5. Glaubenssatz
Die Sünde und das Gesetz Gottes
„Wir glauben, dass Sünde die Übertretung des Gesetzes ist. Das Gesetz ist geistlich, vollkommen, heilig, gerecht und gut. Das Gesetz definiert Gottes Liebe und gründet sich auf die zwei großen Prinzipien der Liebe zu Gott und der Liebe zum Nächsten und ist unveränderlich und bindend gültig. Die Zehn Gebote sind die zehn Bereiche von Gottes Gesetz der Liebe. Wir glauben, dass die Übertretung nur eines Teils dieses Gesetzes die Schuld der Sünde auf einen Menschen bringt.
Wir glauben, dass dieses grundlegende geistliche Gesetz den einzig richtigen Weg zu wahrem Leben und den einzig möglichen Weg zu Glück, Frieden und Freude offenbart. Alles Unglück, Elend, Armut, Leiden und Weh sind durch die Übertretung des Gesetzes Gottes gekommen“ (1. Johannes 3,4; 5,3; Matthäus 5,17-19; 19,17-19; 22,37-40; Jakobus 2,10-11; Römer 2,5-9; 7,12-14; 13,8-10).
Wir glauben, dass Gott die Menschheit mit dem Potenzial schuf, Teil seiner Familie zu werden. Die Bestimmung des Menschen ist, Unsterblichkeit zu erlangen und in einer harmonischen Beziehung mit Gott und seinen Kindern in aller Ewigkeit zu leben (Hebräer 2,6-13).
Um die Ewigkeit mit Gott zu teilen, müssen wir seine Gedanken teilen, seiner Lebensweise zustimmen und sie uns zu eigen machen und seine Werte, die durch sein Gesetz ausgedrückt werden, schätzen und in unserem Leben umsetzen (Philipper 2,5-13). Gottes schriftliche Unterweisung an die Menschheit, die Heilige Schrift, offenbart uns dieses Grundwissen mittels der Gesetze und Anweisungen Gottes (2. Timotheus 3,15-17).
Diese Kenntnisse bilden die Grundlage der ewigen Beziehung, die sich Gott zu uns wünscht. Es ist daher absolut notwendig, dass derjenige, der diese Beziehung zu Gott eingehen will, die in dem Gesetz Gottes enthaltenen Anweisungen beherzigt, wie sie in der Bibel offenbart werden. Die Sünde – die Übertretung des Gesetzes Gottes – gab es unter den Menschen erstmalig im Garten Eden. Satan belog Adam und Eva in Bezug auf den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen (1. Mose 3,4; Johannes 8,44).
Satans verführerische Vorhersage erfüllte sich nicht, denn Adam und Eva sind doch gestorben. Wie alle ihre Nachkommen sind auch wir sterblich (Hebräer 9,27). Es ist kein Zufall, dass die universelle Präsenz der Sünde im Leben aller Menschen (Römer 3,23) mit dem Tod und der Vorenthaltung der Gabe Gottes – des ewigen Lebens – verknüpft ist (Römer 6,23).
Das allgegenwärtige Wesen der Sünde mit dem Tod als Folge zeigt sich durch die menschliche Tendenz, das Gesetz Gottes zu missachten bzw. nicht zu befolgen (Römer 8,7). Selbsttäuschung begleitet diese Ablehnung der vollkommenen Anweisungen Gottes (Jeremia 17,9; 10,23). Bei diesem menschlichen Verhaltensmuster ist der Einfluss Satans unverkennbar, sowohl direkt (Epheser 2,1-3) als auch indirekt durch diejenigen, die er verführt hat und als seine Werkzeuge benutzt (2. Korinther 11,13-15).
Einst wurde Satan durch seine eigene Rebellion zum Widersacher Gottes. Nun bedient sich Satan unerkannt der Menschheit in seiner Auflehnung gegen Gott, da die Sünde, zusätzlich zu ihren negativen Auswirkungen auf die Menschen, grundsätzlich gegen Gott gerichtet ist (1. Mose 39,9; Psalm 51,4).
