In unserer Welt gibt es leider viele schlechte Nachrichten. Was für ein Segen ist es, die guten Nachrichten zu kennen, die Gott durch seine Festtage offenbart!
Von Gary Petty
Der südafrikanische Journalist Kevin Carter machte ein Foto von einem kleinen, verhungernden sudanesischen Mädchen, das sich, kriechend, auf eine Lebensmittelverteilungsstelle zu bewegte. Nur wenige Meter von dem Mädchen entfernt lauerte ein Geier, das Unabwendbare abwartend. Das Foto, das in den USA mit dem Pulitzer-Preis für Fotojournalismus ausgezeichnet wurde, löste bei seinen Betrachtern ein beklemmendes Gefühl aus.
Wie kann ein liebevoller Gott das Leiden zulassen, das wir täglich in unserer Welt erleben? Nach einer herkömmlichen Lehre des Christentums endet das Leiden, indem die Menschen sterben und anschließend entweder in den Himmel oder in die Hölle fahren. Da die meisten Menschen keine Christen sind, müßte man davon ausgehen, daß die Mehrheit der Verstorbenen zur ewigen Bestrafung in der Hölle landet. Unter diesen Menschen haben jedoch manche bereits in diesem Leben viel gelitten. Wie kann ein liebender Gott solche Menschen zu einer Fortsetzung ihres Leidens in der Hölle verurteilen?
Einige haben sich über einen Freund oder Verwandten Sorgen gemacht, der als Agnostiker oder Atheist starb. Muß die Person ewig in der Hölle leiden? Wie sieht es mit Kindern aus, die an Unterernährung, den Folgen eines Kriegs oder Krankheit in entlegenen Regionen dieser Welt sterben, wo man den Namen Jesus Christus nicht kennt? Müssen auch sie ewig leiden?
Die meistübersetzte und eine der meistzitierten Bibelstellen finden wir in Johannes 3, Vers 16: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Ist Gott jedoch nicht unfair gegenüber den Milliarden von Menschen, die nie etwas von Jesus Christus erfahren durften? Nach der Bibel ist „kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden“ (Apostelgeschichte 4,12).
Im Mittelalter löste christlicher Eifer die Kreuzzüge aus, um mittels Tortur und Tod Muslime und Juden zur Annahme des Namens Jesus Christus zu zwingen. In den letzten 500 Jahren litten und starben viele christliche Missionare in dem Bemühen, den sogenannten primitiven Völkern die Botschaft Christi zu predigen. Trotz aller Bemühungen ist die Mehrheit der Menschen in den letzten 2000 Jahren nichtchristlich gewesen bzw. geblieben.
Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage: Was geschieht mit den Milliarden von Menschen, die vor der Zeit Jesu lebten und seinen Namen nie hörten? Warum erscheint Jesus nicht durch ein Wunder den Menschen in China, Japan und Afrika, die ihn nicht kennen, um sie zu bekehren? Wenn Gott und Satan sich um die Seelen der Menschen streiten, warum scheint Gott diesen Kampf zu verlieren – und das mit sehr großem Abstand?
Die Belohnung der Geretteten
Die Kehrseite der Fragestellung hat mit den wahren Nachfolgern Jesu Christi zu tun. Was wird ihre Belohnung sein? In dem traditionellen Christentum unserer Zeit gilt im allgemeinen die Überzeugung, daß die Geretteten bei ihrem Tode in den Himmel fahren. Das ist jedoch nicht die Lehre Jesu Christi. In Johannes 6, Vers 40 lesen wir dazu: „Denn das ist der Wille meines Vaters, daß, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Moment mal! Jesus Christus sagte, daß die Belohnung seiner treuen Nachfolger mittels einer Auferstehung von den Toten geschieht, nicht durch eine Himmelfahrt gleich nach dem Tod!
Der Apostel Johannes beschrieb diese Auferstehung in Offenbarung 20, Verse 1-6: „Und ich sah einen Engel vom Himmel herabfahren, der hatte den Schlüssel zum Abgrund und eine große Kette in seiner Hand. Und er ergriff den Drachen, die alte Schlange, das ist der Teufel und der Satan, und fesselte ihn für tausend Jahre, und warf ihn in den Abgrund und verschloß ihn und setzte ein Siegel oben darauf, damit er die Völker nicht mehr verführen sollte, bis vollendet würden die tausend Jahre. Danach muß er losgelassen werden eine kleine Zeit. Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben.
Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre. Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung. Selig ist der und heilig, der teilhat an der ersten Auferstehung. Über diese hat der zweite Tod keine Macht; sondern sie werden Priester Gottes und Christi sein und mit ihm regieren tausend Jahre.“
Die Bibel offenbart eine Auferstehung der Gerechten zur Zeit der Rückkehr Jesu zur Erde. Darüber hinaus nennt der Apostel Johannes diese Auferstehung die erste Auferstehung. Die „andern Toten“ leben erst nach der tausendjährigen Herrschaft Jesu auf der Erde.
