Von Scott Ashley

Der Apostel Paulus sagt in Philipper 2, dass Jesus bereit war, seine ehrfurchtgebietende göttliche Macht und Stellung zu unseren Gunsten freiwillig aufzugeben: „Seid untereinander so gesinnt, wie es dem Leben in Christus Jesus entspricht: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz“ (Philipper 2,5-8; Einheitsübersetzung).

Nachdem Jesus für unsere Sünden geopfert worden und dann zu ewigem Leben wiederhergestellt worden war, hat er „sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe [dass heißt, zur Rechten des Vaters]“ (Hebräer 1,3). Nachdem er unmittelbar erfahren hatte, wie es war, ein menschliches Wesen aus Fleisch und Blut zu sein, kehrte Christus an die Seite des Vaters zurück – an seinen vorhergehenden Stand während der vorigen gesamten vergangenen Ewigkeit.

Erinnern wir uns an seine Worte vor seinem kurz bevorstehenden Tod und seiner Auferstehung: „Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war“ (Johannes 17,5). In diesem Bibelabschnitt spricht Jesus von einer Zeit, die noch vor dem Schöpfungsbericht von 1. Mose 1 lag, als diese zwei göttlichen Wesen zusammen waren.

Natürlich war der Vater damals und ist auch heute noch der Höchste. Christi Gleichheit mit dem Vater besteht in dem Sinn, dass sie beide auf der gleichen Ebene existieren bzw. dass beide Gott sind. Es bedeutet nicht – wie die Dreieinigkeitslehre behauptet –, dass die beiden einander an Autorität gleich sind. Die Bibel zeigt klar, dass Jesus dem Vater untergeordnet ist.

Das athanasische Glaubensbekenntnis, das seit dem 6. Jahrhundert n. Chr. verwendet wird, sagt, dass „in dieser Dreieinigkeit . . . keiner größer oder geringer als ein anderer ist“. In der Tat leugnet die Dreieinigkeitslehre jegliche Beziehung, die auf Befehl und Gehorsam zwischen den göttlichen Personen beruht. Dies würde individuellen Willen und unterschiedliche Wesen erfordern und so der Lehre widersprechen.

Die Bibel sagt uns aber, dass der Vater Anordnungen gibt, die Christus perfekt und in Liebe erfüllt (Johannes 12,49-50; 14,31; 15,10). Und Christus unterschied zwischen seinem Willen und dem des Vaters, aber er ordnete sich dem Willen des Vaters unter (Lukas 22,42; Johannes 5,30). Einige sehen das als eine vorübergehende Fassade, während Christus im Fleisch war. Seine Unterordnung dem Vater gegenüber besteht aber auch heute fort und wird durch die Zeitalter weiter bestehen.

Das 15. Kapitel von 1. Korinther wird oft richtigerweise das Auferstehungskapitel genannt. Es teilt uns mit, dass jeder in Gottes kommendem Reich Christus untertan sein wird, wobei der Vater die einzige Ausnahme bildet. „So ist offenbar, dass der [der Vater] ausgenommen ist, der ihm [dem Sohn] alles unterworfen hat. Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem“ (Verse 27-28).

Zuvor hat Paulus deutlich gesagt, dass der Vater „das Haupt Christi“ ist (1. Korinther 11,3). In beiden dieser Bibelabschnitte beschreibt Paulus zwei individuelle göttliche Wesen, wobei Jesus Gott, dem Vater, untertan ist. Das steht im Einklang mit Jesu Christi eigenen Aussagen, in welchen er, im Gegensatz zum athanasischen Glaubensbekenntnis, ausführt: „Der Vater ist größer als ich“ (Johannes 14,28) und „Mein Vater . . . ist größer als alles“ (Johannes 10,29).

Wir können direkt aus der Bibel ersehen, dass Gott, der Vater, das unangefochtene Haupt der Familie ist. Der Vater und der Sohn sind nicht einander an Autorität ebenbürtig – so wie es die Dreieinigkeitslehre behauptet.