Die Auseinandersetzung mit der Heiligen Schrift soll für Christen ein faszinierender Aspekt ihrer christlichen Lebensführung sein. Trifft das auch auf Ihr Bibelstudium zu?
Von Paul Kieffer
Wenn Sie die Begriffe Bibelstudium oder die Bibel studieren hören bzw. lesen, was stellen Sie sich dann vor? Weckt das in Ihnen die Vorstellung von einem Gelehrten, der eifrig umfangreiche Notizen schreibt und bemüht ist, irgendwelche neuen theologischen Erkenntnisse von zweifelhafter Bedeutung und Wichtigkeit zu gewinnen?
Vielleicht ist es das, was meistens unter Bibelstudium verstanden wird. Aber es stimmt nicht ganz. Kein Zweifel, die systematische Textforschung und Betrachtung biblischer Inhalte ist wichtig und hat mit der obigen Vorstellung nur wenig gemein.
Aber es gibt eine tief gehendere, fortschrittlichere Form des Bibelstudiums für jeden echten Christen. Wie sieht sie denn aus?
Praktische Vorgehensweise an den Tag legen
Der Apostel Paulus ermahnt uns: „Prüfet aber alles, und das Gute behaltet“ (1. Thessalonicher 5,21; alle Hervorhebungen durch uns). Das Wort prüfen bedeutet testen durch handeln bzw. umsetzen. Es bedeutet ausprobieren, Erfahrungen in der Praxis sammeln. Bevor man einen neuen Wagen kauft, macht man eine Probefahrt damit. Man prüft das Auto, um festzustellen, ob man es wirklich besitzen möchte. Erinnern Sie sich an das biblische Beispiel von dem Mann, der gerade fünf Joch Ochsen gekauft hatte und sie zunächst begutachten wollte, ehe er Christus folgte (Lukas 14,19)? Er wollte herausfinden, ob die Ochsen stark und gesund genug waren, um harte Arbeit zu leisten.
So sollten wir auch an die Bibel herangehen. Paulus wies uns an, den Wert von Gottes Wort dadurch zu prüfen, indem wir es auf unser Leben anwenden. Als Jesus Christus sagte, der Mensch müsse von einem jeglichen Wort leben, das durch den Mund Gottes geht (Matthäus 4,4), meinte er genau dies. Gott will, dass wir mehr tun, als einfach nur den Text der Bibel von vorne bis hinten durchzulesen.
Die folgende Lehre aus Gottes Wort sollte man beherzigen: „Darum danken wir auch Gott ohne Unterlass dafür, dass ihr das Wort der göttlichen Predigt, das ihr von uns empfangen habt, nicht als Menschenwort aufgenommen habt, sondern als das, was es in Wahrheit ist, als Gottes Wort, das in euch wirkt, die ihr glaubt“ (1. Thessalonicher 2,13).
Das Wort Gottes soll in uns wirksam werden! Das heißt, es soll tief in unser Denken eindringen und uns zum Handeln motivieren bzw. uns bewegen, gute Werke zu tun, und uns inspirieren, Gottes diverse Charaktereigenschaften nachzuahmen.
Der passende Schlüssel zum Verständnis der Bibel ist folgender: Wenn man Gottes Wort gelesen und studiert hat, muss man danach leben. Man muss es mit seinem Handeln erproben und im täglichen Leben praktisch anwenden. Man muss die Lehren der Bibel mit seinem ganzen Wesen leben. Dann wird man die herrliche Frucht eines göttlichen Charakters entfalten und ausstrahlen.
Das ist letztlich der eigentliche Sinn des Bibelstudiums. Wenn Sie die Lehren der Bibel anwenden und sich zu eigen machen, werden Sie ihre wunderbare Kraft und Inspiration an sich erfahren. Das geschriebene Wort Gottes wird beginnen, in Ihnen und durch Sie zu leben, es wird Ihr Wesen verändern und Sie werden Gott ähnlich werden! Das Wort Gottes wird für Sie einen tieferen Sinn gewinnen als je zuvor.
