Jeder bekennende Christ kann sich mit diesen Worten identifizieren. Es sind Worte, die schnell gesagt werden. Aber ihre Bedeutung ist oft nicht klar.

Von Kurt Schmitz

Es gibt drei Worte, die man die schönsten Worte nennt. Wir kennen sie alle und haben sie sicher auch schon ausgesprochen, nämlich: „Ich liebe dich.“ Es sind wirklich wunderbare Worte. Wenn z. B. zwei Menschen heiraten, sollten diese Worte ein Leben lang halten.

Sind sich die Menschen, die diese Worte von sich geben, aber eigentlich im Klaren darüber, welche Bedeutung das Wort Liebe haben muß, damit die Aussage „Ich liebe dich“ auch ein Leben lang hält? Viele Menschen verstehen unter Liebe im wesentlichen die körperliche Zuneigung. Wie anders wäre es zu verstehen, daß so viele Scheidungen relativ kurz nach der Eheschließung erfolgen? Es gehört eben mehr dazu, jemanden sein Leben lang zu lieben, als nur die sexuelle Zuneigung.

Ähnlich ist es auch bei vier anderen Worten. So werden von den ca. 54 Millionen Deutschen z. B. diejenigen, die sich Christen nennen und Mitglieder der verschiedensten christlichen Religionsgesellschaften sind, kaum ein Problem haben, die Frage „Glauben Sie an Gott?“ mit „Ja“ zu beantworten.

Glauben Sie an Gott? Es sind vier Worte, die es in sich haben.

Für manche ist es sicherlich fast merkwürdig, daß diese Frage überhaupt gestellt wird. Schließlich ist man doch nicht gottlos: „Natürlich, ich bin doch gottgläubig!“ Vor dem Hintergrund der diversen Religionen – beispielsweise das Christentum, der Islam, der Buddhismus, der Hinduismus usw. – könnte man als nächstes fragen, was das für ein Gott ist, an den man glaubt. Die Antwort einiger Menschen auf die Frage wäre: „Es ist doch eigentlich egal, welcher Religion man angehört. Schließlich gibt es nur einen Gott!“

Mit dieser Feststellung sind wohl alle biblisch orientierten Christen einverstanden: Es gibt nur einen Gott.

In diesem Artikel geht es nicht darum zu beweisen, welche Glaubensrichtung nun die richtige ist. Da diese Publikation jedoch christlich orientiert ist, wollen wir uns im Wesentlichen innerhalb dieser Orientierung bewegen.

Es ist schnell gesagt: „Ich glaube an Gott.“ In den verschiedenen christlichen Glaubensgemeinschaften gibt es sicherlich viele gläubige Menschen. Reicht das denn nicht aus, um von dem einen Gott angenommen zu werden?

Es gibt manche, die ihre Art zu glauben für richtig halten – ja, für selig machend halten. Sie meinen, in der Verbindung zu ihrem Herrn Jesus Christus so eng zu stehen, daß keine Diskussion sie mehr zum Nachdenken bringt. Gerade deshalb sollen wir sicher sein, daß wir die inhaltliche Bedeutung der Worte „Ich glaube an Gott“ verstehen. Schließlich kommt es doch immer wieder zu Gesprächen mit Menschen, die davon ihre eigene Vorstellung haben.

Was erwartet Gott von uns?

Als Christen sollen wir nach einem jeden Wort leben, „das aus dem Mund Gottes geht“ (Matthäus 4,4). Jesus wies diejenigen zurecht, die ihm Lippenbekenntnisse widmeten, in ihrem Verhalten jedoch ungehorsam waren: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6,46). Jesus ist unser Vorbild, und er hielt die Gebote seines himmlischen Vaters (Johannes 15,10).

