14. Glaubenssatz
Militärdienst und Krieg
„Wir glauben, dass es Christen durch die Gebote Gottes verboten ist, menschliches Leben direkt oder indirekt zu nehmen, und dass das Tragen von Waffen diesem Glaubensgrundsatz zuwiderläuft. Daher glauben wir, dass Christen nicht freiwillig Wehrdienst leisten sollen. Wenn sie unfreiwillig verpflichtet werden, sollen sie den Dienst mit der Waffe aus Gewissensgründen verweigern oder sich soweit wie möglich weigern, unter militärische Autorität zu kommen“ (2. Mose 20,13; Matthäus 5,21-22; 1. Korinther 7,21-23; Apostelgeschichte 5,29).
Die Lebensweise Gottes ist der Weg der Liebe, Opferbereitschaft und des Teilens (Römer 12,1. 10). Die Lehre Gottes für den Menschen in Bezug darauf, jemandem das Leben zu nehmen, wird im sechsten Gebot zusammengefasst, in dem es heißt: „Du sollst nicht töten“ (2. Mose 20,13). Christus betonte ein wichtiges Prinzip, als er sagte: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matthäus 22,39). Der Apostel Paulus sagte: „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses“ (Römer 13,10).
Jesus sagte: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft“ (Johannes 18,36; Elberfelder Bibel). Das geistliche Israel Gottes setzt sich nicht mehr allein aus den zwölf Stämmen Israels zusammen. Menschen aus allen Nationen sind in das geistliche Israel eingepfropft worden (Römer 9,1-8) und sind jetzt Teil des geistlichen Leibes Christi (Römer 2,25-29). Als Christen sind sie aus der Finsternis bzw. der Macht Satans herausgekommen, zur Macht des Reiches Gottes hin (Apostelgeschichte 26,18; Kolosser 1,11-13).
„Unser Bürgerrecht . . . ist im Himmel“ (Philipper 3,20). Wir sollen die Handlungsweise Jesu nachahmen (1. Petrus 4,1. 13-16). Als er geschmäht wurde, reagierte Christus nicht in der gleichen Weise, noch drohte er, als er litt. Er musste leiden, weil er Gutes tat, und er ertrug sein Leiden mit Geduld, weil er Gott gefallen wollte (1. Petrus 2,19-24).
Jesus lehrte, dass der Zorn auf einen Bruder zur Sünde führen kann (Matthäus 5,21-22). Wir sollen unsere Feinde lieben und denen Gutes tun, die uns hassen (Verse 43-44). Wir sollen uns nicht rächen, denn in Römer 12, Vers 19 lesen wir: „Gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.“
Als Christen findet unsere Kriegsführung im geistlichen Bereich statt (Epheser 6,10-20). Außerdem „kämpfen wir doch nicht auf fleischliche Weise“ (2. Korinther 10,3), sondern wir kämpfen „mit Mächtigen und Gewaltigen, nämlich mit den Herren der Welt, die in dieser Finsternis herrschen, mit den bösen Geistern unter dem Himmel“ (Epheser 6,12).
Christen sind dazu berufen, in ihrem täglichen Leben „gute Streiter Jesu Christi“ zu sein (2. Timotheus 2,3-4). Aufgrund dieser Berufung kann ein Christ zwischen den Gesetzen Gottes und denen der Menschen in Konflikte geraten. In solchen Fällen muss der Christ den Gesetzen Gottes den Vorrang geben (Apostelgeschichte 5,29; 1. Petrus 2,13-14).
In den meisten Ländern hat das Militär seine eigenen Regeln und Vorschriften. Wer Militärdienst leistet, kann daher nicht frei entscheiden, was er tun und lassen wird. Deshalb ist es ratsam, eine solche Situation zu vermeiden.
Wer Militärdienst leistet, ist der Autorität des Militärs unterstellt und kann aufgefordert werden, menschliches Leben auszulöschen. In 1. Korinther 7, Vers 23 ermahnt uns der Apostel Paulus: „Werdet nicht Sklaven von Menschen!“ (Elberfelder Bibel).
Aus diesem Grund unterstützt die Vereinte Kirche Gottes das Bemühen ihrer Mitglieder, den Wehrdienst zu verweigern.
