Der größte Teil des bekennenden Christentums glaubt, daß alle Menschen, die heute leben, ihre Heilsgelegenheit bereits jetzt erhalten. Stimmt diese Ansicht?

Von Bill Bradford

Jesus Christus sagte, daß er nicht gekommen sei, um die Welt zu richten: „Und wer meine Worte hört und bewahrt sie nicht, den werde ich nicht richten; denn ich bin nicht gekommen, daß ich die Welt richte, sondern daß ich die Welt rette“ (Johannes 12,47; alle Hervorhebungen durch uns). Hat Jesus die Welt gerettet? Sieht man unsere heutige Welt an, muß man daran zweifeln. Tausende von Menschen sterben täglich an Hunger, Krankheit, Unfällen usw. Darüber hinaus tötet der Mensch seine Mitmenschen durch Mord, Krieg und zahllose andere gottlose Handlungen.

Am Verrücktesten ist die traurige Geschichte des Christentums, denn Christen sind wiederholt in den Krieg gegen Christen gezogen – sogar gegen Christen derselben Konfession! Außerdem hat es seit den Tagen Jesu Christi Milliarden von Menschen gegeben, die seinen Namen nie gehört und das Wort Gottes nie kennengelernt haben.

Hat Jesus sein erklärtes Ziel erreicht, die Welt zu retten? Hat er sich zuviel vorgenommen oder gar geirrt? Zeigen uns nicht die Geschichte der letzten 2000 Jahre und der heutige Zustand unserer Welt zur Genüge, daß auch Gottvater versagt hat? Schließlich sandte Gott seinen Sohn in die Welt, um sie zu retten: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde“ (Johannes 3,17).

Rätselhafte Fragen

Die Frage, ob Jesus sein Ziel erreicht hat, ist vor dem Hintergrund unserer Menschlichkeit berechtigt. Die oben gestellten Fragen sind schon immer ein Rätsel für die Menschen gewesen, die willens sind, sich den Tatsachen zu stellen. Es gibt aber auch andere Fragen, die man stellen kann. Wenn z. B. die christliche Kirche den Auftrag hat, die Botschaft Jesu Christi in die Welt zu tragen, damit die Welt gerettet werden kann, warum ist die christliche Religion derart zersplittert und zerstritten? Es gibt nämlich Hunderte von Konfessionen und Glaubensgemeinschaften mit zum Teil widersprüchlichen Lehren. Alle berufen sich jedoch auf Jesus und behaupten, ihn zu vertreten.

Der Zustand des Christentums, fast 2000 Jahre nachdem Jesus seine Gemeinde gegründet hat, ist um so verblüffender, wenn man Jesu Versprechen gegenüber seinen Nachfolgern bedenkt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue, und er wird noch größere als diese tun; denn ich gehe zum Vater“ (Johannes 14,12). Ist es Christus nicht gelungen, seine Nachfolger zu noch größeren Werken zu inspirieren? Oder ist der Einfluß der Gesellschaft, die im großen und ganzen die Wege Gottes ablehnt, einfach zu stark?

Der größte Teil des bekennenden Christentums geht davon aus, daß Gottes Absicht die Verbreitung der Nachricht über die Heilsgelegenheit ist, die den Menschen durch Jesus Christus gegeben ist. Diese Verkündigungsarbeit soll unmittelbar nach der Auferstehung Jesu Christi begonnen haben. Darüber hinaus glauben die weitaus meisten Christen, daß alle Menschen, die heute leben, ihre Heilsgelegenheit bereits in diesem Leben erhalten. Der Auftrag des Christentums sei daher, die Botschaft über Jesus Christus allen Menschen zu verkündigen, damit alle in diesem Leben ihre Chance haben, Jesus als persönlichen Erlöser anzunehmen. Diese Sichtweise der Mehrheit der bekennenden Christen bedeutet eine große Verantwortung, denn nach dieser Überzeugung gibt es nur in diesem Leben die Gelegenheit, gerettet zu werden.

