Wenn Gott Sie mit seiner göttlichen Heilung segnet, dann ist das sicherlich eine Zeit der Freude sowie des Dankes und des Lobpreises an „Gott, deinen Heiler“.

Von Don Hooser

Göttliche Heilung ist ein äußerst wichtiges Thema. Bedenken Sie, dass göttliche Heilung ein grundlegender, dramatischer und inspirierender Teil des irdischen Wirkens Christi war, und auch des Dienstes seiner Jünger (Matthäus 4,23-24; 8,16; 9,35; 10,1. 6-8; 12,15. 22 ; 14,14; 15,30; 21,14; Lukas 4,40; 5,15; 6,17-19; 9,1-6. 11). Und als Jesus seinen Auftrag an die Apostel aussprach, sagte er, dass eines der „ Zeichen“ der wahren Kirche sei, dass „Kranke, denen sie (die Apostel und ihre Nachfolger) die Hände auflegen, gesund werden“ (Markus 16,17-18).

Es stellt sich die Frage: Heilt Gott heute noch durch sein Eingreifen die Krankheiten und Leiden von uns Menschen, so wie er es in der Bibel versprochen und damals auch getan hat? Die Antwort lautet: Ja absolut!

Unser großer Arzt kann alle gesundheitlichen Probleme diagnostizieren und heilen. Und er tut es immer wieder in aller Welt, ohne Kosten und ohne negative Nebenwirkungen!

Gott definiert sich selbst freudig als denjenigen, „der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten“ (Psalm 103,3; Elberfelder Bibel). Der tatsächliche Name Gottes in 2. Mose 15, Vers 26 auf Hebräisch ist „JHWH-Raphah“. Die Elberfelder Bibel übersetzt es mit „der Herr, der dich heilt“ und die Lutherbibel mit „der Herr, dein Arzt“.

Und der Auftrag Jesu an seine Kirche in Markus 16, Verse 15-18 beinhaltet unter anderem: „Und durch die, die zum Glauben gekommen sind, werden folgende Zeichen geschehen . . . Kranken, denen sie die Hände auflegen, werden gesund werden“ (Einheitsübersetzung).

Gott möchte uns liebend gern heilen. Doch er möchte auch, dass wir ihn darum bitten, uns durch sein Eingreifen zu heilen. Heilungen bringen Gott Ehre und für die Menschen große Erleichterung und Freude. Und Heilung ermöglicht es dem Volk Gottes, sein Werk besser zu tun!

Natürlich sollte unser oberstes Ziel immer die endgültige Heilung und der endgültige Sieg sein – die Auferstehung vom Tod zum ewigen Leben.

Heilt Gott uns immer, wenn wir ihn darum bitten?

Wir können sicher sein, dass Gott in Bezug auf unser Leiden immer mitfühlt (Hebräer 4,14-16). Aber er entfernt das Leid nicht immer. Gibt ein verantwortlicher Elternteil seinem Kind immer alles, was es verlangt? Natürlich nicht. Ebenso berücksichtigt unser himmlischer Vater viele Faktoren bei der Entscheidung, ob und wann er „Ja“ oder „Nein“ sagt. Gott betrachtet unzählige Möglichkeiten. Zum Beispiel kann Gott nur das akute Problem heilen (z. B. einen Asthmaanfall), oder er kann das chronische Problem (Asthma) heilen.

Wenn Gott uns in diesem Leben immer heilen würde, so würden wir niemals sterben! Eine Krankheit ist zweifelsohne oft die Ursache für unser physisches Ende (2. Könige 13,14; 20,1-2).

Wenn Gott sich entscheidet zu heilen, ist die Heilung nicht immer unmittelbar. Manchmal möchte Gott zuerst unsere Geisteshaltung, unseren Glauben und unsere Geduld testen (Jakobus 1,2-4; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).