Die Übertretung jeglicher Anweisung Gottes ist Sünde (1. Johannes 5,17), ebenso ist es Sünde, Dinge zu unterlassen, die man tun sollte (Jakobus 4,17). Die Verletzung des eigenen Gewissens ist ebenfalls Sünde (Römer 14,23). Darüber hinaus ist die Sünde eine versklavende Macht, von der wir die Befreiung und Erlösung brauchen (Römer 7,23-25).
Wir sind machtlos, diese Erlösung selbst herbeizuführen (1. Petrus 1,18-19). Da die Sünde in jeglicher Form die Trennung von Gott (Jesaja 59,1-3; Epheser 4,17-19) und letztendlich den Tod nach sich zieht, kann der spätere Gehorsam allein – auch wenn Gott unseren Gehorsam erwartet – die Auswirkungen der Sünde nicht umkehren bzw. aufheben. Nur das vollkommene Sühneopfer Jesu Christi kann uns von der Sünde erlösen (Hebräer 2,14-15) und uns mit Gott versöhnen.
Durch die Sündenvergebung, die Gottes Gnade möglich macht (Römer 3,24), findet der Christ Freiheit im Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes (Jakobus 1,21-25). Anstatt ein Sklave der Sünde durch Ungehorsam zu sein, dienen wir Gott freiwillig durch Gehorsam. So gehen wir auf dem Weg, den er für uns vorgesehen hat, auf dem wir das ewige Leben in seinem Reich als sein großzügiges und unverdientes Geschenk erlangen werden (Römer 6,16-23).
Israels König David war ein Mann nach Gottes Herzen (Apostelgeschichte 13,22). Er führte kein vollkommenes Leben, doch er bemühte sich zu verhindern, dass Sünden ihn von Gott trennten. In Psalm 139, Verse 23-24 betete David: „Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe und erkenne, wie ich’s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege.“ Er betete auch: „Verbirg dein Antlitz vor meinen Sünden, und tilge alle meine Missetat. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist“ (Psalm 51,11-12).
Zu einem sündhaften Lebenswandel zurückzukehren ist in Gottes Augen eine ernsthafte Angelegenheit (2. Petrus 2,20-22). Die Sünde jedoch, die nicht vergeben werden kann, ist die bewusste Ablehnung des Opfers Jesu Christi, durch das die Sündenvergebung möglich ist (Hebräer 6,4-6).
Jesus beschrieb diese Sünde als „Lästerung gegen den Geist“ (Matthäus 12,31), eine wissentliche Zurückweisung der Macht und Autorität Gottes. Nachdem jeder Mensch seine volle Heilsgelegenheit gehabt haben wird, werden diejenigen, die nicht bereuen wollen, vernichtet werden (Offenbarung 20,14-15), womit sich die ultimative Strafe für Sünde erfüllen wird – der zweite Tod.
Obwohl jeder Mensch seine eigenen Sünden verantworten muss (Hesekiel 18,4. 20), wird Satan der Teufel als der Verführer der Menschheit identifiziert. Damit trägt er letztendlich die übergeordnete Verantwortung für die Verführung der Menschheit zur Sünde (Offenbarung 12,9; 20,1-3).
6. Glaubenssatz
Das Opfer Jesu Christi
„Wir glauben, dass Gott diese Welt der hilflosen Sünder so geliebt hat, dass er seinen eingeborenen Sohn hingab, der ohne Sünde in menschlichem Fleisch lebte, obwohl er genau wie wir in allem versucht wurde. Dieser Sohn, Jesus Christus, starb als Opfer für die Sünden der Menschheit. Als Schöpfer der ganzen Menschheit ist sein Leben von größerem Wert als die Summe allen menschlichen Lebens. Daher ist sein Tod ausreichend, um die Strafe für die Sünden eines jeden Menschen zu bezahlen. Durch die Bezahlung dieser Strafe hat er es gemäß dem Plan Gottes möglich gemacht, dass jeder Mensch bzw. die Menschheit insgesamt die Sündenvergebung und die Befreiung von der Todesstrafe erlangen kann“ (1. Mose 1,26; 2. Petrus 1,4; Hebräer 9,27; 1. Korinther 15,22; Römer 5,12; 6,23).
