Prüfungen und Probleme sind Teil des christlichen Lebens. Verlieren Sie dabei den Mut? Hier sind einige Tips, wie Sie damit fertig werden können!
Von der Redaktion
Wir leben heute in einer immer komplizierter werdenden Welt. Es ist in der Tat paradox, daß wir der modernen Technik zwar viele Annehmlichkeiten verdanken, sie aber gleichzeitig eine Umwelt geschaffen hat, die schon das Alltagsleben zu einem Kampf werden lassen kann. Viele Menschen in unseren westlichen Industrieländern leben heute dichtgedrängt in Städten – quasi übereinandergestapelt. Mit den Menschen kommen Autos, Busse – und stundenlange Verkehrsstaus.
Aber das kennen Sie ja. Millionen leben heute in einem ganz realen, vom Konkurrenzprinzip beherrschten Dschungel aus Beton.
Das ist nun einmal die Gesellschaft, in der wir leben. Kein Wunder, daß viele unter Streß leiden. Doch bei steigendem Streßniveau fällt es immer schwerer, mit Problemen fertig zu werden.
Wohin man auch schaut: Probleme! Probleme mit der Familie, Probleme am Arbeitsplatz. Zwischenmenschliche Probleme. Probleme mit dem Partner. Finanzielle Probleme.
Sie können uns überfallen, wenn wir am wenigsten damit rechnen oder darauf vorbereitet sind. Manchmal fühlt man sich wie auf der Achterbahn: Eben noch ist man in bester Stimmung, doch plötzlich geht es bergab. Nun scheint alles schiefzugehen.
Auf der anderen Seite sind Prüfungen Teil unseres Lebens als Christen. Dazu schrieb der Apostel Petrus: „Dann werdet ihr euch freuen, die ihr jetzt eine kleine Zeit, wenn es sein soll, traurig seid in mancherlei Anfechtungen, damit euer Glaube als echt und viel kostbarer befunden werde als das vergängliche Gold, das durchs Feuer geläutert wird, zu Lob, Preis und Ehre, wenn offenbart wird Jesus Christus“ (1. Petrus 1,6-7).
Woher kommen unsere Probleme?
Sehen wir uns zunächst einmal einige der typischen Problemherde für Christen an.
• Ehe- und Familienprobleme: Die Familie, der Grundbaustein der Gesellschaft, ist in der Auflösung begriffen. In vielen Fällen ist die Familie schon nicht mehr der Ort, der Wärme und Sicherheit spendet, sondern ist Quelle des Streits und der Auseinandersetzung zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern geworden.
• Finanzielle Nöte: Den Lebensstandard, in den wir hineingewachsen sind und an den wir uns gewöhnt haben, möchten viele von uns nicht mehr missen. Doch plötzlich sehen wir uns außerstande, die gewohnten Ausgaben zu bestreiten und unsere Rechnungen zu bezahlen. Vielleicht passiert auch etwas Unerwartetes mit dem Haus oder Wagen, so daß wir eine Menge Geld zusätzlich benötigen.
• Mißerfolg: Viele Leute versuchen ihre Mißerfolge zu verbergen oder einfach zu ignorieren. Manche ertränken sie in Alkohol oder betäuben sich mit Drogen. Manchmal ist es nicht einfach der Mißerfolg, sondern die Angst vor dem Versagen. Manchmal sind es auch die Mißerfolge anderer, die uns zu schaffen machen.
• Gescheiterte Freundschaften: Erwartungen mögen enttäuscht worden sein, oder es kam zum Vertrauensbruch. Vielleicht glaubten Sie, eine begonnene Partnerschaft würde zur Ehe führen. Als es dann zum Bruch kam, wußten Sie weder ein noch aus. Oft ist ein Ehebruch der Grund für eine schwere Enttäuschung. All dies sind tiefe Verletzungen, die nicht so leicht heilen.
• Ernste Erkrankungen: Auch chronische, kräfteraubende Krankheiten können zu einer tiefen Niedergeschlagenheit führen. Sie selbst oder jemand, der Ihnen nahesteht, kann betroffen sein, und obgleich Sie versuchen, das Problem in Gottes Hand zu legen, bedrückt es Sie dennoch.