Freilich läßt sich die Frage stellen, wieviel Menschen in den letzten 2000 Jahren Jesus als Retter wirklich angenommen haben. Die überwiegende Mehrheit tat es nicht. Wie bereits erwähnt, gab es sogar Milliarden von Menschen, die seinen Namen gar nicht gehört haben. Auch in unserer Zeit bekennt sich nur eine Minderheit der heute lebenden Menschen zum Christentum. Wenn die Errettung davon abhängt, daß wir Jesus Christus in diesem Leben annehmen, was ist dann das Schicksal der Milliarden von Menschen, die dies seit der Gründung der neutestamentlichen Kirche nicht taten? Mehr noch: Was ist das Schicksal der Menschen, die bereits vor Jesus gelebt haben und daher überhaupt keine Möglichkeit hatten, die Botschaft über das Erlösungswerk Jesu zu hören?

Ein Fest Gottes liefert Antworten

Keine dieser Antworten trifft zu. Die richtige Erklärung, die uns Antworten auf alle diese Fragen liefert, hat mit einem Fest Gottes zu tun: das Fest der Erstlinge (3. Mose 23,15-17). Dieses Fest gehört zu den Jahresfesten, die Gott seinem Volk zu halten gebietet: „Sage den Israeliten und sprich zu ihnen: Dies sind die Feste des Herrn, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste“ (Vers 2).

Die Gemeinde, die Jesus gründete, hielt dieses Fest, das im Neuen Testament unter der Bezeichnung Pfingsten bekannt ist. Die Gründung der Kirche fand an diesem Tag statt und wurde durch diverse Wunder untermauert (Apostelgeschichte 2,1-41). Die Bedeutung von Pfingsten hilft uns zu verstehen, wie Gott die Welt durch Jesus Christus doch retten wird!

Gott verfolgt eine ganz bestimmte Absicht, indem er dem Volk Israel – der „Gemeinde in der Wüste“ (Apostelgeschichte 7,38) – gebot, seine Festtage zu halten. Durch seine Festtage offenbart Gott nämlich die einzelnen Stufen in seinem Heilsplan für die gesamte Menschheit. In diesem Sinne stellt Pfingsten, das Wochenfest, einen bedeutenden Schritt in diesem Plan dar.

Glaubt man an den Wahrheitsgehalt der Bibel, dann zeigt uns die Logik allein, daß Gottes Heilsplan anders als in den Vorstellungen des herkömmlichen Christentums abläuft. Schließlich sagte Jesus Christus selbst, daß er über alle Gewalt verfügte: „Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker“ (Matthäus 28,18-19). Der Apostel Paulus bestätigte diese Tatsache: „Durch sie hat er [Gottvater] ihn [Jesus] von den Toten auferweckt und eingesetzt zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen“ (Epheser 1,20-21).

Da Jesus über alle Gewalt verfügt, könnte er veranlassen, daß alle Menschen heute ihre Heilsgelegenheit bekommen, wenn er dies wollte. Andererseits sind seine Nachfolger – seine Gemeinde – beauftragt, alle Völker zu seinen Jüngern zu machen. Also muß dieser Prozeß, der als der Wille Jesu Christi ausdrücklich festgehalten wurde, über dieses jetzige Leben hinausgehen. Die Bedeutung des Pfingstfestes bestätigt die Richtigkeit dieser logischen Schlußfolgerung, die sich auf die klaren Aussagen Jesu Christi in Matthäus 28, Verse 18-20 gründet.

Die Bezeichnung „Fest der Erstlinge“ ist sehr bedeutend, denn die Symbolik dieses Festes weist auf mehr als eine Ernte hin. Gottes Feste orientieren sich an den zwei Erntezeiten in Palästina, im Frühling und im Herbst. Diese Erntezeiten versinnbildlichen Gottes Absicht, zunächst eine kleinere Ernte von Menschen – Erstlinge genannt – zu retten, gefolgt zu einem späteren Zeitpunkt von einer viel größeren Anzahl von Geretteten, die durch die größere Herbsternte dargestellt werden.