Wenn Christen beten, glauben sie, zu Gott im Himmel zu sprechen. Wie offenbart sich dieser Gott in seinem Wort, der Bibel? Er hat sich für die, die sich christlich nennen, in der heiligen Schrift durch diverse Taten offenbart. Darunter sind die nachfolgenden:

• Himmel und Erde geschaffen (1. Mose 1,1);

• die Menschen geschaffen (1. Mose 1,27);

• den siebten Tag der Woche geheiligt (2. Mose 2,2-3);

• die Israeliten aus der Knechtschaft in Ägypten geführt (2. Mose 13,3);

• den siebten Tag Sabbat genannt (2. Mose 16,23);

• die Zehn Gebote gegeben (2. Mose, Kapitel 20);

• die 7 Jahresfeste gegeben (3. Mose, Kapitel 23);

• die Speisegesetze gegeben (3. Mose, Kapitel 11 bzw. 5. Mose, Kapitel 14).

Auf die erwähnten Gebote bzw. Gesetze soll hier nicht näher eingegangen werden. Wenn Gott aber unser Herr und Meister ist, dann werden wir wohl das tun bzw. zu tun bemüht sein, was er von uns erwartet. Mit seinen Geboten hat Gott uns nicht einfach eine willkürliche Gehorsamsformel auferlegt. Statt dessen sind seine Gesetze immer an unser Wohlergehen geknüpft. Seine Gesetze zeigen uns beispielsweise den besten Weg zum Zusammenleben mit unseren Mitmenschen.

Reicht der Glaube an Christus aus?

Es gibt Hunderte von christlichen Konfessionen und Glaubensgemeinschaften. Die Angehörigen dieser Gruppen halten ihre Glaubensinhalte für die richtigen. Viele sind tiefgläubige Menschen, die an Jesus Christus als den Sohn Gottes glauben, sich zu ihm bekennen und diesen „in ihrem Herzen“ haben, wie sie meinen. Sie meinen auch das zu tun, was wir in den folgenden Bibelstellen lesen:

„Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Das ist Gottes Werk, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat“ (Johannes 6,29; alle Hervorhebungen durch uns).

„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer glaubt, der hat das ewige Leben“ (Johannes 6,47).

Solche Menschen sehen in dem Verhalten des Gefängnisaufsehers in Philippi eine Bestätigung ihrer Sichtweise. Lukas erzählt uns seine Geschichte. Paulus und Silas waren des Aufruhrs bezichtigt und deshalb geschlagen und ins Gefängnis geworfen worden. Dort waren sie angekettet. Sie beteten um Mitternacht und plötzlich bebte die Erde, wobei sich die Türen des Gefängnisses öffneten und ihnen die Fesseln abfielen.

Als nun der Aufseher erwachte und die Türen offen sah, glaubte er, die Gefangenen wären geflohen und wollte sich töten. Paulus aber rief laut: „Wir sind alle hier!“ Das beeindruckte den Aufseher außerordentlich. Er „führte sie heraus und sprach: Liebe Herren, was muß ich tun, daß ich gerettet werde? Sie sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, so wirst du und dein Haus selig! Und sie sagten ihm das Wort des Herrn und allen, die in seinem Hause waren“ (Apostelgeschichte 16,30-32).

So glaubten sie an Jesus Christus. Und das ist ja auch völlig richtig. Auch wir müssen an den Herrn Jesus Christus glauben, um gerettet zu werden.

Wir fragen nochmals: Was heißt das eigentlich, an Christus zu glauben bzw. an Gott zu glauben?

Die Bibel soll die Grundlage für alle Religionsgesellschaften, die sich christlich nennen, darstellen. Trotzdem gibt es bei den meisten grundlegend unterschiedliche Glaubensinhalte im Vergleich zu den biblischen Aussagen.

Beispielsweise ignorieren manche das zweite der Zehn Gebote Gottes, das die Verwendung von Bildern oder Figuren zur Anbetung Gottes verbietet (3. Mose 26,1). Fast alle setzen sich über das vierte Gebot hinweg, das die Heilighaltung des Sabbats vorschreibt. Statt dessen hält man allgemein den Sonntag, obwohl ein hochrangiger Geistlicher der römisch-katholischen Kirche einst offen zugab, daß in der Bibel von 1. Mose bis Offenbarung nichts zu finden ist, was auf die Heilighaltung des Sonntags hinweist.

Trotz dieser Unterschiedlichkeit haben aber die meisten Religionsgesellschaften eines gemeinsam. Sie glauben an Christus. Christus ist für sie eine zentrale Gestalt. Sollte es deshalb aber dem Gott der Bibel egal sein, ob die Menschen seine Anordnungen ignorieren und abändern?

