Wir sollen über positive Gefühle hinausgehen und uns auch positiv verhalten! Unser persönliches Wohlgefühl kann uns zu der Überzeugung verleiten, daß wir etwas Positives geleistet hätten, wenn wir in Wirklichkeit nur selbstzufrieden sind.

Die Geschichte der Geburt Jesu durch ein Wunder hat viele Menschen inspiriert. Wie viele von diesen Menschen waren von dieser Geschichte so bewegt, daß sie sie zum Anlaß nahmen, Jesu Nachfolger zu werden? In Lukas 11 wird eine Frau erwähnt, die sich über Jesus derart begeisterte, daß sie sogar Jesu Mutter lobte: „Glückselig der Leib, der dich getragen, und die Brüste, die du gesogen hast! Er [Jesus] aber sprach: Gewiß, doch glückselig, die das Wort Gottes hören und befolgen!“ (Verse 27-28; Elberfelder Bibel).

Christus redete über unkluge Menschen, die ihr Leben nicht nach dem Fels ausrichten. Er nannte sie töricht: „Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein, und sein Fall war groß“ (Matthäus 7,26-27). Im Gegensatz dazu beherzigt der weise Mann die Worte Jesu und handelt danach. Einerseits kann niemand sein Heil durch Werke „verdienen“, andererseits können wir durch Nachlässigkeit gegenüber dem uns gepredigten Wort „am Ziel vorbeitreiben“ (Hebräer 2,1-4).

Gemeinschaft mit Vorurteilen?

Darüber hinaus betonte Jakobus, daß unsere Gemeinschaft innerhalb der Kirche Wankelmütigkeit widerspiegeln kann. Werden wohlhabende Menschen besser behandelt, wenn sie in unsere „Versammlung“ kommen (Jakobus 2,3)? Das griechische Wort für Versammlung wird in anderen Versen mit „Gemeinde“ bzw. „Synagoge“ übersetzt. Jakobus behandelt das Verhalten von Christen innerhalb der Gemeinschaft der Kirche.

Anscheinend war es in einigen Gemeinden der Fall, daß reiche Mitglieder größeres Ansehen genossen und in der Versammlung die besseren „Plätze“ zugewiesen bekamen. Im Gegenzug sprach man zu den Armen: „Stell du dich dorthin! oder: Setze dich unten zu meinen Füßen!“ (Vers 3). Jakobus redete der Gemeinde ins Gewissen wegen dieses Fehlverhaltens: „Ist’s recht, daß ihr solche Unterschiede bei euch macht und urteilt mit bösen Gedanken?“ (Vers 4).

Jakobus kannte die Probleme, die aus einem heuchlerischen, zwiespältigen Verhalten innerhalb der Gemeinde resultieren können, aus erster Hand. Er war indirekt an dem Streit beteiligt, als der Apostel Paulus seinen Kollegen Petrus wegen seines heuchlerischen Verhaltens in der Gemeinde zu Antiochien zur Rede stellte (Galater 2,11-16). Als „einige von Jakobus [aus Jerusalem] kamen“, änderte sich Petrus gegenüber den Heidenchristen: Er fing an, sie zu meiden, wie es unter den strenggläubigen Juden üblich war (Vers 12).

Dieses Beispiel zeigt uns, daß Petrus genauso menschlich war, wie wir alle es sind: „Bevor einige von Jakobus kamen, aß er mit den Heiden; als sie aber kamen, zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er die aus dem Judentum fürchtete“ (Vers 12). Mit seinem Verhalten beeinflußte Petrus die anderen Juden, die anwesend waren: „Und mit ihm heuchelten auch die andern Juden, so daß selbst Barnabas verführt wurde, mit ihnen zu heucheln“ (Vers 13).