Wenn Sie um Heilung bitten und diese nicht erhalten, fühlen Sie sich nicht abgewiesen, enttäuscht oder ungeliebt. Geliebte Nachfolger Gottes mit starkem Glauben, wurden bzw. werden oft nicht geheilt. Wenn Gott die Wahl hat, was für Sie hinsichtlich Ihrer geistlichen Charakterentwicklung besser ist, dann wird er auf jeden Fall das wählen, was Ihrem geistlichen Wachstum dient (Römer 12,2; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).

Zahlreiche Bibelstellen zeigen uns, dass persönliche Prüfungen und Leiden häufig „zum Guten“ zusammenwirken, indem sie uns helfen, Lektionen zu lernen und geistlich auf verschiedene Weise zu wachsen (siehe Römer 8,28; 5,3-5; 1,12-14; 1. Petrus 1,6-9). Zum Beispiel hat Gott die Bitte des Paulus um Heilung abgelehnt, um ihn demütig zu halten (2. Korinther 12,1-10).

Göttliche Heilung und die natürliche Heilung

In diesem Beitrag bezieht sich „natürliche Heilung“ darauf, was der menschliche Körper – dank Gottes Design – mit seinem erstaunlich komplexen Immunsystem rund um die Uhr tut, um sich zu erhalten, sich zu schützen und sich zu heilen.

Wenn Menschen krank oder verletzt werden, genesen sie oft ohne jede Intervention von Gott mehr oder weniger schnell. Gott hat diese Selbstheilungskräfte sogar für Tiere und Pflanzen bereitgestellt. Wenn Tiere und Pflanzen verletzt oder krank werden, dann erholen auch sie sich oft wieder.

Also, was ist ein „Wunder“? Ein Wunder ist, wenn Gott eine Ausnahme von dem bewirkt, was „natürlich“ geschieht, indem er die Kraft seines heiligen Geistes einsetzt. Zum Beispiel ist jedes erhörte Gebet ein Wunder.

Oft denken die Menschen aufgrund der Beschreibung von Heilungen im Neuen Testament an Wunderheilungen, die unmittelbar, total und spektakulär erfolgen – wie die, die Gott durch Christus und die Apostel wirkte. Gott veranlasste jedoch diese dramatischen Heilungen um öffentlichkeitswirksam die Göttlichkeit Christi zu beweisen, sein Mitgefühl mit den Menschen zu zeigen und seiner Kirche den Startimpuls zu geben (vgl. dazu Matthäus 4,23-25; 9,35-36; 14,14; 15,30-31; 10,1-8; Apostelgeschichte 8,5-8). Aber heute sind die meisten Wunder nicht spektakulär oder sogar offensichtlich.

Wir können Gott bei seiner göttlichen Heilung nicht helfen, aber wir können und sollten physische Dinge tun, um unseren Körper bei der natürlichen Heilung zu unterstützen. Unser Körper und Geist gehören Gott. Deshalb müssen wir gute Verwalter sein und sie schützen, bewahren und versorgen (1. Korinther 6, 19-20).

Wenn wir zum Beispiel gute Lebensgewohnheiten wie eine gesunde, nahrhafte Ernährung, genügend Bewegung, ausreichend Schlaf und eine positive Einstellung haben, unterstützen wir die natürlichen biologischen Heilungsmechanismen des Körpers, damit sie weiterhin gut funktionieren. Darüber hinaus steht uns heute eine scheinbar unendliche Vielfalt an Optionen zur Diagnose und Behandlung von Gesundheitsproblemen zur Verfügung. Die meisten dieser Optionen finden wir unter den Begriffen „Gesundheitswesen“ oder „medizinische Versorgung“.

In diesem Artikel geht es nicht darum, wie man medizinische Entscheidungen trifft. Diese sind sehr persönlich und können individuell sehr unterschiedlich ausfallen. Doch einige wichtige Prinzipien sollen hier genannt werden.

