Nicht jeder, der den Weg der christlichen Lebensführung einschlägt, erreicht das Ziel. Was können wir tun, um unsere Berufung und Erwählung festzumachen?
Von Paul Kieffer
Seit der Gründung der Kirche zu Pfingsten im Jahr 31 n. Chr. befinden sich Christen in einem Kampf gegen die Kräfte der Finsternis. Unser heutiges Zeitalter ist dabei keine Ausnahme. Dramatische doktrinäre Fälschungen in der Kirche Gottes haben ihre Spuren hinterlassen. In der Folge sind manche wie benommen und haben Schwierigkeiten, mit der Realität dessen, was geschehen ist, zurechtzukommen. Einige haben sich in kleine isolierte Gruppen zurückgezogen und lehnen es ab, sich an andere um Hilfe und Führung zu wenden.
Am traurigsten sind jedoch die Fälle, in denen die Menschen von der „organisierten“ Religion desillusioniert sind oder sogar ihre Liebe zur Wahrheit verloren haben. Solche Menschen sind wie Gefallene in einem geistlichen Krieg. Sie scheinen vergessen zu haben, daß Gott treu ist und immer dafür sorgt, „daß die Versuchung so ein Ende nimmt, daß ihr’s ertragen könnt“ (1. Korinther 10,13). Dieser Trost kann auch dann eine Hilfe sein, wenn „doktrinäre Kriege“ toben und uns in ihren Sog herunterzuziehen drohen.
Kennen Sie die Schlüssel zum Sieg in unserem geistlichen Kampf? Sie können uns helfen, die verheerenden Stürme zu überleben, die wir als Christen auf dem Weg ins Reich Gottes erleben. Wir finden sie – wo denn sonst? – in der Heiligen Schrift.
Wir sind in einem geistlichen Krieg
Der erste Schlüssel zum Sieg hat mit der wahren Natur des Kampfes zu tun, in dem wir uns befinden. Wer ist eigentlich unser Feind? Was sind seine Methoden? Wer das nicht weiß, ist auf den geistlichen Kampf schlecht vorbereitet. Die Bibel offenbart, daß Satan und seine Dämonen unsere wahren Feinde sind (1. Petrus 5,8). Ihr Ziel ist die Zerstörung christlichen Lebens. Zu ihrer Strategie gehören die Verbreitung von Lügen, das Säen von Zwietracht unter Gläubigen sowie das Hervorrufen von Spaltung (Johannes 8,44; 1. Korinther 14,33).
Satans menschliche Handlanger verwenden Argumente, die sich rational anhören, um die klaren Aussagen der Bibel zu verleugnen und die Unachtsamen zu verführen (Kolosser 2,8). Sie beanspruchen den Namen Jesu Christi für sich und erscheinen harmlos wie Schafe, obwohl sie tatsächlich Wölfe sind, die unaufmerksamen Christen auflauern – besonders denjenigen, die schwach oder verwirrt sind (Matthäus 24,4-5; 7,15).
Der Krieg, dem wir in die Augen schauen, ist nicht physisch, sondern geistlich, wie der Apostel Paulus schreibt: „Denn wir kämpfen nicht gegen Menschen. Wir kämpfen gegen unsichtbare Mächte und Gewalten, gegen die bösen Geister, die diese finstere Welt beherrschen“ (Epheser 6,12; Gute Nachricht Bibel). Dabei ist das Hauptschlachtfeld unser Verstand, denn Satans Ziel ist, sich zu unseren Gedanken Zugang zu verschaffen und sie zu beeinflussen.
Er versucht dies durch alle möglichen geistlichen Mittel wie Verführung, Verwirrung und dadurch, daß er an unsere Eitelkeit und unsere fleischlichen Begierden appelliert. Er versucht ständig, uns von Gottes Lebensweg abzubringen, in der Hoffnung, daß wir unsere Berufung, Teil der Familie Gottes zu sein, verfehlen. Um ins Reich Gottes zu gelangen, müssen wir das Wirken dieser finsteren Kräfte erkennen und ihnen widerstehen, indem wir wachsam sind, unseren Geist stärken und „alles Denken in den Gehorsam gegen Christus“ (2. Korinther 10,5) gefangen nehmen.
