„Wir reden von der Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit zu unserer Herrlichkeit“ (1. Korinther 2,7).
Von Bill Bradford
Welche Bedeutung hat die Kreuzigung Jesu Christi? Wenn Jesus genau das ist, was er sagte, dann sind alle seine Worte wahr. Unsere Zukunft hängt davon ab, ob wir Jesus in diesem Punkt glauben oder nicht. Ob wir seiner Lehre glauben und ihm darin gehorchen, ob wir in unserem Verhalten in seinen Fußtapfen nachfolgen, hängt davon ab, ob wir davon überzeugt sind, daß Jesus das war, was er zu sein behauptete.
Die wahre Geschichte von Jesu Leben, Tod, Auferstehung und Wiederkehr ist so bedeutsam, daß wir sie nicht ignorieren können. Gott hat es freilich so geplant, damit wir nicht einfach darüber hinweggehen können. Ganz gleich wieviel Jahre seit Jesu Tod und Auferstehung von den Toten vergangen sind, sollen sie einen nachhaltigen Einfluß auf alle Menschen ausüben.
Es geht hier um etwas, dem sich jeder Mensch einmal stellen muß. Der biblische Bericht über Jesus handelt von etwas Einmaligem in der Geschichte des Menschen und der Religion: Der wahre Schöpfergott kam in Menschengestalt zur Erde, verzichtete auf die Vorrechte und die Macht, die er in seiner ewigen Vergangenheit hatte, und übergab sein Leben und seine ganze Zukunft in die Hände seines Vaters. Er wurde als Sohn einer Familie, die in einem besetzten Land lebte, geboren. Er führte ein Leben, das diesen Vater offenbarte, und starb dann für uns.
Jesus, die Offenbarung Gottes
Jesus sagte: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater; und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will“ (Matthäus 11,27). Jesus nimmt für sich in Anspruch, allein der wahre Offenbarer Gottes zu sein. Jesus stellt gegenüber seinen Jüngern fest: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9). Der Apostel Paulus schrieb über Jesus: „Er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes“ (Kolosser 1,15).
In Hebräer 1, Verse 1-3 lesen wir: „Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vätern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn ... Er ist der Abglanz seiner Herrlichkeit und das Ebenbild seines Wesens.“ Vor der Menschwerdung Jesu offenbarte Gott seinen Willen durch Männer, die sozusagen stellvertretend für ihn geredet haben – die Propheten. Dann offenbarte Gott sich durch Jesus, den Gott von seinem Thron im Himmel aus auf die Erde sandte.
Seinen Jüngern sagte Jesus: „Alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich euch kundgetan“ (Johannes 15,15). Jesus redete nicht nur den Willen seines Vaters, sondern er lebte auch diesen Willen unter widrigen Bedingungen als Zeugnis für die ganze Menschheit vor. Die Herrlichkeit und Wahrheit Gottes, ja Gott selbst wurden jedem Menschen in der Person Jesus Christus offenbart. Wie Jesus selbst feststellte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater“ (Johannes 14,9).
Jesus stellte den Vater perfekt dar. Wer Jesus gesehen bzw. erlebt hat, sah in ihm eine Widerspiegelung der Liebe und des vollkommenen gerechten Charakters Gottes. Während seiner Jahre in Menschengestalt zeigte sich in ihm die uneingeschränkte und andauernde Liebe Gottes zu den Menschen.
Gottes Offenbarung und andere Religionen
In seinem Buch Jesus Among Other Gods [„Jesus unter anderen Göttern“] weist Ravi Zacharias auf die Unterschiede zwischen Jesus und den Begründern anderer Weltreligionen hin: „Der Kern jeder großen Religion ist ein führender Vertreter. Mit der Zeit führt die Auseinandersetzung mit der schriftlichen Darstellung der Religion zu etwas Bedeutendem. Es kommt zu einer Unterscheidung zwischen der Person und der Lehre – Mohammed und der Koran, Buddha und der achtfache Pfad, Krishna und seiner Philosophie, Zarathustra und seine Ethik.
