Zum Leben eines Christen gehören Schmerz und Leiden. Ohne diese Erfahrung können wir Leidende nicht richtig trösten. Gott verspricht, alle Tränen abzuwischen.
Von der Redaktion
Jesus sagte: „Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4). Wie können wir unser Verständnis darüber erweitern, was Christus hiermit meinte?
Die Höhen und Tiefen des Lebens und die Teilnahme Gottes an unserem Leben wurden in dem Film Shadowlands aufgezeigt. Der Film erzählt die außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen dem britischen Schriftsteller und Oxford-Professor C. S. Lewis (1898-1963), der vor allem durch seine Kinderbücher berühmt wurde, und der amerikanischen Dichterin Joy Gresham.
Lewis war auch ein geschickter Verteidiger des christlichen Glaubens. Er bekannte sich zur historischen Wirklichkeit der neutestamentlichen Evangelien und zu Jesus Christus als Gott in Menschengestalt.
In Shadowlands wird Lewis als Mann dargestellt, der seine Gefühle nicht offenbart. Dann lernte er Frau Gresham kennen und verliebte sich in sie. Dadurch öffnete sich sein Leben für neue Erfahrungen. Frau Gresham hatte Krebs. Lewis stellte sich mit ihr der Herausforderung der Krankheit, und sie schien überwunden. Seine vorgefasste Meinung von Gott und den Menschen wurde bereichert, erweitert und gemäßigt durch den Schmerz, der die Sorge um seine Frau mit sich brachte.
Dann kam der Krebs zurück. Er hoffte das Beste, aber das Schlimmste traf ein. Er betete um göttliche Hilfe, aber er erhielt keine sofortigen positiven Antworten. Sie starb. Obwohl er Gott nicht länger in so wirksamen Begriffen wie vor ihrem Tod erklären konnte, entdeckte C. S. Lewis, dass seine Erfahrungen ihn besser dafür ausgerüstet hatten, Hoffnung in anderen zu wecken, als er es vor dem Krebsleiden seiner Frau gekonnt hatte.
Mit dem Blick nach vorn
Die neutestamentliche Geschichte der Kirche Gottes ist ein Bericht über die Höhen und Tiefen, die die ersten Christen erlebt haben. Es gab Erfolge, aber auch Enttäuschungen. Paulus drückte es treffend aus: „Wir müssen durch viele Bedrängnisse in das Reich Gottes eingehen“ (Apostelgeschichte 14,22).
Denken Sie über die Worte Christi in Matthäus 5, Vers 4 nach. Stellen sie einfach nur ein Versprechen dar, dass diejenigen, die trauern, auch eine Zeit des Trostes erleben werden? Halten Sie dieses Juwel der Schrift in das Licht der Wirklichkeit und schauen Sie, ob es nicht noch großartigere Ausmaße an Bedeutung projiziert, als wir zunächst sehen können.
C. S. Lewis fand schließlich den Trost Gottes durch den Schmerz, den er erfahren hat. Er würde und könnte nicht gewusst haben, was er schließlich klar verstand, wenn er nicht zuerst die Tiefe seines Schmerzes gefühlt hätte.
Offenbarung 21, Vers 4 enthält Worte des Trostes für jene, die großen Schmerz erfahren haben: „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ Ist diese Botschaft für andere tröstend? Nicht in der gleichen Weise. Der Kummer, Schmerz und die Tränen dieser gegenwärtigen Welt lassen den zukünftigen Trost wirklich tröstend sein. Diese Botschaft ist eine Prophezeiung für die neue Welt und zeigt Gottes Vorhaben, eines Tages Schmerz und Leiden zu beseitigen. Heute gibt es aber immer noch die alte Ordnung, die etwas Trauer, etwas Betrübnis und etwas Schmerz enthält, damit wir wertvolle Lektionen lernen.
Offenbarung 21, Vers 4 ist eigentlich eine Zusammenfassung dreier prophetischer Aussagen aus dem Buch Jesaja.
• Jesaja 25, Verse 6-9: „Und der Herr Zebaoth wird auf diesem Berge allen Völkern ein fettes Mahl machen, ein Mahl von reinem Wein, von Fett, von Mark, von Wein, darin keine Hefe ist. Und er wird auf diesem Berge die Hülle wegnehmen, mit der alle Völker verhüllt sind, und die Decke, mit der alle Heiden zugedeckt sind. Er wird den Tod verschlingen auf ewig. Und Gott der Herr wird die Tränen von allen Angesichtern abwischen und wird aufheben die Schmach seines Volks in allen Landen; denn der Herr hat’s gesagt. Zu der Zeit wird man sagen: Siehe, das ist unser Gott, auf den wir hofften, dass er uns helfe. Das ist der Herr, auf den wir hofften; lasst uns jubeln und fröhlich sein über sein Heil.“
In der Kirche Gottes wissen wir, dass diese Verse die Welt von morgen beschreiben – das kommende Zeitalter, wenn Jesus als König der Könige auf Erden regieren wird. Diese kommende Zeit – eine Zeit des Trostes und der Heilung – wird durch das biblische Laubhüttenfest symbolisiert. Schmerz zeugt von Missverständnissen und Unwissenheit. Wissen wir bereits alles oder lernen wir immer noch wertvolle Lektionen?