Jesus sagte, die Anwendung seines Wortes würde auf das menschliche Leben diese Wirkung haben: „Die Worte, die ich zu euch geredet habe, die sind Geist und sind Leben“ (Johannes 6,63). Sein Wort ist wie Brot, das einen verwandelt und göttlichen Charakter verleiht, wenn man es isst (Johannes 6,48-51).
Wir werden erneuert, wenn wir nach dem Wort leben
Wenn wir in gottesfürchtiger Haltung die Bibel studieren und dann darüber nachdenken und ihre Prinzipien anwenden, werden wir Gott ähnlicher. Sein Geist – sein Leben – wirkt in uns.
Am Abend vor seiner Kreuzigung machte Jesus seinen Jüngern diese erstaunliche Verheißung: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Johannes 14,23).
Der Apostel Paulus sprach von dem „neuen [Menschen], der da erneuert wird zur Erkenntnis [Gottes, der Bibel und der christlichen Lebensart] nach dem Ebenbilde dessen, der ihn geschaffen hat“ (Kolosser 3,10).
Wenn wir die Bibel zu einem aktiven Teil unseres Lebens machen, nehmen wir Gottes Geist und Wesensart in uns auf. Jesus Christus ist das personifizierte Wort Gottes: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort . . . Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,1. 14). Er lebte nach Gottes Geboten, inspirierte ihre Niederschrift zu unserem Besten und hat uns als Christen befohlen, nach diesen Geboten zu leben.
Wenn wir unsere Lebensführung an dem Wort Gottes treu ausrichten und uns dadurch verändern lassen, dann leben wir so, wie Jesus gelebt hat. Wir nehmen die Wesensart Christi an und werden in Gedanken und Taten ihm gleich. Dieser Prozess verwandelt uns! Der Apostel Paulus sagte an anderer Stelle: „Wir werden verklärt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist“ (2. Korinther 3,18). Er sagte auch: „Wenn auch unser äußerer Mensch verfällt, so wird doch der innere von Tag zu Tag erneuert“ (2. Korinther 4,16).
Für die christliche Lebensweise gibt es absolut keinen Ersatz. „Feste Speise aber ist für die Vollkommenen, die durch den Gebrauch geübte Sinne haben und Gutes und Böses unterscheiden können“ (Hebräer 5,14).
David, ein Mann nach dem Herzen Gottes, kannte das Geheimnis, wie man Gottes Wort recht verstehen kann: „Klug sind alle, die danach tun“ (Psalm 111,10). Unser Handeln in Übereinstimmung mit dem Wort Gottes ist überaus wichtig. Dabei gilt es zu wissen, dass dem Tun das Verstehen folgt. Wenn Sie das Wort Gottes praktizieren, werden Sie es zu verstehen beginnen. Die Bibel wird lebendig und gewinnt Sinn, weil Sie an sich selbst ihre Wirkung erleben können.
Ich kenne einen Mann, der sich gern handwerklich mit kleineren Reparaturen an seinem Automobil betätigt. Er hat ein Handbuch mit den wichtigsten Anleitungen. Es ist ein gutes Buch und zeigt, wie bestimmte Reparaturen ausgeführt werden. Er hat aus dem Buch eine Menge gelernt, aber bis er die Anweisungen praktisch ausführte, besaß er davon nur ein oberflächliches theoretisches Wissen. Auch die meisten Berufe erfordern praktische Erfahrungen.
Ähnliches gilt auch in Bezug auf Gottes Anleitungsbuch für den Menschen, die Bibel. Wir können sie lesen, durchforschen, analysieren und sogar wichtige Verse daraus auswendig lernen. Aber solange wir ihre Anleitungen nicht in die Tat umsetzen, werden wir den wirklichen Wert und die Bedeutung der Bibel nicht völlig erfassen und verstehen können. Daran können wir erkennen, dass Bibelkenntnisse, die nicht praktisch angewendet werden, in Wirklichkeit nutzlos sind.
