Das heutige Christentum stellt Jesus häufig als Toten am Kreuz dar. Kann es sein, dass wir die Bedeutung seiner Auferstehung für unser Leben nicht verstehen?
Von Jerold Aust
Die Auferstehung Jesu Christi und ihr lebensspendender Zweck ist ein wichtiges Thema in den Briefen der neutestamentlichen Apostel. Eine der einschneidendsten Schriftstellen bezüglich seiner Auferstehung finden wir im ersten Brief des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth:
„Das also ist unsere Botschaft: Gott hat Christus vom Tod auferweckt. Wie können dann einige von euch behaupten, dass die Toten nicht auferstehen werden? Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, dann ist auch Christus nicht auferweckt worden. Und wenn Christus nicht auferweckt worden ist, dann hat weder unsere Verkündigung einen Sinn noch euer Glaube.
Wir wären dann als falsche Zeugen für Gott entlarvt; denn wir hätten gegen die Wahrheit bezeugt, dass er Christus vom Tod auferweckt hat – den er doch gar nicht auferweckt hat, wenn wirklich die Toten nicht auferweckt werden. Wenn die Toten nicht auferweckt werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden.
Ist aber Christus nicht auferweckt worden, so ist euer ganzer Glaube vergeblich. Eure Schuld ist dann nicht von euch genommen, und wer im Vertrauen auf Christus gestorben ist, ist dann verloren. Wenn wir nur für das jetzige Leben auf Christus hoffen, sind wir bedauernswerter als irgendjemand sonst auf der Welt“ (1. Korinther 15,12-19; Gute Nachricht Bibel).
Mit diesen Worten unterstreicht Paulus sowohl die Bedeutung als auch die Unbestreitbarkeit der Auferstehung Jesu Christi.
In der Apostelgeschichte verteidigte sich Paulus vor dem König Agrippa II. in Bezug auf die Auferstehung von den Toten mit einer ähnlichen Aussage: „Warum wird das bei euch für unglaublich gehalten, dass Gott Tote auferweckt?“ (26,8).
Paulus fügte auch kühn hinzu, dass selbst Agrippa von dem Versprechen wusste, dass alle, die Gott gehorchen, zum ewigen Leben auferstehen werden (Verse 6 und 26).
Die Frage, die Sie betrifft, lautet: Glauben Sie an die Auferstehung der Toten? Verstehen Sie, warum Jesus wiederauferstehen musste – und warum die Auferstehung der Toten der einzige Zugang zum ewigen Leben ist, den die Bibel uns Menschen anbietet?
Unsterblichkeit durch die Auferstehung
Den Christen in Rom erklärte Paulus den Zusammenhang zwischen der „Anzahlung“ auf das ewige Leben in der Form des heiligen Geistes als Geschenk Gottes und dem tatsächlichen Empfang der Unsterblichkeit zur Zeit der Auferstehung von den Toten:
„Wenn nun also Christus durch den Geist in euch lebt, dann bedeutet das: Euer Leib ist zwar wegen der Sünde dem Tod verfallen, aber der Geist erfüllt euch mit Leben, weil Christus die Sünde besiegt hat und ihr deshalb bei Gott angenommen seid. Mehr noch: Der Geist, der in euch lebt, ist ja der Geist dessen, der Jesus vom Tod auferweckt hat. Dann wird derselbe Gott, der Jesus Christus vom Tod auferweckt hat, auch euren todverfallenen Leib lebendig machen. Das bewirkt er durch seinen Geist, der schon jetzt in euch lebt“ (Römer 8,10-11; Gute Nachricht Bibel).
Wann wird Gott Ihren „todverfallenen Leib lebendig machen“, wie Paulus sich ausdrückte? Der Apostel erklärt:
„Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit. Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit. Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen vom Sieg“ (1. Korinther 15,50-54).
Paulus schrieb auch den Philippern in Bezug auf die Bedeutung der Auferstehung von den Toten: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann“ (Philipper 3,20-21). Paulus bleibt in seiner Aussage über die Auferstehung der Toten und ihre Bedeutung für Christen beständig.
Viele weitere Schriftstellen bestätigen Gottes Verpflichtung gegenüber den Toten bezüglich der Auferstehung. Um die Auferstehung von den Toten zu veranschaulichen, gab Jesus uns das Beispiel vom Weizenkorn.
Tod, Leben und ein Weizenkorn
Jesus lehrte eine wichtige Lektion über seinen Tod und seine Auferstehung durch seine Analogie vom Weizenkorn. Er erklärte seinen Jüngern: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht“ (Johannes 12,24; Elberfelder Bibel).
