Reue ist unser erster Schritt auf dem Weg zur Versöhnung mit Gott. Um so zu wachsen, wie Gott es haben will, müssen wir in einer reuevollen Haltung bleiben.
Von Don Hooser
Wie wichtig ist die Reue für die Menschen? „Kehrt um und wendet euch ab von allen euren Übertretungen, so wird euch die Missetat nicht zum Fall gereichen“ (Hesekiel 18,30; Schlachter-Bibel).
Jesus Christus wurde einmal folgende Frage gestellt: „Meister, was soll ich Gutes tun, damit ich das ewige Leben habe?“ (Matthäus 19,16). Wie hätten Sie darauf geantwortet?
Jesus antwortete folgendermaßen: „Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote“ (Vers 17). Als der Mann genauer nachfragte, zitierte Jesus einige Gebote aus dem Alten Testament, von welchen der Großteil zu den Zehn Geboten gehörte (Verse 18-19).
Dies ist nur eine von vielen Schriftstellen, die ganz deutlich machen, dass Gott immer noch Gehorsamkeit gegenüber seinen Anweisungen erwartet. Heute lehren viele Kirchen jedoch das Gegenteil! Wie kann das sein?
Der Grund liegt in der menschlichen Natur, welche sowohl von Satan als auch der von Satan beeinflussten Welt manipuliert wird. Der Apostel Paulus schrieb: „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht“ (Römer 8,7; alle Hervorhebungen durch uns).
Gottes Gesetze aber dienen uns immer zum Besten! Paulus betont: „So ist also das Gesetz heilig, und das Gebot ist heilig, gerecht und gut“ (Römer 7,12). Wenn wir immer mehr wie Jesus Christus werden wollen, definieren Gottes Gesetze den göttlichen Charakter, den er in uns sehen will.
Zwei Hindernisse und eine zweifache Lösung
Auf dem Weg zum ewigen Leben stehen uns zwei große Hindernisse im Weg. Erstens ist es uns allein mit unserer menschlichen Kraft unmöglich, Gottes Gebote perfekt zu halten. Zweitens können unsere vergangenen Sünden nicht dadurch wettgemacht werden, dass wir Gott von nun an perfekt gehorchen – auch nicht, wenn dies möglich wäre. Die Todesstrafe, die wir uns zugezogen haben, wird nicht durch Gehorsam aufgehoben.
Worin besteht also die Lösung? Zuerst einmal müssen wir irgendwie Vergebung von Gott für alle unsere vergangenen Sünden erlangen. Danach müssen wir Gottes Geschenk des heiligen Geistes erlangen, welcher unsere tief verwurzelte selbstsüchtige Natur schrittweise durch die Natur Jesu Christi ersetzt.
Was aber muss man tun, um diese wertvollen Geschenke zu erhalten? In Apostelgeschichte 2 lesen wir, wie der Apostel Petrus der versammelten Menge zu Pfingsten gepredigt hat. Seine kraftvolle Predigt überzeugte viele der dort Versammelten davon, dass Jesus der versprochene Messias war und dass ihre Sünden für seinen Tod am Kreuz verantwortlich waren. Wie reagierten sie nun?
„Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?“ (Apostelgeschichte 2,37). Sie fühlten tiefe Schande und Trauer. Sie waren gewillt, alles zu tun, was man von ihnen fordern würde, um Vergebung, die Versöhnung mit Gott und die Erlösung zu erlangen.
„Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen“ (Apostelgeschichte 2,38; Einheitsübersetzung).
Jeder Teil der maßgebenden Rede des Petrus ist von großer Bedeutung. Zu beachten ist auch, dass sich Petrus in einem Satz auf das zweifache Heilmittel für die menschliche Sündhaftigkeit bezieht: Die Vergebung der Sünden und das Geschenk des heiligen Geistes Gottes!
Was ist Reue?
An einem späteren Tag wies Petrus andere Menschen in ähnlicher Weise an: „So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden“ (Apostelgeschichte 3,19). In beiden Fällen steht die Aufforderung des Apostels Petrus zur Umkehr an erster Stelle. Doch was genau bedeutet das? Es ist von entscheidender Wichtigkeit, dass wir dies verstehen!
In Lexikoneinträgen für „Buße tun“ und „Buße“ werden Gefühle wie Reue, Gewissensbisse und Zerknirschung über falsche Taten hervorgehoben. Natürlich erwartet Gott tiefe Gefühle „göttlicher Reue“ für unsere Sünden (2. Korinther 7,9-10). Je mehr wir erkennen, wie zahlreich unsere Sünden sind und wie übel sie in Gottes Augen sind, desto größer wird unsere Scham und unsere Traurigkeit sein.