Nach dem Wort Gottes zu leben bringt Segen
Nach Gottes Wort zu leben und seine wundervolle Wahrheit offenbar werden zu sehen, ist eine der schönsten Erfahrungen, die wir Menschen machen können. In seinem Wort hat Gott uns diverse Seiten seiner unsichtbaren, aber überragenden geistlichen Gesetze offenbart. Er hat sie zur Regelung unserer sämtlichen Lebensbereiche wie Liebe, zwischenmenschliche Beziehungen, Gesundheit, Finanzen und Beruf erlassen. Nach Gottes Wort zu leben, bringt reiche Segnungen, geistlich und physisch.
Nehmen wir als Beispiel das Prinzip „Geben ist seliger als Nehmen“. Wir sollen geben, aber „nicht mit Unwillen oder aus Zwang; denn einen fröhlichen Geber hat Gott lieb“ (2. Korinther 9,7). Es wäre ziemlich schwer zu verstehen, wie das Prinzip der Gebefreudigkeit wirkt, wenn man es nicht selbst erprobte.
Wahre Christen wissen aus Erfahrung, dass es auf kraftvolle Weise wirksam ist. Wenn wir Gott gehorsam sind und ihm vertrauen, eröffnet er uns viele Möglichkeiten und gießt seinen Segen über uns aus. Die Bibel wird wirksam, weil Gott sie wirksam werden lässt.
Wie könnte man jemals die Wahrheit der Verheißung aus Sprüche 3, Vers 6 erfassen, wenn man Gott nicht beim Wort nehmen und die Probe machen würde: „Gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen“? Aus Handeln erwächst Verstehen. Christen tun Gottes Willen, und dadurch begreifen sie ihn. Gott hält seine Versprechen, wenn wir seinen Anweisungen folgen.
Die Anweisung, die Jesus in Matthäus 4, Vers 4 gibt, muss wiederholt werden: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes geht.“ Beachten Sie, wie allumfassend dieser Vers ist. Wir sollen von einem jeglichen Wort Gottes leben – nicht nur von einigen gern gelesenen, erbaulichen Versen. Wir dürfen niemals nur die uns genehmen Bibelworte heraussuchen. Stattdessen müssen wir jedes Wort beachten, das Gott gesprochen hat.
Wenn Sie an Ihr tägliches Bibelstudium mit dieser Einstellung herangehen, werden Sie zu größerer Ausgeglichenheit und innerer Harmonie gelangen. Wenn Sie die biblische Botschaft ganz in sich eindringen lassen, werden Sie mit der Zeit vollkommen werden, so wie Gott vollkommen ist (Matthäus 5,48).
Der Apostel Paulus sagte: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen [vollendet] sei, zu allem guten Werk geschickt“ (2. Timotheus 3,16-17). Wenn wir nach der unverkürzten Schrift leben, gelangen wir zur Erkenntnis Gottes und entwickeln uns zu immer größerer Reife nach seinem Vorbild.
Die Bibel verinnerlichen
Die Bibel sollte kein Buch sein, das unbenutzt im Regal steht – sie sollte verinnerlicht und zum Teil des eigenen Lebens gemacht werden. Unser nach außen hin sichtbares Verhalten sollte ständig ein Spiegelbild der in uns wirkenden Heiligen Schrift sein.
Wie wendet man die Lehren der Bibel an? In der folgenden Übersicht finden Sie die Schritte aufgezählt, die Ihnen helfen können, das im Bibelstudium Gelernte in die Wirklichkeit Ihres täglichen Lebens umzusetzen. Es ist ein Stufenplan, der leicht einzuhalten ist, und er verspricht Erfolg!
1. Aufmerksam lesen: Lesen Sie das Wort Gottes aufmerksam und konzentriert. Denken Sie über das Gelesene nach. Suchen Sie die Oberfläche zu durchdringen – gehen Sie den Worten auf den Grund. Denken Sie daran, Gott spricht persönlich zu Ihnen, und er erwartet, dass Sie seinen Worten den größten Respekt zollen.
2. Auf sich selbst beziehen: Beziehen Sie jedes Wort und jeden Gedanken, den Sie lesen, auf Ihr eigenes, persönliches Leben. Überlegen Sie die verschiedenen Wege, auf denen Sie Gottes Anleitungen auf sich selbst bzw. auf Ihre Familie, Ihren Beruf, Ihr Leben in der Gesellschaft und Ihr gesamtes soziales Umfeld beziehen können.
