„Lass dir wohl gefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Hort und mein Erlöser“ (Psalm 19,14).

Von Don Hooser

Was denken Sie? Was denke ich? Gott weiß dies sehr genau, und es ist ihm wichtig. Es sollte auch uns sehr wichtig sein! Wir können die Qualität unserer Gebete und Bibelstudien in hohem Maße verbessern, wenn wir sorgfältig darüber nachdenken – oder auch meditieren – was Gott uns in seinem Wort sagt und was wir ihm in unseren Gebeten sagen. Wie können wir das Werkzeug „Meditation“ benutzen?

Unsere Geisteshaltung zählt am meisten. Wir sind das, was wir im Inneren sind. Die Bibel hat viel über das menschliche „Herz“ zu sagen, ein Wort, das ein Synonym für „Geisteshaltung“ sein kann, aber auch Gedanken, Einstellungen, Emotionen, Persönlichkeit und Charakter betont. In der Lutherbibel taucht das Wort „Herz“ in seinen verschiedenen Formen mehr als tausend Mal auf!

Gott beurteilt uns zum größten Teil danach, was in unserem Herzen ist. „Denn nicht sieht der Herr auf das, worauf ein Mensch sieht. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der Herr aber sieht das Herz an“ (1. Samuel 16,7).

In der Bergpredigt vom fünften bis zum siebten Kapitel im Matthäusevangelium stellt Jesus Christus klar, dass es genauso wichtig ist, Gott in unseren Gedanken zu gehorchen wie in Wort und Tat. Damit ist der Geist des Gesetzes ebenso wichtig wie der Buchstabe.

Es ist kein Wunder, dass Gott Heuchelei hasst. Als er zu heuchlerischen religiösen Führern sprach, sagte Jesus: „So auch ihr: von außen scheint ihr vor den Menschen fromm, aber innen seid ihr voller Heuchelei und Unrecht“ (Matthäus 23,28).

Gedanken bleiben nur selten verborgen, da sie üblicherweise zu Worten und Handlungen führen. „Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über“ (Lukas 6,45; siehe auch Matthäus 15,19).

Sowohl die Qualität als auch die Effektivität unserer Gebete und Bibelstudien werden merklich verbessert, wenn wir sorgfältig darüber nachdenken, was Gott uns sagt und was wir Gott sagen. Indem wir uns Zeit zum Nachdenken nehmen, werden unsere Gebete und Bibelstudien bedeutsam anstatt routinemäßig, und inspirierend anstatt oberflächlich.

Viele Arten von Meditation

Über etwas nachzusinnen und zu reflektieren wird im Allgemeinen als Meditation bezeichnet. An sich ist es kein Wort mit religiösem Hintergrund. Die Bibel unterscheidet nicht klar zwischen „denken“ und „meditieren“. Die Sprachen, in denen die Bibel zuerst geschrieben wurde, waren Hebräisch und Griechisch. Ein bestimmtes Wort kann entweder mit „denken“ oder mit „meditieren“ übersetzt werden, oder auch mit ähnlichen Wörtern wie „nachsinnen“, „nachdenken“, „vorstellen“ oder „sinnieren“.

Darum geht es auch: In der Bibel wird Meditation nie als religiöses, mentales oder emotionales Ritual dargestellt. Meditation ist einfach gezieltes Denken, Reflexion, Sinnieren oder Konzentration. Sicherlich kann sich die Qualität unseres Denkens weiterhin verbessern, insbesondere wenn wir regelmäßig um Gottes Führung beten.

Gebete, Bibelstudien und Meditation brauchen Zeit. Viele Menschen geraten in Versuchung, dies alles zu vernachlässigen, da sie sich zu beschäftigt wähnen, was jedoch das Leben eines jungen Samens darstellt, welcher vom Unkraut erstickt wird (Lukas 8,14). Suchen Sie sich einen ruhigen und gemütlichen Ort und nehmen Sie sich Zeit – Zeit für Gott! Unsere Beziehung zu Gott muss gepflegt werden, was Zeit und Kommunikation verlangt.

Heutzutage kann man einen wahren Fimmel für jede Art nicht biblischer Meditation beobachten. Wahrhaftige christliche Meditation ist Welten von den Meditationsformen der Religionen des fernöstlichen Raums entfernt.