Doch Gefühle allein reichen nicht aus. Immer wieder nur „Es tut mir leid“ zu sagen reicht ebenfalls nicht. Die Bedeutung von „Buße“ im biblischen Sinne betont die Änderung – die Änderung der Einstellung und Taten, um den Lebensstil des gewohnheitsmäßigen Ungehorsams komplett aufzugeben. Ein Synonym für „Buße tun“ im biblischen Sinne ist „Umkehr“.
Paulus sagte: „. . . sondern [ich] verkündigte zuerst denen in Damaskus und in Jerusalem und im ganzen jüdischen Land und dann auch den Heiden, sie sollten Buße tun und sich zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun“ (Apostelgeschichte 26,20). Damit meinte er, dass sie sich zu Gott wenden und die Dinge tun sollen, die beweisen, dass sie bereut haben.
Neben der anfänglichen Reue muss man jedes Mal bereuen, wenn man bemerkt, dass man gesündigt hat – dies gilt auch lange nach der Bekehrung bis zum Ende des physischen Lebens. Wenn jemand anfänglich zu Gott kommt, bedeutet die anfängliche Reue die Unterwerfung gegenüber Gott und eine Kehrtwende von dem Leben, welches von Gott abgewendet ist, zu einem Leben, das zu Gott führt.
Wenn ein Gläubiger danach auch nur ein bisschen vom Weg Gottes abkommt, muss er bereuen, also zu dem richtigen Weg zurückkehren, indem er eine Kurskorrektur vornimmt, um wieder auf dem richtigen Weg mit Gott zu sein (Apostelgeschichte 18,25-26).
Was ist Gottes Weg? Es handelt sich um den Weg der echten Liebe, denn „Gott ist Liebe“ (1. Johannes 4,8; 1. Johannes 4,16). Jesus lehrte, dass die zwei größten Gebote die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Mitmenschen umfassen (Matthäus 22,37-40).
Die Liebe zu Gott beinhaltet das Halten seiner Gebote. „Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer“ (1. Johannes 5,3). Die Zehn Gebote beschreiben umfassend, wie man Gott und seinen Nächsten liebt – der Begriff „der Nächste“ beschreibt alle Menschen.
Weitere geistliche Gesetze, die wir in der Bibel finden, geben uns zusätzliche Details darüber, wie man Gott und seinen Nächsten liebt. (Lesen Sie unsere kostenlose Broschüre Die Zehn Gebote, um einen umfassenderen Überblick zu erhalten.)
Was soll man bereuen?
Dies führt uns zu der Frage, was genau wir bereuen sollen. Die Antwort lautet „Sünde“. Was aber ist Sünde? Wenn man ein Dutzend Menschen fragt, würde man wahrscheinlich ein Dutzend verschiedener Antworten bekommen. Um die richtigen Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens zu finden, sollten wir jedoch in der Bibel nachschauen
Die klarste Definition der Sünde finden wir in 1. Johannes 3, Vers 4: „Wer Sünde tut, der tut auch Unrecht, und die Sünde ist das Unrecht.“ Gottes Gesetz zu brechen ist demnach Sünde. Reue bedeutet also, sich vom Brechen des Gesetzes abzukehren und sich dem Halten des Gesetzes zuzuwenden! Gott fasste wahre Reue zusammen, als er sein Volk inständig bat: „Kehrt um und kehrt euch ab von allen euren Übertretungen [des Gesetzes], damit ihr nicht durch sie in Schuld fallt. Werft von euch alle eure Übertretungen, die ihr begangen habt, und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist“ (Hesekiel 18,30-31).
Danach drückte Gott seine tiefe Liebe und sein tiefes Verlangen danach aus, jedem zu vergeben und jeden zu retten: „Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der Herr. Darum bekehrt euch, so werdet ihr leben“ (Hesekiel 18,31-32).
Neben unseren Sünden müssen wir auch unsere sündhaften Einstellungen sowie unsere menschliche Natur, welche uns herunterzieht, bereuen, da sie die Hauptursache unserer sündhaften Taten darstellen. Jesus stellte klar, dass alle im Vergleich zu Gott böse sind (Matthäus 7,11). Gott sagte: „Überaus trügerisch ist das Herz und bösartig; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9; Schlachter-Bibel).