Ein jeder sollte um Gottes Führung beten (Psalm 60,13; Gottes Hilfe und menschliche Hilfe), forschen und sich mit kompetenten Fachleuten beraten, um die klügsten Entscheidungen zu treffen, die er sich finanziell auch leisten kann. „Wo viele Ratgeber sich einig werden, da ist Sicherheit“ (Sprüche 11,14 bzw. 15,22; Gute Nachricht Bibel). Natürlich sollte man bei der Auswahl des Arztes oder Gesundheitsdienstleisters auch auf dessen Seriosität achten.

Die Bibel spricht über Ärzte und die Medizin niemals negativ. Paulus bezeichnete Lukas als „den geliebten Arzt“ (Kolosser 4,14, siehe dazu auch Lukas 5,31; 10,34; Sprüche 17,22; Jesaja 1,6; Jeremia 8,22; 30,13; 51,8; Hesekiel 34,4).

Heilung als wichtiger Teil von Gottes Plan für die Menschen

Jede Wirkung hat eine Ursache (Sprüche 26,2; Hosea 8,7), und Gesundheitsprobleme und Krankheiten sind oft die Folge von Fehlern und/oder Unglücksfällen, die von der Person, die krank wurde, oder von anderen – oder von beiden – begangen worden sind bzw. verursacht wurden. Die Fehler beinhalten manchmal Sünden, aber nicht immer. (Die Bibel definiert die Sünde als das Brechen der Zehn Gebote Gottes und anderer geistlicher Gesetze – 1. Johannes 3,4; 5,2-3.) Die Ursachen von Krankheiten können ein Rätsel sein, weil Krankheiten oft aus einer Kombination von Ursachen resultieren, die in vielen Fällen nicht bekannt sind.

Einer der Gründe, warum Jesus so schrecklich litt, war, um die Strafe für alle diese menschlichen Fehler und Sünden zu bezahlen. Wenn Gott uns heilt, nimmt er das Leid Christi an Stelle unseres Leidens an. 1. Petrus 2, Vers 24 sagt uns: „Durch seine Wunden seid ihr geheilt worden“ („Neues Leben“- Übersetzung). Dieses Kapitel bezieht sich vor allem auf die geistige Heilung, aber auch auf die Heilung von physischen Gesundheitsproblemen.

Petrus zitiert hier Jesaja 53,Vers 5. Also schauen Sie sich bitte Jesaja 52, Vers 13 bis Kapitel 53, Vers 12 an. Dieser Abschnitt ist eine Prophezeiung über die Folterung und Kreuzigung Christi. In Jesaja 53, Vers 4 lesen wir: „Er nahm unsere Krankheiten auf sich und trug unsere Schmerzen.“

Vergleichen Sie jetzt mit Matthäus 8, Verse 16-17: „An diesem Abend wurden viele Menschen zu Jesus gebracht, die von Dämonen besessen waren. Auf sein Wort hin verschwanden alle Geister, und er heilte auch alle Kranken. Damit erfüllte sich das Wort Gottes, das der Prophet Jesaja gesprochen hatte: „Er nahm unsere Leiden auf sich und trug unsere Krankheiten“ (durchgängig „Neues Leben“-Übersetzung).

Matthäus zitiert Jesaja 53, Vers 4, was beweist, dass einer der Gründe für das quälende Leiden Christi darin bestand, unsere Schwächen und Krankheiten auf sich zu nehmen, damit sie von uns entfernt werden können! „Christus, der für euch litt“ (1. Petrus 2,21). Ein weiterer Beweis dafür ist in 1. Korinther 11, Verse 29-30 zu finden.

Welche Schritte sollen wir tun, um geheilt zu werden?

In Jakobus 5, Vers 14 lesen wir: „Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn“. Wir glauben, dass Jakobus „einen der Ältesten“ gemeint hat, sodass es genügt, einen Ältesten zu rufen. Olivenöl symbolisiert den heiligen Geist Gottes, die Kraft, mit der Gott heilt. Die Salbung beinhaltet das Händeauflegen des Ältesten. Damit wird klar dem Beispiel Jesu gefolgt (Markus 6,5; Lukas 4,40 und 13,13).