Was immer wir von ihren Behauptungen halten, bleibt eine Realität unausweichlich: Sie sind allesamt Lehrer, die auf ihre Lehre bzw. auf einen bestimmten Weg hinwiesen. Aus allen geht eine Unterweisung, ein Lebensweg hervor ... Es ist nicht Buddha, der rettet, sondern seine edlen Wahrheiten unterweisen uns. Es ist nicht Mohammed, der uns verändert, sondern die Schönheit des Korans zieht uns an.
Im Gegensatz dazu hat Jesus seine Botschaft nicht nur gepredigt bzw. gelehrt, er war identisch mit seiner Botschaft ... Er hat nicht nur die Wahrheit gelehrt. Er sagte auch: ,Ich bin die Wahrheit.‘ Er wies nicht nur den Weg. Er sagte auch: ,Ich bin der Weg.‘ Er hat nicht nur eine Perspektive eröffnet. Er sagte auch: ,Ich bin die Tür, ich bin der gute Hirte, ich bin die Auferstehung und das Leben.‘ “ (2000, Seite 89).
Jesus bot nicht nur Nahrung an, um die Seele zu stärken. Er nannte sich das Brot des Lebens. Er war nicht nur der Lehrer einer abgehobenen Ethik. Er war der Weg. Er hat nicht nur ewiges Leben versprochen, sondern er sagte: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11,25).
Es ist klar, daß nur Jesus der wahre Offenbarer des wahren Gottes ist. Seine Zeitgenossen, die Augenzeugen des Geschehens waren, konnten das Offensichtliche nicht verneinen. Gott offenbarte sich auf eine Weise, daß keiner von uns es leicht hat, uns dieser Offenbarung zu verschließen. Wir müssen uns der Wahrheit stellen: Jesus war genau das, was er zu sein behauptete, und wurde von seinem Vater auf die Erde gesandt.
Es stimmt nicht, daß viele Wege zu Gott führen. Jesus stellte fest: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich“ (Johannes 14,6; alle Hervorhebungen durch uns). Diese Tatsache motivierte Petrus zu predigen: „Das ist der Stein [Jesus], der von euch, den Bauleuten, verachtet, der zum Eckstein geworden ist. Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen“ (Apostelgeschichte 4,11-12; Elberfelder Bibel).
Gottes Vorhaben am Anfang
Gott „will seine Herrlichkeit mit vielen Kindern teilen“ (Hebräer 2,10; „Neues Leben“-Übersetzung). Dies war sein Vorhaben von Anfang an und beinhaltet die Versöhnung der Menschen mit ihm durch Jesus Christus (2. Korinther 5,18-19). Warum haben wir diese Versöhnung nötig? In Jesaja 59, Verse 1-2 erfahren wir den Grund: „Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, daß er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, so daß er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, daß ihr nicht gehört werdet.“
Unsere Sünden haben uns von Gott getrennt. Paulus nennt uns in der Zeit vor der Bekehrung Feinde – Feinde, die durch das Opfer Jesu mit Gott versöhnt wurden: „Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden“ (Römer 5,10; Elberfelder Bibel). Dieser Tod war „vor Grundlegung der Welt“ vorgesehen (1. Petrus 1,20). Von Anfang an war das Auftreten eines Messias als rettendes Sühneopfer für die Menschen ein wesentlicher Bestandteil von Gottes Plan.
Unsere Ureltern Adam und Eva sündigten. Alle ihre Kinder folgten ihrem Beispiel. Gott will den gegen ihn gerichteten Haß auf die einzig überzeugende Weise überwinden: Der Schöpfer selbst kam zur Erde und opferte sein Leben für die Menschen (Johannes 1,1-3. 14).
