Welche biblischen Beweise gibt es für die Auferstehung Jesu Christi?
Von Bill Bradford
Josef von Arimathäa beerdigte Jesus in einem neuen Grab, das Josef für sich selbst vorgesehen hatte. Da er Mitglied desselben jüdischen hohen Gerichts war, das Jesus zum Tode verurteilt hatte, ist es unwahrscheinlich, daß Christen seine Geschichte erfunden haben. Im Markusevangelium lesen wir über ihn: „Josef von Arimathäa, ein angesehener Ratsherr, der auch auf das Reich Gottes wartete..., wagte es und ging hinein zu Pilatus und bat um den Leichnam Jesu“ (Markus 15,43).
Nachdem Josef die Erlaubnis bekommen hatte, „kaufte [er] ein Leinentuch und nahm ihn [Jesus] ab und wickelte ihn in das Tuch und legte ihn in ein Grab, das war in einen Felsen gehauen, und wälzte einen Stein vor des Grabes Tür“ (Vers 46). Wer eine Geschichte dieser Art erfinden wollte, hätte kaum einen fiktiven Namen benutzt und behauptet, die Person sei Mitglied des Sanhedrin gewesen, des Hohen Rates des Judentums. Die Mitglieder des Sanhedrin waren gut bekannt. Da Josef eine bekannte öffentliche Persönlichkeit war, wäre der Standort seines Grabs vielen Menschen bekannt gewesen. Wäre Jesus nicht in diesem Grab beigesetzt worden, hätte man die Täuschung schnell entlarven können.
Darüber hinaus gilt es, die Vorkehrungen zu beachten, die getroffen wurden, damit nichts mit dem Leichnam Jesu geschehen konnte, nachdem Josef ihn ins Grab gelegt hatte. Den Bericht darüber finden wir im Matthäusevangelium: „Die Hohenpriester [kamen] mit den Pharisäern zu Pilatus und sprachen: Herr, wir haben daran gedacht, daß dieser Verführer sprach, als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen. Darum befiehl, daß man das Grab bewache bis zum dritten Tag, damit nicht seine Jünger kommen und ihn stehlen und zum Volk sagen: Er ist auferstanden von den Toten, und der letzte Betrug ärger wird als der erste. Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Wache; geht hin und bewacht es, so gut ihr könnt. Sie gingen hin und sicherten das Grab mit der Wache und versiegelten den Stein“ (Matthäus 27,62-66).
Am Tag nach Jesu Beerdigung bezogen römische Wachposten Stellung an seinem Grab. Sie hätten es sicherlich gemerkt, wenn Jesus aus einem betäubten Zustand erwacht wäre oder seine Jünger seinen Leichnam gestohlen hätten. Ihr Auftrag war klar: Sie sollten aufpassen, damit dem Leichnam Jesu nichts geschah. Hätten sie darin versagt, wären sie möglicherweise mit dem Tod bestraft worden.
Sowohl den Juden als auch den Jüngern Jesu war die Grabstätte bekannt. Die Frauen, die später das leere Grab vorfanden, sahen, wie Jesus ins Grab gelegt wurde (Lukas 23,55). Sie wußten auch, daß ein massiver Stein vor den Eingang zum Grab gewälzt worden war (Markus 15,46-47) und daß dieser Stein entfernt werden mußte, damit sie den Leichnam Jesu mit Spezereien einbalsamieren konnten (Markus 16,3).
Für diese Frauen und die anderen Jünger Jesu gab es keinen Zweifel daran, daß Jesus in diesem Grab lag.
Die Frauen entdecken das leere Grab
Markus berichtet uns, daß drei Frauen – Maria von Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus und Salome – vor Sonnenaufgang zum Grab kamen, um Jesu Leichnam mit Spezereien zu salben. Sie waren überrascht, den schweren Stein an der Seite des Eingangs zum Grab zu sehen. Dann „gingen [sie] hinein in das Grab und sahen einen Jüngling zur rechten Hand sitzen“. Er sagte ihnen: „Er ist auferstanden!“, und er wies sie an, die anderen Jünger Jesu zu informieren (vgl. Markus 16,1-8).
In der Gesellschaft jener Zeit war das Zeugnis von Frauen so wenig wert, daß sie bei Gerichtsverhandlungen nicht als Zeugen aussagen durften. Es ist daher sehr bemerkenswert, daß die Heilige Schrift Frauen als diejenigen identifiziert, die als erste die Auferstehung Jesu bezeugt haben.