Wie König David müssen wir bereuen und beten: „Wasche mich, . . . schaffe in mir, Gott, ein reines Herz“ (Psalm 51,9-12).
Göttliche Traurigkeit ist nicht weltliche Traurigkeit
Gott hat uns ein Gewissen gegeben, damit wir, wenn wir uns einer falschen Tat bewusst werden, Schuld, Scham und Traurigkeit fühlen. Wenn jemand die gewaltige Liebe Gottes parallel zu seinem eigenen Mangel an Liebe, Dankbarkeit und Gerechtigkeit ganz klar sieht, sollte es ihm wirklich leid tun – damit ist göttliche Traurigkeit gemeint.
Paulus erklärte: „Denn die Traurigkeit nach Gottes Willen wirkt zur Seligkeit eine Reue, die niemanden reut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod“ (2. Korinther 7,10).
Worin besteht nun der Unterschied zwischen diesen beiden Arten der Traurigkeit? Göttliche Traurigkeit ist auf Gott gerichtet (Psalm 51,4; Apostelgeschichte 20,21). Man trauert und jammert darüber, dass man den, der uns alles Gute gibt, enttäuscht hat und an ihm schuldig geworden ist.
Weltliche Traurigkeit hingegen richtet sich auf einen selbst – es ist einem peinlich, dass falsche Handlungen aufgedeckt wurden, oder man bemitleidet sich selbst aufgrund der Strafen, die man leidet, wie es bei Jakobs Zwillingsbruder Esau der Fall war (Hebräer 12,16-17).
In Römer 7 lesen wir, dass der Apostel Paulus aufgrund zweier Dinge äußerst traurig war: Einerseits war er über seine Sünden (seine falschen Taten) bekümmert, andererseits über die guten Taten, die er nicht begangen hatte (Versäumnisse). In Psalm 51 lesen wir Davids inniges Gebet über Traurigkeit und Reue. Als der Patriarch Hiob zu einem besseren Verständnis der Größe Gottes und seiner eigenen Schwäche und Selbstgerechtigkeit kam, sagte er: „Darum bekenne ich mich schuldig und bereue in Staub und Asche“ (Hiob 42,6; Menge-Bibel).
Für Menschen ist es sehr schwierig, ihre Fehler zu sehen, sie einzugestehen und sich zu entschuldigen. Doch wahre Reue verlangt, dass man Gott seine Sünden bekennt, ihm sagt, wie leid es einem tut, ihn um Vergebung bittet und sich fest dazu entschließt, sich zu ändern, sich mit seiner Hilfe von Sünde abzuwenden und sie zu überwinden. Im Gegensatz zu einigen Behauptungen verlangt Gott übrigens nicht, dass man seine Sünden einem menschlichen Priester beichtet, um Vergebung zu erlangen.
David sagte: „Ich erkenne meine Missetat“ (Psalm 51,3). Dazu schrieb Johannes: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“ (1. Johannes 1,9).
Die Pflege unserer Beziehung zu Gott
Johannes sprach hier nicht zu Ungläubigen, sondern zu denjenigen, die bereits Christen waren. Damit zeigte er, dass das Beichten der Sünden in Verbindung mit Reue ein fortlaufender Prozess im christlichen Leben ist. Noch einmal: Es reicht nicht aus, unsere Sünden lediglich zu beichten und uns dabei traurig zu fühlen. Um unsere Beziehung zu Gott aufrechtzuerhalten und geistlich zu wachsen, müssen wir uns voll dafür einsetzen, Gottes Gesetze dauerhaft zu halten.
Denken wir einmal an unsere Kommunikation mit Gott. Das erste geistliche Werkzeug, welches wir in dieser Publikation oft behandeln, ist das Gebet. Möchten Sie, dass Ihre Gebete erhört werden? In diesem Falle müssen Sie, wie bereits gesagt, danach streben, Gott zu gehorchen.
Unsere Sünden richten eine Barriere zwischen Gott und uns auf: „Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet“ (Jesaja 59,1-2).
Doch hingebungsvoller Gehorsam wirkt sich gegenteilig aus: „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch. Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen. Jammert und klagt und weint [aufgrund eines reuevollen, zerknirschten Gemütszustandes] . . . Demütigt euch vor dem Herrn, so wird er euch erhöhen“ (Jakobus 4,7-9).
Dann werden unsere an Gott gerichteten Gebete erhört werden. Johannes sagt uns: „Und was wir bitten, werden wir von ihm empfangen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist“ (1. Johannes 3,22).
