Wie zuversichtlich sind Sie in Bezug auf Ihre christliche Berufung? Kommt Ihnen das Ziel manchmal fast unerreichbar vor? Zweifeln Sie niemals an Gottes Macht!
Von Paul Kieffer
Ist Gottes Vorhaben mit den Menschen ein unerklärlicher Widerspruch, ein unerfüllbarer Vorsatz? Bedenken Sie Gottes ausdrücklichen Willen bei der Erschaffung des Menschen: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ (1. Mose 1,26). Da hat sich Gott viel vorgenommen! Gott hat vollkommenen Charakter. Gott ist beständig. Er ist ein unwandelbarer Gott (Maleachi 3,6; Hebräer 13,8).
Gott verwirklicht seine Absichten und erfüllt seine Verheißungen – dessen können wir uns gewiss sein! Er ist zuverlässig, vertrauenswürdig und absolut treu. Auf Gott können wir zählen. Gott ist unwandelbar in seinem Wesen und in seinem Wollen. Gott lässt uns nicht im Stich. Ja, er ist unfehlbar!
Und wir Menschen? Wir sind fehlbare Wesen. Wir irren uns. Wir machen Fehler, wir sind manchmal unbeständig und wankelmütig. Gott sagt, wir alle sind „allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten“ (Römer 3,23). Gott ist Geist, aber wir sind Fleisch und allesamt den Schwächen und Unzulänglichkeiten des Fleisches unterworfen. Jesus selbst sprach von der Schwäche des menschlichen Fleisches (Matthäus 26,41).
Um den scheinbaren Widerspruch in Bezug auf Gottes Plan mit uns zu verstehen, darf die Erkenntnis nicht fehlen, dass unser menschliches Leben sozusagen eine Phase der Vorbereitung ist. Wir bereiten uns zurzeit auf dieser Erde auf das wirklich wahre Leben vor – das ewige Leben. Im jetzigen Leben sollen wir mit den uns von Gott gegebenen Kräften umgehen lernen.
So bemühen wir uns beispielsweise, unsere Worte im Zaum zu halten und unsere Zunge zu zügeln (Jakobus 3,1-10). Wir versuchen, die uns von Gott mitgegebenen Emotionen zu beherrschen. Gott sagt: „Ein Mann, der seinen Zorn nicht zurückhalten kann, ist wie eine offene Stadt ohne Mauern“ (Sprüche 25,28). Wir müssen darauf achten, unserem Nächsten keine Gewalt anzutun. Johannes der Täufer hat gesagt: „Tut niemandem Gewalt oder Unrecht“ (Lukas 3,14).
Mit den ihm vom Schöpfer verliehenen kreativen Fähigkeiten hat der Mensch auf den Gebieten Technik, Medizin und Naturwissenschaft Großartiges geleistet. Es ist das Feld der zwischenmenschlichen Beziehungen, auf dem wir unsere größten Schwierigkeiten haben. Aufgrund der Unzulänglichkeit, Unvollkommenheit und Fehlbarkeit einzelner Menschen erlebt die Menschheit alle ihre Probleme.
Doch Gott liebt diese unglückliche Welt trotz ihrer Probleme und trotz ihres allgemeinen Mangels an göttlicher Gesinnung. Der Apostel Johannes sagt uns: „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3,16). Gott nimmt sich seiner menschlichen Geschöpfe in großer Liebe an. Er hat sie alle, Männer wie Frauen, als Ebenbild seines Selbst geschaffen.
Die zukünftige Familie Gottes
Wenn wir auf die tragische Geschichte der Brutalität des Menschen gegenüber seinen Mitmenschen blicken, dann könnten wir zu der Schlussfolgerung neigen, für die Menschheit bestehe absolut keine Hoffnung. Doch Gott ist zuversichtlich in Bezug auf die Zukunft der Menschheit. Tatsächlich sind seine Hoffnung und Zuversicht wohl begründet. Gott weiß, dass viele – vielleicht sogar die überwiegende Mehrheit der Menschen – in die Familie Gottes hineingeboren werden.