Die Dynamik des Opfers Christi
Gott mußte dafür sorgen, daß die Menschen, die nach seinem Willen zu Angehörigen seiner göttlichen Familie werden sollen (2. Korinther 6,18), in Zukunft nie gegen ihn rebellieren werden. Wie soll Gott das gewährleisten? Schließlich lehnten die ersten beiden Menschen Gottes Unterweisung ab und entschieden sich für den Weg Satans. Wie kann Gott die Menschen dazu bringen, daß sie nie wieder gegen ihn rebellieren? Wie soll er ihr Vertrauen gewinnen?
Das Vorhaben, das Wort zum Menschen werden zu lassen und sein Leben für alle Menschen opfern zu lassen, bezeugt ewiglich Gottes Liebe zu den Menschen (Johannes 3,16-17). Diese Tat hat zur Folge, daß Gott eine Beziehung zu Menschen haben kann, die von sich aus die Beziehung zu ihm wünschen. Es ist daher eine Beziehung, die sich auf beiderseitiges Wollen und volles Vertrauen gründet.
Es liegt auf der Hand, daß die Menschen lange Zeit ihren Gott und Schöpfer nicht wirklich kannten. Kurz vor seiner Verhaftung und Hinrichtung sagte Jesus: „Wenn ihr mich erkannt habt, so werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Und von nun an kennt ihr ihn und habt ihn gesehen“ (Johannes 14,7). In dem Gebet, mit dem Jesus vor seiner Festnahme sein Gespräch mit seinen Jüngern beendete, fügte er hinzu: „Das ist aber das ewige Leben, daß sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen“ (Johannes 17,3).
Jesu Tod war das letzte Zeugnis, der ultimative Ausdruck der Liebe des Vaters und seines Sohns zu allen Menschen. Dadurch lernten die Jünger Gott auf die tiefgründigste Weise kennen und konnten selbst bezeugen: „Gott ist die Liebe“, wie es der Apostel Johannes in 1. Johannes 4, Vers 8 und 16 beschrieb.
Eine Lektion in der größten Liebe
Wenn man, wie die Jünger es erlebten, den wahren Jesus und seine Geschichte kennenlernt, bleibt es nicht ohne Auswirkungen. Diese Bekundung der Liebe ist so gewaltig. Begreifen wir es wirklich? „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde“ (Johannes 3,16-17).
Diejenigen, die in ihrem Leben die Liebe von anderen wie ihren Eltern oder anderen Angehörigen nicht erfahren haben, haben es oft schwer, andere Menschen zu lieben. Ohne Liebe von anderen Menschen zu empfangen, wissen wir nicht, was es bedeutet, geliebt zu werden. Liebe kann man nicht erklären. Wir müssen sie selbst erleben. Wir wissen nicht, wie man andere lieben soll, es sei denn, wir selbst haben Liebe empfangen.
Ohne die Güte anderer Menschen zu erleben, gibt es für uns keinen zwingenden Grund, das Richtige zu tun. Ohne die Liebe Gottes, die sich durch Jesu Tod für uns zeigt, hätten wir keinen zwingenden Grund, andere Menschen zu lieben. Ohne zur Erkenntnis zu gelangen, daß Gott für einen jeden von uns gestorben ist, können wir nicht von unseren Sünden derart überzeugt werden, daß wir nie wieder sündigen wollen.
Gottvater und Jesus Christus wußten genau, wie sie ihr Vorhaben zu verwirklichen haben, um Kinder für ihre geistliche Familie zu gewinnen. Sie wünschen sich Kinder, die die liebevolle geistliche Beziehung dieser Familie nie wieder missen möchten. Daß sie das ewige Leben erlangen, setzt voraus, daß Jesus, der der Schöpfer aller Dinge ist und vor seiner Menschwerdung ewig gelebt hatte, selbst nicht weniger als göttlich ist. Schließlich hatte er als sterblicher Mensch unter sterblichen Menschen gelebt und ist für sie gestorben, damit auch sie das ewige Leben haben können.