Wenn das Gebet „in dem Namen des Herrn“ geschieht, so autorisiert Christus den Ältesten, in seinem Namen zu handeln.

Weiter heißt es in Jakobus 5, Vers 15: „Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden“. Das griechische Wort für „helfen“ ist sozo, was folgende Bedeutungen haben kann: heilen, erretten, ganz machen, aufrechterhalten. „Ihn aufrichten“ bezieht sich darauf, dass der Kranke wieder vollständig hergestellt wird.

Beachten Sie, dass geschrieben steht, „wenn er Sünden getan hat“. Sünde spielt daher nicht immer mit. Wenn wir also um Heilung bitten, bedeutet dies, dass wir Gott auch bitten sollen, uns unsere Sünden zu vergeben, die möglicher- oder auch teilweise für die Krankheit mit verantwortlich sind.

Wenn Gott uns zu dieser Zeit nicht (sofort) heilt, so wird er uns jedoch immer vergeben. So haben wir, wenn er uns vergibt und heilt, einen doppelten Segen!

In diesem Zusammenhang ergänzt Vers 16: „Bekennt einander eure Schuld (eure Sorgen und Probleme) und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Das Gebet eines gerechten Menschen hat große Macht und kann viel bewirken“ („Neues Leben“-Übersetzung).

Dieser Vers impliziert Demut, Ehrlichkeit und Offenheit, aber er bedeutet nicht, dass Sünden anderen Menschen bekannt gemacht werden müssen. Vers 16 soll ein Vorschlag sein, wenn Sie andere bitten, für Sie zu beten, dass Sie offen über alle Fehler sind, die die Krankheit (möglicherweise) verursacht haben.

Wenn wir die Geschwister der Gemeinde in unser Anliegen mit einbeziehen, dann können sie uns im Gebet und auch durch andere Hilfe unterstützen (Galater 6,2. 10), zumal Gott über die mitfühlende Fürbitte aller sehr erfreut ist (Epheser 6,18).

Die Möglichkeit des gesalbten Tuches

Wenn es für die Ältesten der Gemeinde nicht möglich ist, sofort zu Ihnen zu kommen, gibt es eine andere Möglichkeit, nämlich die der Zusendung eines gesalbten Tuches. In Apostelgeschichte 19, Verse 11-12 lesen wir:

„Und Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus. So hielten sie auch die Schweißtücher und andere Tücher, die er auf seiner Haut getragen hatte, über die Kranken, und die Krankheiten wichen von ihnen und die bösen Geister fuhren aus.“

Nach dem Vorbild des Paulus, der Jesu Beispiel folgte (1. Korinther 11,1), salbt der Älteste ein Stück Stoff mit Olivenöl, legt die Hände darauf und betet für die Heilung der Person und verschickt das Tuch an die Person, oft in Verbindung mit einem Brief, der einige Erklärungen und Anweisungen enthält.

Es stellt sich die Frage: Heilt Gott auch, wenn eine Person keinen Ältesten zur Salbung gerufen hat, oder wenn kein Ältester benachrichtigt werden kann? Ja, das tut er. Gott beurteilt die Menschen immer in Übereinstimmung mit dem Grad ihres Verstehens oder ihrer Möglichkeiten (siehe Lukas 12,47-48; Römer 3,20; 7,7; 14,23; Jakobus 4,17).

Wenn Menschen im Glauben für die Heilung beten, aber sich den Anweisungen in Jakobus 5 und Apostelgeschichte 19 nicht bewusst sind oder diese Anweisungen situationsbedingt nicht durchführbar sind, so hindert das Gott nicht daran, sein Heilungsversprechen einzulösen.