Der Apostel Paulus warnt Christen vor einem nachlässigen Umgang mit ihrer Berufung, womit man die Gnade gefährden kann. In seinem zweiten Brief an die Gemeinde zu Korinth schrieb er: „Darum setzen wir auch unsre Ehre darein, ob wir daheim sind oder in der Fremde, daß wir ihm wohlgefallen. Denn wir müssen alle offenbar werden vor dem Richterstuhl Christi, damit jeder seinen Lohn empfange für das, was er getan hat bei Lebzeiten, es sei gut oder böse. Weil wir nun wissen, daß der Herr zu fürchten ist, suchen wir Menschen zu gewinnen.“
Wenn die Auferstehung der Gerechten die erste Auferstehung ist, was ist denn die zweite Auferstehung?
Die große Hoffnung für die ganze Menschheit
Johannes schrieb, daß Gott seinen Sohn Jesus Christus wieder zur Erde senden wird, um das Reich Gottes hier zu etablieren und tausend Jahre zu herrschen. Nach diesen tausend Jahren wird es eine zweite Auferstehung geben, die die Bibel das Gericht vor dem großen weißen Thron nennt.
Zurück zu Offenbarung 20, diesmal in Versen 11-12: „Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel, und es wurde keine Stätte für sie gefunden. Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken.“
Die Bibel offenbart klar eine zweite Auferstehung, zusätzlich zur Auferstehung der Gerechten bei der Rückkehr Jesu Christi zur Erde. Die zweite Auferstehung ist jedoch anders als die erste, denn bei der zweiten Auferstehung werden die Toten wieder zu physischem Leben erweckt.
Der Prophet Hesekiel erhielt eine Vision, in der es um diese Auferstehung ging. Hesekiel sah „ein weites Feld“, das „voller Totengebeine“ war (Hesekiel 37,1). Bei den Toten handelt es sich um „das ganze Haus Israel“ (Vers 11). Durch Hesekiel kündigt Gott sein Vorhaben an, die Toten Israels wieder leben zu lassen, damit sie ihn kennenlernen: „Siehe, ich will eure Gräber auftun und hole euch, mein Volk, aus euren Gräbern herauf und bringe euch ins Land Israels. Und ihr sollt erfahren, daß ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus euren Gräbern heraufhole“ (Verse 12-13).
In bildlicher Sprache beschreibt Gott die Auferstehung dieser längst verstorbenen Israeliten: „Und siehe, da rauschte es, als ich weissagte, und siehe, es regte sich, und die Gebeine rückten zusammen, Gebein zu Gebein. Und ich sah, und siehe, es wuchsen Sehnen und Fleisch darauf, und sie wurden mit Haut überzogen“ (Verse 7-8). Denen, die Gott wieder leben läßt, sagt er: „Und ich will meinen Odem in euch geben, daß ihr wieder leben sollt“ (Vers 14).
In Offenbarung 20, Vers 12 lesen wir, daß „Bücher aufgetan wurden“ und daß auch „das Buch des Lebens“ geöffnet wurde. Die geöffneten „Bücher“ sind die Heilige Schrift, die Bibel, Gottes Anleitung an die Menschen. Gott wird sich allen Völkern offenbaren, die ihn nie gekannt haben.
Hier geht es um eine erstaunliche Wahrheit, die die allermeisten Christen gar nicht kennen! Paulus lehrt, daß dort, wo es keine Kenntnis der Sünde gibt, die Sünde auch nicht zugerechnet wird (Römer 5,12-15). Jeder, der sündigt, leidet freilich unter den unmittelbaren Folgen der Sünde. Dazu gehört auch der „erste“ Tod. Trotzdem verurteilt Gott heute nicht die überwiegende Mehrheit der Menschen. Alle, die jemals gelebt haben, ohne eine Gelegenheit zum ewigen Leben gehabt zu haben, werden auferstehen und den wahren Gott kennenlernen dürfen. Dies ist die zweite Auferstehung.
Jesus warnte die religiösen Führer seiner Zeit, daß sie zeitgleich mit denen, die Gott in Sodom vernichtet hatte, auferstehen werden (Matthäus 11,20-24). Er sagte den Pharisäern, daß „die Leute von Ninive„ und die „Königin vom Süden“ aus der Zeit Salomos „mit diesem Geschlecht“ – der Generation der Pharisäer – wieder leben werden und „es verdammen werden“ (Matthäus 12,38-42). Alle diese Menschen werden zeitgleich bei der zweiten Auferstehung wieder zum Leben erweckt.
Dies bedeutet nicht, daß jeder eine „zweite Chance“ bekommt. Wer heute von Gott berufen ist, wird auch heute gerichtet. Diese zweite Auferstehung ist für all diejenigen vorgesehen, die in einer Welt, die von Satan beherrscht wurde, keine Heilsgelegenheit hatten.