Jesus Christus ist schließlich der Erstgeborene von vielen Brüdern (Römer 8,29). Jesus ist nicht umsonst gestorben! Sein Tod und seine Auferstehung waren die wichtigsten und bedeutungsvollsten Ereignisse bei der Erfüllung von Gottes Vorhaben für die Menschheit. Aufgrund dieser Ereignisse wird wohl der überwiegende Teil der Menschheit gerettet werden – aber „ein jeglicher in seiner Ordnung“ (1. Korinther 15,22-23).
Wie wurde Christus eigentlich von Gott auferweckt? Durch die gewaltige Kraft seines göttlichen Geistes – durch die Kraft des heiligen Geistes. Diese Kraft ist es auch, die jedem Christen zur Verfügung steht, indem er ihm nach der Taufe innewohnt. Kurz vor seiner Himmelfahrt verhieß Jesus seinen Jüngern: „Ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird“ (Apostelgeschichte 1,8).
Es ist auch diese Kraft, die alle, die sich von ihr führen lassen, zur Auferstehung bringen wird (Römer 8,11). Der Empfang des heiligen Geistes beim Händeauflegen nach der Taufe ist erst eine Art Vorauszahlung auf das ewige Leben. Christen sind „versiegelt worden mit dem heiligen Geist, der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unsres Erbes, zu unsrer Erlösung, dass wir sein Eigentum würden zum Lob seiner Herrlichkeit“ (Epheser 1,13-14).
Gott weiß, dass sein Vorhaben mit den Menschen alle Aussichten auf Erfolg hat – trotz der gegenwärtigen Unzulänglichkeit der Menschen. Schließlich wohnen Gott, der Vater, und Jesus Christus in uns mittels des heiligen Geistes: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Johannes 14,23; alle Hervorhebungen durch uns). Paulus war diese Tatsache bewusst: „Ich lebe, aber nicht mehr ich selbst, sondern Christus lebt in mir. Ich lebe also mein Leben in diesem irdischen Körper im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich geopfert hat“ (Galater 2,20; Gute Nachricht Bibel).
Jesus Christus, das Oberhaupt der Kirche Gottes, wird der „Urheber“ unseres Heils genannt. Er führt den Heilsplan seines Vaters in uns zur Vollendung. Gott und Christus haben an jedem einzelnen Menschen, der je auf Erden lebte und starb, ein ganz persönliches Interesse. Schließlich kennt Gott jeden Sperling, der zur Erde fällt. Muss dann nicht sein Interesse an seinen menschlichen Geschöpfen viel größer sein (Matthäus 10,29-31)?
Gott ist dabei, seine Familie, deren Angehörige zurzeit er selbst und Jesus sind, zu erweitern. Das ist die herrliche Wahrheit über den Plan Gottes mit den Menschen! Gott hat vor, seine menschlichen Kinder in Geistwesen zu verwandeln. Gott ist Geist (Johannes 4,24), und als vollwertige Angehörige seiner Familie werden auch wir eines Tages Geist sein (1. Korinther 15,50-53).
Diesbezüglich schrieb der Apostel Johannes: „Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2-3).
Der Kern des Christentums
Dieser wundervolle Plan Gottes – die Mehrung göttlicher Wesen durch Christus – ist der Kern des Christentums. Können wir uns überhaupt vorstellen, wie es sein würde, wenn wir genau wie Jesus Christus wären? Das übersteigt doch unsere Vorstellungskraft! Können wir uns mit unserem inneren Auge als ein Wesen aus Geist sehen? Können wir uns vorstellen, auch wir hätten die Kraft, die unserem älteren Bruder Jesu Christi innewohnt?