Das Fest der Erstlinge fand zur Zeit der Ernte im Frühjahr statt, der Gerste- und Weizenernte (2. Mose 34,22). Dieses Fest war auch als Wochenfest bekannt (5. Mose 16,9-10). Die griechische Bezeichnung für dieses Fest ist pentekoste, mit der Bedeutung „der fünfzigste (Tag)“, womit die Feier zu Pfingsten fünfzig Tage nach der Webegarbe, die während des Festes der Ungesäuerten Brote gebracht wurde, gemeint ist (3. Mose 23,10-11).

Zu Pfingsten opferten die Israeliten zwei Brote, die von dem Mehl des neuen Korns vorbereitet wurden. Diese Brote waren eine „Erstlingsgabe für den Herrn“ (3. Mose 23,16-17). Der Tag war ein besonderer Ruhetag mit einer von Gott angeordneten Zusammenkunft, ein religiöser Festtag: „Und ihr sollt an diesem Tag eine heilige Versammlung ausrufen; keine Arbeit sollt ihr tun. Eine ewige Ordnung soll das sein bei euren Nachkommen, überall, wo ihr wohnt“ (Vers 21).

Ein späteres Fest, das Laubhüttenfest bzw. „das Fest der Lese“ (2. Mose 34,22), fand im Herbst zur Zeit der zweiten Ernte im Jahr statt, bei der viele landwirtschaftliche Produkte wie Gurken, Melone, Linsen, Erbsen, Nüsse, Datteln, Feigen, Oliven und Weinbeeren eingesammelt wurden. Das Dreschen und Worfeln des Korns wurde zur Zeit des Laubhüttenfestes abgeschlossen (3. Mose 23,39; 5. Mose 16,13) und war Anlaß zu großer Freude und Dankbarkeit.

Die Frühlings- und die Herbsternte symbolisieren wesentliche Schritte in Gottes Heilsplan für die Menschheit. Pfingsten versinnbildlicht die Berufung der Kirche in diesem Zeitalter als erste geistliche Ernte, die Ernte der Erstlinge. Die spätere geistliche Ernte findet erst in der Zukunft statt, wenn Jesus Christus zur Erde zurückkehrt und das Reich Gottes etabliert.

Das Physische als Vorläufer des Geistlichen

Paulus weist auf die geistliche Bedeutung der ersten Ernte hin: „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind ... Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören“ (1. Korinther 15,20. 22-23).

Das Schwingopfer, mit dem die Gerstenernte fünfzig Tage vor Pfingsten eröffnet wurde (3. Mose 23,11), versinnbildlichte den auferstandenen Christus, der von seinem Vater als Erstling angenommen wurde. Der Abschluß der Frühlingsernte gipfelte in dem Schwingopfer zweier Brote zu Pfingsten (3. Mose 23,17), die die Erstlinge für Gott darstellen – alle, die an der ersten Auferstehung teilhaben werden, die zur Zeit der Rückkehr Jesu Christi stattfinden wird.

In 1. Korinther 15 weist Paulus auf eine bestimmte Reihenfolge bei der Auferstehung der Toten hin. Zunächst wurde Jesus auferweckt; später werden die Entschlafenen, „die Christus angehören“, auferstehen. Diese Auferstehung findet statt, „wenn er [Jesus] kommen wird“.

Die Auferweckung der Heiligen zu ewigem Leben als Geistwesen (Verse 44 und 53) findet „in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune“ statt (Vers 52), die die Rückkehr Jesu Christi ankündigen wird (Offenbarung 11,15). Alle Christen, die dann am Leben sind, werden ebenfalls ewiges Leben durch eine Verwandlung von Fleisch und Blut in Geist erhalten (1. Thessalonicher 4,16-17).