3. Anwenden: Es genügt nicht, die Lehren aus dem Wort Gottes auf sich selbst zu beziehen. Sie müssen auch danach leben bzw. sie anwenden. Sie werden an sich selbst erfahren, dass diese Lehren dazu bestimmt sind, unermesslichen Segen hervorzubringen. Gottes Wort ist ein lebendiges Wort. Wenn Sie danach leben, wird es Ihnen reichen geistlichen und materiellen Segen bringen.
4. Wiederholen: Eine einmalige Anstrengung genügt nicht. Sie müssen Gottes Wort immer wieder von Neuem anwenden, bis es Ihnen zur Natur geworden ist. Welche Regel oder welches Prinzip Sie auch immer anzuwenden versuchen: Sie müssen immer von Neuem und ständig danach leben, bis Sie es so verinnerlicht haben, dass es Ihnen zur Gewohnheit geworden ist.
5. Wägen: Als menschliches Wesen müssen Sie ständig über ihre Fortschritte kritisch nachdenken. Sie müssen sich anhand der in Frage kommenden Bibelworte immer wieder fragen: „Bin ich auf dem richtigen Weg? Erfülle ich die Anweisungen oder habe ich etwas vergessen? Habe ich etwas übersehen? Wende ich wirklich Gottes Wort überall in meinem Leben so an, wie ich es sollte?“ Dieses Abwägen sollte mindestens einmal täglich geschehen – besser noch mehrmals –, um sicherzugehen, dass Sie nichts von dem, was Sie gelernt haben, vergessen.
6. Wachsam sein: Während das Wägen etwas mit der täglichen Anwendung von Gottes Wort zu tun hat, geht es bei der Wachsamkeit um Ihre Vervollkommnung im Allgemeinen. Sie müssen sich hin und wieder einen Überblick über das, was Sie zu erreichen hoffen, verschaffen, um festzustellen, ob Sie tatsächlich Fortschritte machen. Es kann für Ihre weitere Entwicklung außerordentlich nützlich sein, sich über das innerhalb einer Woche erarbeitete Pensum klar zu werden.
Fragen Sie sich, ob Sie noch auf dem richtigen Weg sind, ob Sie in allem die richtige Richtung einhalten, ob jeder Schritt aufs Ziel gerichtet ist, ob Sie dabei sind, Ihren Charakter Zug um Zug zu vervollkommnen.
Der Apostel Jakobus ermahnte uns: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein“ (Jakobus 1,22). David sagte: „Ich eile und säume nicht, zu halten deine Gebote“ (Psalm 119,60). Jetzt ist die Zeit, mit unserem praxisnahen Bibelstudium zu beginnen!
Nachschlagewerke können beim Bibelstudium behilflich sein
Können wir alle Aspekte der Heiligen Schrift verstehen, wenn wir nur die Bibel lesen? Sicherlich können wir durch Anwendung der in dieser Ausgabe beschriebenen Prinzipien recht weit kommen.
Unser Verständnis der Bibel kann aber vertieft werden, wenn wir Nachschlagewerke zur Hand nehmen, in denen die Entdeckungen und Einsichten von Forschern enthalten sind, die sich der Frage gewidmet haben, wie Kenntnisse in den Bereichen Kultur, Sprache, Geschichte und Archäologie unser Verständnis über biblische Gestalten und Ereignisse vertiefen können. Was für Nachschlagewerke kommen nun in Frage?
•Verschiedene Bibelübersetzungen: Die hilfreichsten Nachschlagewerke zum Bibelstudium sind verschiedene Bibelübersetzungen. Jede Übersetzung hat ihre Stärken und Schwächen, und es kann sich lohnen, die gleichen Stellen in verschiedenen Übersetzungen zu lesen. Führende Bibelübersetzungen in deutscher Sprache sind die Lutherbibel von 1984, die wir in der Regel für Zitate in unseren Publikationen benutzen; die Einheitsübersetzung; die Elberfelder Bibel und Menge-Übersetzung. Die Elberfelder Bibel ist ein gutes Beispiel für eine relativ wörtliche Übersetzung und dadurch für die Klärung von Feinheiten von sehr großem Nutzen. Sie ist auch für Studierende der Grundsprachen eine unermessliche Hilfe.