All dies ist für unsere menschliche Vorstellungskraft unvorstellbar, doch die Bibel lässt uns wenigstens wissen, wie Jesus in seinem jetzigen verherrlichten Zustand aussieht. Die Beschreibung finden wir in Offenbarung 1, Verse 13-14: „Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen.“
Gottes Plan dient also einem bestimmten Zweck. Die Durchführung dieses Planes liegt in der Hand Jesu Christi. Der Apostel Paulus schrieb: „Gott hat uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist“ (Epheser 1,9-10). Und wenn dieses Werk Christi vollendet ist, wird das ganze Universum zentral von Gott regiert.
Gottes Plan sieht sogar vor, dass der Tod schließlich aus dem Universum verschwinden wird. Paulus erläutert das in seinem ersten Brief an die Gemeinde zu Korinth so: „Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden. Ein jeder aber in seiner Ordnung: als Erstling Christus; danach, wenn er kommen wird, die, die Christus angehören; danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße legt. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod . . . Wenn aber alles ihm untertan sein wird, dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem“ (1. Korinther 15,22-27. 29).
Welch herrlicher Plan! Was für eine großartige Bestimmung hat Gott für die Menschen vorgesehen! Worte reichen nicht aus, um die Herrlichkeit hinreichend zu beschreiben, die alle künftigen Glieder der Familie des lebendigen Gottes erwartet!Wir Menschen sollen buchstäblich hineingeboren werden in die heilige Familie des Schöpfers, der das ganze weite Universum geschaffen hat. Gott ist eine Familie von Unsterblichen, von allmächtigen Gottwesen. Gott erweitert den Kreis seiner Familie. Er will Sie und mich in seine Familie aufnehmen! Der Apostel Petrus erklärte: Gott „hat Geduld mit euch, weil er nicht will, dass einige zugrunde gehen. Er möchte, dass alle Gelegenheit finden, von ihrem falschen Weg umzukehren“ (2. Petrus 3,9; Gute Nachricht Bibel).
Das große Ziel
Wer den Willen Gottes und den Sinn seines Heilsplanes wirklich versteht, der hat die Hoffnung, dass er auferstehen und in ein Mitglied der Familie Gottes verwandelt wird, um ewig als mächtiges Geistwesen an der Seite Christi zu leben. Wer das erkennt, wird danach streben wollen, Angehöriger der Familie Gottes zu werden.
Für jeden Christen ist es daher unerlässlich, den Blick stets fest auf dieses transzendentale Ziel gerichtet zu halten. In diesem Sinne ermahnt uns Christus: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit“ (Matthäus 6,33). Dies sollte das erste und wichtigste Ziel aller Christen sein. Die Hoffnung auf das Reich Gottes und auf das ewige Leben in der Familie Gottes muss in unserem Leben das Wichtigste sein. Es gibt nichts, das vordringlicher wäre! Alles andere im Leben sollte hinter diesem höchsten Ziel zurückstehen.
Keine philosophische Idee, keine esoterische Doktrin, keine Glaubenslehre, keine Ideologie oder politische Anschauung kann wichtiger sein als der Plan Gottes, der den Menschen dazu bestimmt, in seine Familie hineingeboren zu werden. Es gibt kein erstrebenswerteres, lohnenderes Ziel. Jeder, der das Vorrecht genießt, Gottes großen Plan verstehen zu dürfen, hält eine „kostbare Perle“ in seinen Händen. Er sollte sie festhalten und nicht verlieren!
Lehre und Verständnis im rechten Licht
Bei der Taufe wird der Christ zu Gott und Christus bekehrt. Dadurch tritt er in eine persönliche Beziehung zu seinem Schöpfer. Diese Beziehung ist der Anker in jedem echten Christenleben.
Im Gegensatz dazu lebt die persönliche Beziehung zu Gott nicht durch einige esoterische Lehren oder prophetische Wahrheiten. Wir sollen unseren Glauben bzw. unsere Hoffnung nicht auf auswendig gelernte theologische Lehrformeln stützen. Wir glauben nicht an eine theologische Lehre als Eckstein für unseren Wandel mit Gott, sondern an Christus. Wir werden durch den Glauben an Christus erlöst – nicht durch den Glauben an diese oder jene Lehrmeinung, mit der wir dann Andersgläubige sozusagen übertrumpfen können.