Unsere Berufung ist kein Hauptgewinn im Lotto
Ein weiterer wichtiger Schlüssel zum Sieg ist das richtige Verständnis unserer Berufung. Wissen Sie, daß Sie nicht zufällig als Christ berufen wurden? Es war nicht etwas, das Sie allein von sich aus taten oder eine Entscheidung, die Sie selbst ohne Einfluß von außen getroffen haben.
Die Bibel macht dies ganz klar. Obwohl sich große Mengen von Jesus begeistern ließen, wurden nur ein paar Jünger berufen – am Anfang waren es sogar nur zwölf (Matthäus 4,25; 10,1). Als seine Jünger ihn fragten, warum er zu den Mengen in Gleichnissen sprach, antwortete Jesus: „Euch ist’s gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu verstehen, diesen aber ist’s nicht gegeben ... Aber selig sind eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören“ (Matthäus 13,11. 16).
Jesus sagte: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater“ (Johannes 6,44; alle Hervorhebungen durch uns). Die Bibel zeigt uns, daß wir nicht von uns selbst aus entscheiden können, Christ zu werden. Gott beruft uns dazu! Am Abend vor seiner Kreuzigung betete Jesus ausdrücklich für diejenigen, die Gott ihm aus der Welt gegeben hatte. Er betonte aber, daß er zu jener Zeit nicht für die ganze Welt betete. Jesus wußte sogar, daß die Welt die wenigen, die Gott damals berufen hatte, hassen und verfolgen würde (Johannes 17,6-19).
Der Apostel Paulus betonte dasselbe in seinem ersten Brief an die Gemeinde in Korinth, indem er feststellte: „Seht doch, liebe Brüder, auf eure Berufung. Nicht viele Weise nach dem Fleisch, nicht viele Mächtige, nicht viele Angesehene sind berufen. Sondern was töricht ist vor der Welt, das hat Gott erwählt, damit er die Weisen zuschanden mache“ (1. Korinther 1,26-27).
Wenn wir berufen werden, wird uns die Fähigkeit gegeben, „Gottes Geheimnisse“ (1. Korinther 4,1) zu verstehen. Unter ihnen sind der Zweck des Lebens, Gottes Plan für die Menschheit, das wahre Evangelium vom Reich Gottes und das Verständnis von Prophezeiungen. Die überwiegende Mehrheit der Menschen ist jetzt nicht dazu berufen, diese Geheimnisse zu verstehen. Statt dessen ist sie von Satan und seinen Kräften der Finsternis verblendet und verführt worden (Offenbarung 12,9).
Ist uns klar, daß wir berufen wurden? Ist uns bewußt, daß Gott uns diese kostbare Erkenntnis zugänglich gemacht hat? Lassen wir nicht zu, daß jemand uns verführt, etwas anderes zu glauben! Bemühen wir uns – tun wir, was wir können –, um unsere „Berufung und Erwählung festzumachen“ (2. Petrus 1,10). Vergessen wir die Worte Jesu nicht: „Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt“ (Matthäus 22,14).
Die Fahrt ist nicht kostenlos
Jesu Gleichnisse weisen eindeutig darauf hin, daß nicht jeder, der die Gelegenheit hat, „die Geheimnisse Gottes“ zu verstehen, auch danach handeln und dadurch erwählt wird, ins Reich Gottes einzugehen. Der nächste Schlüssel zum Sieg in unserem geistlichen Kampf ist daher die Erkenntnis, daß wir gewisse Dinge tun müssen! Der Weg, der zum Reich Gottes führt, ist nicht kostenlos.
Die Vorstellung für die christliche Lebensführung, „einmal erlöst, für immer erlöst“, ist nicht biblisch und fördert ein falsches Gefühl der Sicherheit. Eine Berufung ist an sich keine Garantie der Erlösung. Einfach „das Herz dem Herrn zu geben“, wie einige protestantische Prediger fordern, gibt uns keine bleibende Sicherheit in bezug auf das ewige Leben.
In gewisser Weise ist eine Berufung zum Eingang in Gottes Reich wie ein Aufruf zur Aufstellung einer neuen Fußballmannschaft. Viele mögen den Aufruf hören und zum Sportplatz hingehen, um es zu versuchen. Jedoch werden nur ein paar Wenige tatsächlich ausgewählt, in der Mannschaft mitzuspielen. Warum?