Jesus Christus ist der Mittelpunkt des Christentums. Nur durch sein Opfer gibt es die Sündenvergebung und letztendlich auch die Gabe des ewigen Lebens. Wir werden durch seinen Tod mit Gott versöhnt. Gerettet werden wir jedoch durch sein Leben (Römer 5,10).
Die Heilige Schrift verwendet diverse Titel in Bezug auf Jesus Christus. Darunter sind: das Wort (Johannes 1,1), unser Heiland (1. Johannes 4,14), unser Hohepriester (Hebräer 9,11), unser Herr (Offenbarung 22,21), der Sohn Gottes (Offenbarung 1,8; 1. Johannes 5,5), unser Passah (1. Korinther 5,7), der Menschensohn (Offenbarung 14,14) und der König der Könige und Herr der Herren (Offenbarung 19,16).
Christus ist unser Retter und das Opfer für unsere Sünden. Obwohl er göttlich war, wurde Jesus zum Menschen, damit er für die Sünden der Menschheit sterben konnte (Philipper 2,5-7). Jesus war „eine kleine Zeit niedriger“ als die Engel, um das Leiden des Todes zu erleben (Hebräer 2,9). Als der Menschensohn konnte er die Prüfungen des menschlichen Lebens erfahren (Hebräer 4,15), um sich als unser barmherziger Hohepriester besser in unsere Lage hineinversetzen zu können (Hebräer 2,17).
Obwohl Christus das vollkommene Opfer für die Sünde war und er das Gesetz Gottes nie übertreten hat, wurde er mehr als einmal der Gesetzesübertretung beschuldigt. Als unser Retter gab Christus sein Leben, damit wir leben können. Er starb auf schreckliche Weise als unser Passahlamm, damit wir die Tragweite der Sünde und die Größe seines Opfers, das jedem Menschen gilt, begreifen. Wir nehmen sein Opfer als unerlässlich für das Heil an.
Ein Leben, das die Sünden aller Menschen ausgleicht, muss mehr sein als das Leben aller Menschen. Nur das Leben des Schöpfers selbst genügt dieser Anforderung. Dass der Schöpfer für alle Menschen sterben sollte, damit sie leben können, war bereits vor der Erschaffung der Menschheit vorgesehen. Jesus verkörpert die Erfüllung der Forderung des Gesetzes für Sünde.
Daher war es absolut notwendig, dass Jesus ein sündenfreies Leben führte. „Gott hat Christus, der ohne Sünde war, an unserer Stelle als Sünder verurteilt, damit wir durch ihn vor Gott als gerecht bestehen können“ (2. Korinther 5,21; Gute Nachricht Bibel). Er wurde zum Sündopfer, welches das Gesetz verlangt. „Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi“ (Hebräer 10,10).
Indem wir unsere Lebensführung an seinem Beispiel orientieren, tragen wir unser Kreuz und folgen ihm nach (Lukas 14,27). Dazu gehört auch die Bereitschaft zu leiden und die Verfolgung zu ertragen, worin er uns ein Beispiel gab (1. Petrus 2,19-23). Wir danken Gott, dass er seinen Sohn Jesus Christus dahingab, damit er das vollkommene Opfer für die ganze Menschheit sein konnte (Johannes 3,16).
Alle Sünden können vergeben werden, wenn wir bereuen und das Opfer Christi annehmen. Die Sündenvergebung verlangte das größte Opfer – den Tod Jesu Christi. Seine Kreuzigung vor mehr als 1900 Jahren war ein essenzieller Teil von Gottes Plan für die Versöhnung und Errettung der Menschen.
Unser Glaube an diese grundlegende Lehre versichert uns, dass unsere Sünden ausgelöscht sind. Wir schreiten in unserer christlichen Lebensführung mit Zuversicht voran, denn wir wissen, dass wir durch das Opfer Jesu Christi mit unserem himmlischen Vater versöhnt werden können. Diese Versöhnung mit unserem Vater ermöglicht uns eine Beziehung zu ihm, die uns Hoffnung auf unsere Zukunft gibt. Wir können uns auf ewiges Leben im Reich Gottes als Geschenk der Gnade Gottes freuen, weil Jesus bereitwillig ein Opfer für alle Menschen darbrachte.