Jedem ist es selbstverständlich freigestellt, die Gebote Gottes zu beachten oder sie zu ignorieren – wie bei Adam und Eva im Paradies. Sie durften auch wählen. Nur die Folgen ihrer Wahl mußten sie auch tragen. Weil sie Gottes Anweisungen nicht gefolgt waren, hatten sie das Wohlwollen Gottes verspielt und wurden aus dem Paradies vertrieben.

Jesu Freund sein – wie?

Genauso verhält es sich auch im Neuen Bund. Wenn wir Gottes Anweisungen nicht beachten, werden wir das Wohlwollen Gottes auch nicht erreichen. Und das hat nichts mit Gottes „Egoismus“ zu tun. Gott weiß, daß seine Anordnungen das Beste sind für den Menschen, und zwar in jeder Hinsicht.

Sein Sohn Jesus Christus hatte dieses Wohlwollen, denn er tat ausschließlich den Willen seines himmlischen Vaters. Sein Sprechen und Handeln war und ist so, wie es der Vater will. Das, was Jesus uns gebietet, ist deshalb identisch mit dem, was Gott, der Vater, uns aufgibt zu tun. Im Johannesevangelium wird dies deutlich. Dort lesen wir:

„Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Menschensohn erhöhen werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin und nichts von mir selber tue, sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich. Und der mich gesandt hat, ist mit mir. Er läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt“ (Johannes 8,28-29).

Wenn Jesus dann sagt: „Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete“ (Johannes 15,14), dann ist das gleichbedeutend mit: „Wenn ihr tut, was Gott sagt, seid ihr meine Freunde.“ In Matthäus 7, Vers 21 sagte Jesus: „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel.“

Und das ist wiederum mit dem Willen Jesu Christi identisch. Es geht also immer um den Willen des Vaters, den Jesus tat und den auch wir tun sollen.

Es wäre deshalb ein völliger Widerspruch, wenn wir Christi Freund sein könnten, aber gleichzeitig den Willen Gottes nicht zu tun brauchten. Die Bedingung, ins Reich Gottes zu kommen, ist somit eindeutig das zu tun, was Gott sagt – das zu tun, was der Wille Gottes ist. So sind wir Jesu Freunde.

Das heißt wiederum, wenn wir Christus anbeten, ihn verehren, ihn als unseren Herrn anerkennen, also an ihn glauben, daß damit verbunden sein muß, daß wir auch das tun, was Christus und damit Gott, der Vater, uns aufgibt zu tun.

Gott in Wahrheit anbeten

Wer Gott anbeten will, kann dies nur „in Wahrheit“ tun. Jesus sagte: „Es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben. Gott ist Geist, und die ihn anbeten, die müssen ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,23-24).

In seinem ersten Brief schreibt Johannes, daß wir Jesus nur dann wahrheitsgemäß anbeten können, wenn wir seine Gebote halten: „Und daran merken wir, daß wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht“ (1. Johannes 2,3-4).

Wer behauptet, an Christus zu glauben, und sich damit zu Jesus Christus bekennt bzw. zum Ausdruck bringt, er kenne Christus, muß auch die Gebote Jesu halten, sonst hat er die Wahrheit nicht. Hält er Jesu Gebote nicht, ist seine Aussage „ich kenne Christus“ in Wirklichkeit eine Lüge.

Wir müssen also tun, was Christus sagt. Das gehört mit zum Glauben. Nur an die Person Jesus Christus zu glauben, ohne zu glauben, daß das, was er sagt, richtig und notwendig bzw. zu befolgen ist, wäre völlig nutzlos.

Gott anzubeten ist also nur im Geist und in der Wahrheit möglich. Und so haben viele Menschen, die sich christlich nennen und von Christus begeistert sind – von seinen Taten, von seinem Opfer – dennoch gemäß der Aussagen von 1. Johannes 2, Vers 3 nicht die Wahrheit. Aber ohne in der Wahrheit zu sein, können wir Gott gar nicht erreichen bzw. nicht richtig glauben!