Heilung für unsere Kinder

Wir erwähnten bereits die Bedeutung der Fürbitte (Jakobus 5,16). Deshalb wollen wir nicht versäumen, die wichtigsten Menschen zu erwähnen, die mit uns zusammenleben – unsere Kinder! Die Bedeutung der Kinder wurde von Jesus Christus oft gezeigt. Er gab uns ein wunderbares Beispiel der Liebe zu Kindern, er hat Zeit mit ihnen verbracht und viele von ihnen geheilt.

Jesus Christus hat kleine Kinder sogar gesegnet (Matthäus 19,13-14). Diesem Vorbild folgend werden in Gottes Kirche auch jährlich den neugeborenen Kindern in einem Gottesdienst (meist zum Laubhüttenfest) die Hände aufgelegt und es wird für sie gebetet.

Es ist ein monumentaler Segen, dass Gott durch Familien arbeitet und unseren Kindern fast alle die Segnungen anbietet, die er uns als Mitgliedern in Gottes Kirche gibt. Wenn ein Kind mindestens einen Elternteil hat, das von Gott berufen wurde und ein bekehrter gläubiger Mensch ist, dann ist das Kind geheiligt und heilig – ausgesondert für die gleiche Fürsorge, den gleichen Schutz und die gleichen Segnungen, die Gott den Eltern anbietet (1. Korinther 7,14).

Eltern sollen immer sehr dankbar sein, dass sie Heilung von Gott erbeten können, wenn eines ihrer Kinder Gottes Heilung benötigt. Wenn die Kinder Babys und Kleinkinder sind, hängt ihre Heilung ausschließlich vom Glauben der Eltern oder des Elternteils ab.

Natürlich wachsen sie schnell im Verständnis und im Glauben, einschließlich des Glaubens an die göttliche Heilung, da Kinder von Natur aus demütig und vertrauensvoll sind (Matthäus 18,3-4), wenn die Eltern ihre Kinder ständig in Gottes Wort unterrichten (5. Mose 4,9-10; 6,7; 11,19).

So basiert Gottes Heilung bei einem älteren Kind im Allgemeinen teilweise auf dem Glauben der Eltern und teilweise auf dem Glauben des Kindes. Deshalb kontaktieren Sie bitte sofort einen Ältesten, wenn Ihr Kind göttliche Heilung benötigt, und bitten Sie ihn, dass er Ihr Kind zur Heilung salbt, oder – wenn das nicht möglich ist – dass er ein gesalbtes Tuch zusendet.

Voraussetzungen für erhörte Gebete und Heilungen

Was sind die biblischen Bedingungen, die wir in Bezug auf göttliche Heilung verstehen sollten?

Zuerst müssen wir an Gott als unseren Schöpfer und Heiler glauben. Der Glaube an Gott und die Liebe zu Gott werden durch unseren Gehorsam gegenüber seinen Geboten zum Ausdruck gebracht (1. Johannes 3,22; 5,3). Um unseren Glauben zu stärken, ist es wichtig, dass wir Gottes Wort lesen und studieren. Machen Sie sich mit den Schriftstellen vertraut, die von den unzähligen wunderbaren Heilungen Gottes erzählen (siehe Matthäus 4,24; 9,35-36; 10,1. 8; 15,30).

Der Glaube an die Heilung bedeutet, dass wir wissen, dass Gott uns liebt. Er kann uns heilen und er wird uns zu dem Zeitpunkt heilen, wenn es seinem Willen entspricht – immer zu unserem Besten (Römer 8,28). Wir sollten darum bitten, dass Gottes Wille genauso erfüllt wird, wie es Jesus Christus in Lukas 22, Vers 42 ausgedrückt hat.

Es gibt andere Bedingungen. Dazu gehören das Beten im Namen Jesu Christi (Johannes 14,12-14; 16,23-24) und dazu das andauernde, manchmal mit Fasten verbundene Gebet (Matthäus 6,5-18; 7,7; Lukas 18,1-8; Römer 8,25; Epheser 6,18; Jakobus 5,11; Psalm 35,13).