Gottes Gericht
Was ist denn das endgültige Schicksal aller unverbesserlichen Unbußfertigen? In Offenbarung 20, Verse 13-15 lesen wir: „Und das Meer gab die Toten heraus, die darin waren, und der Tod und sein Reich gaben die Toten heraus, die darin waren; und sie wurden gerichtet, ein jeder nach seinen Werken. Und der Tod und sein Reich wurden geworfen in den feurigen Pfuhl. Das ist der zweite Tod: der feurige Pfuhl. Und wenn jemand nicht gefunden wurde geschrieben in dem Buch des Lebens, der wurde geworfen in den feurigen Pfuhl.“
Dieser „zweite Tod“ ist das endgültige Ende des Lebens, das Jesus meinte, als er sagte: „Und fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, doch die Seele nicht töten können; fürchtet euch aber viel mehr vor dem, der Leib und Seele verderben kann in der Hölle“ (Matthäus 10,28).
Daß Gott den ewigen Tod für die Bösen vorgesehen hat, weist auf die persönliche Verantwortung hin, die jeder trägt, wenn die Gnade Gottes ihm offenbart wird. Ein „Evangelium“, das den Gedanken propagiert, man müsse nur den Namen Jesus akzeptieren, weicht von dem wahren biblischen Evangelium ab, zu dem Reue [Umkehr] und das kommende Gericht Jesu gehören.
Die ermutigende Nachricht ist, daß Gott niemanden zum Versagen bzw. zum Verfehlen des Ziels beruft. Das wahre Christentum gründet sich auf eine Beziehung zu Gott, unserem himmlischen Vater. Wir sind seine Söhne und Töchter und werden schon jetzt gerichtet: „Denn die Zeit ist da, daß das Gericht anfängt an dem Hause Gottes“ (1. Petrus 4,17).
Dies sollte uns aber nicht ängstigen, denn wir haben direkten Zugang zum Thron Gottes und können um seine Hilfe bitten: „Darum laßt uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebräer 4,16).
Die heute von Gott Berufenen können das ewige Leben nur dadurch verlieren, daß sie Gottes Einladung zum Heil verwerfen und zu ihrer früheren Lebensweise zurückkehren: „Denn wenn sie durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus entflohen sind dem Unrat der Welt, werden aber wiederum in diesen verstrickt und von ihm überwunden, dann ist’s mit ihnen am Ende ärger geworden als vorher. Denn es wäre besser für sie gewesen, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, als daß sie ihn kennen und sich abkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist. An ihnen hat sich erwiesen die Wahrheit des Sprichworts: Der Hund frißt wieder, was er gespien hat; und: Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck“ (2. Petrus 2,20-22).
Christen schätzen die Gnade Gottes, die durch Jesus möglich ist! Wir sind dankbar, daß unsere Sünden vergeben sind und daß der heilige Geist uns zur Verfügung steht. Durch ihn entsteht die Gerechtigkeit Gottes in uns. Christen dürfen das Gericht Gottes als etwas Positives sehen, freuen wir uns doch auf die erste Auferstehung!
Das Evangelium verkündigen
An dieser Stelle man jemand die Frage stellen: „Wenn die Mehrheit der Menschen in der Zukunft doch noch eine Gelegenheit bekommt, das ewige Leben zu erhalten, warum soll sich die Kirche heute denn überhaupt um das Predigen des Evangeliums kümmern?“ Diese Frage zeugt möglicherweise von einer nach innen gerichteten Geisteshaltung. Unsere Welt leidet und braucht dringend positive Impulse. Unsere Botschaft ist positiv! Wie können wir sie nur für uns selbst behalten? Wer das wahre Evangelium Jesu Christi versteht, verspürt den brennenden Drang, es mit anderen Menschen zu teilen.
Christen laufen Gefahr, sich so stark auf die Sorgen des Lebens zu konzentrieren, daß sie die Größe des wunderbaren Heilsplans Gottes für alle Menschen aus den Augen verlieren. In diesem Sinne ermahnte der Apostel Petrus die ersten Christen: „So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen. Eins aber sei euch nicht verborgen, ihr Lieben, daß ein Tag vor dem Herrn wie tausend Jahre ist und tausend Jahre wie ein Tag. Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße finde“ (2. Petrus 3,7-9).
Kevin Carter, der zu Beginn dieses Artikels erwähnte Journalist, fotografierte viele andere Mißstände auf dieser Welt. Nach seinen eigenen Worten plagten ihn die lebendigen Erinnerungen „an Morden, Leichen und Zorn, an die Schmerzen verhungernder oder verwundeter Kinder sowie an schießfreudige Verrückte“ (Capture the Moment–The Pulitzer Prize Photographs, 2001, herausgegeben von Rubin und Eric Newton). Das Leiden, das Kevin Carter sah, überwältigte ihn. Im Alter von 33 Jahren beging er Selbstmord.
Es gibt Hoffnung für unsere kranke, sterbende Welt, in der die Medien oft schlechte Nachrichten zu melden haben. Die Mehrheit der Menschen, die den wahren Schöpfer nie gekannt hat, wird beim Gericht vor dem großen weißen Thron ihre Gelegenheit bekommen, Jesus Christus kennenzulernen und durch ihn das ewige Leben zu erhalten. Diese von nur wenigen Christen verstandene Wahrheit der Bibel ist die gute Nachricht für Milliarden lebender und bereits verstorbener Menschen!