Paulus konnte dieses wankelmütige Verhalten in der Gemeinde nicht durchgehen lassen. Er wies Petrus scharf zurecht: „Als ich aber sah, daß sie nicht richtig handelten nach der Wahrheit des Evangeliums, sprach ich zu Kephas öffentlich vor allen: Wenn du, der du ein Jude bist, heidnisch lebst und nicht jüdisch, warum zwingst du dann die Heiden, jüdisch zu leben?“ (Vers 14).

Petrus war zwar ein kraftvoller Prediger der Wahrheit Gottes, aber in dieser Situation wich er von der Erkenntnis, die Jesus ihm einige Jahre zuvor offenbart hatte: „Nun erfahre ich in Wahrheit, daß Gott die Person nicht ansieht; sondern in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, der ist ihm angenehm“ (Apostelgeschichte 10,34-35).

Im griechischen Theater der Antike redeten (krinomai) die Schauspieler hinter einer Maske (hypo). Zusammengesetzt bilden die griechischen Wörter für „sprechen“ und „Maske“ hupokrisis, wovon sich unser Wort Hypokrisie ableitet.

Lassen wir uns von den Menschen so sehr beeinflussen, daß wir in der Gegenwart bestimmter Menschen sozusagen eine Maske aufsetzen, um ihnen zu gefallen? Wir müssen Sorge tragen, damit wir nicht das Beispiel des Apostels Paulus, „allen Menschen alles zu sein“ (1. Korinther 9,19-22), als Rechtfertigung für heuchlerisches Verhalten mißbrauchen.

Jesus Christus zeigt uns in vollkommener Weise, was „kein Ansehen der Person“ bedeutet (Apostelgeschichte 10,34). Damit ist nicht gemeint, daß wir niemanden respektieren sollen. Die Bibel selbst lehrt das Prinzip „Ehre, dem die Ehre gebührt“ (Römer 13,7). Wir sollen hingegen keine persönliche Vorteilnahme suchen, indem wir nur bestimmten Menschen gefallen wollen. Jesus zeigte durch seinen Tod, daß er „kein Ansehen der Person“ praktizierte, denn er starb für alle, ob groß oder klein, reich oder arm, einer edlen oder einer einfachen Geburt.

Ironischerweise sprachen diejenigen, die von den Pharisäern kamen und Jesus bescheinigten, daß er „nicht das Ansehen der Menschen“ achtete (Matthäus 22,16), selbst hinter einer Maske. Ihre wahre Absicht war es, „ihn in seinen Worten“ zu fangen (Vers 15). Ihr Vorhaben gelang ihnen jedoch nicht. Römer 2, Vers 11 bestätigt, daß es „kein Ansehen der Person vor Gott“ gibt. Gott richtet alle Menschen ohne Ansehen der Person (Epheser 6,9; Kolosser 3,25; 1. Petrus 1,17).

Wählerischer Gehorsam?

Als nächstes Thema behandelt Jakobus das wankelmütige Halten des Gesetzes (Jakobus 2,8-13). Seit Jahrhunderten ist die christliche Welt geteilter Meinung in bezug auf das Gesetz Gottes. Ihre Zwiespältigkeit hat zur Übertretung „des königlichen Gesetzes“ geführt (Vers 8). Das Alte Testament beschreibt, wie Gott sein königliches Gesetz den Menschen gegeben hat. In bezug auf unsere Mitmenschen ist dieses Gesetz in der Aufforderung „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ zusammengefaßt (3. Mose 19,18).

Wie bricht man dieses Gesetz der Liebe? Es genügt, wenn man nur einen Punkt des königlichen Gesetzes bricht (Jakobus 2,10). Jakobus wechselt von dem Gesetz der Nächstenliebe in 3. Mose 19, Vers 18 zu den Zehn Geboten. Er zitiert zwei dieser Gebote: das siebte, „du sollst nicht ehebrechen“, und das sechste, „du sollst nicht töten“ (Jakobus 2,11; vgl. 2. Mose 20,13-14). Er nennt die Zehn Gebote „das vollkommene Gesetz der Freiheit“ (Jakobus 1,25)

Das königliche Gesetz, das vollkommene Gesetz der Freiheit, zeigt den Menschen, wie man Liebe ausdrückt. Wenn wir dieses Gesetz in den Zehn Geboten lesen, stellen wir fest, daß die ersten vier die Liebe zu Gott und die letzten sechs die Liebe zum Mitmenschen beschreiben.