In Offenbarung 20, Vers 6 wird dieses wunderbare Ereignis „die erste Auferstehung“ genannt: „Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“

Christi Herrschaft auf Erden

Die Herrschaft Jesu Christi und seiner Heiligen auf Erden (Offenbarung 5,10) leitet die große Ernte der Geretteten ein. Endlich wird die Erkenntnis Gottes überall zugänglich sein: „Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des Herrn, wie Wasser das Meer bedeckt“ (Habakkuk 2,14). Alle Menschen werden das Reich Gottes kennenlernen, das Kernstück der Botschaft, die Jesus Christus predigte (Matthäus 4,17; Markus 1,14; Lukas 4,43).

Der Prophet Jesaja beschreibt die Geisteshaltung der Menschen, die das Reich Gottes in der Welt von morgen erleben werden: „Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des Herrn Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, laßt uns auf den Berg des Herrn gehen, zum Hause des Gottes Jakobs, daß er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des Herrn Wort von Jerusalem“ (Jesaja 2,2-3).

In der Welt von morgen werden alle Menschen Gott kennen und auf seinen Wegen gehen können: „Und es wird keiner den andern noch ein Bruder den andern lehren und sagen: Erkenne den Herrn, sondern sie sollen mich alle erkennen, beide, klein und groß, spricht der Herr; denn ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken“ (Jeremia 31,34).

Was passiert aber mit den Menschen, die in der Zeit vor der Rückkehr Christi gelebt haben und ihn und Gottvater nie kennenlernen konnten? Die Bibelstelle in Offenbarung 20, Vers 6, die wir bereits zitiert haben, erwähnt die „erste Auferstehung“, an der die Gerechten teilhaben werden. Wenn es eine „erste“ Auferstehung gibt, muß es wohl auch eine zweite geben. Die Offenbarung macht klar, daß es in der Tat eine weitere Auferstehung der Toten geben wird. „Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig“, bis die tausendjährige Herrschaft Jesu Christi und seiner Heiligen auf der Erde vollendet ist (Offenbarung 20,5; 5,10).

Diese Auferstehung setzt Gottes große Ernte der Menschen für das Heil fort. Alle, die vor der Rückkehr Christi gelebt, ihn aber nie kennengelernt haben, werden auferstehen, um ihre erste Heilsgelegenheit zu erhalten. Diese Auferstehung von Millionen zu physischem Leben wird in Hesekiel 37, Verse 1-11, Matthäus 12, Verse 41-42 und Offenbarung 20, Verse 5 und 13 beschrieben.

Diese Menschen werden bereuen und durch Gottes heiligen Geist bekehrt werden (Apostelgeschichte 2,38; 3,19). Auch sie werden ewiges Leben ererben und so nach dem Bilde Gottes geschaffen werden können. Daß sie diese Gelegenheit bekommen, ist Ausdruck der Liebe Gottes, „welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4), denn Gott „will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße finde“ (2. Petrus 3,9).

Erstlinge überwinden die Welt

Die heute Berufenen sind die Erstlinge in Gottes Vorhaben. Der heilige Geist wirkt in diesen Menschen und verändert ihre Denkweise und innere Geisteshaltung, so daß sie Jesus Christus immer ähnlicher werden. Dazu schrieb der Apostel Jakobus: „Er hat uns geboren nach seinem Willen durch das Wort der Wahrheit, damit wir Erstlinge seiner Geschöpfe seien“ (Jakobus 1,18).

Dem Apostel Paulus war klar, daß die in diesem Zeitalter Berufenen Gottes Erstlinge sind; er bezeichnete sie als solche in Römer 16, Vers 5 und in 1. Korinther 16, Vers 15. In bezug auf die Auferstehung, an der alle, die ihrer Berufung treu bleiben, teilhaben werden, stellte Paulus fest: „Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes“ (Römer 8,23).