• Geistliche Schwächen: Kennen Sie das? Jemand sagt: „Seit Jahren versuche ich jetzt schon, mit dieser Sache zu Rande zu kommen, doch es gelingt mir einfach nicht!“ Manchmal ist es, als stieße man mit dem Kopf gegen eine Wand, wenn man geistliche Schwächen überwinden möchte. Es kann leicht zu Enttäuschung und Mutlosigkeit kommen, wenn wir jahrelang mit denselben Problemen zu kämpfen haben und es bei ihrer Bewältigung keinerlei Fortschritte gibt.
• Schwierigkeiten in der Schule: Probleme durch schlechte Schulnoten, mit einem Lehrer oder Mitschüler sind weit verbreitet. Vielleicht bemühen Sie sich, Gott gehorsam zu sein, werden aber wegen Ihrer Überzeugungen angegriffen oder benachteiligt. Oder das Klima an der Schule ist negativ.
Probleme dieser Art können eine starke seelische Belastung sein. Manchmal könnte man sogar verzweifeln, weil man meint, nicht die Kraft zu haben, um mit dem Problem fertig zu werden. Das kann auch stimmen! Die Kraft, die uns dazu fehlt, können wir von unserem Schöpfer, von dem Spender der Freude, des Glücks und Muts geben lassen. Was können wir von uns aus tun, um unserer Probleme Herr zu werden und nicht zu verzagen?
Gott den Vorrang geben
Denken Sie über Gottes große Macht nach. Rufen Sie sich ins Gedächtnis, was Gott in der Vergangenheit schon alles getan hat und was er jetzt tut, um seinen großen Heilsplan zu verwirklichen. Wenn Sie Ihre Probleme vor dem Hintergrund von Gottes Plan sehen, werden die Sorgen und Nöte dieses Lebens viel kleiner.
Das Volk Gottes kann sich auf diese unerhörte Zusage stützen: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluß berufen sind“ (Römer 8,28).
Damit wird nicht gesagt, es sei schon alles zum Besten bestellt. Der Vers besagt nicht, es sei gut, daß Sie Ihren Partner oder Ihren Arbeitsplatz verloren haben oder daß Ihre Kinder rebellieren. Gemeint ist vielmehr, daß jede Situation sich zu Ihrem Besten auswirken kann, wenn Sie der Herausforderung richtig begegnen und sich von Gott leiten und führen lassen.
Geben wir Gott wirklich den Vorrang in unseren Problemen und Prüfungen? Wir können einen schnellen Selbsttest durchführen, indem wir uns fragen, ob wir ihm in solchen Situation unsere Sorgen vortragen: „Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen laßt eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden! Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus“ (Philipper 4,6-7; alle Hervorhebungen durch uns).
Wenn wir unser Leben in Gottes Hände legen, werden wir auf lange Sicht nur Vorteile haben.
Das Ziel fest im Auge behalten
Das Ziel jedes Christen ist es, ewiges Leben im Reich Gottes als Angehöriger der geistlichen Familie Gottes zu erlangen. Wir müssen mit unserem Denken fort vom Materiellen, hin zum Geistlichen. Gott fordert uns auf: „Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist. Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist verborgen mit Christus in Gott“ (Kolosser 3,2-3).
In seiner Bergpredigt ermahnt uns Jesus mit folgenden Worten: „Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen“ (Matthäus 6,31-33).
Mit anderen Worten: Unser irdisches Leben ist nur von untergeordneter Bedeutung. Sicher möchte Gott, daß es uns gutgeht und wir schon jetzt ein erfülltes Leben führen, aber unser physisches Leben ist nur von kurzer Dauer. Wir befinden uns hier nur in der Ausbildung für das glorreiche ewige Leben, das uns bevorsteht.
Satan, der Erzfeind Gottes, sähe uns nur zu gern klein und mutlos. Aber Gott hat uns schon erwählt und für seine eigenen Ziele ausersehen – er möchte uns in seine Familie aufnehmen!
Positiv bleiben
Unsere menschliche Natur verharrt gern im Negativen, wenn irgend etwas schiefgeht. Wir neigen dann zum Selbstmitleid oder kommen uns vor wie in einer Falle.
Versuchen Sie mal, sich zu einer positiven Haltung zu zwingen! Gehen Sie zu Gott, und danken Sie ihm – für das, was Sie haben, und für das, was er für Sie tut. In diesem Sinne legte uns der Apostel Paulus nahe: „Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Philipper 4,8).
David sagt uns: „Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken ... Denn, Herr, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände“ (Psalm 92,1. 5).