Die Bibel weist eindeutig darauf hin, daß diejenigen, die erwählt werden, sich um ihre christliche Lebensführung bemüht haben. Zur Zeit der Berufung mag eine Person in bestimmten Punkten schwach sein. Trotzdem erwartet Gott von einer solchen Person, geistlich zu wachsen und durchzuhalten. Jesus sagte: „Wer aber bis an das Ende beharrt, der wird selig werden“ (Matthäus 10,22). Wir müssen ausdauern – mit Entschlossenheit nicht aufgeben, sondern weitermachen, wenn es schwierig wird.
Diejenigen, die in Prüfungen entmutigt werden und sich von der Wahrheit abwenden, können nicht erwählt werden (Lukas 9,62). Nur diejenigen, die dem Beispiel der Lebensführung Jesu folgen, die Gebote halten und diejenigen „aufnehmen“, die von Gott gesandt wurden, werden in sein Reich kommen (Matthäus 19,16-19; Markus 9,37). Nur diejenigen, die sich die Zeit nehmen, sorgfältig auf das einzige solide Fundament zu bauen, das es gibt und mit dem man Versuchungen und Prüfungen überstehen kann – Jesus Christus von Nazareth –, werden den Lohn erhalten (1. Korinther 3,11; Matthäus 7,24-27).
Paulus sagt deutlich, daß nicht jeder, der an einem Wettlauf teilnimmt, einen Preis erhalten wird. Er meinte sogar, daß selbst er als Apostel Gottes hätte „verworfen“ werden können, wenn er der Versuchung nachgegeben und sich in den unausweichlichen Prüfungen seines Lebens nicht bewährt hätte (1. Korinther 9,24-27). Die Heilige Schrift offenbart, daß diejenigen, die nicht erwählt werden, keine starke Motivation haben – es fehlt ihnen eine tiefgreifende Hingabe ihrer Berufung gegenüber. Sie haben die Tendenz, von der „Sorge der Welt“ abgelenkt zu werden, die ihnen wichtiger ist (Matthäus 13,18-22).
Andere orientieren sich an dem eigenen Vorankommen und sind sehr daran interessiert, eine Machtposition für sich zu sichern (Matthäus 20,25-28). Diejenigen, die ihrer Berufung den Rücken zukehren oder sich weigern, die Wertmaßstäbe des Reiches Gottes anzunehmen, wie sie in Gottes Wort offenbart sind, werden in dieses Reich nicht eingehen können.
Schutz vor Irrlehren: das Fundament der Erkenntnis
Unser nächster Schlüssel ist die Treue zur Wahrheit Gottes. Paulus weist als erstes auf die Wahrheit als Mittel, mit dem wir die Angriffe des Teufels abwehren können: „Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt. So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit“ (Epheser 6,13-14). Gottes Wort, die Bibel, ist die Quelle der absoluten Wahrheit (Johannes 17,17), und Gottes Kirche hat die Aufgabe, „ein Pfeiler und eine Grundfeste der Wahrheit“ zu sein (1. Timotheus 3,15).
Ein Grundprinzip der Treue zur Wahrheit Gottes ist, daß wir den Lehren treu bleiben, die uns bei unserer Berufung vermittelt wurden. Daran erinnerte Paulus den jungen Evangelisten Timotheus: „Du aber bleibe bei dem, was du gelernt hast und was dir anvertraut ist; du weißt ja, von wem du gelernt hast“ (2. Timotheus 3,14).
Eine der größten geistlichen Herausforderungen eines Christen, wenn falsche Lehren im Umlauf sind, ist, die Wahrheit von solchen Argumenten zu unterscheiden, die sich vernünftig anhören, jedoch auf menschlicher Weisheit beruhen und deshalb fehlerhaft sind. Paulus warnte Timotheus vor solchen Argumenten:
„Timotheus, bewahre unverfälscht, was dir anvertraut worden ist! Hab nichts zu schaffen mit dem gottlosen Geschwätz dieser Leute und den fragwürdigen Behauptungen, die sie im Namen einer fälschlich sogenannten Erkenntnis aufstellen. Schon manche, die sich darauf eingelassen haben, sind vom Weg des Glaubens abgekommen“ (1. Timotheus 6,20-21; Gute Nachricht Bibel). Heute kursieren nicht nur falsche Lehren, sondern auch alle möglichen Verschwörungstheorien, mit denen einige den angeblich wahren Hintergrund des Weltgeschehens erklären wollen.