Unser himmlischer Vater hat auch ein großes Opfer für uns gebracht, indem er seinen ewigen Weggefährten, der ihm auf eine Weise näherstand, als es in einer menschlichen Beziehung überhaupt möglich ist, preisgab. Er ließ zu, daß Jesus um unsretwillen schrecklich gelitten hat. Das Ausmaß des Opfers beider ist für uns Menschen unvorstellbar. Paulus schrieb dazu: „Nun wird sich kaum jemand finden, der für einen Gerechten stirbt; allenfalls opfert sich jemand für einen Wohltäter. Wie sehr Gott uns liebt, beweist er uns damit, daß Christus für uns starb, als wir noch Sünder waren“ (Römer 5,7-8).
Paulus nennt Jesus Christus „Gottes Weisheit“ (1. Korinther 1,24). Jesu Kreuzigung (1. Korinther 2,2) ist die „Weisheit Gottes, die im Geheimnis verborgen ist, die Gott vorherbestimmt hat vor aller Zeit“ (Vers 7). Gottes Plan für die Menschen sieht einerseits die Sündenvergebung vor, andrerseits aber auch die Entscheidung der Begnadigten, den Weg der Sünde nie wieder zu wählen. Bevor der erste Mensch seinen ersten Atemzug nahm, wußte Gott die Lösung für die Sünde.
Ihr Schicksal: Eine Begegnung mit dem wahren Jesus
Eine der größten Tragödien überhaupt ist, daß das, was Jesus von seinen Nachfolgern erwartet, von so vielen mißverstanden wird. Viele nehmen beispielsweise an, daß Jesus an unserer Stelle die Strafe für unsere Sünden auf sich genommen hat, damit wir das tun können, was wir wollen. Andere stellen sich Jesus als ruhiges, fügsames Wesen vor, das ewiges Leben jedem Menschen schenkt, der ihn „Herr“ und „Erlöser“ nennt. Manche glauben, daß es viele verschiedene Wege zu Gott und zum ewigen Leben gibt.
Die Bibel offenbart, daß jedem Menschen eine Schicksalsbegegnung mit Jesus bevorsteht. Wenn wir ihm gegenüberstehen, werden wir für unsere Taten Rechenschaft ablegen. Überraschenderweise unterscheiden sich die Wiederkehr Jesu und seine Auswahlkriterien für diejenigen, die in sein Reich eingehen dürfen, in bedeutender Weise von den Vorstellungen der meisten Menschen. In ähnlicher Weise, wie sein erstes Kommen mißverstanden wurde, gibt es viele Mißverständnisse in bezug auf seine Wiederkehr. Was hat es damit in Wahrheit auf sich?
Warum kommt Christus ein zweites Mal?
In der Offenbarung wird Jesus als der auferstandene Retter, der Messias, beschrieben, der auf den Zeitpunkt seiner Wiederkehr zur Erde wartet: „Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit und habe die Schlüssel des Todes und der Hölle“ (Offenbarung 1,18).
Wie kommt er wieder und warum? In Matthäus 24 gibt er uns die ernüchternde Antwort auf die Frage seiner Jünger nach dem Zeitpunkt seiner Wiederkehr und dem Ende dieses Zeitalters. Jesus beschrieb eine schreckenerregende Zeit der religiösen Verführung, des Krieges, der Hungersnöte und verheerenden Naturkatastrophen. „Das alles aber ist der Anfang der Wehen“, faßte Jesus diese Zeit zusammen.
Wann greift Jesus ein? Erst dann, wenn die Menschheit am Rande der Selbstausrottung steht: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ (Matthäus 24,21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).