• Jesaja 51, Vers 11: „So werden die Erlösten des Herrn heimkehren und nach Zion kommen mit Jauchzen, und ewige Freude wird auf ihrem Haupte sein. Wonne und Freude werden sie ergreifen, aber Trauern und Seufzen wird von ihnen fliehen.“
Die Rückkehr der „Erlösten des Herrn“ symbolisiert überwältigende Freude und die Heilung lang andauernder Wunden. Christen sind erlöst von der Welt, von Satan und von der Sünde. Achten wir in diesem Zusammenhang auf diese sanften Worte: Feste, Altes Testament, Alter Bund.
Ich möchte nicht provokativ erscheinen, indem ich dieses aufzeige – nur informativ. Einige verstehen nicht, dass Gott sich dafür entschied, dieselben gnädigen und sanften Worte in seinen Prophezeiungen im Alten Testament zu inspirieren, die Christus als der Menschensohn sprach. Manche denken, dass Altes Testament bzw. Alter Bund harte Worte bedeuten, die auf eine harte Weise weitergegeben wurden. Vielleicht ist das die Erklärung dafür, warum einige fälschlicherweise den Gott des Neuen Bundes als in hohem Maße unterschiedlich zum Gott des Alten Bundes sehen. Die Wahrheit, die sich durch sein ganzes Wort zieht, ist, dass wir Gott als den sehen, der alle Tränen wegwischt.
Verstehen wir das? Zu lernen, gütig zu sein und gütige Worte zu gebrauchen bei gleichzeitigem Festhalten an göttlichen Grundlagen, ist eine der am meisten benötigten Lektionen, die wir als Christen lernen sollen.
• Jesaja 65, Verse 17-19: „Ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken und sie nicht mehr zu Herzen nehmen wird. Freuet euch und seid fröhlich immerdar über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich will Jerusalem zur Wonne machen und sein Volk zur Freude, und ich will fröhlich sein über Jerusalem und mich freuen über mein Volk. Man soll in ihm nicht mehr hören die Stimme des Weinens noch die Stimme des Klagens.“
Es ist der Wille Gottes, durch seinen heiligen Geist eine neue Ordnung, eine neue Erde und einen neuen Himmel zu erschaffen. Diese neue Ordnung wird nicht die Unannehmlichkeit von Teilung, Bitterkeit, Ärger und Intoleranz beinhalten. Wir harren dieser neuen Ordnung, doch eine andere Lektion, die unser Schmerz uns gebracht haben sollte, ist, dass wir von Gott berufen sind, um dabei zu helfen, diese Umgebung zu gestalten. Durch Gottes Kraft in uns gibt es Schritte, die wir tun können, um Frieden und den Trost zu bringen, den Gott jenen versprochen hat, die Schmerz erlitten haben.
Was können wir tun?
Es ist Gottes Wille, mehr Kinder zu haben, die seinem Sohn gleichen: „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29; alle Hervorhebungen durch uns).
Wir sollten uns daran erinnern, dass sein Sohn als ein Mann voller Schmerzen beschrieben wurde: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit. Er war so verachtet, dass man das Angesicht vor ihm verbarg; darum haben wir ihn für nichts geachtet“ (Jesaja 53,3). Der Autor des Hebräerbriefs berichtet uns, dass Gott Jesus Christus „durch Leiden vollendete“ (Hebräer 2,11).
Wir sollten auch die Offenbarung Gottes durch den Propheten Jesaja überdenken, dass ein Teil der Aufgabe Christi darin besteht, gebrochene Herzen und Leben zu verbinden, zu hegen und zu heilen: „Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil der Herr mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Elenden gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen“ (Jesaja 61,1).
Ein Teil von Gottes Willen für uns beinhaltet somit, mit Schmerz und Leiden und mit der Möglichkeit, anderen in dieser Art von Schmerz zur Seite zu stehen, vertraut zu werden.
Wir müssen uns auch auf Gott verlassen, natürlich als Gemeinde, aber auch als einzelne Glieder des Leibes Christi. Unser Feind ist nicht eine Person oder eine Gruppe von Leuten, eine Auffassung noch eine Sammlung von Auffassungen. Unser Feind ist geistlich. „Zieht an die Waffenrüstung Gottes, damit ihr bestehen könnt gegen die listigen Anschläge des Teufels. Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Epheser 6,11-12). Daher müssen sowohl unser defensiver als auch unser offensiver Widerstand geistlich sein.