Fassen wir nun zusammen: Wenn Sie an einem Gesundheitsproblem leiden, das schwerwiegend genug ist, dass es Ihr tägliches Leben und z. B. auch Ihre Pflichten in Arbeit oder Schule beeinträchtigt, oder das Sie belastet und plagt, und wenn es sich nicht schnell verbessert – trotz Ihrer ernsten Linderungsversuche –, dann möchte Gott, dass Sie seine Heilung suchen.

Danach – während Sie auf Gottes Eingreifen und sein Heilungswunder hoffen und warten – versuchen Sie eine Diagnose und einen Behandlungsplan zu bekommen, der nach menschlichem Ermessen die natürliche Heilung unterstützen wird. Und dann tun Sie den Ihnen möglichen Anteil zu Ihrer Gesundung.

Und schließlich, wenn Sie geheilt worden sind, dann danken Sie Gott für sein Wirken und Eingreifen und teilen Sie Ihre Freude und Ihren Dank auch mit der Gemeinde Gottes (Römer 12,15; 1. Korinther 12,26; Hebräer 13,16; Elberfelder Bibel).

Heilung für alle und alles

Nach der Wiederkehr Jesu Christi wird es auf dieser Erde zu einer allumfassenden Genesung und Heilung kommen. Maleachi 3, Vers 20 ist eine Prophezeiung über die Wiederkunft Christi.

Sein Kommen wird mit dem Aufgang der Sonne verglichen. Es wird uns berichtet, dass „Heilung unter ihren Flügeln“ sein wird. Das wird sich auf jede Art der Heilung beziehen: auf die Heilung von Körpern, Köpfen, Herzen, Beziehungen, auf die Umwelt, die Tier- und Pflanzenwelt usw.

Wie es Jesus Christus zuvor getan hat, wird er „Kranke gesund machen, Tote auferwecken, Aussätzige rein machen und Dämonen austreiben“ – zu dieser Zeit auf der ganzen Welt (Matthäus 10,8). Denn seit Langem hofft „die ganze Schöpfung auf den Tag . . ., an dem sie von Tod und Vergänglichkeit befreit wird zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes“ (Römer 8,19-20; „Neues Leben“-Übersetzung).

Eine der berühmtesten und sehr inspirierenden Passagen der Schrift lehrt uns, wie wunderbar das Millennium sein wird, wenn jedem die Segnungen Gottes einschließlich der göttlichen Heilung angeboten werden. Es ist ein Abschnitt in Jesaja 35, besonders die Verse 5 und 6:

„Dann werden die Augen der Blinden aufgetan und die Ohren der Tauben geöffnet. Dann wird der Lahme springen wie der Hirsch, und die Zunge des Stummen wird jubeln, denn in der Wüste brechen Wasser hervor und Flüsse in der Steppe“. Einige der Heilungen werden wirklich spektakulär sein!

Nachdem Christus zurückgekehrt ist wird die ganze Welt ein heilsamer, glücklicher und heiliger Ort sein! Und wir, die wir gegenwärtig in Gottes Kirche sind, sollten äußerst dankbar sein, dass Gott es uns schon heute ermöglicht, viele dieser Segnungen des Millenniums genießen zu dürfen.

Abschließende Gedanken

Gott liebt alle Menschen als seine Kinder und sein Angebot der übernatürlichen Heilung für die Kranken ist eine seiner größten Segnungen, das leider im Vergleich zu seinem Angebot des ewigen Lebens zu weit in den Hintergrund gestellt wird.

Wenn Sie Gott um Heilung bitten, dann haben Sie die Sache in seine Hände gelegt und vertrauen ihm, dass er die besten Entscheidungen treffen wird. Gott wird Sie geistlich segnen und stärken, unabhängig davon, ob er Sie zu dieser Zeit auch physisch segnet.