15. Glaubenssatz
Die Verheißungen an Abraham
„Wir glauben an Gottes ewige Gerechtigkeit. Sie zeigt sich in der Treue Gottes bei der Erfüllung all seiner Verheißungen an Abraham, den Vater der Gläubigen. Wie versprochen, vermehrte Gott Abrahams direkte Nachkommenschaft, sodass er heute buchstäblich der „Vater“ vieler Völker ist. Wir glauben, dass Gott, wie zugesagt, Abrahams direkte Nachkommen Isaak und Jakob, dessen Namen Gott später in Israel änderte, materiell segnete.
Wir glauben, dass Gott durch Abrahams Nachkommen, Jesus Christus, der gesamten Menschheit, ungeachtet ihrer physischen Herkunft, sein Heil anbietet. Das Heil ist daher kein Geburtsrecht. Es ist frei verfügbar für alle, die Gott beruft. Damit sind auch jene als Nachkommen Abrahams zu betrachten, die des Glaubens sind und somit Erben gemäß den Verheißungen.
Wir glauben, dass Gott die an Abraham und seine Kinder gemachten materiellen Verheißungen erfüllt hat und weiterhin erfüllt und dass er die geistlichen Verheißungen durch Jesus Christus erfüllt. Wir glauben, dass dieses Wissen zum Verständnis der Botschaft der Propheten und ihren Bezug zu der Welt, in der wir leben, entscheidend ist“ (Psalm 111,1-10; Römer 4,16; 9,7-8; Galater 3,16; 1. Mose 32,28).
Gottes Verheißungen an Abraham haben eine materielle und eine geistliche Komponente. Die materielle Komponente hat mit der nationalen Größe seiner Nachkommen zu tun: „Ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen“ (1. Mose 12,2). Gottes Verheißung schloss Landbesitz und andere materielle Segnungen mit ein (1. Mose 12,7; 13,14-17; 15,18).
Gottes materielle Verheißungen wurden an die Nachkommen Abrahams weitergegeben. Zunächst gingen sie an Isaak (1. Mose 26,1-4). Danach erhielt Jakob diese Verheißungen (1. Mose 28,3-4. 13-14). Nach ihm folgten Josef und danach seine beiden Söhne Ephraim und Manasse (1. Mose 48,15-19). Die Versklavung Israels zögerte jedoch die Erfüllung dieser materiellen Verheißungen hinaus.
Bevor Abrahams frühe Nachkommen das Land der Verheißung besitzen konnten, wurden sie in Ägypten versklavt (2. Mose 1,7-11). Israel stöhnte aufgrund seiner Knechtschaft, und Gott hörte das Klagen. In seiner Treue gedachte Gott seiner Verheißung an Abraham, Isaak und Jakob und befreite ihre Nachkommen, damit sie zu einem großen Volk werden konnten (2. Mose 2,23-25; 6,7-8; 13,5; 5. Mose 9,4-6).
Als Nächstes finden wir die Verheißung materieller Segnungen an Israel, wobei diese Segnungen von Israels Gehorsam und Bundestreue abhingen. Für den Fall, dass die Israeliten ihre Bundesverpflichtungen gegenüber Gott nicht erfüllten, waren Flüche statt Segnungen vorgesehen (2. Mose 19,5-6; 3. Mose 26,3-39; 5. Mose 28,1-68).
Wegen seiner Sünden wurden Israel die Segnungen vorenthalten. Es gab unter einigen wenigen gerechten Königen nur kurze Zeiten nationaler Größe. Gottes Treue bedingte jedoch, dass er eines Tages den Nachkommen Abrahams Größe verleihen würde. Die Nachkommen Ephraims und Manasses (Großbritannien und die USA) haben schließlich diese Segnungen erhalten und sind zu beispielloser nationaler Größe aufgestiegen.
Ephraim (Großbritannien) wurde zu einem „Verbund von Völkern“ (1. Mose 35,11; Gute Nachricht Bibel) und Manasse (USA) zu einer großen Nation. Durch diese beiden Söhne Josefs erfüllten sich die Verheißungen über die nationale Größe und den materiellen Reichtum der Nachkommen Abrahams (1. Mose 48,16; 49,22-26).