Aus dem sich zersetzenden Weizenkorn entsteht eine neue lebende Pflanze. Jesus meinte damit freilich den lebensspendenden Nutzen, den sein Tod und seine Auferstehung für die ganze Menschheit darstellen.
Die Christen in Rom wies Paulus darauf hin, dass sowohl der Tod Christi als auch dessen Auferstehung wichtig sind, damit wir das ewige Leben erhalten können: „Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist. Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet werden. Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden“ (Römer 5,8-10; Elberfelder Bibel).
Hier zeigt Paulus, dass das vergossene Blut Jesu eine annehmbare Beziehung zu Gott, dem Vater, herstellt, indem es uns von unseren vergangenen Sünden reinwäscht. Jesu Opfertod schafft aber nur unsere Versöhnung mit dem Vater. Der Apostel betont dann nachdrücklich, dass wir durch das Leben Christi gerettet werden. Deshalb ist seine Auferstehung für unsere Errettung so wichtig, womit die Analogie des Weizenkorns hier nochmals bestätigt wird.
Die Wichtigkeit der Auferstehung Christi mindert in keiner Weise die Bedeutung seines Todes und seines vergossenen Blutes für die Vergebung unserer Sünden. Im Gegenteil: Jesu Tod und seine Auferstehung ergänzen sich und passen zusammen (Hebräer 11,12).
Wir werden Jesus gleich sein!
Der Apostel Johannes offenbart, dass alle, die zum ewigen Leben auferstehen werden, so sein werden wie Jesus Christus: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen . . . Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeder, der solche Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich, wie auch jener rein ist“ (1. Johannes 3,1-3).
Paulus beschreibt die unglaubliche Veränderung, die bei der Auferstehung der Toten eintreten wird, wenn die Auferstandenen wie Jesus Christus werden: „Außer den Körpern auf der Erde aber gibt es auch noch solche am Himmel. Die Himmelskörper haben eine andere Schönheit als die Körper auf der Erde, und unter ihnen leuchtet die Sonne anders als der Mond, der Mond wieder anders als die Sterne. Auch die einzelnen Sterne unterscheiden sich voneinander durch ihren Glanz.
So könnt ihr euch auch ein Bild von der Auferstehung der Toten machen. Was in die Erde gelegt wird, ist vergänglich; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist unvergänglich. Was in die Erde gelegt wird, ist armselig; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist voll Herrlichkeit. Was in die Erde gelegt wird, ist hinfällig; aber was zum neuen Leben erweckt wird, ist voll Kraft. Was in die Erde gelegt wird, war von natürlichem Leben beseelt; aber was zu neuem Leben erwacht, wird ganz vom Geist Gottes beseelt sein. Wenn es einen natürlichen Körper gibt, muss es auch einen vom Geist beseelten Körper geben“ (1. Korinther 15,40-44; Gute Nachricht Bibel).
Diese Worte des Apostels beschreiben eine wirklich unglaubliche Veränderung. Darum sagt Paulus auch: „Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Sind wir aber Kinder, so sind wir auch Erben, nämlich Gottes Erben und Miterben Christi, wenn wir denn mit ihm leiden, damit wir auch mit zur Herrlichkeit erhoben werden. Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll“ (Römer 8,16-18).
Dieser herrlichen Wahrheit eingedenk sandte der Apostel Petrus gegen Ende seines Lebens diese ermutigenden Worte an die Ältesten der Kirche seiner Zeit: „Die Ältesten unter euch ermahne ich, der Mitälteste und Zeuge der Leiden Christi, der ich auch teilhabe an der Herrlichkeit, die offenbart werden soll: Weidet die Herde Gottes, die euch anbefohlen ist; achtet auf sie, nicht gezwungen, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern von Herzensgrund; nicht als Herren über die Gemeinde, sondern als Vorbilder der Herde. So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen“ (1. Petrus 5,1-4).
Die Herrlichkeit und der Segen, das ewige Leben zu empfangen, sind immer an die Rückkehr Jesu Christi geknüpft, bei seinem zweiten Kommen! Der Apostel Paulus betont das vehement:
„Denn das sagen wir euch mit einem Wort des Herrn, dass wir, die wir leben und übrig bleiben bis zur Ankunft des Herrn, denen nicht zuvorkommen werden, die entschlafen sind. Denn er selbst, der Herr, wird, wenn der Befehl ertönt, wenn die Stimme des Erzengels und die Posaune Gottes erschallen, herabkommen vom Himmel, und zuerst werden die Toten, die in Christus gestorben sind, auferstehen. Danach werden wir, die wir leben und übrig bleiben, zugleich mit ihnen entrückt werden auf den Wolken in die Luft, dem Herrn entgegen; und so werden wir bei dem Herrn sein allezeit. So tröstet euch mit diesen Worten untereinander“ (1. Thessalonicher 4,15-18).