Wäre die Geschichte von der Auferstehung Jesu zu einem späteren Zeitpunkt erfunden worden – wie viele Kritiker annehmen –, hätten die Autoren deshalb männliche Jünger wie Petrus oder Johannes als die Entdecker des leeren Grabs genannt. Daß Frauen die ersten Zeugen dieses Tatbestands waren, läßt sich am besten durch die einfache Wahrheit erklären, daß Frauen in der Tat diejenigen waren, die das leere Grab vorfanden. Mit anderen Worten: Die Autoren des Evangeliums schrieben treu nieder, was für die damalige Gesellschaft ein seltsames und möglicherweise peinliches Detail war.
Jesu Feinde bestätigten das leere Grab
Wie reagierten Jesu Feinde auf die erstaunliche Feststellung der Jünger, daß Jesus nach seiner Hinrichtung wieder am Leben war? Ihre Reaktion offenbart einiges. Bezichtigten sie die Jünger Jesu der Lüge oder konterten sie mit der Behauptung, Jesu Leichnam sei immer noch im Grab? Nein. Statt dessen bestachen sie die römischen Soldaten, die das Grab bewachen sollten, und wiesen sie bewußt an, eine Lüge zu verbreiten. Die Soldaten sollten erzählen, daß Jesu Jünger seine Leiche gestohlen hätten, während sie schliefen. Im Gegenzug wollten die Hohenpriester die Soldaten beim römischen Statthalter verteidigen, sollten sie wegen der Geschichte Schwierigkeiten bekommen.
Den Bericht über diese Vorgänge lesen wir in Matthäus 28, Verse 11-15. Die erfundene Geschichte der Hohenpriester war ihre beste Erklärung für den Tatbestand, daß Jesu Leichnam vermißt wurde und nicht gefunden werden konnte. Damit haben wir eine Bestätigung von den Feinden Jesu, daß sein Grab leer war! Ihre Erklärung dafür war eine bewußte Lüge. Die einzige andere Erklärung war die Tatsache, daß Jesus auferstanden war und das Grab verlassen hatte.
Augenzeugen des auferstandenen Jesus
Bei mehreren Gelegenheiten und unter diversen Umständen gab es einzelne Menschen und auch Gruppen, die, nachdem sie Jesu Tod bezeugt hatten, ihn nach seiner Auferstehung von den Toten sahen. Der Apostel Paulus schrieb an die Gemeinde zu Korinth: „[Jesus] hat sich Petrus gezeigt, danach dem ganzen Kreis der Zwölf. Später sahen ihn über fünfhundert Brüder auf einmal; einige sind inzwischen gestorben, aber die meisten leben noch. Dann erschien er Jakobus und schließlich allen Aposteln. Ganz zuletzt ist er auch mir [Paulus] erschienen“ (1. Korinther 15,5-8).
Wie wußte Paulus das? Er kannte die Menschen, die diese Erlebnisse gehabt hatten, und hatte mit ihnen gesprochen. Davon waren die meisten Augenzeugen noch am Leben. Paulus berichtete von diesen Dingen, weil er wußte, daß seine Feststellung überprüft werden konnte.
Solche Augenzeugenberichte können nicht als reine Phantasien abgetan werden. Sie bezogen sich auf wirkliche Ereignisse, die viele Menschen, die zur Zeit der Abfassung des ersten Korintherbriefs am Leben waren, bezeugt hatten. Paulus nennt sogar die bekanntesten der Zeugen namentlich, um so seinen Lesern die Gelegenheit zu geben, die Wahrheit über die leibliche Auferstehung Jesu selbst bestätigen zu lassen!
Leibliche Erscheinungen
Alle Erscheinungen Jesu nach seiner Auferstehung, die in den Evangelien beschrieben werden, geschahen in leiblicher Gestalt. „Warum seid ihr so erschrocken? Warum kommen euch solche Gedanken?“, fragte Jesus seine Jünger, als er ihnen erschien. Um ihnen die Angst zu nehmen, sagte er ihnen: „Schaut mich doch an, meine Hände, meine Füße, dann erkennt ihr, daß ich es wirklich bin! Faßt mich an und überzeugt euch; ein Geist hat doch nicht Fleisch und Knochen wie ich!“ (Lukas 24,38-39). Als sie ihm immer noch nicht glaubten, bat er sie um etwas zu essen. Er nahm die Speise und aß sie vor ihnen.