Es gibt einen großen Unterschied zwischen den Menschen, die heute berufen sind, und denen, die ihre Heilsgelegenheit erst später in der großen Ernte bekommen. Dem Vorbild Jesu folgend, leben die heute Berufenen in einer Gesellschaft, von der sie sich nicht beeinflussen lassen dürfen: „Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin“ (Johannes 17,16). Sie werden aus der Welt herausberufen und sollen den Charakter Jesu Christi in sich entstehen lassen. Die Gesellschaft, in der sie leben, ist von Satan verführt (Offenbarung 12,9) und hat ein Wertesystem, das göttlichen Maßstäben entgegengesetzt ist (1. Johannes 2,15-17).

Gottes Erstlinge sind bemüht, in Jesu Fußtapfen nachzufolgen, was nicht immer einfach ist, weil sie in „dieser gegenwärtigen, bösen Welt“ leben (Galater 1,4). Es dürfte nicht überraschen, daß die Ernte der Erstlinge relativ klein sein wird, denn heute sind nur wenige Menschen bereit, Gottes Berufung anzunehmen, zu bereuen, sich zu bekehren und dem Weg Gottes treu zu bleiben. Jesus bestätigte diesen Zustand: „Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden!“ (Matthäus 7,14).

Im Gegensatz dazu wird Jesus Christus bei seiner Rückkehr ein neues Zeitalter einführen, und die Gesellschaft der Welt von morgen wird Gottes Gesetz halten. In der zukünftigen Welt wird es Satans verführerischen Einfluß nicht mehr geben; daher wird die Welt endlich den Frieden erleben, nach dem sich die Menschen schon immer gesehnt haben. Alle Menschen werden Gott kennen dürfen (Hebräer 8,11).

Diejenigen, die heute berufen sind und sich nicht der Welt gleich stellen (Römer 12,2), werden als Jesu Helfer in der Welt von morgen die Wahrheit allen Nationen bringen (Offenbarung 20,4). Sie werden die heutige Welt überwinden; deshalb dürfen sie Jesus Christus in der Welt von morgen zur Seite stehen (Offenbarung 2,26; 3,21).

Die Gabe des heiligen Geistes

Gott schenkt uns die notwendige Kraft, um die Bestimmung des Lebens erfüllen zu können. Gott wählte das Pfingstfest als „Geburtsstunde“ für seine Kirche und stellte an jenem Tag den Jüngern Jesu den heiligen Geist durch große Wunder zur Verfügung (Apostelgeschichte 1,15; 2,1-4). Viele Christen denken an ein Kirchengebäude, wenn sie das Wort „Kirche“ hören, aber im Neuen Testament wird das Wort ekklesia für die Gemeinde Jesu Christi benutzt, das die Bedeutung „die Herausberufenen“ hat.

Die Kirche ist die Gesamtheit aller Berufenen, in denen der heilige Geist wirkt: „Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn wirklich Gottes Geist in euch wohnt. Wenn aber jemand Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein ... Denn so viele durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes“ (Römer 8,9. 14; Elberfelder Bibel). Die Kirche hat die Aufgabe, das Evangelium über das Reich Gottes zu predigen (Matthäus 24,14; 28,19-20).

Der heilige Geist macht es möglich, daß die Herausberufenen – die ekklesia – die Welt überwinden können. Mit der Hilfe Gottes haben sich diese Menschen dem Gehorsam gegenüber Gott verschrieben; sie sind bereit, auf alles zu verzichten, um Christus nachzufolgen und ihm treu zu bleiben (Lukas 14,33).

Die Erstlinge folgen Jesus Christus

Nach einem Leben in der Nachfolge Jesu Christi werden die Erstlinge in der unmittelbaren Umgebung Jesu Christi dienen dürfen: „Diese sind’s, die sich mit Frauen nicht befleckt haben, denn sie sind jungfräulich; die folgen dem Lamm nach, wohin es geht. Diese sind erkauft aus den Menschen als Erstlinge für Gott und das Lamm, und in ihrem Mund wurde kein Falsch gefunden; sie sind untadelig“ (Offenbarung 14,4-5).

