3. Glaubenssatz
Satan der Teufel
„Wir glauben, dass Satan ein Geistwesen und der Widersacher Gottes und der Kinder Gottes ist. Satan wurde die Herrschaft über die Erde für eine festgelegte Zeitspanne übertragen. Satan hat die Menschheit zur Verwerfung Gottes und seines Gesetzes verführt. Er herrscht durch Verführung mit Hilfe einer Schar Dämonen bzw. rebellischer Engel, die Geistwesen sind und Satan in seiner Rebellion folgten“ (Matthäus 4,1-11; Lukas 8,12; 2. Timotheus 2,26; Johannes 12,31; 16,11; Offenbarung 12,4. 9; 20,1-3. 7. 10; 3. Mose 16,21-22; 2. Korinther 4,4; 11,14; Epheser 2,2).
Satan ist der Widersacher Gottes, was durch die Bedeutung seines Namens in Hebräisch und Griechisch bezeugt wird. Er widersteht Gott bei jeder Gelegenheit. Er verachtet den Plan Gottes, und zwar besonders deshalb, weil Gott mit den Menschen arbeitet und sie zu Angehörigen seiner Familie machen will.
Auch aus diesem Grund hasst Satan die Menschen. Er ist der Verführer und Ankläger der Gläubigen (Offenbarung 12,9-10). Er ist ein Mörder und ein Lügner und somit der Urheber der Lüge (Johannes 8,44). Er wird als brüllender Löwe beschrieben, der auf der Suche nach denen ist, die er verschlingen kann (1. Petrus 5,8).
Satan ist kein gewöhnlicher Gegner. Er ist ein extrem einfallsreicher und kühner Feind. Sein übergeordnetes Ziel ist es, die Errettung der Menschen zu verhindern, indem er sie verführt, in die Irre leitet und sie durch die Sünde zur Abkehr von Gott bringt (Epheser 6,11-18; 2. Korinther 2,11; Lukas 8,12).
Satan darf nur innerhalb der Grenzen agieren, die Gott ihm setzt (Hiob 1,12; 2,6). Die Geschichte Hiobs veranschaulicht Satans anklägerische Haltung und beschreibt ihn als buchstäbliches Wesen mit einer eigenen Persönlichkeit. In dem Bemühen, Jesus Christus zu versuchen, trat der Teufel gegenüber Jesus in Wesensgestalt auf (Matthäus 4,1-11).
Seine Herrschaft als der Gott dieser Welt wird bei der siebten bzw. letzten Posaune, die Jesu Wiederkehr ankündigt, beendet (1. Korinther 15,52; 1. Thessalonicher 4,16; Offenbarung 11,15). Danach wird er zum Schluss des Millenniums für eine kurze Zeit ein letztes Mal wirken (Offenbarung 20,3).
Genauso wie Satans Handlungen durch den Willen Gottes eingeschränkt sind, bestimmt Gott auch die Dauer seines Wirkens. Derzeit ist er „der Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4,4; Johannes 12,31). Während der tausendjährigen Herrschaft des Messias wird er abgesetzt bzw. festgesetzt sein. Zum Schluss der eintausend Jahre wird er eine kurze Zeit freigelassen (Offenbarung 20,1-3. 7-8). Satan wird nicht aufhören zu existieren, doch der Messias wird ihm, „der Gewalt über den Tod hatte, nämlich dem Teufel“, die Macht nehmen (Hebräer 2,14).
Satan wurde als Engel für ein hohes Amt mit großer Autorität geschaffen (Hesekiel 28,14. 16). In Jesaja 14, Vers 12 wird er „schöner Morgenstern“ (Lutherbibel) bzw. „Glanzstern“ genannt. In der lateinischen Übersetzung dieses Verses erhält Satan seinen sprichwörtlichen Namen Luzifer. Satan wird auch „ein glänzender, schirmender Cherub“ genannt (Hesekiel 28,14). Er wird andeutungsweise als dem Erzengel Michael zumindest gleichrangig dargestellt (Judas 1,9).
Er wurde vollkommen und ohne Tadel geschaffen, doch er wählte später den Weg der Sünde bzw. der Rebellion (Hesekiel 28,12. 15. 17). Ein Drittel der Engel folgte ihm bei seinem Aufstand gegen Gott, wovon Jesus Christus Zeuge war (Offenbarung 12,4; Lukas 10,18). Luzifer und die Engel (Dämonen), die sich ihm anschlossen, versuchten Gott zu stürzen. Sie wurden jedoch geschlagen und hinabgestoßen (Jesaja 14,12-15; 2. Petrus 2,4). Das Merkmal vom Reich Satans ist nicht Licht, sondern Finsternis (Lukas 22,53; Epheser 6,12; Kolosser 1,13).