Um sich vor der „sogenannten Erkenntnis“ zu schützen, sind geistlicher Scharfsinn und starke Überzeugung notwendig. Beides sind Früchte des heiligen Geistes, die in uns gefördert werden, wenn wir uns dem Willen Gottes fügen und ihm unser Leben anvertrauen. In seinem ersten Brief an Timotheus stellte Paulus fest: „Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht [Mangel an Überzeugung], sondern der Kraft [starke Überzeugung] und der Liebe und der Besonnenheit [Scharfsinn]“ (2. Timotheus 1,7).
Überzeugung und geistlicher Scharfsinn erscheinen in unserem Leben jedoch nicht einfach plötzlich nach Reue und Taufe. Diese, wie andere Früchte des heiligen Geistes, wachsen und entwickeln sich als Resultat der Inanspruchnahme des Geistes Gottes (Vers 6). Überzeugung ist das Endprodukt der Überprüfung aller Dinge vor dem Prüfstein der Heiligen Schrift und dem Festhalten an allem, was recht und wahr ist (1. Thessalonicher 5,21).
Scharfsinn entwickelt sich also durch sorgfältige Untersuchung von Aussagen und Standpunkten, im Lichte dessen, was klar durch den heiligen Geist in der Bibel offenbart ist, wie es die Beröer taten, als Paulus ihnen predigte: „Die Brüder aber schickten noch in derselben Nacht Paulus und Silas nach Beröa. Als sie dahin kamen, gingen sie in die Synagoge der Juden. Diese aber waren freundlicher als die in Thessalonich; sie nahmen das Wort bereitwillig auf und forschten täglich in der Schrift, ob sich’s so verhielte“ (Apostelgeschichte 17,10-11).
Die Bibel gibt uns eine klare Anweisung für den Fall, daß jemand uns eine falsche Lehre bringen will: „Wenn also jemand zu euch kommt und euch etwas anderes lehrt, dann laßt ihn nicht in euer Haus. Ihr sollt ihn nicht einmal grüßen; denn wer ihn grüßt, ist an seinen schlechten Taten mitbeteiligt“ (2. Johannes 1,10-11). Wer eine Lehre verbreitet, die mit der Bibel nicht im Einklang ist, wird nicht von dem Geist Gottes geführt, denn der Geist Gottes ist der „Geist der Wahrheit“ (Johannes 14,17).
Sich an die Bibel zu halten ist also der Säuretest, den man anwenden muß, um in bezug auf die Wahrhaftigkeit von Behauptungen bzw. Lehren richtige Urteile treffen zu können.
Geistliche Waffen für einen geistlichen Kampf!
Um einen geistlichen Kampf zu kämpfen – und zu gewinnen –, gilt es, die richtigen Waffen auszuwählen. Ganz gleich wie erfolgreich wir in unserem früheren Leben waren oder wie intelligent und talentiert wir sind, können wir uns im Kampf gegen Satan nur mit der geistlichen „Waffenrüstung“, die Paulus in Epheser 6 beschreibt, behaupten. Manche Aspekte dieser Waffenrüstung sind Verteidigungswaffen, wie beispielsweise der „Panzer der Gerechtigkeit“, der Kenntnis der Gebote Gottes und deren Befolgung voraussetzt. Andere sind offensive Waffen, wie das „Schwert des Geistes“, das ebenfalls eine gründliche Kenntnis des Wortes Gottes erfordert.
Gottes heiliger Geist befähigt die Berufenen, den wahren Sinn der Bibel zu verstehen (1. Korinther 2,9-10). Diejenigen, die nicht berufen sind und zu diesem Geist keinen Zugang haben, werden nicht in der Lage sein, die Bibel richtig zu verstehen: „Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich beurteilt werden“ (1. Korinther 2,14).
Es ist also der heilige Geist, der wahre Christen befähigt, die echten Hirten der Herde Christi zu erkennen, die Gottes Lebensweg lehren. Diejenigen, denen der heilige Geist nicht zur Verfügung steht, werden die Wahrheit sogar dann nicht erkennen, wenn sie sie hören (Johannes 10,27).
Christen hingegen sind in einer ganz anderen Situation. Alle, die berufen sind und sich Gott ergeben, befähigt Gott durch den heiligen Geist, geistlich zu überleben. Dieser Geist zwingt uns jedoch zu nichts; er wirkt in uns proportional zu unserem Bemühen, Gott zu gehorchen (Apostelgeschichte 5,32). Gottes Geist tut also nichts für uns, wenn wir auch nichts tun.