Bei einer anderen Gelegenheit ist Jesus allen Jüngern erschienen, Thomas eingeschlossen, der beim vorigen Mal nicht anwesend war. Thomas hatte damals behauptet, er würde erst dann an die Auferstehung Jesu glauben, wenn er Jesu Wunden mit eigenen Augen gesehen und mit eigenen Händen betastet hatte (Johannes 20,24-29). Als Jesus vor der Gruppe erschien, konnte sich Thomas überzeugen, daß es sich um den gleichen Jesus handelte, den er und die anderen Apostel kannten.
Ein anderes Mal erschien Jesus seinen Jüngern am Ufer des Galiläischen Meers. Dort wirkte er ein Wunder, bereitete ein Frühstück von Fisch und Brot zu, aß es mit seinen Jüngern und wies Petrus für die Wiederaufnahme seines Berufs als Fischer anstelle der Betreuung der Gemeinde sanft zurecht (Johannes 21,1-23).
Manche sind der Ansicht, daß diese Erscheinungen lediglich Halluzinationen der Jünger waren. Diese Theorie erklärt jedoch nicht, warum die Erscheinungen zu verschiedenen Zeitpunkten an unterschiedlichen Orten vor verschiedenen Gruppen stattfanden. Jesu Erscheinungen überzeugten jeden seiner Apostel. Alle Zweifel wurden ausgeräumt – auch die von Thomas, der nicht bereit war zu glauben, es sei denn, er hatte Jesus mit eigenen Augen gesehen.
Die erstaunliche Verwandlung der Jünger
Einer der Hauptbeweise für die Auferstehung Jesu ist die dramatische Verwandlung seiner Jünger. In ihrer Beschreibung der Jünger bei der Verhaftung und dem Verhör Jesu sind die Evangelien wahrhaft nicht schmeichelhaft. (Das ist ein Beweis an sich, daß sie diese Geschichte nicht erfunden haben.) Als Jesus verhaftet wurde, haben alle Jünger ihn fluchtartig verlassen (Matthäus 26,56). Petrus, der behauptet hatte, er würde Jesus immer beistehen, hat ihn sogar mit Kraftausdrücken geleugnet (Verse 69-75).
Jesus hatte diese Reaktion von Petrus vorhergesagt, wobei auch die anderen Apostel meinten, sie würden Jesus nie verlassen (Verse 31-35). Nur wenige Wochen später hatten sich die Apostel in dramatischer Weise geändert. Sie redeten vor großen Mengen und predigten den auferstandenen Jesus freimütig. Statt zu fliehen und sich versteckt zu halten, konfrontierten sie sogar die zivilrechtlichen und religiösen Autoritäten mit der Tatsache, daß Jesus ermordet worden war und von den Toten wieder zum Leben erweckt wurde.
Sie ignorierten die angedrohte Inhaftierung für den Fall, daß sie ihr Predigen über Jesus fortsetzten (Apostelgeschichte 4,1-23). Sie bewiesen großen Mut, indem sie, weil sie den lebenden Messias Jesus predigten, sich schlagen ließen und Morddrohungen ertrugen (Apostelgeschichte 5,17-42).
Nachdem sie nur wenige Wochen zuvor die Bekanntschaft mit Jesus vehement geleugnet hatten, hielt nichts sie jetzt davon ab, das öffentlich zu verkünden, was sie als Wahrheit wußten. Für ihren neuen unerschütterlichen Glauben, sogar bei angedrohter Verhaftung und Hinrichtung, gibt es nur eine glaubwürdige Erklärung: Nachdem sie den Tod Jesu bezeugt hatten, sahen sie ihn lebend wieder. Sie redeten mit ihm, aßen mit ihm, faßten ihn an, verbrachten Zeit mit ihm und erhielten ausführliche Anweisungen von ihm.
Diese Männer opferten die restlichen Jahre ihres Lebens und in einigen Fällen auch ihr Leben (durch Hinrichtung) für denjenigen, der den Tod überwunden hatte. Sollen wir wirklich glauben, daß sie das alles getan hätten, wenn sie in Wirklichkeit nur Verschwörer bei einer großen Täuschung waren?