Auch viel von dem, was über „die Kraft positiven Denkens“ geschrieben wurde, ist eher sowohl humanistisch und fehlerhafte Psychologie als auch die moderne Einstellung „Es ist nur eine Frage des Willens“ anstelle von biblischen Lehren. Mit manchen von dem eben Genannten wird eher der Geist des Menschen als der Schöpfer des Geistes verehrt.

In der Ansicht vieler Christen und Nicht-Christen ist Meditation ein mentales oder religiöses Ritual. Dies schreckt viele Gläubige ab, da Meditation so als etwas Merkwürdiges und Schwieriges dargestellt wird. Viele mag es schockieren, aber die Bibel befiehlt uns nicht, zu meditieren – genauso wie sie uns nicht befiehlt, zu denken – da davon ausgegangen wird, dass man dies sowieso tut. Die Bibel sagt uns jedoch, worüber wir meditieren sollen.

Was glauben Sie, was die gewöhnlichste Art der Meditation ist? Vermutlich, sich Sorgen zu machen. Wie traurig! Anstatt uns Sorgen über Probleme (oder auch über mögliche Probleme) zu machen, sollten wir beten! In Matthäus 6, Verse 25-34 sagt uns Jesus Christus, dass wir uns nicht sorgen, sondern Gott an die erste Stelle stellen und ihm im Hinblick auf unsere Bedürfnisse vertrauen sollen.

Es gibt viele Arten von Meditation, welche für uns aufbauend wirken, wie zum Beispiel Analyse, Vorausplanung und Problemlösung. Viele der Gedankenprozesse werden jedoch, obwohl sie nicht böser Natur sind, für belanglose Angelegenheiten genutzt. Hüten Sie sich davor, Ihre Zeit zu verschwenden und so zu leben.

Traurigerweise sind viele Gedanken fleischlicher und zerstörerischer Natur, wie zum Beispiel das intensive Nachdenken über Ängste, Hass, Neid, sexuelle Lust, Stolz und ähnliches. Gott jedoch will, dass alle unsere Gedanken rein, förderlich und göttlich sind. Jesus sagt uns: „Selig sind die, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5,8).

Wir stoßen falsche Gedanken aus unserem Kopf, indem wir ihn mit richtigen Gedanken füllen. Die Reinheit des Herzens kann nur durch wahre geistliche Bekehrung entwickelt werden. Wir brauchen Gott, um unsere „Herzprobleme“ zu heilen!

Worüber sollen wir nachdenken?

Lassen Sie uns einen genaueren Blick auf das werfen, worüber Gott uns zum Nachdenken anhält. Für ein sorgfältigeres Bibelstudium können Sie eine Bibelkonkordanz nutzen, um alle Verse, die Wörter wie „nachsinnen“, „denken“, „sinnieren“, „vorstellen“, „erinnern“, „prüfen“, „beobachten“ usw. beinhalten, zu finden und zu lesen.

Im vierten Kapitel des Philipperbriefs des Apostels Paulus finden wir zwei klassische Verse bezüglich dieses Themas. In einem heißt es: „ Freuet euch in dem Herrn allewege, und abermals sage ich: Freuet euch!“ (Philipper 4,4). In dem anderen Vers sagt uns Paulus: „Weiter, liebe Brüder: Was wahrhaftig ist, was ehrbar, was gerecht, was rein, was liebenswert, was einen guten Ruf hat, sei es eine Tugend, sei es ein Lob – darauf seid bedacht!“ (Philipper 4,8).

Unser Augenmerk und unsere Verehrung sollten auf unseren gewaltigen Schöpfer, Gott, gerichtet sein. Wir neigen dazu, uns auf uns selbst zu konzentrieren, obwohl wir uns auf Gott konzentrieren sollten. „Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische!“ (Kolosser 3,1-2; Einheitsübersetzung).

Richten Sie Ihre Gedanken auf unseren Schöpfer und Herrn bzw. Meister. Sinnieren Sie über seine Allmacht, Allwissenheit und Allgegenwart. Seien Sie von Dankbarkeit über seine Güte, Gnade und Herrlichkeit erfüllt. Denken Sie an seine Vollkommenheit, Persönlichkeit und seine Voraussicht. Bewundern Sie Gott!