Unter gewissen Umständen können Satan und seine Dämonen von Menschen und sogar Tieren Besitz ergreifen (Matthäus 8,28-33; 9,32-34). Satan ergriff selbst von Judas, dem Verräter Jesu Christi, Besitz (Lukas 22,3). Christi Autorität ist größer als die Satans. Christus trieb Dämonen aus und verlieh anderen die Autorität, dasselbe zu tun (Markus 16,17).
In der Bibel gibt es verschiedene Namen und Beschreibungen Satans, die auf seine bösen Eigenschaften, sein verwerfliches Verhalten und seine Taten hinweisen. Darunter sind Namen wie: Teufel, Apollyon, Abaddon, Belial, Beelzebul, der große Drache und der Mächtige, der in der Luft herrscht.
4. Glaubenssatz
Die Menschheit
„Wir glauben, dass die Menschen nach dem Bilde Gottes mit dem Potenzial geschaffen wurden, Kinder Gottes zu werden, der göttlichen Natur teilhaftig. Gott formte den Menschen in fleischlicher Gestalt aus materieller Substanz. Die Menschheit lebt durch den Odem des Lebens, ist sterblich, der Verwesung und Vergänglichkeit unterworfen, ohne ewiges Leben – außer wenn dieses als Geschenk Gottes zu seinen Bedingungen, wie in der Bibel beschrieben, gegeben wird.
Wir glauben, dass Gott Adam und Eva vor die freie Wahl gestellt hat: entweder ewiges Leben durch Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes oder Tod durch Sünde. Adam und Eva gaben der Versuchung nach und waren Gott ungehorsam. So kam die Sünde in die Welt, und durch die Sünde der Tod. Da alle Menschen gesündigt haben, herrscht der Tod jetzt über die Menschheit“ (1. Mose 1,26; 2. Petrus 1,4; Hebräer 9,27; 1. Korinther 15,22; Römer 5,12; 6,23).
Das erste Kapitel der Heiligen Schrift offenbart, dass Gott Mann und Frau nach seinem Bild schuf (1. Mose 1,26-27). Der Schöpfer gab der Menschheit ein wahrhaft erstaunliches Potenzial. Die Menschen sind dazu bestimmt, Kinder in der Familie Gottes zu werden (1. Johannes 3,1-2; 2. Petrus 1,4; 2. Korinther 6,18).
Der Charakter des allmächtigen Gottes ist vollkommen. Er ist von sich aus gut und kann nicht sündigen. Selbst Gott, der allmächtig ist, schafft nicht vollkommenen Charakter in den Menschen, indem er dieses Resultat durch seinen Willen hervorbringt. Die Entwicklung von Charakter erfordert die bewusst getroffene Entscheidung eines Menschen, der aus moralischer Freiheit handelt. So trägt er die Verantwortung für eine Lebensführung, die auf der Erkenntnis dessen beruht, was moralisch richtig oder falsch ist. Das beinhaltet auch die Entscheidung, das Richtige zu wählen und zu tun und das Falsche abzulehnen.
Bei ihrer Erschaffung erhielten unsere Ureltern Adam und Eva ein zeitlich befristetes Leben – eine materielle Existenz. „Da machte Gott der Herr den Menschen aus Erde vom Acker und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen“ (1. Mose 2,7).
Das hebräische Wort nephesch, das in diesem Vers mit „Wesen“ übersetzt wird, kommt im ersten Kapitel von 1. Mose 1 viermal vor. Es wird auch in Verbindung mit Tieren verwendet (1. Mose 1,20. 21. 24. 30) und wird in 4. Mose 6, Vers 6 mit „keinem Toten“ übersetzt. Dem ersten Mann wurde später gesagt: „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden“ (1. Mose 3,19).
Das biblische Buch Prediger enthält die Aufforderung: „Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu; denn bei den Toten, zu denen du fährst, gibt es weder Tun noch Denken, weder Erkenntnis noch Weisheit“ (Prediger 9,10).
Die Menschen sind sterblich, dem Verfall und der Verwesung unterworfen. Sie besitzen keine Unsterblichkeit in der Gestalt einer „Seele“ und haben kein ewiges Leben. Ein biblisches Gebet besagt: „Was nützt dir mein Blut, wenn ich zur Grube fahre? Wird dir auch der Staub danken und deine Treue verkündigen?“ (Psalm 30,10).