Doch die Mehrzahl aller Amerikaner und Briten weigert sich, Gott und seine Segnungen anzuerkennen. In ihrer intellektuellen und geistlichen Überheblichkeit leugnen viele die Existenz eines Schöpfergottes und folgen der neuzeitlichen Religion der Evolution und ihrer weltlich-humanistischen Ideologie.
Zwischen ihrem materiellen Segen und dem Gehorsam Abrahams erkennen sie keinen Zusammenhang. Stattdessen glauben sie, dass die überragenden Segnungen von nationalem Wohlstand und nationaler Macht auf Glücksumstände zurückzuführen bzw. das Ergebnis eigener Anstrengungen sind.
Gott bleibt immer derselbe (Maleachi 3,6). Er reagiert konsequent und gerecht auf menschliches Verhalten. Er segnet die Gehorsamen und bestraft die Ungehorsamen. Die heutigen Nachkommen Israels sollten die für alle Generationen gültigen Warnungen Gottes nicht ignorieren. Genauso wie Gott das alte Israel für seine Sünden bestrafte, so wird er auch die heutigen Nachkommen Israels für ihren anhaltenden Ungehorsam zur Rechenschaft ziehen.
Enthalten in den Verheißungen an Abraham war auch die Errettung aller Menschen, die damit ebenso zu Abrahams geistlichen Nachkommen werden. Durch Abraham sollten alle Menschen der Erde Zugang zum Segen Gottes bekommen (1. Mose 12,3). Abraham gehorchte den Geboten Gottes. Aus diesem Grund bestätigte Gott ihm die Verheißungen (1. Mose 22,18).
Die Verheißungen an Abraham beschränkten sich nicht allein auf das Materielle, sondern schlossen auch einen geistlichen Segen für die ganze Menschheit mit ein. Der Apostel Paulus verstand, dass die Erlösung nicht nur für die Juden bzw. Israeliten, sondern für alle Menschen vorgesehen war. Er betonte, dass „der Nachkomme“ Abrahams Jesus Christus war (Galater 3,8. 14-16).
Bei der Geburt von Johannes dem Täufer prophezeite Zacharias, dass sich Gott seines Eides erinnern würde, den er Abraham geschworen hatte (Lukas 1,69-72). Paulus schrieb, Jesus sei gekommen, „um die Verheißungen zu bestätigen, die den Vätern gegeben sind“ (Römer 15,8).
Gottes Verheißung der Erlösung erfolgt durch den heiligen Geist als Teil des Neuen Bundes, der uns durch Jesu Tod und Auferstehung zugänglich wurde. Der heilige Geist ist der Schlüssel zu den „besseren Verheißungen“, die Teil des Neuen Bundes sind, der „besser“ ist und sich auf diese „besseren Verheißungen“ gründet (Hebräer 8,6).
Die Apostel sollten in Jerusalem auf diese bessere Verheißung warten (Apostelgeschichte 1,4. 8). Sie warteten auf den heiligen Geist, „der verheißen ist, welcher ist das Unterpfand unsres Erbes“ (Epheser 1,13-14).
Durch den Geist Gottes wissen wir, dass wir Gottes Kinder sind (Römer 8,9. 14-17). Damit sind wir auch Abrahams geistliche Nachkommen und Erben der Erlösung gemäß der Verheißung (Galater 3,28). Diese Verheißung gründet sich nicht auf unsere Herkunft, sondern auf Gottes Berufung und die Reue des Einzelnen, ungeachtet seiner Herkunft oder Nationalität.
16. Glaubenssatz
Gottes Vorhaben mit der Menschheit
„Wir glauben, dass Gottes Vorhaben für die Menschheit die Vorbereitung derjenigen ist, die Gott beruft. Diese entscheiden sich durch ein Leben in Überwindung der Sünde, in Entwicklung gerechten Charakters und im Wachsen in Gnade und Erkenntnis für die Teilhabe am Reich Gottes, um Könige und Priester zu werden und mit Christus nach seiner Rückkehr auf dieser Erde zu regieren. Wir glauben, dass es der Zweck der menschlichen Existenz ist, als Geistwesen buchstäblich in die Familie Gottes geboren zu werden“ (Apostelgeschichte 2,39; Römer 6,15-16; 8,14-17. 30; 2. Petrus 3,18; Offenbarung 3,5; 5,10).