Sinnieren Sie über Gottes Worte und Werke

Lesen Sie und denken Sie über Gottes Offenbarung für die Menschheit, die Heilige Schrift, nach. Das bedeutet es, Gott wahrhaftig zuzuhören.

Wie bereits im vorherigen Abschnitt erwähnt, ist es angemessen, dass das längste Kapitel in der Bibel, Psalm 119 mit seinen 176 Versen, komplett dem Preisen von Gottes Wort und Gesetzen gewidmet ist. „Ich rede von dem, was du befohlen hast, und schaue auf deine Wege“ (Psalm 119,15). „Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach“ (Vers 97). „Ich wache auf, wenn’s noch Nacht ist, nachzusinnen über dein Wort“ (Vers 148).

Wir können viel über unseren liebevollen Schöpfer und Designer lernen, indem wir über seine unglaubliche Schöpfung nachdenken (Römer 1,20; Psalm 19,1-4; Psalm 139,13-18; Hiob 38,1-41; 39,1-30). Eine großartige Möglichkeit zu sinnieren ist es, Zeit draußen zu verbringen und Gottes Pflanzen- und Tierwelt zu bewundern!

Wir sollten auch über unsere Beziehung mit Gott sowie seinen Plan und Bestimmung für unser Leben nachdenken. David drückte dies auf schöne Art und Weise in Psalm 8 aus: „Wenn ich sehe die Himmel, deiner Finger Werk, den Mond und die Sterne, die du bereitet hast: was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst, und des Menschen Kind, dass du dich seiner annimmst?“ (Psalm 8,4-5).

Wann sollte man über Geistliches nachdenken?

Im idealen Fall denken wir Tag und Nacht über Gott und seine Sache nach. In Psalm 1, Vers 2 ist die Rede von einem gerechten Mann, welcher „Lust am Gesetz des Herrn“ hat und Tag und Nacht an das Gesetz des Herrn denkt. Nehmen Sie sich Zeit, machen Sie eine Pause und denken Sie darüber nach, was Sie in der Bibel lesen, um geistliches Verständnis und Inspiration zu erlangen.

Denken Sie an die Verbindung zwischen physischer und geistiger Speise. Indem man langsam isst und das Essen gut durchkaut, wird es leichter verdaut. Um Gottes Wort zu „verdauen“ und in uns aufzunehmen, müssen wir es gut „durchkauen“ und jeden Bissen genießen. Während wir über Gottes Wahrheit nachdenken, nehmen wir sie in uns auf und verinnerlichen Gottes Worte und Wege. Statt auf Stein oder Papier werden Gottes Gesetze in unser Herz geschrieben (Hebräer 8,10)!

Der wichtigste Grund, warum wir über Gottes Wort nachdenken sollen, ist, zu analysieren, wie wir das, was wir lernen, anwenden können. Wie Gott Moses Nachfolger, Josua, sagte: „Und lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen und du wirst es recht ausrichten“ (Josua 1,8; alle Hervorhebungen durch uns).

Streuen Sie Meditation auch in Ihr Gebet ein. Auf diese Weise wird Ihre Anbetung zu einem Dialog mit Gott. Beten und denken Sie über Gottes Lösung nach, wenn Sie Probleme haben. Und beten Sie voll Dankbarkeit über das, was Sie haben.

Meditation beinhaltet eine Selbstprüfung

Um geistlich zu wachsen, bedarf es der gelegentlichen Selbstprüfung, um die Sünden und Fehler zu entdecken, die wir entfernen müssen (Klagelied 3,40; 1. Korinther 11,28; 2. Korinther 13,5). Bitten Sie Gott, Ihnen dabei zu helfen, Sie zu sehen, wie Gott Sie sieht.

Das Fasten, um Demut zu erlangen, kann ähnlich wie ein geistlicher Spiegel helfen. Gottes Geschenk des heiligen Geistes ist nötig, um ein tiefes geistliches Verständnis zu erlangen, während wir uns selbst beurteilen und basierend auf den Maßstäben in Gottes Wort nach unserem Innersten suchen.