Warum also Trübsal blasen und sich von den Problemen unterkriegen lassen, die wir heute haben? Wenn Sie den positiven Ansatz wählen, schlagen Sie Ihre Sorgen in die Flucht.
Damit wollen wir nicht die Denkweise des Selbstvertrauens fördern und empfehlen, daß man sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen soll. Nein, wir sagen vielmehr: Konzentrieren wir uns ganz auf die Realität der Güte Gottes, und bauen wir auf die Kraft und Stärke, die er verleiht. Schließlich ermutigt uns Gott mit der Gewißheit, daß unser Wandel in seinem Sinne nicht umsonst sein wird: „Darum, meine lieben Brüder, seid fest, unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, weil ihr wißt, daß eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn“ (1. Korinther 15,58).
Andere nicht vergessen
Wenn Gottes Güte in unserem Leben Realität geworden ist, wird uns dieser Tip nicht schwerfallen.
Hebräer 10, Vers 24 fordert uns auf: „Laßt uns aufeinander achthaben und uns anreizen zur Liebe und zu guten Werken.“ Überlegen Sie, wie Sie einen anderen ermutigen und motivieren können. Die Liebe Gottes muß Sie durchströmen, damit Sie, ohne Bedingungen zu stellen oder irgendeine Gegenleistung zu erwarten, ein persönliches Opfer an Zeit, Geld oder Energie bringen können. Wenn Sie mit dieser Haltung dienen, schenkt Ihnen der Geist Gottes eine tiefe innere Befriedigung. Wenn Sie Güte säen, werden Sie Glück und Seelenfrieden ernten (Galater 6,7).
Das können wir freilich nur dann tun, wenn wir uns als Gleichgesinnte treffen und austauschen. Deshalb werden wir ermahnt: „... und nicht verlassen unsre Versammlungen, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr seht, daß sich der Tag naht“ (Hebräer 10,25).
Der Autor des Hebräerbriefs erinnert uns auch daran, daß wir nicht die einzigen sind, die Prüfungen und Probleme erleiden – wir teilen sie mit anderen Gläubigen: „Gedenkt aber der früheren Tage, an denen ihr, nachdem ihr erleuchtet wart, erduldet habt einen großen Kampf des Leidens, indem ihr zum Teil selbst durch Schmähungen und Bedrängnisse zum Schauspiel geworden seid, zum Teil Gemeinschaft hattet mit denen, welchen es so erging“ (Hebräer 10,32-33).
Geduld bewahren
Dies ist eins der wirkungsvollsten Mittel bei der Verkraftung eines Problems: Haben Sie Geduld mit sich selbst, mit anderen und mit Gott.
Wenn Sie beim Kampf gegen Fehler und Sünde bedrückt und mutlos geworden sind, sollten Sie sich an die alte Weisheit erinnern, daß man erst dann gescheitert ist, wenn man das Versuchen aufgibt. Betrachten Sie jeden Mißerfolg als eine Lektion, die Ihnen zeigt, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann. Wachstum braucht Zeit und Energie.
Mit dem Verurteilen sind wir zu schnell bei der Hand: „Ich sprach wohl in meinem Zagen: Ich bin von deinen Augen verstoßen“ (Psalm 31,23). Gottes Geduld und Verständnis ist viel größer, als wir gewöhnlich glauben. Wenn Gott so hart urteilen würde, wie wir es manchmal tun, hätten wir Grund, mutlos zu sein. Doch seine Weisheit und Nachsicht sind grenzenlos. „Seid getrost und unverzagt alle, die ihr des Herrn harret!“ (Vers 25).
Gott ist bereit, uns zu helfen, uns Trost und Kraft zu schenken, vorausgesetzt, wir unternehmen die notwendigen Schritte, um das Problem zu lösen. Aber wir müssen Geduld haben und dürfen nicht aufgeben. Wenn Sie sich ganz und gar Gott zuwenden, den Blick fest auf das Ziel richten, positiv bleiben, anderen dienen und Geduld üben, wird Gott uns helfen, mit dem Problem fertig zu werden.
Er hat uns nämlich versprochen, daß wir niemals über unser Vermögen geprüft werden: „Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen läßt über eure Kraft, sondern macht, daß die Versuchung so ein Ende nimmt, daß ihr’s ertragen könnt“ (1. Korinther 10,13).
Nehmen wir Gott beim Wort. Er ist immer treu und wird uns niemals im Stich lassen!