Der verwandelte Petrus
Von den Aposteln ist die bemerkenswerte Veränderung im Leben des Apostels Petrus wohl am bekanntesten. Seine Offenheit in einer Predigt zu Pfingsten vor einer großen Menge in der Nähe des Tempels ist erstaunlich. Aufgrund dieser Predigt wurden 3000 Menschen zu Nachfolgern Jesu.
Unter den Zuhörern waren Juden aus Jerusalem, Judäa und vielen Teilen der damaligen römischen Welt. Sie hielten sich in Jerusalem auf, um Pfingsten, auch als Wochenfest bekannt, zu halten, das Gott in 5. Mose 16, Vers 16 anbefohlen hatte. Petrus erinnerte sie daran, daß sie alle wußten, wer Jesus war und was ihm sieben Wochen vorher zum Passahfest passiert war (Apostelgeschichte 2,22-24).
Petrus, der seine Bekanntschaft mit Jesus noch vor dem Passah geleugnet hatte, sagte den Zuhörern ganz ohne Furcht, daß sie den verheißenen Messias gekreuzigt hatten und daß Gott ihn auferweckt hatte. Die Reaktion der Zuhörer spricht Bände. Die anscheinend unerhörte Beschuldigung von Petrus wurde nicht abgestritten, noch versuchte man, Petrus deshalb zu steinigen. Viele der Anwesenden kannten die Ereignisse um die Verhaftung, Anklage und Hinrichtung Jesu. Sie wußten, daß viele – vielleicht sogar einige unter den Zuhörern – Jesu Blut verlangt hatten. Sie wußten auch, daß der Leichnam Jesu auf mysteriöse Weise aus dem Grab verschwunden war – ein Rätsel, das bislang niemand aufhellen konnte.
Sie wußten auch von den merkwürdigen Vorkommnissen zur Zeit des Todes Jesu: die ominöse Finsternis, mit der das Land während der Kreuzigung Jesu eingehüllt wurde; die Auferstehung von früher Verstorbenen und deren Präsenz auf den Straßen Jerusalems und der massive Riß im Vorhang des Tempels. Wie sollte man diese Dinge erklären? Welche Bedeutung hatten sie? Petrus legte sie seinen Zuhörern aus, und seine Erklärung verlangte ihnen eine Entscheidung ab, die den Rest ihres Lebens bestimmen sollte.
In seiner Predigt stellte Petrus einen Kontrast zwischen dem leeren Grab Jesu und dem nahegelegenen Grab des bekanntesten Königs von Israel, David, her: „Ihr Männer, liebe Brüder, laßt mich freimütig zu euch reden von dem Erzvater David. Er ist gestorben und begraben, und sein Grab ist bei uns bis auf diesen Tag“ (Apostelgeschichte 2,29). Der beabsichtigte Kontrast war offensichtlich: Jeder wußte, wo Davids Grab war, in dem der Leichnam des Königs aufbewahrt war. Im Gegensatz zu David befand sich Jesus nicht länger in seinem Grab.
Jesus von Nazareth, so Petrus, war von Gott auferweckt worden, was viele Zeugen bestätigen konnten. Wieder gab es keine Widerrede seitens der Zuhörer. Im Gegenteil: Manche Zuhörer fragten, da sie von Petrus überzeugt wurden, was sie jetzt tun sollten. Die Antwort von Petrus war eindeutig: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des heiligen Geistes“ (Apostelgeschichte 2,38).
Wie soll man die Verwandlung einer Gruppe verängstigter Männer erklären, die gleich nach dem Tod Jesu bereit war, alles aufzugeben und nach Galiläa zurückzukehren, um in ihren früheren Berufen zu arbeiten? Gewöhnliche Männer eines alltäglichen Hintergrunds hatten ihren Herrn geleugnet und ihn im Stich gelassen. Über Nacht wurden sie in die dynamischen, mutigen Führer einer Kirche verwandelt, die der alten heidnischen Welt trotzte. Dafür gibt es nur eine Erklärung: das leere Grab und die mehrfachen leiblichen Erscheinungen Jesu.