Wenn wir Sünden erkennen, müssen wir sie Gott bekennen und um Vergebung bitten. In Psalm 51, welcher von König David geschrieben wurde, finden wir ein inspirierendes Beispiel für Reue, Beichte und Gebet: „Wasche mich rein von meiner Missetat, und reinige mich von meiner Sünde . . . Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist“ (Psalm 51,4. 12).

Wenn wir über Gottes Wort nachsinnen, so sollten wir es als einen Spiegel nutzen, damit wir das erkennen, was wir ändern müssen (Jakobus 1,22-24).

Die Gefahr der Manipulation unserer Gedanken

Nun eine ernste Warnung. Bedenken Sie den starken Einfluss der modernen Medien in Bezug auf die Manipulation unserer Gedanken. Beispielsweise widmen wir einem Film unsere volle Aufmerksamkeit, ganz egal wie lange dieser Film dauert. Und aufgrund des durch technologischen Fortschritt bedingten Realismus reagieren wir, die Zuschauer, indirekt auf alles, was wir in dem Drama erleben.

Filmproduzenten verfolgen oft das Ziel, die Wertansichten der Zuschauer zu formen. Wenn sie wollen, dass wir mit einem Atheisten, welcher ein unmoralisches Leben führt, sympathisieren, und von einem aufrichtigen christlichen Familienmenschen angewidert sind, so können sie unsere Gefühle leicht in diese Richtung drängen (vergleiche Jesaja 5,20). Letztendlich steht hinter jeder Manipulation und jeder Täuschung Satan der Teufel (1. Johannes 5,19; 2. Korinther 11,3; 2. Korinther 11,14).

Anstatt diesen Gefahren naiv zu begegnen, müssen wir unseren Geist davor schützen, mit geistlicher Verschmutzung infiziert zu werden. Wenn wir wiederholt Bösem, wie zum Beispiel unmoralischem Geschlechtsverkehr, Pornografie, Gewalt und unflätiger Sprache ausgesetzt sind, stumpft unser Gewissen immer mehr ab und unsere persönlichen Maßstäbe werden heruntergezogen. Taten werden zu Gewohnheiten und Gewohnheiten werden zur Sucht.

Wir können regelmäßig die Bitte vor Gott vortragen, welche wir in Psalm 119, Vers 37 finden: „Wende meine Augen ab, dass sie nicht sehen nach unnützer Lehre, und erquicke mich auf deinem Wege.“ Wir können uns fragen, welche Filme und Fernsehsendungen Jesus Christus schauen würde. Welche Musik würde er hören? Welche Bücher oder Magazine würde er lesen oder anschauen? Und worüber würde er nachdenken?

„Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben“ (Sprüche 4,23). Herrschen Sie über Ihr Herz! Noch besser: Lassen Sie Gott über Ihr Herz herrschen!

Gott liest unsere Gedanken

Im Allgemeinen wird geglaubt, dass sündhafte Gedanken nicht schlimm seien, solange sie nicht in die Tat umgesetzt werden – schließlich kann ja niemand Gedanken lesen. Doch es gibt jemanden, der dies kann! Gott kennt jeden einzelnen Gedanken jeder Person (Psalm 139,1-24). Und er zieht uns sowohl für unsere Worte und Taten als auch für unsere Gedanken zur Rechenschaft (Matthäus 5,1-48).

In 2. Korinther 10, Verse 4-5 spricht der Apostel Paulus von einem geistlichen Krieg, den wir führen sollten: „Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören. Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam gegen Christus.“ König Salomo sagt uns: „Die Gedanken der Gerechten sind redlich“ (Sprüche 12,5).

Menschlich gesehen ist dies unmöglich, doch wenn wir Gott erlauben, in uns zu wirken, so ist es dies nicht mehr. Zusammen mit Paulus können wir dann sagen: „Alles kann ich durch Christus, der mir Kraft und Stärke gibt“ (Philipper 4,13; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).

Möge die Schlussfolgerung von Psalm 19 unser Gebet sein: „Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser“ (Psalm 19,15).

Worüber sollen wir nachdenken?

• Gottes erstaunliche schöpferische Kraft, wie sie durch die Schöpfung offenbart wird.

• Wie Gott unser aller Vater ist.

• Gottes großer Generalplan zur Errettung der Menschheit, dargestellt durch die Symbolik der biblischen Feste.