Warum muß Jesus Christus wiederkehren? Die Zustände auf der Erde werden derart schrecklich bzw. lebensbedrohlich sein, daß das Überleben der Menschheit auf dem Spiel stehen wird. Jesus kam das erste Mal zur Erde, um uns von unseren Sünden zu retten. Er kommt das zweite Mal, um uns vor uns selbst zu retten!
Für eine rebellische Menschheit wird Jesu Wiederkehr zunächst kein freudiges Ereignis sein. In Offenbarung 6, Verse 16-17 ist die Zeit seiner Rückkehr „der große Tag“ seines Zorns. Dieser Zorn gilt den Menschen, die es trotz wiederholter Warnungen und Aufrufe zur Umkehr ablehnen, ihren Ungehorsam gegenüber Gott zu bereuen. Dieser Ungehorsam wird der Grund für die drohende Selbstvernichtung der Menschheit sein. Jesu Wiederkehr wird durch Posaunen angekündigt, die monumentale Umwälzungen auf der Erde einleiten (Offenbarung 8 bzw. 9). Doch in alledem ist es Gottes Besorgnis um die Menschen, die seinen gerechten Zorn auslöst.
Jesus wird als derjenige dargestellt, der zur Erde zurückkehrt, um über alle Nationen zu herrschen (Offenbarung 11,15). Er wird keinen Widerstand gegen seine gerechte Herrschaft dulden. Dies hat zur Folge, daß er gegen die Nationen und deren Führer kämpfen muß, die sich seiner Herrschaft gewaltsam widersetzen (Offenbarung 19,15). Er nimmt die Zügel in die Hand und bestraft die Widerspenstigen um unseres Wohlergehens willen – um Frieden in einer Welt zu schaffen, die sich sonst vernichtet hätte.
Das ist das wohl wichtigste Bild von Jesus in der Bibel, denn es handelt sich um den Jesus Christus, dem die ganze Welt in Zukunft begegnen wird – vielleicht in nicht allzu ferner Zukunft. Diese Prophezeiungen machen klar, daß Jesus nicht deshalb für uns gestorben ist, damit wir unser Leben nach eigenem Gutdünken ausrichten können. „Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz. Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist, daß in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind, und alle Zungen bekennen sollen, daß Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters“ (Philipper 2,8-11).
Bei seiner Wiederkehr nimmt Jesus seinen rechtmäßigen Platz als Weltherrscher ein. Was steht Ihnen dann bevor?
Übersehen wir etwas?
Wie bereits erwähnt, haben viele Christen die irrtümliche Vorstellung, daß Jesus für uns gestorben ist, um jegliches Erfordernis unseres Gehorsams gegenüber Gott zu beseitigen. Sie meinen, daß ein ruhiger, fügsamer Jesus uns das ewige Leben schenken wird, wenn wir ihn nur als unseren Erlöser anerkennen, ganz gleich wie wir leben.
Diese Sichtweise kommt einem Glauben an einen falschen Jesus gleich und übersieht den Grund für die Notwendigkeit seiner Wiederkehr. Jesus muß wiederkommen, gerade weil wir Menschen den Weg der Selbstbestimmung gewählt und das Gesetz Gottes abgelehnt haben. Dieser Weg wird an den Rand der Selbstvernichtung führen.
Welchen Weg werden Sie gehen? Es stimmt schon, daß Jesu Tod die Liebe Gottes darstellt. Eine ausdrucksvollere Darstellung dieser Liebe gibt es nicht. Ist das aber das Ende der Geschichte? Hat das Christentum allein damit zu tun, was Jesus für uns getan hat? Oder geht es auch darum, was wir für ihn tun zu bereit sind – in seinen Fußtapfen nachzufolgen und seine Gebote zu halten?
Werden wir einfach an ihn – an seine Person – glauben, oder werden wir seiner Botschaft glauben? Das ist ein großer Unterschied! Jesus predigte das Evangelium vom Reich Gottes, die Weltregierung, die er bei seiner Wiederkehr etablieren wird. Bereiten Sie sich auf dieses Reich Gottes vor? Verstehen Sie, daß das Reich Gottes buchstäblich ein Königtum ist, das in aller Ewigkeit über die ganze Erde herrschen wird?