Wenn Gott Sie mit göttlicher Heilung gesegnet hat, dann ist es sicherlich eine Zeit der Erleichterung und Freude und eine Zeit, um „dem Herrn, deinem Heiler“ zu danken und zu preisen. Und Sie können zudem noch dankbar sein, dass Sie einen Teil dazu beigetragen haben, Gott einen zusätzlichen Ruhm zu bringen.

„Durch seine Wunden sind wir geheilt“

Diese prophetischen Worte aus Jesaja 53, Vers 3, die in anderen Übersetzungen auch mit „durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“ (z. B. Elberfelder Bibel) wiedergegeben werden, zeigen uns den kausalen Zusammenhang, dass Christus vor seinem Tode Wunden und Striemen zugefügt wurden, damit unsere Heilung möglich ist.

In den Augenzeugenberichten der Evangelien wird die Folterung und Kreuzigung Jesu kurz und sachlich dokumentiert. So finden wir bei Matthäus und Markus zur schweren, lebensbedrohlichen Folterung Jesu lediglich den Hinweis auf den Befehl des römischen Präfekten Pilatus, Jesus geißeln und kreuzigen zu lassen (Matthäus 27,26 und Markus 15,15).

Die römische Foltermethode der Geißelung hatte mit dem jüdischen Brauch der Auspeitschung mit maximal 40 Schlägen mittels einer Lederpeitsche wenig zu tun. Die römische Geißelung war eine perfektionierte Methode, dem Delinquenten höchstmögliche Schmerzen und Verletzungen bis zum Wahnsinn oder Kollaps zuzufügen, ohne dass der Gefolterte stirbt – denn er sollte danach ja noch gekreuzigt werden. Die Geißelung der Römer wurde auch als „der kleine Tod“ bezeichnet und durfte ebenso wie die Kreuzigung für römische Bürger in der Regel nicht zur Anwendung kommen.

Der Journalist Lee Strobel beschrieb in einem Interview mit Dr. Alexander Metherell den Tod Jesu aus medizinischer Sicht (The Case for Christ, 1998, Seite 193-200). Dazu hier auszugsweise zu Jesu Folterung mit der römischen Geißel:

Das Flagrum (eine Art Peitsche) war als Folterinstrument so konzipiert, dass dem Opfer die größtmögliche Körperverletzung beigebracht werden konnte. Es bestand aus einem soliden Griff, an dem sich zwei oder drei Lederriemen befanden, deren untere Enden mit jeweils einem oder mehreren Blei- oder Knochenstücken beschwert waren, die mit jedem Hieb die Haut aufrissen und schließlich auch die darunter liegenden Muskeln verletzten und zuckende, blutende Fleischwunden hinterließen.

Eusebius, ein Historiker des dritten Jahrhunderts n. Chr., berichtete, dass bei einer Geißelung „die Venen des Opfers offengelegt und die Muskeln, Sehnen und das Eingeweide des Opfers ungeschützt waren“ (vgl. Strobel, Seite 193). Manche Opfer starben an den Folgen der Geißelung, bevor sie gekreuzigt werden konnten.

Die durch die Geißelung ausgelösten starken Schmerzen und der Blutverlust versetzten das Opfer in einen Schock. Der Blutdruck sackte ab und löste großen Durst und Bewusstlosigkeit aus.

Die Evangelien berichten uns, dass Jesus auf dem Weg nach Golgatha diese Symptome erlebte. Geschwächt und dem Zusammenbruch nahe, konnte er das Kreuz (den oberen Querbalken) nicht mehr tragen.

Simon von Kyrene, der zufällig vom Feld kam (Markus 15,21), wurde gezwungen, das Kreuz für Jesus zu tragen. Am Kreuz sagte Jesus: „Mich dürstet“ (Johannes 19,28).