Wir haben auch das zweite geistliche Werkzeug, das Bibelstudium, behandelt: Es geht darum, etwas von Gott zu hören. Wahres geistliches Verständnis erlangen wir durch Gottes Geist: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, dass wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist“ (1. Korinther 2,12).
Gottes heiliger Geist ist eine Quelle der geistlichen Stärkung, mit welcher er uns versorgt (Philipper 1,9; Galater 3,5). Um zu erkennen, dass der heilige Geist im Gegensatz zu vielen Behauptungen keine Person ist, sollten Sie unsere kostenlose Broschüre Ist Gott eine Dreieinigkeit? lesen.
Gott gibt den heiligen Geist anfänglich nach Reue, Glauben und Taufe. Es wird uns jedoch auch gesagt, dass Gott seinen Geist denjenigen gibt, „die ihm gehorchen“ (Apostelgeschichte 5,32). Dies zeigt, dass unsere anfängliche Reue hingebungsvollen Gehorsam miteinschließt. Und damit die Versorgung mit dem heiligen Geist andauert, muss auch unser Engagement und Gehorsam in unserem christlichen Leben andauern, indem wir bereuen und danach streben, wieder gehorsam zu sein, falls wir sündigen.
Wenn wir in Gehorsam wachsen, wird unser Verständnis von Gottes Wort dies auch tun, wodurch unser Bibelstudium fruchtbarer wird: „Die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang. Klug sind alle, die danach tun“ (Psalm 111,10).
Gehorsam durch Glauben ermächtigt uns zu weiterem Gehorsam. Wir brauchen Gottes Hilfe durch seinen Geist, um beständig gehorsam zu sein. Und wenn wir seine Hilfe annehmen und gehorchen, wird er uns mehr von seinem Geist zur Verfügung stellen, damit wir in unserem Gehorsam fortfahren können. Wenn wir immer gehorsamer sind, wird dies für uns zur Gewohnheit und dann schließlich auch zu unserem Charakter. Lesen Sie hierzu auch unsere kostenlose Broschüre Lebendiger Glaube, um mehr darüber zu erfahren.
Natürlich werden wir nicht sofort Perfektion erlangen. Unsere Verwandlung ist ein lebenslanger Prozess. Bedenken wir jedoch, dass unser himmlischer Vater immer bereit ist, uns wieder auf die Beine zu helfen, wenn wir stolpern. Dazu müssen wir jedoch bereuen, unsere Sünden bekennen und um Hilfe bitten.
Danach können wir uns sicher sein, dass Gott uns vergeben hat. Freude sowie innerer Frieden sollten dann in uns aufblühen und über unser Herz herrschen, da wir wissen, dass unsere Sünden uns nicht länger von Gott trennen.
Erinnern wir uns immer daran, dass Gott jeden Einzelnen liebt und jeden retten will. Gott „will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde“ (2. Petrus 3,9). Jesus sagte: „So, sage ich euch, wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut“ (Lukas 15,10).
Werden Sie der Nächste sein?
Schritte auf dem Weg zur Reue und Bekehrung
Was sind die Voraussetzungen dafür, dass wir Vergebung von Gott und seine Gnade empfangen? Als Erstes müssen wir von Gott berufen werden, denn Jesus sagte: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat“ (Johannes 6,44).
Wie beruft Gott uns? Er lässt uns das Evangelium – die gute Nachricht über seinen Plan für die Errettung der Menschheit – hören oder lesen. Durch den heiligen Geist wirkt Gott auf uns ein, um uns zu überzeugen und geistliche Erkenntnis zu eröffnen (vgl. dazu Matthäus 13,11; Römer 10,14-15; 1. Korinther 2,10-14; 2. Thessalonicher 2,14).
Hat Gott uns berufen, erwartet er eine entsprechende Reaktion auf zweierlei Weise, wie Jesus es in Markus 1, Vers 15 ausdrückte: „Kehrt um, und glaubt an das Evangelium!“ (Einheitsübersetzung). Glaube und Gnade sind Geschenke Gottes (Epheser 2,8). Ebenso schenkt uns Gott die Reue zur Umkehr – besonders dann, wenn man dafür betet (Apostelgeschichte 11,18; 2. Timotheus 2,25). Der Apostel Paulus schrieb: „Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt?“ (Römer 2,4; ebenda).