Gott will jedem Menschen das Geschenk des ewigen Lebens als Angehöriger seiner Familie geben. Aber das ewige Leben kann man sich nicht verdienen. Gott wird jedoch dieses kostbare Geschenk keinem geben, der es ablehnt, sich ihm zu ergeben und sein Gesetz zu halten (1. Korinther 6,9-10).
In der Bibel wird das ewige Leben in der Familie Gottes das Heil genannt. Durch seine göttlich inspirierten Schriften offenbart Gott uns, dass das Heil nicht automatisch jedem Menschen erteilt wird. Stattdessen wird Gott diesen Segen nur denen erteilen, die ihre Bereitschaft zum Gehorsam bewiesen haben (Offenbarung 21,7-8).
Gott handelt nicht aus Zwang, wenn er die Menschheit ewig als seine Kinder bewahren und uns das Leben im geistlichen Bereich genießen lassen will. Gott handelt aus Liebe, denn Gott ist die Liebe (1. Johannes 4,8).
Aus seiner uneigennützigen Fürsorge für uns hat er einen Plan bestimmt, nach dem wir das Heil erlangen können. Das Heil ist der größte Segen, den unser liebevoller Schöpfer erteilen kann (Lukas 12,32).
Als Gott die ersten Menschen Adam und Eva erschuf, eröffnete er ihnen den Zugang zum Baum des Lebens, der das ewige Leben versinnbildlichte (1. Mose 2,9; 3,22). Er sagte ihnen, dass sie sich der Frucht des Baums der Erkenntnis von Gut und Böse enthalten sollten. Dieser Baum versinnbildlichte die Entscheidung des Menschen, richtig und falsch selbst zu bestimmen, ohne dabei die Vorgaben des Schöpfers zu berücksichtigen bzw. zu akzeptieren.
Er wies sie an, seinen offenbarten Anweisungen nicht zuwiderzuhandeln, also nicht zu sündigen (1. Mose 2,9. 16-17). Die Sünde führt zum Tode (Vers 17; Hesekiel 18,4. 20; Römer 6,23). Jede Sünde fügt dem Charakter des Sünders Schaden zu. Die Sünde schadet dem Sünder selbst und der Gesellschaft im Allgemeinen.
Adam und Eva hatten moralische Entscheidungsfreiheit. Von Satan beeinflusst, verstießen sie gegen Gottes klares Gebot (1. Mose 3,1-6). So begannen die ersten Menschen eine Lebensführung, die dem Willen ihres liebevollen Schöpfers widersprach. Seither entscheiden die Menschen nach ihren eigenen Vorstellungen darüber, was ihnen gut erscheint.
Der Mensch selbst, nicht Gott, will über Gut und Böse bestimmen bzw. entscheiden, was richtig und was falsch ist. Dabei mag er zwar an Gott glauben und ihn sogar nach seinem Verständnis verehren, er ist jedoch widerwillig, Gottes Offenbarung vollständig anzunehmen. Deshalb ist der Mensch Gott nicht wirklich untertan. Das Ergebnis sind Flüche, die die Menschheit seit Langem plagen. Dazu gehören u. a. die Zerstörung der Umwelt durch Raubbau, falsche landwirtschaftliche Praktiken und auch Kriege, die weite Landstriche für den Anbau landwirtschaftlicher Produkte unbrauchbar gemacht haben.
Mit ihrer Entscheidung im Garten Eden ernteten Adam und Eva die Todesstrafe, vor der Gott sie im Voraus gewarnt hatte. Außer dem Sohn Gottes, Jesus Christus, hat kein Mensch ein sündenloses Leben geführt (Prediger 7,20; Hebräer 4,15).
Trotz der Sündhaftigkeit des Menschen ist Gottes großer Plan für die Menschheit nicht vereitelt worden. In seiner allwissenden Weisheit hat Gott die Möglichkeit vorgesehen, dass die Menschen mit ihm versöhnt werden können (Johannes 3,16-17). Nach wie vor können Menschen den göttlichen Charakter entwickeln, der eine Voraussetzung für den Erhalt des kostbarsten Geschenks Gottes ist – ewiges Leben für die, die ihm treu sind (1. Korinther 15,22; Galater 2,20). Ohne die Rettung, die Gott verspricht, bleibt den Menschen nur der Tod, denn alle haben gesündigt (Römer 3,23).