Solche Menschen sind sicherlich ehrlich, aufrichtig und sogar eifrig in ihrem Glauben, wie sie ihn verstehen. Sie haben aber das notwendige richtige Verständnis von Gottes Wort nicht und werden es auch nicht erhalten, solange sie nicht die Gebote Gottes akzeptieren und zu halten bereit sind. Vor seiner Bekehrung war auch der Apostel Paulus sehr eifrig und aufrichtig in seinem Tun gewesen. Er erkannte jedoch selbst, daß es alles umsonst war:

„Wir sind die Beschneidung, die wir im Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und uns nicht verlassen auf Fleisch, obwohl ich mich auch des Fleisches rühmen könnte. Wenn ein anderer meint, er könne sich auf Fleisch verlassen, so könnte ich es viel mehr, der ich am achten Tag beschnitten bin, aus dem Volk Israel, vom Stamm Benjamin, ein Hebräer von Hebräern, nach dem Gesetz ein Pharisäer, nach dem Eifer ein Verfolger der Gemeinde, nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz fordert, untadelig gewesen. Aber was mir Gewinn war, das habe ich um Christi willen für Schaden erachtet. Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwenglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck“ (Philipper 3,3-9).

Wir sehen, daß Paulus eifrig und aufrichtig in seinem Tun gewesen war. Aber er sagte selbst, es war alles umsonst. Es kommt eben darauf an, für was und für wen wir eifrig und aufrichtig sind. Die Wahrheit zu haben ist sehr wichtig. In ihr sollen wir eifrig und aufrichtig für Gott sein.

Wie bekommen wir die Wahrheit?

Diese Wahrheit erhalten wir nur durch den heiligen Geist. „Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Johannes 14,15-17).

Nur diejenigen können aber den Geist der Wahrheit kennen und erhalten, die Gott gegenüber gehorsam sein wollen. „Und wir sind Zeugen dieses Geschehens und mit uns der heilige Geist, den Gott denen gegeben hat, die ihm gehorchen“ (Apostelgeschichte 5,32). Die Gabe des heiligen Geistes bekommt man im Anschluß an die Taufe, weil der Täufling Gott gegenüber versprochen hat, sich zu bemühen, Gottes ganzen Willen erfüllen zu wollen.

An Gott zu glauben ist nur dann von Wert, wenn dieser Glaube mit dem Bemühen verbunden ist, das zu tun, was Gott sagt. Eine Glaubensgemeinschaft, die z. B. den biblischen Ruhetag nicht hält oder gar ablehnt, kann demnach die volle Wahrheit nicht haben, so eifrig und aufrichtig sie auch sein mag. Wenn ich also an Jesus Christus glaube, aber nicht alle Gebote halte und somit andere Glaubensinhalte vertrete als die, die Christus und die Apostel verkündet haben, dann ist mein Glaube im Hinblick auf das ewige Leben nutzlos.

In diesem Zusammenhang wollen einige wissen, warum es unterschiedliche Lehren – sogar widersprüchliche! – unter Christen gibt. Der Apostel Paulus warnte die Christen in Korinth vor denen, die andere Lehren predigten: „Sogar der Satan verstellt sich und gibt sich für einen Engel aus! Es ist also nichts Besonderes, wenn auch seine Helfer sich verstellen und sich als Diener Gottes ausgeben. Aber am Ende ergeht es ihnen, wie sie es mit ihren Taten verdient haben“ (2. Korinther 11,14-15).

Darüber hinaus wird oft gefragt: „Wie kann es denn sein, daß es so viele christliche Religionsgemeinschaften gibt? Können sie sich alle irren? Sie glauben doch an Gott. Wird Gott ihr Bemühen einfach ignorieren?“

Wie wir in der Heiligen Schrift gelesen haben, liebt derjenige, der die Gebote nicht hält, Jesus Christus nicht wirklich. Er kennt Christus auch nicht, und in ihm ist auch die Wahrheit nicht. Wer die Wahrheit nicht hat, der hat auch den Geist Gottes nicht – den Geist der Wahrheit. Ohne diesen Geist können wir Gottes Wort aber nicht richtig verstehen. Paulus schrieb dazu:

„Welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist? So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes. Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist. Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen. Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes; es ist ihm eine Torheit, und er kann es nicht erkennen; denn es muß geistlich beurteilt werden“ (1. Korinther 2,11-14).