Wenn wir gegen den Terrorismus Satans und seine Waffen von Sarkasmus, Gerüchten, Ärger und Intoleranz kämpfen, sehen wir, dass wir uns als Antwort auf seine Angriffe auf unseren Glauben ständig verändern und anpassen müssen. „Deshalb ergreift die Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tag Widerstand leisten und alles überwinden und das Feld behalten könnt“ (Vers 13).
Wir liegen oft – wenn nicht gar immer – falsch, wenn wir mit wütender Gewalt handeln. Wir erlangen Gottes Hilfe, wenn wir Demut anziehen. „Anziehen“ bedeutet dasselbe, wie in Ihrem Schrank nach einem Kleidungsstück zu greifen, um es anzuziehen. So können wir, wenn wir uns mit Demut gekleidet haben, von einem willkommenen Versprechen ermutigt sein: Wir werden zu gegebener Zeit von dem Gott, der unsere Tränen abwischt, erhöht werden. „So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit“ (1. Petrus 5,6).
Uns stehen immer zwei herausragende Waffen zur Verfügung: Frieden und Gebet. Unser schlauer Feind wird nicht durch eine wütende, ärgerliche, beschuldigende Methode besiegt. Aber er wird durch Frieden völlig gelähmt. Wenn man das Ausmaß des Schmerzes erfährt, wie wir es manchmal erleben, ist der einzige Weg, wie wir Frieden haben können, ständiges Gebet – alle Arten von Gebet: kurz, lang, in Verbindung mit Bibellesen, mit Fasten, manchmal sogar mit Tränen. „Betet allezeit mit Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen“ (Epheser 6,18).
Unser Kummer soll uns dazu bewegen – und das zu Recht –, auf unsere eigenen Beweggründe zu schauen. Der Apostel Jakobus ermahnt uns diesbezüglich: „Woher kommt der Kampf unter euch, woher der Streit? Kommt’s nicht daher, dass in euren Gliedern die Gelüste gegeneinander streiten? Ihr seid begierig und erlangt’s nicht; ihr mordet und neidet und gewinnt nichts; ihr streitet und kämpft und habt nichts, weil ihr nicht bittet; ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr in übler Absicht bittet, nämlich damit ihr’s für eure Gelüste vergeuden könnt . . . Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (Jakobus 4,1-3. 6).
Jakobus gibt uns dann zwei Versprechen, an die wir uns halten können. „So seid nun Gott untertan. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch. Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch“ (Jakobus 4,7-8). Der Teufel wird fliehen, und Gott wird uns zu Hilfe kommen.
Es ist nicht in Ordnung und hilft uns auch nicht, Kummer loszuwerden, indem wir über andere schlecht sprechen: „Verleumdet einander nicht, liebe Brüder. Wer seinen Bruder verleumdet oder verurteilt, der verleumdet und verurteilt das Gesetz. Verurteilst du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der selig machen und verdammen kann. Wer aber bist du, dass du den Nächsten verurteilst?“ (Verse 11-12).
Dieses sind schwierige Lektionen, die alle Christen im Leben lernen müssen. Wir können im Voraus weder wissen, was das Leben uns bringen wird, noch vorhersehen, wie Gott handeln wird. Lieber sollen wir in Demut leben und täglich auf Gott schauen. Akzeptieren wir die Dinge im Leben, wenn sie auf uns zukommen.
Wir siegen durch Geduld
Wir wissen, dass Trübsal und Tränen zum Leben eines Christen gehören. Solche schmerzhaften Umstände, scheinbar ohne sichtbaren Wert, werden sich als notwendiger Teil eines göttlichen Plans erweisen, alle Tränen abzuwischen.
Mit Angst und Sorgen umzugehen ist nicht angenehm, doch es bietet uns eine Gelegenheit, Gottes Fürsorge zu erkennen, seine Bereitschaft und seine Fähigkeit, unsere Ängste zu erleichtern. „Alle eure Sorge werft auf ihn; denn er sorgt für euch“ (1. Petrus 5,7). Sein Eingreifen macht es uns möglich, die Fülle dieser Erlösung zu schätzen, und befähigt uns, anderen in ihren Ängsten zu helfen. Ja, „selig sind, die da Leid tragen, denn sie sollen getröstet werden“ (Matthäus 5,4).
Wir brauchen aber Geduld, um unser Ziel zu erreichen. „Denn ihr habt mit den Gefangenen gelitten und den Raub eurer Güter mit Freuden erduldet, weil ihr wisst, dass ihr eine bessere und bleibende Habe besitzt. Darum werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat. Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt“ (Hebräer 10,34-36).
Der Sieg ist dann sicher. Wir sind mehr als Überwinder durch „den, der uns geliebt hat . . . Weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges . . . kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Römer 8,37-39). So können wir mit Paulus sagen: „Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu“ (Philipper 1,6).
„Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen. Ihm sei die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (1. Petrus 5,10-11).