Vor seiner Geißelung war Jesus schwer misshandelt worden. Beim Verhör vor dem Hohen Rat „spien sie ihm [Jesus] ins Angesicht und schlugen ihn mit Fäusten. Einige aber schlugen ihn ins Angesicht und sprachen: Weissage uns, Christus, wer ist's, der dich schlug?“ (Matthäus 26,67-68). Als Jesus den Römern übergeben wurde, schlug man ihm mit der Faust ins Gesicht bzw. über den Kopf mit einem Rohr, und man drückte ihm eine Krone aus Dornen auf das Haupt (Matthäus 27,29-30; Markus 15,16-19; Johannes 19,3).

Der Prophet Jesaja beschrieb die grausame Misshandlung Jesu durch seine Peiniger:

„Ich bot meinen Rücken dar denen, die mich schlugen, und meine Wangen denen, die mich rauften. Mein Angesicht verbarg ich nicht vor Schmach und Speichel“ (Jesaja 50,6).

Jesajas Schilderung in Kapitel 52, Vers 14 ist noch deutlicher: „ Viele haben sich entsetzt von ihm abgewandt, so entstellt war er. Er hatte keine Ähnlichkeit mehr mit einem Menschen“ (Gute Nachricht Bibel).

Die brutale Folter, die Jesus erleiden musste, führte dazu, dass man ihn als Mensch kaum noch erkennen konnte. Pilatus scheint darauf spekuliert zu haben, dass Jesu Aussehen nach der Geißelung das Verlangen der Menge nach Blut befriedigen würde (Johannes 19,1. 4-6). Stattdessen forderten die Juden die Kreuzigung Jesu.

Im Glauben auf Gottes Eingreifen warten

Das Thema Gebet wäre unvollständig, wenn man den Glauben unerwähnt lässt. Wenn der Christ an Glauben denkt, mag er das sprichwörtliche „Berge versetzen“ im Sinn haben. Spektakuläre Taten und machtvolle Wunder fallen ihm ein. Vielleicht sieht er solche Handlungen als Beweis für den „richtigen“ Glauben.

Vom Christen wird aber auch noch eine andere Art Glauben verlangt. Sie ist weniger dramatisch und heldenhaft – aber genauso notwendig. Es handelt sich nicht um einen Glauben, der sich demonstrativ zeigt, sondern um einen Glauben, der harrt bzw. auf das Handeln Gottes wartet. Glauben unter Beweis stellen kann manchmal bedeuten: Geduld und Beharrlichkeit zeigen.

Dies gilt ganz besonders in Sachen Gebet. Oftmals vertrauen wir Gott Probleme an, die nur er allein lösen kann. Dann kann es sein, dass er schnell hilft. Es kann aber auch sein, dass er wartet. Wenn Gott wartet, müssen wir mit ihm warten. Wir müssen glauben, dass Gott guten Grund für sein Warten hat. Wir müssen auf seine Liebe und Weisheit vertrauen, in der Gewissheit, dass er die Angelegenheit mit den besten Mitteln zum richtigen Zeitpunkt regeln wird.

Auf Gott zu warten ist niemals leicht. „Wer aber beharret bis ans Ende, der wird selig werden“, sagt uns Jesus in Matthäus 24, Vers 13. Er sagt uns auch: „Seid standhaft und ihr werdet euer Leben gewinnen“ (Lukas 21,19). So hieß der Aufruf für Christen von Anfang an. Aus dem Zusammenhang der beiden Bibelstellen wird aber deutlich, dass diese Ermahnung Jesu ganz besonders für die Endzeit gilt, die Zeit unmittelbar vor seiner Wiederkehr.

Wir stellen uns das Wirken von Christen in der Endzeit vielleicht so vor, dass sie mit großen Glaubenstaten die Welt erschüttern werden. Einige – beispielsweise die zwei Zeugen Gottes (Offenbarung 11) – werden das auch tun. Will Christus uns aber sagen, dass die Mehrheit der Christen ihren Glauben nicht durch Heldentaten, sondern durch Ausharren unter Beweis stellen wird? Das bedeutet, dass wir unseren Glauben durch „unspektakuläre“ Treue zu Gott in Gebet und guten Werken zeigen werden.