Die Unterschiede bei Bibelübersetzungen werden deutlich, wenn man eine Übersetzung am anderen Ende des Spektrums kurz betrachtet, und zwar die „Gute Nachricht Bibel“. Diese Bibel wurde nach Prinzipien übersetzt, die vor allem im letzten Jahrhundert aufgekommen sind und die zu einer „freieren“ Wiedergabe des Originaltextes in dem Versuch führen, eine modernere Sprache zu benutzen. Auch wenn man solche nichtwörtlichen Bibelübersetzungen heranziehen kann, empfiehlt es sich, andere Übersetzungen zum Vergleich nachzuschlagen.
•Konkordanzen: Ein sehr nützliches Hilfsmittel für das Studium der Bibel kann eine Konkordanz sein. Eine Konkordanz ist ein alphabetisches Verzeichnis der in der Bibel vorkommenden Wörter, jeweils mit Angabe der Stellen, an denen sie verwendet werden. Sie kann einem helfen, Schriftstellen, die mit einem bestimmten Thema zu tun haben, zusammenzustellen.
Eine andere Einsatzmöglichkeit einer Konkordanz ist das Finden einer Bibelstelle, deren Wortlaut man einigermaßen kennt. Für das Studium der Lutherbibel ist die Große Konkordanz zur Lutherbibel vom Calwer Verlag zu empfehlen.
•Lexika und Wörterbücher: Auch sehr nützlich für das persönliche Bibelstudium können Bibellexika und Wörterbücher sein. Solche Nachschlagewerke beinhalten Erläuterungen für biblische Begriffe bzw. erhellen die Bedeutung der Ursprachen der Bibel. Die Auswahl ist groß und reicht von einbändigen bis mehrbändigen Ausgaben. Ein guter Ausgangspunkt wäre ein Lexikon in einem Band wie z. B. das Lexikon zur Bibel vom Brockhaus Verlag, herausgegeben von Fritz Rienecker.
Man sollte sich bewusst sein, dass bei solchen Werken die grundlegende Haltung der Autoren zur Bibel einen Einfluss haben kann. So können z. B. bestimmte Aussagen gegen den Wahrheitsgehalt der Bibel gerichtet und für ein richtiges Verständnis der Heiligen Schrift unzuverlässig sein. Werke von Autoren, die an die göttliche Inspiration der Bibel glauben, sind in der Regel vorzuziehen. Für andere Verfasser ist die Bibel häufig nur eine Sammlung der Märchen, Mythen und Geschichten eines Volkes.
•Bibelkommentare: Bibelkommentare können ebenfalls wertvolle Dienste leisten. Sie bestehen in der Regel aus dem Text der Bibel mit zahlreichen, ausführlichen Fußnoten bzw. Anmerkungen. Außerdem bieten sie oft Einleitungen zu den verschiedenen Büchern der Bibel. Manche Bibelkommentare sind handliche, einbändige Werke, andere füllen ganze Regale.
Beim Gebrauch eines Kommentars ist es wichtig, sich des Hintergrundes und der Voreingenommenheiten der Verfasser bewusst zu sein. Denn manche sind gute, konservative Gelehrte, die an die Inspiration der Bibel glauben, während andere die Heilige Schrift lediglich als profane Literatur betrachten. Die Ansichten dieser beiden Gruppen gehen häufig auseinander und widersprechen sich sogar in vielen Fällen.
Deshalb dürfen solche Nachschlagewerke nicht als Lehrquelle angesehen werden. Nur wenn man Geistliches durch Geistliches deutet (1. Korinther 2,13; Elberfelder Bibel), kann man zur wahren Lehre gelangen. Wir dürfen niemals die Schriften von Menschen auf eine Stufe mit der Heiligen Schrift stellen. Durch Informationen über Geographie, Sprache, Kultur und Geschichte können uns Nachschlagewerke helfen, die Welt, in der die Bibel entstanden ist, besser zu verstehen. Sie können jedoch nicht zur Bestimmung wahrer Lehre benutzt werden.