Jakobus zeigt die Wankelmütigkeit der Annahme eines Teils dieses Gesetzes, während man gleichzeitig einen anderen Teil des Gesetzes mißachtet. Jakobus beurteilte dieses Verhalten wie folgt: „Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig“ Jakobus 2,10).

Gottes Gesetz drückt seinen Willen aus

Jesus Christus prophezeite, daß er manche, die ihn Herr nennen, wegen ihres Ungehorsams rügen wird: „Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Matthäus 7,23).

Ganz gleich, wie sehr man meint, an Christus zu glauben, werden nur diejenigen, die Gottes Willen tun, in das Reich Gottes eingehen: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“ (Vers 21). In diesem Beispiel steht der Wille Gottes in Verbindung mit seinem Gesetz, weil sein Gesetz auch Ausdruck seines Willens ist.

Jakobus warnt vor Unbeständigkeit in unserem Gehorsam gegenüber Gott. Es ist viel einfacher, dem Prinzip der Nächstenliebe (3. Mose 19,18) Lippenbekenntnisse zu widmen, als sich mit den Details der Zehn Gebote zu befassen (2. Mose 20,1-17). Ohne Detailkenntnisse entscheidet jeder schließlich selbst, was Liebe ist. Die Bibel gibt uns aber eine klare Definition der Liebe: „Denn das ist die Liebe zu Gott, daß wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Johannes 5,3).

Welche Sünde hassen Sie am meisten? Stehlen? Lügen? Ehebruch? Gott möchte, daß wir jede Sünde hassen. Er möchte, daß wir das Brechen irgendeines der Zehn Gebote und alles andere, was nicht „vor ihm wohlgefällig ist“ (1. Johannes 3,22), hassen.

Glaube ohne Werke?

Wankelmütiger Glaube (Jakobus 2,14-26) bedeutet nicht, daß man an der Existenz Gottes zweifelt. Statt dessen ist wankelmütiger Glaube die Überzeugung, daß Gott existiert, ohne zu handeln bzw. die „Werke“ hervorzubringen, die diesen Glauben widerspiegeln. Jakobus wollte seinen Lesern einschärfen, daß Glaube mehr als nur das Bekenntnis der Existenz Gottes ist. Jedem Christen sollte klar sein, „daß der Glaube ohne Werke nutzlos ist“ (Vers 20).

Jakobus fordert uns heraus, Beweise unseres Glaubens vorzulegen: „Zeige mir deinen Glauben ohne die Werke, so will ich dir meinen Glauben zeigen aus meinen Werken“ (Vers 18). Glaube allein reicht nicht aus, denn „die Teufel glauben’s auch und zittern“ (Vers 19).

Es ist viel einfacher, die Existenz Gottes anzuerkennen, als es ist, den Ungehorsam zu fürchten. Ein klassisches Beispiel ist das alte Volk Israel. Die Israeliten zitterten vor Angst, als Gott ihnen die Zehn Gebote verkündete: „Und alles Volk wurde Zeuge von dem Donner und Blitz und dem Ton der Posaune und dem Rauchen des Berges. Als sie aber solches sahen, flohen sie und blieben in der Ferne stehen und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen hören; aber laß Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben“ (2. Mose 20,18-19).

Später schien Gott weit weg zu sein, und sie nutzten die Gelegenheit, um ein goldenes Kalb anzufertigen und es anzubeten (2. Mose 32). Statt dessen hätten sie sich vor Götzenanbetung fürchten sollen. Schließlich war es Gott, der sie am Berg Sinai in solche Angst versetzt hatte, der ihnen Götzendienst verboten hatte (2. Mose 20,4-5).