Dies bedeutet aber nicht, dass es unwichtig wäre, die wahren Lehren der Bibel recht zu verstehen. Natürlich wird der bekehrte Verstand durch den Geist Gottes zur Erkenntnis seines Willens und der Wahrheit hingeführt, genauso wie es bei der Einsicht über die Notwendigkeit der Umkehr und Taufe der Fall war. Aber ich habe schon so manchen gesehen, der sich derart in Diskussionen und Streitgespräche über die Auslegung schwer verständlicher Bibelverse hineinsteigerte, dass man hätte meinen können, es sei der Sinn seines Lebens, darüber zu debattieren und andere von der Richtigkeit der eigenen Sichtweise zu überzeugen!
Wir dürfen den wundervollen, majestätischen Sinn der menschlichen Bestimmung – das Ziel, in die Gottfamilie hineingeboren zu werden – nie aus den Augen verlieren.
Paulus sagte: „Denn Christus ist mein Leben“ (Philipper 1,21). Jesus Christus war der Mittelpunkt seines Lebens und Wirkens. Und das war für Paulus weitaus wichtiger als die Argumente religiöser Eiferer, die jede sich nur bietende Möglichkeit nutzen, um endlose Diskussionen über alle nur denkbaren theologischen Streitfragen zu führen.
In diesem Sinne wies Paulus seinen Kollegen Titus an: „Von törichten Fragen aber, von Geschlechtsregistern, von Zank und Streit über das Gesetz halte dich fern; denn sie sind unnütz und nichtig“ (Titus 3,9). Eine lebendige Beziehung zu Gott kann nicht auf der Basis strittiger theologischer Meinungen entstehen bzw. genährt werden. Ein Christ verankert sein Leben im Glauben an Christus und Gott, den Vater.
Paulus und die anderen Apostel sowie die Christen der ersten Generation sahen in ihrer Beziehung zu Gott den eigentlichen Sinn ihres Lebens. Sie waren unbelastet von den bedeutungslosen Regeln und Vorschriften sektiererischer Glaubenssätze. Doch vor Gott waren sie nicht ohne Gesetz (1. Korinther 9,21).
Die Lehren der Apostel überzeugten die ersten Christen von der Notwendigkeit einer bestimmten Lebensführung, der Lebensweise der Liebe. Die Liebe, so sagt Paulus, ist die Erfüllung des Gesetzes (Römer 13,8). Glaube zusammen mit Gehorsam ist die Grundlage dieser christlichen Lebensweise.
Paulus verknüpfte das Wort Gottes mit unserem Wandel, nicht mit unserem Geschick bei theologischen Streitgesprächen: „Denn alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, dass der Mensch Gottes vollkommen sei, zu allem guten Werk geschickt“ (2. Timotheus 3,16-17).
Unser Verständnis biblischer Wahrheiten vertieft sich im Verlaufe unseres Reife- und Lernprozesses, den wir mit Hilfe des heiligen Geistes erleben. Nach und nach werden wir „in alle Wahrheit“ geleitet (Johannes 16,13), die, wie Paulus an Timotheus schrieb, auch mit unserer „Erziehung in der Gerechtigkeit“ zu tun hat.
Durch diesen Prozess werden wir immer näher an das Ziel unseres christlichen Lebens geführt: In allen Dingen zu denken und zu handeln, wie Gott es tut. Jesus Christus ist gestern, heute und in Ewigkeit derselbe (Hebräer 13,8). Gott ändert sich nicht (Maleachi 3,6).
Sein Charakter ist unwandelbar, seine Absichten und Ziele bleiben stets unverändert. Gott ist zuverlässig, beständig und für alle, die ihn suchen und brauchen, immer da. Auf Gott und seinen Sohn ist absolut Verlass.