Jesu Halbbruder Jakobus wird gläubig
Die Veränderung im Leben von Jakobus, dem Halbbruder Jesu (Jakobus war der leibliche Sohn von Maria und Josef, und Jesus war der Sohn von Maria und Gottvater) ist vielleicht noch bemerkenswerter. Der Historiker J. P. Moreland beschreibt die Ereignisse in seinem Leben, wie diese in der Bibel geschildert werden:
„Warum veränderten sich diese Männer? Warum machten sie Entbehrungen, Verfolgung, Druck und Märtyrertum durch? Man beachte beispielsweise Jakobus, den Bruder Jesu. Der jüdische Historiker des ersten Jahrhunderts, Josephus, erzählt uns, daß Jakobus aufgrund seines Glaubens an seinen Bruder als Märtyrer gestorben ist. Die Evangelien berichten uns hingegen, daß er zur Lebenszeit seines Bruders nicht gläubig war und sich Jesus widersetzte.
Warum veränderte er sich? Was konnte einen Juden veranlassen, an den eigenen Bruder als Sohn Gottes zu glauben und bereit zu sein, für diesen Glauben zu sterben? Gewiß waren es nicht die liebevollen Lehren eines Zimmermanns aus Nazareth. Nur die Erscheinung Jesu gegenüber Jakobus [1. Korinther 15,7) vermag diese Verwandlung zu erklären. Wie bei Jakobus, so war es auch bei den anderen Aposteln. Derjenige, der die Auferstehung ablehnt, bleibt uns eine Erklärung dieser Verwandlung schuldig, welche den historischen Fakten [der Verwandlung] Rechnung trägt“ (Scaling the Secular City, 1987, Seite 178-179).
Die Verwandlung des Paulus
Paulus ist ein weiteres Beispiel einer bemerkenswerten Verwandlung. Er war als frommer jüdischer Lehrer und strenger Pharisäer überzeugt, daß Jesu Auferstehung nicht stattgefunden hatte. Paulus verfolgte Judenchristen wegen ihres Glaubens an diesen Unsinn. Er sah seinen Auftrag im Leben darin, die Bewegung zu bekämpfen, die sich seiner Meinung nach auf eine Fälschung gründete und eine Bedrohung für die Traditionen darstellte, die er für heilig hielt.
Bei seinem Vorgehen gegen diese neue Sekte hielt Paulus jedes Mittel für gerechtfertigt, einschließlich Verhaftung und Hinrichtung (Apostelgeschichte 22,4). Dann ist etwas Besonderes geschehen. Jesus Christus erschien Paulus und redete mit ihm.
Es gilt zu verstehen, daß sich Paulus nicht von den Phantasien abergläubischer Menschen beeindrucken ließ. Er war ein sachlicher Intellektueller. Doch er war später bereit, seinen neuen Glauben an Jesus vor feindseligen Rotten sowie Statthaltern, Königen und anderen Regierungsvertretern zu verteidigen. Am Ende seines Lebens war Paulus bereit, für das zu sterben, was er als wahr erkannt hatte: Jesus ist wirklich der Messias. Er lebt und sitzt zur Rechten des Vaters.
Die Existenz der christlichen Kirche
Zum Einfluß der neuen christlichen Kirche schreibt Dr. Moreland folgendes: „Welche Erklärung gibt es für die Tatsache, daß die christliche Kirche die Welt des ersten Jahrhunderts n. Chr. veränderte? Die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs war außerordentlich gering.
Im 1. Jahrhundert gab es mehrere konkurrierende Religionen, in denen sich einige Aspekte des Christentums wiederfinden. Warum war das Christentum erfolgreich, da es ein exklusiver Glaube war, der dem Synkretismus fröhnte? Wodurch nahm die Kirche ihren Anfang?
Es gab nie eine Form des Christentums, für die der Tod und die Auferstehung eines göttlichen Jesus nicht im Mittelpunkt standen. Die Auferstehung Jesu ist die Erklärung, auf die sich die Kirche selbst berief, und sie ist die einzige ausreichende Erklärung. Der an der Cambridge Universität tätige Neutestamentler C. F. D. Moule stellt dazu fest: ,Wenn die Entstehung der Nazarener, ein vom Neuen Testament unbestreitbar bestätigtes Phänomen, ein Loch in der Geschichte in der Größe der Auferstehung einreißt, womit will der sekularer Historiker dieses Loch füllen‘ “ (ebenda, Seite 180-181).
Die einzige vernünftige Erklärung ist, wie Paulus den Korinthern schrieb, „daß er [Jesus] begraben worden ist; und daß er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift“ (1. Korinther 15,4)!