In der Bergpredigt erläuterte Jesus das Grundgesetz vom Reich Gottes. Es ist dasselbe Gesetz, das er am Berg Sinai verkündete und das er während seines ganzen Lebens auf Erden perfekt hielt. Jesus sagte, daß derjenige, der Gottes Gesetz in der kleinsten Weise geringschätzt, wird selbst geringgeschätzt werden (Matthäus 5,19). Viele, die Jesu Nachfolger sein wollen, beachten leider seine klaren Worte zum Gesetz nicht.
Es scheint, daß sich die Lehre des Christentums nach der Zeit der Apostel an der ansprechenden Idee orientierte, daß Jesus uns liebt, vergibt, tröstet und akzeptiert. Nur wenige weisen auf die Tatsache hin, daß Jesus von seinen Nachfolgern verlangt, den Geboten seines Vaters zu gehorchen – zum eigenen Wohl und auch zum Wohl anderer Menschen (1. Johannes 2,3-6; 5,3).
Wer die Gebote Gottes nicht versteht, versteht auch nicht die Sünde, denn Sünde ist die Übertretung des Gesetzes (1. Johannes 3,4). Wie kann derjenige, der die Sünde nicht versteht, überhaupt bereuen? Wie kann man ohne Reue – die Abkehr von der eigenen Lebensweise hin zur Lebensweise Gottes – Jesus Christus als Herrn und Erlöser wirklich annehmen?
Jesus ist nicht deshalb gestorben, damit wir ein besseres Selbstwertgefühl haben. Jesus starb, um die Strafe für die Sünden, die Sie und ich begehen, zu bezahlen. Derjenige, der in Kenntnis dieser Dinge zu seiner früheren sündhaften Lebensweise zurückkehrt oder an seiner jetzigen sündhaften Lebensweise festhält, will „den Sohn Gottes abermals kreuzigen und zum Spott machen“ (Hebräer 6,6).
Was erwartet Jesus von uns?
In Lukas 6, Vers 46 stellt Jesus eine Frage, die wir ernsthaft überlegen sollen: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ Es genügt also nicht, Jesus einfach „Herr“ zu nennen oder ihn als solchen anzunehmen. Jesus ergänzte in Matthäus 7, Vers 21: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“ Das Eingehen in das Reich Gottes setzt voraus, daß wir den Willen Gottes tun. Nur so schaffen wir die Voraussetzungen für die Teilnahme an diesem Reich.
Jesus fährt fort: „Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht? Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!“ (Verse 22-23; Einheitsübersetzung).
Welches Gesetz hat er im Sinn? Dasselbe Gesetz, das er perfekt hielt; dasselbe Gesetz, das er als das Wort Mose offenbarte; dasselbe Gesetz, nach dem er in seinem Reich alle Menschen richten wird. Niemals wird Jesus die wunderbare Gabe des ewigen Lebens denen geben, die durch ihre Rückkehr zur Sünde „den Sohn Gottes abermals kreuzigen“!
Jetzt wieder am Leben – für alle Ewigkeit
Jesus von Nazareth opferte sein Leben für die ganze Menschheit. Er war vor seiner Auferstehung von den Toten nur drei Tage und drei Nächte im Grab. Wie ist er heute? In Offenbarung 1, Verse 12-18 hielt der Apostel Johannes eine Vision des auferstandenen, verherrlichten Jesus Christus fest: „Und ich wandte mich um, zu sehen nach der Stimme, die mit mir redete. Und als ich mich umwandte, sah ich sieben goldene Leuchter und mitten unter den Leuchtern einen, der war einem Menschensohn gleich, angetan mit einem langen Gewand und gegürtet um die Brust mit einem goldenen Gürtel.
Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen; und er hatte sieben Sterne in seiner rechten Hand, und aus seinem Munde ging ein scharfes, zweischneidiges Schwert, und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht. Und als ich ihn sah, fiel ich zu seinen Füßen wie tot; und er legte seine rechte Hand auf mich und sprach zu mir: Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige. Ich war tot, und siehe, ich bin lebendig von Ewigkeit zu Ewigkeit“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Jesus lebt ewiglich als unsterbliches Geistwesen. Johannes sagt uns auch, daß Jesu treue Nachfolger in der Auferstehung wie Jesus sein werden (1. Johannes 3,2). Wie wirkt sich diese Hoffnung in diesem Leben aus? „Ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist“ (Vers 3).
Jesus sitzt jetzt im Himmel zur Rechten des Vaters. Dort „sind ihm untertan die Engel und die Gewaltigen und die Mächte“ (1. Petrus 3,22). Er ist das lebendige, tätige Haupt seiner Kirche (Kolosser 1,18), und als „Erstgeborener unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29) bemüht er sich kontinuierlich für seine jüngeren Brüder und Schwestern, damit auch sie als Angehörige der Familie Gottes das ewige Leben erlangen.
Wie hilft Jesus seinen Brüdern und Schwestern? In einer seiner Hauptfunktionen ist er „ein Mittler zwischen Gott und den Menschen“ (1. Timotheus 2,5). Eines der Hauptthemen im Hebräerbrief istJesu Aufgabe als unser heiliger Hoherpriester. Die Sünde hat der Menschheit schweren Schaden zugefügt, und „die Sünde ist die Gesetzesübertretung“ (Schlachter-Bibel). Die Sünde trennt uns von Gott (Jesaja 59,1-2) und stellt unsere ewige Belohnung in Frage. Sie ist der unerbittliche Feind eines jeden Menschen und muß besiegt werden. Über die Sünde zu siegen ist nie einfach gewesen.
Jesus weiß, wie es ist, die Natur eines Menschen zu haben und von der Sünde versucht zu werden. „Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden“ (Hebräer 2,18). Jesus tat alles Notwendige, um der Sünde zu widerstehen. Er unterschätzte Versuchungen nie. Er betete und fastete regelmäßig, und mehr als alles andere vertraute er auf die Hilfe seines himmlischen Vaters.
Jesus „verdammte die Sünde im Fleisch“ (Römer 8,3), indem er nie sündigte. Im Gegensatz zu Jesus haben alle Menschen gesündigt (Römer 3,23). Unsere Aufgabe ist es, die Sünde mit all ihren Verstrickungen zu überwinden, eine Aufgabe, die wir ohne die Hilfe unseres Erlösers nicht schaffen können. „Ohne mich könnt ihr nichts tun“, sagte Jesus seinen Jüngern (Johannes 15,5).
In Hebräer 4, Verse 14-16 lesen wir: „Weil wir denn einen großen Hohenpriester haben, Jesus, den Sohn Gottes, der die Himmel durchschritten hat, so laßt uns festhalten an dem Bekenntnis. Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum laßt uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben.“
Durch Jesu Einsatz als unser Hoherpriester ist unsere Errettung sicher: „Darum kann er auch die, die durch ihn vor Gott hintreten, für immer retten; denn er lebt allezeit, um für sie einzutreten“ (Hebräer 7,25; Einheitsübersetzung). Jesus sitzt jetzt zur Rechten des Vaters, „um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen“ (Hebräer 9,24).
Durch die Gabe des heiligen Geistes lebt Jesus aufs Neue in bekehrten Christen (Galater 2,20) und verleiht uns so die Kraft, ein neues, göttliches Leben nach dem Vorbild seines Lebens zu führen. Durch sein Opfer für uns und sein Leben in uns können wir „von aller Ungerechtigkeit“ gerettet werden und als „ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken“ gereinigt werden (Titus 2,14).