Jakobus nützt das Beispiel Abrahams, um eine Feststellung zum Glauben zu treffen, die alle Christen angeht: „Du siehst, daß der Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte und der Glaube aus den Werken vollendet wurde“ (Jakobus 2,22).

Zügellose Zunge?

Ist es Ihnen schon mal passiert, daß Sie, obwohl Sie sich vorgenommen hatten, kein verletzendes Wort zu sagen, es doch getan haben? Sicher haben Sie das erlebt! Jakobus warnt uns vor dem wankelmütigen Einsatz unserer Zunge: „Mit ihr [der Zunge] loben wir den Herrn und Vater, und mit ihr fluchen wir den Menschen, die nach dem Bilde Gottes gemacht sind. Aus einem Munde kommt Loben und Fluchen. Das soll nicht so sein, liebe Brüder“ (Jakobus 3,9-19).

Jakobus beruft sich auf Gottes Schöpfung, um zu zeigen, daß ein solches Verhalten nicht in der Natur vorkommt: „Läßt auch die Quelle aus einem Loch süßes und bitteres Wasser fließen? Kann auch, liebe Brüder, ein Feigenbaum Oliven oder ein Weinstock Feigen tragen? So kann auch eine salzige Quelle nicht süßes Wasser geben“ (Verse 11-12).

Jakobus nennt die Zunge „das unruhige Übel“, das „voll tödlichen Giftes“ ist (Vers 8). Verletzende Worte können das Gebet und Bibelstudium beeinflussen, zu Vorurteilen in unserer Betrachtung anderer Menschen führen und Werke des Glaubens verhindern.

Bevor wir eine Information über eine andere Person, welche uns erzählt wurde, weitergeben, sollten wir uns einige Fragen stellen. Ist es notwendig, daß wir es weitererzählen, oder liegt es allein an uns, daß wir es weitersagen? Richte ich damit mehr Schaden an, als wenn ich einfach schweigen würde?

Stellen Sie sich vor, wie die Nachrichten- und Unterhaltungsmedien verbessert werden könnten, wenn man nur diese paar Fragen stellen würde! Unsere ganze Gesellschaft hätte einen viel positiveren Einfluß auf unser Leben, wenn alle Menschen die Prinzipien, die Jakobus im dritten Kapitel seines Briefs behandelt, beherzigen würden.

Die Fähigkeit, die Zunge zu beherrschen, ist ein Merkmal eines guten Charakters: „Denn wir verfehlen uns alle mannigfaltig. Wer sich aber im Wort nicht verfehlt, der ist ein vollkommener Mann und kann auch den ganzen Leib im Zaum halten“ (Jakobus 3,2).

Unsere Worte haben ihren Ursprung in unserem Herzen

Unsere Worte sind ein Spiegelbild unseres wahren geistlichen Zustandes. Jesus wies auf dieses Prinzip hin, als er die Pharisäer zurechtwies: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ (Matthäus 12,34). Wir können nicht immer bestimmen, was wir hören, aber wir können verhindern, daß böse Gedanken in unser Herz eindringen. Jeden Tag bombardiert Satan, „der in der Luft herrscht“ (Epheser 2,2), uns mit irreführenden und sündhaften Gedanken. Die Unterhaltungsmedien und die Boulevardpresse vermitteln „Werte“, Moralvorstellungen und Verhaltensmuster, die von den Erwartungen Gottes weit entfernt sind.

Unsere Aufgabe ist es, diesem Einfluß zu widerstehen. Jakobus zeigt uns, daß dieser Prozeß mit der Annäherung an Gott verknüpft ist: „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen“ (Jakobus 4,7-8). Wie schaffen wir das? Wir sollen beten ohne zu zweifeln, unsere Gemeinschaft ohne Ansehen der Person pflegen, unser Studium des Wortes Gottes durch Werke untermauern und erbauende Worte reden.