Wie wir in Apostelgeschichte 2, Vers 38 lesen, muss die Person, die bereut hat und an das Evangelium glaubt, getauft werden, um die Vergebung der Sünden zu erlangen und bekehrt zu werden. Das griechische Wort für taufen, baptizo, bedeutet untertauchen. Im Neuen Testament sehen wir, dass die Taufe durch vollständiges Untertauchen im Wasser ein Zeichen der Reue und des Glaubens an Jesus Christus als Erlöser ist.
Warum ist das wichtig? Weil die Taufe ein Begräbnis und das Aufsteigen aus dem Wasser eine Auferstehung symbolisieren!
Die Taufe symbolisiert eigentlich drei Tode, Begräbnisse und Auferstehungen. Erstens versinnbildlicht die Taufe, „dass Christus gestorben ist für unsre Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift“ (1. Korinther 15,3-4).
Zweitens bedeutet die Taufe unsere Akzeptanz der Erkenntnis, dass unsere bisherige Lebensweise der Sünde für immer „getötet“ und „begraben“ werden muss (Kolosser 3,5; 2,12). Und unser Aufsteigen aus dem Wasser nach der Taufe symbolisiert, dass wir „in einem neuen Leben wandeln“ (Römer 6,3-6). Natürlich wird unser Charakter in den wenigen Sekunden der Taufhandlung nicht vollständig geistlich transformiert, aber mit der Taufe bekunden wir unser Ziel fürs Leben, göttlichen Charakter zu verinnerlichen.
Drittens versinnbildlicht die Taufe unseren Glauben an eine buchstäbliche Auferstehung in der Zukunft. Wir wissen, „dass es eine Auferstehung der Gerechten wie der Ungerechten geben wird“ (Apostelgeschichte 24,15).
Die Taufe ist also ein außerordentlich wichtiger Schritt im Leben. Gott rechnet uns die Schuld für jede begangene Sünde an, bis diese Sünden bei der Taufe ausgelöscht werden (Apostelgeschichte 3,19; 2,16). Im Augenblick des Untertauchens im Wasser werden dem reumütigen Täufling sämtliche Sünden, die er jemals begangen hat, vergeben!
Die Vergebung bei der Taufe bedeutet jedoch nicht, dass wir unsere frühere Lebensweise fortsetzen dürfen (Römer 6,1-2). Wir müssen uns ändern, und das wird uns gleich im Anschluss an die Taufe durch den nächsten Schritt möglich gemacht.
Laut Apostelgeschichte 2, Vers 38 wird derjenige, der wahrhaft bereut und dann getauft wird, den heiligen Geist Gottes empfangen. Doch das Geschenk des heiligen Geistes erhalten wir nicht bei der Taufe selbst. Die Schrift zeigt, dass Gott uns seinen Geist gleich nach der Taufe durch das Auflegen der Hände derjenigen, die uns getauft haben, schenkt. Dabei beten sie für uns, dass Gott uns seinen Geist schenken möge (Apostelgeschichte 8,14-17; 19,6; 2. Timotheus 1,6).
Haben wir den heiligen Geist empfangen, ist Christus in uns (Kolosser 1,27). Wir werden „auf Christus“ getauft (Galater 3,27) und „bleiben in Gott und Gott in uns“ (1. Johannes 3,24). Wir bekommen Anteil „an der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1,4), haben ein neues Herz (Hesekiel 18,31) und „ziehen den neuen Menschen an“ (Epheser 4,24).
„Wer den Geist Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm“ (Römer 8,9; Einheitsübersetzung, Hervorhebung durch uns). Er ist kein wahrer Christ bzw. kein Kind Gottes (Vers 14). Um ein wahrer Christ zu werden, müssen wir den heiligen Geist empfangen. Ihn empfangen wir, wenn wir glauben, bereuen, uns taufen lassen und gleich danach die Hände aufgelegt bekommen.
Die Taufe sollte, wenn man seine Sünden bereut und Jesus im Glauben als persönlichen Erlöser angenommen hat, nicht hinausgezögert werden. Warum würde man die Berufung durch Gott ablehnen? Jesus warnt uns davor: „Wer da glaubt und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden“ (Markus 16,16). Ananias sagte dem Saulus (dem späteren Paulus): „Was zögerst du? Steh auf und rufe seinen Namen an und lass dich taufen und deine Sünden abwaschen“ (Apostelgeschichte 22,16).
Wahres geistliches Wachstum fängt erst an, nachdem wir getauft worden sind und den heiligen Geist empfangen haben. Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Der Weg zum ewigen Leben – unauffindbar?, die wir Ihnen auf Anfrage gern zusenden.