Dies ist die wesentliche Ursache für so viele verschiedene Religionsgesellschaften. Es ist das Fehlen des heiligen Geistes. Ohne den Geist Gottes legt jeder die Bibel nach seinem Gutdünken aus. Und so entstehen viele verschiedene Religionsgesellschaften.

Dem Willen Gottes untertan sein

Nun könnte man ja sagen, daß die Menschen, die das Gesetz nur unvollständig verstehen und es deshalb auch nicht vollständig halten, in ihrem Verständnis einfach noch nicht soweit sind. Schließlich führt der Geist Gottes die Menschen in die Wahrheit. Wenn er sie noch nicht dahin geführt hat, was können die Menschen dafür?

Beim Prozeß der Berufung könnte diese Schlußfolgerung zutreffen, aber dafür gibt es eine Bedingung. Wenn wir die Wahrheit Gottes mutwillig und wissentlich verwerfen, hat der Geist Gottes, der uns in die Wahrheit führen soll, keine Wirkungsmöglichkeit mehr in uns. Man kann daher fragen, warum Gott jemandem, der z. B. das Wissen um den wahren biblischen Sabbat bewußt ablehnt, den heiligen Geist schenken sollte. Wer Gottes Offenbarung – auch nur teilweise – ablehnt, kann nicht erwarten, daß Gott ihm seinen Geist gibt.

Wir müssen also bereit sein, den ganzen Willen Gottes zu akzeptieren, selbst wenn wir ihn noch nicht richtig kennen. Aber wenn wir ihn erfahren, müssen wir ihn auch befolgen.

Den Willen Gottes hundertprozentig umzusetzen, ist ohne Gottes Hilfe gewiß nicht möglich. Aber ihn tun zu wollen, das ist die Voraussetzung. Das bedeutet auch gleichzeitig, daß wir uns unter der starken Hand Gottes demütigen.

Nur wer den Willen Gottes insgesamt tun will, selbst dann, wenn er ihn noch nicht vollständig erkannt hat, der darf erwarten, daß Gott mit ihm arbeiten wird. Gott wird ihm Reue, Vergebung und nach der Taufe auch seinen heiligen Geist schenken, durch den er dann immer mehr in die Wahrheit geführt wird.

Glaube an Gott und Gehorsam

Die Aussage „Ich glaube an Gott“ ist für eine Beziehung zu Gott nicht ausreichend. Die meisten Menschen glauben ja an ein höheres Wesen. Was „an Gott glauben“ wirklich bedeutet, wissen die wenigsten. Vielen, die sich zu Christus bekennen, ist das, was Christus – der Begründer ihrer Religion – wirklich lehrte und wozu er aufrief, unbekannt.

Glauben an Gott im wahren biblischen Sinne umfaßt viel mehr als nur an die Person bzw. die Existenz Gottes zu glauben. Glauben an Gott umfaßt auch, das zu tun, was er uns sagt. Der Apostel Johannes drückte diesen Zusammenhang klar aus: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Johannes 3,36).

Im Glauben ist also der Gehorsam gegenüber Gott und seinem Sohn Jesus mit eingeschlossen. Weil durch Ungehorsam der Geist Gottes bei vielen Menschen fehlt und damit auch das Verständnis vom Wort Gottes, gibt es so viele verschiedene Religionsgesellschaften mit unterschiedlichen Bibelauslegungen und Glaubensinhalten.

Unsere Aufgabe ist, uns vollständig nach dem auszurichten, was Gott uns heute verstehen läßt. Das, was Gott uns noch wird erkennen lassen, sollen wir demütig annehmen und umsetzen. „Nicht wie ich will, sondern wie du willst“ (Matthäus 26,39), das ist es, was Gott von uns erwartet. Ohne Glauben können wir Gott nicht gefallen (Hebräer 11,6). Wie sieht es bei Ihnen aus? Glauben Sie wirklich an Gott?