• Das Opfer Jesu Christi.

• Wie das Reich Gottes sein wird, sowohl zur Zeit des Millenniums als auch in der Zeit danach.

• Das perfekte Beispiel Jesu Christi, das wir nachahmen sollen.

• Jesu Christi Lehre und deren Umsetzung in unserem Leben.

• Der Segen, der sich durch das Halten der Gesetze Gottes einstellt.

• Die Flüche, die aus dem Ungehorsam resultieren.

• Wie man diverse Sünden überwinden kann.

• Die mannigfaltigen Verheißungen, die man in der Bibel findet.

• Die Erfahrungen biblischer Persönlichkeiten und die Lektionen, die wir daraus lernen können.

• Beim Lesen der Bibel die Frage stellen, was soll ich daraus lernen?

Gottes Wort behandelt sehr viele Themen, über die wir nachdenken können. Wichtig ist, dass wir uns die Zeit zum Meditieren nehmen und dadurch lernen, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht. In Jesaja 55, Verse 8-9 lesen wir: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ Was für ein Privileg und ein Segen es ist, dass viele dieser Gedanken in der Bibel für uns niedergeschrieben worden sind, damit wir Gottes Denkweise kennenlernen können!

Meditation und christliche Bekehrung

Was fällt Ihnen zum Wort Meditation ein? Bei manchen Menschen ruft dieses Wort Gedanken an Yoga, kosmisches Bewusstsein, Zen, Mantra oder Maharishi hervor. Für einige bedeutet Meditation eine Art geistige Gymnastik, zurückzuführen auf Sitzungen in tiefer Konzentration, wobei die Augen geschlossen, die Beine übereinander gekreuzt und die Hände gefaltet sind.

Für andere kann es eine Zeit religiösen Nachsinnens sein, in der man sehr leicht in den Schlaf fallen kann. Sind solche sporadischen Gelegenheiten wirklich das, was man in der Bibel zum Thema Meditation finden kann? Wie beschreibt die Bibel die geistliche Meditation? Welchem Zweck dient sie?

Israels König David schrieb, dass er Tag und Nacht über das Gesetz nachdachte (Psalm 1,2). Für ihn war Meditation nicht eine kurze Zeitspanne von ca. 20 Minuten oder ein gelegentlicher Spaziergang in der Natur. In seinem Wandel mit Gott war die Meditation ein kontinuierlicher Prozess.

David war ein gutes Beispiel der Anweisung Gottes, die wir in Josua 1, Vers 8 finden: „Lass das Buch dieses Gesetzes nicht von deinem Munde kommen, sondern betrachte es Tag und Nacht, dass du hältst und tust in allen Dingen nach dem, was darin geschrieben steht. Dann wird es dir auf deinen Wegen gelingen, und du wirst es recht ausrichten.“

David schrieb diesbezüglich: „Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Täglich sinne ich ihm nach“ (Psalm 119,97).

Was bedeutet Meditation in der Bibel? Ganz einfach „darüber nachdenken“. Worüber denken Sie nach? Was steht im Mittelpunkt Ihrer Gedanken? Wenn Ihr Gehirn arbeitet, denken Sie! Die Frage ist – woran denken Sie, worüber sinnen Sie nach?

Uns Menschen fällt es in der Regel nicht so schwer, über die falschen Dinge zu meditieren – über sie nachzusinnen. David erkannte dieses Potenzial und bat Gott um Hilfe: „Lass dir wohlgefallen die Rede meines Mundes und das Gespräch meines Herzens vor dir, Herr, mein Fels und mein Erlöser“ (Psalm 19,15). „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Weg“ (Psalm 139,23-24).

Die Bekehrung ist ein Prozess – ein Vorgang, bei dem sich das Herz und der Verstand ändern. Und infolgedessen tritt eine Änderung der Gedanken ein, die unseren Verstand füllen. So werden wir Jesus Christus immer ähnlicher. Da Christen nach und nach immer „bekehrter“ werden, denken sie mehr darüber nach – sie meditieren –, was Gott gefällt. So denken sie weniger fleischlich. Sie verabschieden sich langsam von ihrem gewohnheitsmäßigen Denken und füllen ihr Herz mit göttlichen Gedanken.