Von der Redaktion

Der neue, revidierte Jesus, den die meisten heute kennen, ist weitgehend seines jüdischen Hintergrunds und seiner jüdischen Kultur beraubt worden. Nach der Bibel ist es „ja offenbar, dass unser Herr aus Juda hervorgegangen ist“ (Hebräer 7,14). Doch manche, die behaupten, ihn heute anzubeten, empfinden ein Unbehagen – wenn nicht gar offene Feindseligkeit – hinsichtlich seines jüdischen Hintergrunds.

Viele wissen einfach nicht, dass Jesus die Synagoge regelmäßig am Samstag, dem wöchentlichen Sabbat, besuchte (Lukas 4,16), die biblischen Feiertage hielt (3. Mose 23; Lukas 2,41; Matthäus 26,17; Johannes 7,2. 10) und den Verzehr von Schweinefleisch und Schalentieren ablehnte (3. Mose 11; 5. Mose 14).

Einige sehen in diesen Gewohnheiten Jesu eine Strenge, die Jesus sozusagen für uns lebte, damit wir heute anders leben können. Doch Jesus hat nie angedeutet, dass seine Nachfolger die biblischen Anweisungen hinsichtlich dieser Bräuche ablehnen sollten.

Nach Jesu Tod folgten seine Jünger weiterhin seinem Beispiel und lehrten neubekehrte Gläubige, das ebenfalls zu tun. Paulus sagte: „Folgt meinem Beispiel wie ich dem Beispiel Christi!“ (1. Korinther 11,1). Auf seinen Reisen betete Paulus Gott weiterhin am Samstag an, genauso wie Jesus das auch getan hatte (Apostelgeschichte 13,5. 14; 16,13; 17,2; 18,4).

Als die Heiden (Nichtisraeliten) der Stadt Antiochien die Worte des Paulus hören wollten, versammelten sie sich mit den Juden am nächsten Sabbat (Apostelgeschichte 13,42-44). Statt diesen klaren biblischen Bericht zu akzeptieren, führen viele das falsche Argument an, dass Paulus die Heiden gelehrt hätte, sich am Sonntag statt am Samstag zu versammeln. Die allgemeine Annahme ist dabei, dass der Tag der Anbetung zu Ehren der Auferstehung Jesu geändert wurde (eine weitere Unwahrheit, da Jesus am Samstagabend kurz vor Sonnenuntergang auferstanden ist).

Die Feindseligkeit gegen Gottes Siebenten-Tags-Sabbat zeigte sich ca. 300 Jahre später in der Entscheidung der römischen Staatskirche, den Sonntag als wöchentlichen Tag der Anbetung einzuführen. Als Erklärung für diese Änderung gaben die Kirchenführer offen zu, dass sie die Kirche von allem Jüdischen trennen wollten. Sie erklärten jeden, der durch das Halten des Siebenten-Tags-Sabbats „judaisiert“ handeln würde, als „anathema“ (getrennt oder abgeschnitten von der Kirche).

Zusätzlich zum Halten des Sabbats hielt Jesus auch die biblischen Feiertage. Er begleitete seine Eltern zweifellos „alle Jahre“ zum „Passahfest“ nach Jerusalem (Lukas 2,41). Er hielt diese biblischen Tage der Anbetung weiterhin in der Zeit seines öffentlichen Wirkens (Matthäus 26,17-19; Lukas 22,14-15). Jesu Nachfolger hielten diese gleichen „Feste des Herrn“ (3. Mose 23,4) und lehrten die Gläubigen, ihrem Beispiel zu folgen.

Gegen Ende des ersten Jahrhunderts schrieb Johannes, der Jünger Jesu: „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat“ (1. Johannes 2,6). Er lehrte also Gläubige ihr Leben so zu leben, wie Jesus gelebt hatte. Da ist es geradezu ironisch, dass jemand, der heute Jesu Beispiel folgt, als unchristlich angesehen wird. Ein solches Denken zeigt, wie tief greifend erfolgreich diejenigen waren, die den heute verfälschten Jesus entworfen haben.

Die Irrlehren heute, die die Menschen dazu verführen, Jesu Beispiel abzulehnen, werden am häufigsten damit begründet, dass Paulus die Botschaft Jesu aufgrund direkter Unterweisung durch Jesus, wie sie im Galaterbrief erwähnt wird, geändert habe. Es stimmt schon, dass Paulus direkt von unserem Herrn belehrt wurde. Doch Jesus hat Paulus nicht angewiesen, ein anderes Evangelium zu predigen. Den Korinthern sagte Paulus, dass er sie die gleichen Lehren gelehrt hatte, wie sie die anderen Apostel lehrten. Er war also kein theologischer Einzelgänger, der mit einer anderen Botschaft unterwegs war.

Mehr Informationen über den wahren Jesus der Bibel finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Jesus Christus: Die wahre Geschichte.