Warum sind die Erstlinge so wertvoll für Gott? Der Name des Vaters ist an ihrer Stirn geschrieben (Vers 1); Gott ist also an erster Stelle in ihrem Leben. Sie wurden nicht von einem falschen religiösen System verführt („sie sind jungfräulich“, Vers 4), das in der Offenbarung als eine unmoralische Frau dargestellt wird (Offenbarung 2,20-22; 17,1-6). Die Erstlinge der Endzeit kamen aus der Welt heraus und waren kein Teil des politisch-religiösen Systems, das vor der Rückkehr Jesu Christi einen entscheidenden Einfluß in der Welt haben wird (Offenbarung 18,3-4).

Ihre Worte sind wahrhaftig („kein Falsch“, Vers 5). Ihre Rede ist direkt und ohne hinterlistige Absichten; sie haben gelernt, die Wahrheit in einer Welt der Untreue zu reden. Ihre Ausdrucksweise ist ein Spiegelbild der Aufrichtigkeit Christi; sie haben die Neigungen ihrer menschlichen Natur abgelegt und sich dem Willen Gottes unterstellt.

Die Erstlinge sind „erkauft“ (Vers 4). Der „Kaufpreis“ war das kostbare Blut des Lammes, Jesus Christus (1. Petrus 1,18-19). Die Erstlinge wissen, daß sie nicht mehr sich selbst, sondern Gott gehören: „Oder wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und daß ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft“ (1. Korinther 6,19-20). Als Gottes Eigentum lassen sie Jesus Christus in ihrem Leben wirken (Galater 2,20).

Die Erstlinge „folgen dem Lamm [Jesus Christus] nach, wohin es geht“ (Vers 4), was auf ihre Hingabe und Treue gegenüber Jesus hinweist. In diesem Leben ließen sie nicht zu, daß sie von ihrem Vorsatz abgelenkt wurden, Jesus zu dienen. Jesus kann sich ihrer Treue in aller Ewigkeit absolut sicher sein, und deshalb wird er ihnen eine wichtige Verantwortung im Reich Gottes geben.

Sinnbild des Planes Gottes

Dieser wichtige Aspekt der Errettung, die Gott für uns Menschen vorgesehen hat, wird durch seine Festtage offenbart. Diese jährlichen Feste sind ein großes Geschenk unseres himmlischen Schöpfers an alle Menschen, nicht nur an die Israeliten des Alten Testamentes. Im Neuen Testament haben wir das klare Beispiel der ersten Christen, die – wie Jesus und seine Apostel – diese jährlichen Feste hielten. Es gilt als selbstverständlich, daß diejenigen, die heute Erstlinge sind, das Fest (und alle anderen Feste) Gottes halten werden, das die Berufung und Errettung der Erstlinge darstellt: Pfingsten.

In großer Dankbarkeit halten sie den Tag, dessen Bedeutung für sie so wichtig ist. Wir erleben heute die Zeit der Erstlinge, die Gott für die Herrschaft mit Jesus Christus vorbereitet: „Ihr aber seid das auserwählte Geschlecht, die königliche Priesterschaft, das heilige Volk, das Volk des Eigentums, daß ihr verkündigen sollt die Wohltaten dessen, der euch berufen hat von der Finsternis zu seinem wunderbaren Licht“ (1. Petrus 2,9).

Wie sieht Ihre Zukunft in der Welt von morgen aus? Freuen Sie sich auf die Aufgabe im Reich Gottes, die Gott Ihnen heute bereitet, weil Sie zu seinen Erstlingen gehören dürfen? Ihnen gilt der eindringliche Rat des Petrus: „Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln, und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Petrus 1,10-11).