Wie eingangs dargelegt, sind wir Menschen anders. In unserem natürlichen Zustand, ohne den Beistand des Geistes Gottes, neigen wir alle zu Unstetigkeit und Sinneswandel. Doch dank der Kraft Gottes, die uns mittels des heiligen Geistes verliehen wird, können wir uns ändern. Deshalb ist Gott so positiv in Bezug auf unsere Entwicklung und das Erreichen des Ziels, das er für uns vorgesehen hat.
Ein solides Fundament
In einem Abschnitt, den Paulus an die Heidenchristen in Ephesus schrieb, verglich er die Kirche Gottes mit der Errichtung eines Tempels: „So seid ihr nun nicht mehr Gäste und Fremdlinge, sondern Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen, erbaut auf den Grund der Apostel und Propheten, da Jesus Christus der Eckstein ist, auf welchem der ganze Bau ineinander gefügt wächst zu einem heiligen Tempel in dem Herrn“ (Epheser 2,19-21).
Aus den Worten des Apostels geht hervor, dass dieser Bau erfolgreich zu Ende geführt wird, sofern wir auf Jesus Christus als den Eckstein setzen! An die Korinther schrieb Paulus Folgendes: „Das Fundament, das bei euch gelegt wurde, ist Jesus Christus. Niemand kann ein anderes oder gar besseres Fundament legen“ (1. Korinther 3,11; „Hoffnung für alle“-Übersetzung). Paulus brüstete sich nicht vor den Menschen. Er maß sich selbst keine Wichtigkeit zu. Er sah sich als Dienender – als Diener Christi.
Paulus lenkte die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer nicht auf sich selber, sondern auf Christus, als er sagte: „Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist [das Oberhaupt], wir aber eure Knechte um Jesu willen“ (2. Korinther 4,5). Und: „Folgt meinem Beispiel wie ich dem Beispiel Christi!“ (1. Korinther 11,1).
Wer sein Leben in Jesus Christus verankert, wird das große Ziel erreichen! Jesus steht uns dabei zur Seite: „Lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns ständig umstrickt, und lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist, und aufsehen zu Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens“ (Hebräer 12,1-2).
Unser Glaube, unsere Zuversicht und Hoffnung sind auf Christus gerichtet. In ihm sehen wir das wahre Haupt der Gemeinde Gottes. Wir werden durch das Wissen getröstet, dass Jesus uns die größte Liebe erwies: „Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Johannes 15,13). Wir wissen, dass Jesus auch uns bis zum Schluss lieben wird: „Wie er die Seinen geliebt hatte, die in der Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende“ (Johannes 13,1).
Diese aufopferungsvolle und beständige Liebe wird auch uns zuteil, und zwar durch den heiligen Geist: „Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Römer 5,5). Diese Liebe ist unwandelbar und verbindet uns mit unserem Fundament, unserem Hohepriester Jesus Christus. Nichts kann diese Liebe erschüttern! Paulus schrieb: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?“ (Römer 8,35).
Diese Erkenntnis ist auch Teil der Motivation, die uns dazu bewegt, das Evangelium vom kommenden Reich Gottes zu predigen. In dessen Mittelpunkt steht der kommende König dieses Reiches, der heute schon unser König ist. So predigen wir Jesu Kreuzigung, Grablegung und Auferstehung, wie auch Paulus es tat (1. Korinther 15,1-8). Wir predigen ihn als das Oberhaupt der Kirche (Kolosser 1,17-19; Epheser 1,22-23).
Wir predigen ihn als den „Anfänger unseres Heils“ (Hebräer 2,10); als unseren Hohepriester im Himmel (Hebräer 9,11); als unseren Retter (Titus 1,4). Wir predigen den Christus der Bibel: den männlichen, energiegeladenen, machtvollen, dynamischen Christus. Wir predigen Christus als den Heiler, Vergeber und Tröster. Wir predigen ihn als den bei der Schöpfung Tätigen – als das „Wort“, d. h. den „Sprecher“ der Familie Gottes, der bei der Schöpfung sprach: „Es werde Licht“ (siehe 1. Mose 1,3; Johannes 1,1-3; Kolosser 1,13-16; Hebräer 1,2).