Die Bibel offenbart, daß Gott diesen Geist denen gibt, die bereuen und bereit sind, Gott zu gehorchen – die Zehn Gebote zu halten –, anstatt ihren eigenen Ideen und Vorstellungen zu folgen (Apostelgeschichte 2,38). Wenn wir anfangen, mit Gottes Geboten Kompromisse zu schließen oder sie zu ignorieren, schwächen wir unsere geistliche Verteidigungsfähigkeit, denn mit Ungehorsam dämpfen wir den Geist Gottes (1. Thessalonicher 5,19).
Paulus ermahnte seine Leser, die Gabe des heiligen Geistes zu erwecken (2. Timotheus 1,6) und diese innere Kraft von Tag zu Tag zu erneuern (2. Korinther 4,16). Der heilige Geist wird gestärkt und genährt durch regelmäßiges Beten, Bibelstudium, Fasten und Meditieren über das Wort Gottes – dadurch, daß man sozusagen an der „Energiequelle“ angeschlossen bleibt. Ein wichtiger Schlüssel zum Sieg in unserem geistlichen Kampf ist daher, die Kraft des heiligen Geistes zu jeder Zeit ausreichend zur Verfügung zu haben. Den Geist zu dämpfen bedeutet, mit Feuer zu spielen!
Was sind unsere Prioritäten?
Der letzte Schlüssel zum geistlichen Sieg hat mit richtigen Prioritäten in unserem Leben zu tun. Unsere natürliche Tendenz als Menschen ist, uns auf das Materielle zu konzentrieren. Schließlich sind wir Menschen aus Fleisch und Blut! Das Materielle bringt jedoch keine andauernde Befriedigung und ist dazu bestimmt zu vergehen (Matthäus 6,19).
In der Bergpredigt fordert Jesus uns auf, eine langfristige Perspektive dem Leben gegenüber einzunehmen und uns auf die Dinge zu konzentrieren, die von dauerhaftem Wert sind – das Geistliche und Ewige. Als Christen mit dem heiligem Geist lernen wir, unser Herz auf das, „was droben ist“, auszurichten. Vom Geist Gottes motiviert, trachten wir „zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ (Matthäus 6,33).
Jesu eigenes Beispiel ist lehrreich. Er konzentrierte sich ständig auf die wichtigsten Dinge im Leben. Er betonte gegenüber seinen Jüngern: „Meine Speise ist die, daß ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk“ (Johannes 4,34). Für ihn gab es auch ein starkes Dringlichkeitsbewußtsein: „Wir müssen die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat, solange es Tag ist; es kommt die Nacht, da niemand wirken kann“ (Johannes 9,4).
Am Abend vor seiner Kreuzigung betete Jesus kurz vor seiner Verhaftung: „Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war“ (Johannes 17,4-5). Jesus war geistlich siegreich, weil er Gott gehorcht hat, vom heiligen Geist genährt und geführt wurde und seine Prioritäten kontinuierlich richtig setzte. Sein Herz hing an dem Werk, das der Vater ihm übertragen hatte. Jesus orientierte sich an den Dingen, die wesentlich waren.
Um zu überleben und zu vermeiden, Opfer in dem geistlichen Kampf zu werden, den wir führen, müssen wir uns auf das Werk konzentrieren, das uns anvertraut wurde. Unsere persönliche Herausforderung ist, in den Wegen Gottes zu wachsen (2. Petrus 3,18), durch unsere Lebensführung in einer dunklen Welt ein Licht zu sein (Matthäus 5,14-16) und uns darauf vorzubereiten, am kommenden Reich Gottes teilzuhaben. Unsere kollektive Mission als Kirche ist das Predigen des Evangeliums vom Reich Gottes „in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker“ (Matthäus 24,14) sowie „alle Völker“ zu Jüngern zu machen und sie zu lehren, „alles [zu halten], was ich [Christus] euch befohlen habe“ (Matthäus 28,19-20).
Wenn unsere Herzen im Werk sind und wir diese Schlüssel zum geistlichen Sieg verstehen und anwenden, können wir uns mit Gottes Hilfe im Kampf gegen unseren geistlichen Feind behaupten. Schließlich ging Jesus mit gutem Beispiel voran: „Seid getrost, ich habe die Welt überwunden“ (Johannes 16,33).