Jesus Christus ist unser lebender Erlöser. Seine Auferstehung war notwendig, damit wir das ewige Leben mit ihm teilen können. Diejenigen, die Jesu Tod und sein Blut annehmen, lassen sich von der Schuld der Sünde reinwaschen. Sie sollen danach Gottes Wort treu gehorchen und ihre Lebensführung in allen Aspekten danach ausrichten. Wenn sie das tun, werden sie bei Jesu Wiederkehr ewiges Leben durch die Auferstehung von den Toten erhalten!
Gibt es Bedingungen für das ewige Leben?
Das ewige Leben kann man nicht verdienen: „Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; das unverdiente Geschenk Gottes dagegen ist das ewige Leben durch Christus Jesus, unseren Herrn“ (Römer 6,23; „Neues Leben“-Übersetzung). Bedeutet dies, dass Gott für den Erhalt des ewigen Lebens gar keine Bedingungen stellt?
Geschenke zu erhalten kann an Bedingungen geknüpft sein, ohne dass wir deshalb das Geschenk verdienen, nicht wahr? Als Erstes müssen wir bereuen. Wir verdienen keine Belohnung, indem wir bereuen. Reue ist jedoch erforderlich. Warum? Weil Reue eine Voraussetzung für die Sündenvergebung ist: „Petrus antwortete ihnen: Kehrt euch ab von euren Sünden und wendet euch Gott zu. Lasst euch alle taufen im Namen von Jesus Christus zur Vergebung eurer Sünden. Dann werdet ihr die Gabe des heiligen Geistes empfangen“ (Apostelgeschichte 2,38; „Neues Leben“-Übersetzung).
Gott wird denjenigen nicht einfach vergeben, die bewusst weiter sündigen wollen. Der Apostel Paulus schrieb: „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade umso mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben sind?“ (Römer 6,1-2).
Als Vorbedingung müssen wir die Richtung in unserem Leben ändern (uns bekehren), um Gottes Geschenk der Erlösung erhalten zu können. Dies lehrten Christus sowie die Apostel. Paulus verkündigte, dass wir „Buße tun [sollten] und [uns] zu Gott bekehren und rechtschaffene Werke der Buße tun“ (Apostelgeschichte 26,20). Werke beweisen unsere Reue und unseren Glauben gegenüber Gott, doch sie werden uns nie das Recht geben, von Gott das ewige Leben zu verlangen.
Jakobus sagt ausdrücklich, dass „Glauben ohne Werke tot“ ist (Jakobus 2,20. 26), und Paulus erläutert, dass Gott uns aus Gnade durch Glauben errettet, damit wir gute Werke erbringen können.
„Denn aus Gnade seid ihr selig [gerettet] geworden durch Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme. Denn wir sind sein Werk, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvor bereitet hat, dass wir darin wandeln sollen“ (Epheser 2,8-10).
Ist dies so schwierig zu glauben und zu akzeptieren? Wir sollen in Christi Fußtapfen gehen und seinem Beispiel folgen: „Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat“ (1. Johannes 2,6).
Obwohl wir uns mit guten Werken ewiges Leben nicht verdienen können, verherrlichen wir Gott damit, und Gott verlangt von uns, dass wir ihn durch unsere Lebensweise ehren. Jesus sagte: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5,16).
Gute Taten werden belohnt werden! Gottes Wort sagt, dass die Toten „nach ihren Werken“ gerichtet werden (Offenbarung 20,12). Jesus erklärte, dass er für seine Nachfolger „eine Stätte bereiten“ wird (Johannes 14,2-3).
Im zukünftigen Reich Gottes wird es verschiedene herrliche Aufgaben in der Regierung Gottes geben, die Gott denen geben wird, die überwinden (Offenbarung 2,26; 3,21). Wir bilden heute mit Gottes Hilfe gerechten, göttlichen Charakter, durch den wir in der Lage sein werden, mit Jesus Christus zu regieren.
Obwohl unsere Werke uns nicht das Heil verdienen, werden sie doch unseren Lohn in seinem Reich bestimmen. Jesus erklärte dies im Gleichnis von den Zentnern (Matthäus 25,20-29) und auch in Offenbarung 22, Vers 12, als er sagte: „Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind.“