Wir predigen Christus als den Erlöser, das Lamm Gottes, das unsere und die Sünden der Welt trägt (Johannes 1,29; 3,16). Und wir predigen Christus als den König der Könige und Herrn der Herren, der bald kommen und alle menschlichen Reiche ablösen wird (Offenbarung 19,16).
Jesus Christus ist das Herzstück des Evangeliums vom Reich Gottes. Paulus sprach von dem „Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“. Und er fuhr fort: „Den verkündigen wir und ermahnen alle Menschen und lehren alle Menschen in aller Weisheit, damit wir einen jeden Menschen in Christus vollkommen machen. Dafür mühe ich mich auch ab und ringe in der Kraft dessen, der in mir kräftig wirkt“ (Kolosser 1,28-29).
Siegessicher nach vorn blicken
Paulus berief sich auf die Kraft Jesu Christi, die ihm durch den heiligen Geist zur Verfügung stand. In seinem ersten Brief an die Gemeinde zu Korinth verglich Paulus das christliche Leben mit einem Rennen – einem sportlichen Wettkampf (1. Korinther 9,24-26). An der Ziellinie wartet ein herrliches Geschenk auf uns. Dazu Jakobus, der Bruder Jesu Christi: „Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem er bewährt ist, wird er die Krone des Lebens empfangen, die Gott verheißen hat denen, die ihn lieb haben“ (Jakobus 1,12).
Die Krone, die Gott uns verheißt, ist nicht vergänglich wie die Siegeskränze aus Tannenzweigen oder Lorbeeren, die bei den Panhellenischen Spielen in Korinth vergeben wurden. Unsere Krone ist unvergänglich: „So werdet ihr, wenn erscheinen wird der Erzhirte, die unvergängliche Krone der Herrlichkeit empfangen“ (1. Petrus 5,4)
Der Siegeskranz am Ende der christlichen Laufbahn ist die Krone des ewigen Lebens. Der Apostel Johannes betonte in diesem Sinne Gottes Vorhaben mit uns: „Und das ist die Verheißung, die er uns verheißen hat: das ewige Leben“ (1. Johannes 2,25).
Denen, die sich in diesem christlichen Rennen behaupten, ist eine inspirierende Verwandlung verheißen. Die Verwandlung findet bei der Rückkehr Jesu Christi zur Erde statt. Paulus beschreibt diesen wunderbaren Augenblick:
„Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden. Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit . . . dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht: Der Tod ist verschlungen vom Sieg“ (1. Korinther 15,51-54).
Gott verheißt „ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben“ (Römer 2,7). Das christliche Leben ist gewiss kein einfaches, aber der „Siegespreis“, der am Ende des Lebens auf uns wartet, ist von unschätzbarem Wert.
Mit der Auferstehung zum ewigen Leben schafft Gott eine Familie, in der seine Kinder als Diener das Wohlergehen aller Menschen als oberste Priorität haben werden. Gottes Charakter gründet sich auf Liebe (1. Johannes 4,8. 16). Der liebevolle Charakter Gottes wird sich in allen seinen Kindern widerspiegeln.
Die Umsetzung dieser Liebe Gottes wird die wunderbare Welt von morgen ermöglichen. Deshalb schafft Gott heute schon seine eigene göttliche Natur in seinen Kindern: „Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt“ (2. Petrus 1,2-4).
Gott will sein Vorhaben mit uns verwirklichen. Es ist kein unmöglicher Auftrag, sondern einer, den er selbst zu Ende führen wird. Davon war der Apostel Paulus überzeugt: „Ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird’s auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu“ (Philipper 1,6).