Es ist Gottes Wunsch, dass alle Menschen im Reich Gottes zu Angehörigen seiner Familie werden (2. Petrus 3,9). Als Teil dieses Prozesses beruft Gott heute einige Menschen als „Erstlinge“, die bei der Rückkehr Jesu Christi zur Erde das ewige Leben erhalten sollen (1. Korinther 1,26-28; Matthäus 20,16; Johannes 6,44. 65). Andere werden später berufen. Diejenigen, die heute berufen werden, nehmen Christus als ihren Erlöser an, ordnen ihren Willen dem Willen Gottes unter und bemühen sich, die Sünde zu überwinden (Offenbarung 3,21).
Jesus Christus ist „der Erstgeborene unter vielen Brüdern“ (Römer 8,29; Offenbarung 1,5-6; Kolosser 1,15-18). Nach der Auferstehung bei der Wiederkehr Christi „werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist“ (1. Johannes 3,2). Tausende, die im Glauben gestorben sind, werden auferstehen, und gleichzeitig werden die lebenden Gläubigen verwandelt werden.
Beide Gruppen sind dann Geistwesen und Angehörige der Familie Gottes (1. Korinther 15,42-53; 2. Korinther 6,18). Sie werden als Könige und Priester Jesus während seiner tausendjährigen Herrschaft zur Seite stehen (Offenbarung 5,10; 20,4). Christus ist zugleich König und Priester. Er ist König der Könige und Herr der Herren (Offenbarung 19,15-16). Er ist auch unser Hohepriester (Hebräer 3,1; 4,14-16; 5,5-6; 6,20; 8,1-6; 9,11). Die Auferstandenen und Verwandelten werden ihm bei der Ausführung des Willens seines Vaters helfen (Offenbarung 5,10).
Diejenigen, die Priester im Millennium sind, werden die Menschen lehren, zwischen „rein und unrein“ zu unterscheiden. Damit ist die Unterscheidung zwischen Gut und Böse gemeint (Hesekiel 22,26; 44,23-24). Als Gottes Boten werden sie das Gesetz Gottes lehren und dessen Bedeutung und Anwendung erklären (Maleachi 2,7-9).
Eine der Aufgaben eines Königs im Alten Testament war die Niederschrift des Gesetzes Gottes. Er sollte „darin lesen sein Leben lang, damit er . . . halte alle Worte dieses Gesetzes und diese Rechte und danach tue“ (5. Mose 17,18-20). Die Könige und Priester im Reich Gottes werden diejenigen sein, die in diesem Leben zulassen, dass Gott ihnen sein Gesetz ins Herz und in den Sinn schreibt (Hebräer 8,10-11; Jeremia 31,3).
Als Könige im Millennium werden sie den dann lebenden Menschen Gottes Lebensweise beibringen (Jesaja 30,20-21). Sie werden Verwalter der Regierung Gottes in den Bereichen sein, in denen Jesus Christus ihnen eine Verantwortung übertragen wird (Matthäus 19,27-28; Lukas 19,11-19). Sie werden sich dem Willen Christi vollkommen unterordnen, genauso wie Jesus dem Willen des Vaters untertan ist (Johannes 5,30). Als Miterben mit Christus werden sie ihm helfen, die im Millennium lebenden Menschen zu unterweisen (Offenbarung 5,10).
Gottes großer Plan umfasst die gesamte Menschheit. Das Gericht vor dem großen weißen Thron, das in Offenbarung 20, Verse 11-13 beschrieben wird, offenbart, dass alle Menschen, die ohne Kenntnis dieses Plans gestorben sind, auferstehen werden, um die wahre Bestimmung ihres Lebens zu erfahren. Alle Menschen werden die Gelegenheit bekommen, Gottes Wahrheit zu verstehen und zur Reue zu kommen (1. Timotheus 2,4; 2. Petrus 3,9).
Dieses Gericht findet nach dem Millennium statt, wenn die überwiegende Mehrheit der Menschen wieder leben wird, um ihre Gelegenheit für das Heil zu bekommen. Alle, die bereuen und Christus als Erlöser annehmen, werden das Geschenk des ewigen Lebens in der Familie Gottes erhalten und so die göttliche Bestimmung ihres Lebens erfüllen.