Jesus rügte die Gesetzeslehrer seiner Zeit und bezeichnete sie als Menschen, die im großen Irrtum befangen lebten. Sind auch Sie in einen „großen Irrtum“ geraten?
Von Rex Sexton
Die Sadduzäer kamen zu Jesus mit dem Vorhaben, ihn in eine Falle zu locken. Sie glaubten fest daran, dass das physische Leben das einzige ist, was der Mensch hier auf der Erde hat, und lehnten damit eine zukünftige Auferstehung ab. Jesus hatte dagegen über die Auferstehung gelehrt und in ganz Judäa folgten ihm die Menschenmassen.
So durchkämmte diese Gruppe von Priestern und Schriftgelehrten die Heilige Schrift auf der Suche nach einer Bibelstelle, mit der sie ihre Sichtweise rechtfertigen konnten. Sie meinten, bei der Schwagerehe in 5. Mose 25, Verse 5-10 fündig geworden zu sein. Die Bestimmung über die Schwagerehe wurde zum Schutz des Familienerbes an Grund und Boden für die Zeit erlassen, nachdem Josua das verheißene Land an die Familien verteilt hatte.
Wer waren die Sadduzäer?
Die Sadduzäer waren als wohlhabende Aristokraten die Elite der jüdischen Gesellschaft des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung. Der Name „Sadduzäer“ kommt von der hebräischen Verbform sadaq (tsahdak), was so viel bedeutet wie „gerecht sein“. Der Plural saddiqim bedeutet dann „einer der Gerechten“. Einige Kommentare merken dazu an, dass das offensichtlich der Titel war, mit dem sie angesprochen werden wollten. Auf der gleichen Linie liegt der frühere Titel für diejenigen, die zu den Pharisäern wurden. Er war hasidim, was bedeutete „einer der Frommen“. Der Name Perushim, der als „Pharisäer“ übersetzt wird, hat die Bedeutung von „die Abgesonderten“ – so wurden die Pharisäer bekannt.
Wie würden Sie sich als Mitglied einer Kirchengemeinde fühlen, in der sich eine Gruppe „die Gerechten“ nennen würde und eine andere „die Frommen“, und Sie zu keiner der beiden Gruppen gehören würden?
Die Sadduzäer kontrollierten den Tempelbereich. Der Hohepriester zu Jesu Zeit war ein Sadduzäer mit Namen Hannas (Lukas 3,2). Gemäß dem Historiker Josephus und anderen Quellen hatten Hannas und seine fünf Söhne in der Zeit von 18 bis 36 n. Chr. die Position des Hohepriesters abwechselnd für jeweils ein Jahr inne.
Als Christus nach dem Passah mit seinen Jüngern in der Nacht verhaftet wurde, ist er zuerst in das Haus von Hannas gebracht worden und dann in das von seinem Sohn, Kaiphas (Kajaphas), der in jenem Jahr der Hohepriester war (siehe Johannes 18,13 und Matthäus 26,3). Hannas und Kaiphas werden als die Hauptorganisatoren der Verhaftung von Jesus und des illegalen Prozesses betrachtet, abgesehen von den Römern, die Jesus dann kreuzigten.
Die Sadduzäer waren bekannt für Unehrlichkeit und Wuchergeschäfte bei den Tempelopfern. Sie verlangten von den einfachen Menschen überhöhte Preise für die genehmigten Opfertiere und wechselten auch im Tempelbezirk nicht zugelassenes Geld in die für Tempelopfer zugelassene Währung zu einem Wucherkurs.
Der Historiker Alfred Edersheim stellt dazu fest: „Der Tempelberg . . . gehörte der Familie des Hohepriesters Ananias, von der ein derart profitabler Handel betrieben wurde, dass die Hohepriester damit würdige Nachfolger der Söhne Elis waren. Im Vorhof der Heiden (oder in seiner Vorhalle) saßen die offiziellen Geldwechsler, die für einen festen Kurs alle Fremdwährungen in die am Heiligtum zugelassenen Münzen umtauschten. Hier war auch der große Markt für die Opfertiere“ (The Life and Time of Jesus the Messiah, Hendrickson Publishers, Ausgabe 1993, Band 2, Kapitel 1, Absatz 113, Seite 81).
Als Christus die Tische der Geldwechsler umstieß, konfrontierte er damit direkt diese Sadduzäer.
Der Glauben der Sadduzäer
Apostelgeschichte 23, Vers 8 zeigt uns, dass die Sadduzäer weder an die Auferstehung noch an die Existenz von Engeln und anderen Geistwesen glaubten. Nach den frühen Kirchenhistorikern Hippolyt, Origenes und Hieronymus glaubten die Sadduzäer, dass die fünf Bücher Mose (der Pentateuch) die einzigen kanonischen Bücher wären (International Standard Bible Encyclopedia, Stichwort „Sadducees“). Sie betrachteten den Rest des Alten Testaments der Bibel als interessante und hilfreiche Lektüre, doch ihrer Sichtweise nach besaßen nur die Bücher Genesis (1. Mose) bis Deuteronomium (5. Mose) göttliche Autorität.
Dies berücksichtigte Jesus und er antwortete ihnen auf ihre Fragen deshalb so, dass er nur aus diesen fünf Büchern zitierte. Die Pharisäer hingegen glaubten an die göttliche Autorität des gesamten Alten Testaments. Deshalb zitierte Jesus, wenn er mit ihnen debattierte, neben der Thora auch Passagen aus den Psalmen und dem Buch Jesaja.
Nachdem sich einige Sadduzäer beraten hatten, kamen sie geschlossen zu Jesus, um ihn mit der Schrift in die Enge zu treiben. „Da traten die Sadduzäer zu ihm, die lehren, es gebe keine Auferstehung; die fragten ihn und sprachen: Meister, Mose hat uns vorgeschrieben: Wenn jemand stirbt und hinterlässt eine Frau, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken.
Nun waren sieben Brüder. Der erste nahm eine Frau; der starb und hinterließ keine Kinder. Und der zweite nahm sie und starb und hinterließ auch keine Kinder. Und der dritte ebenso. Und alle sieben hinterließen keine Kinder. Zuletzt nach allen starb die Frau auch. Nun in der Auferstehung, wenn sie auferstehen: wessen Frau wird sie sein unter ihnen? Denn alle sieben haben sie zur Frau gehabt“ (Markus 12,18-23).
Beachten Sie die Schlauheit dieser Frage. Die Sadduzäer verwendeten eine Schriftstelle, um damit eine falsche Lehre zu beweisen.
Nun, das war damals und ist auch heute nicht neu. Menschen klingen oft überzeugend, wenn sie die Schrift verdrehen. Es ist nämlich ein Leichtes, mit Hilfe von ein oder zwei Versen aus der Bibel, die aus dem Zusammenhang gerissen werden, jede Meinung oder Lehre zu begründen, wenn man alle anderen Verse zu diesem Thema ausblendet.
Solche selbsternannten „Bibelexperten“ gab es im ersten Jahrhundert, und sie gibt es auch heute. Sie haben ihre Lieblingsideen, in denen sie „Experte“ sind, und können diese Ideen einleuchtend erklären.
Es ist interessant, dass in Markus 12 die Anhänger des Sanhedrins, um Jesus in die Enge zu treiben, besonders zwei Themen aufgegriffen hatten, die für jeden Menschen unausweichlich sind: der Tod und die Steuern. Beide Male wollten sie Jesus in die Falle locken, und beide Male ging das gründlich schief.
Jesus antwortete ihnen: „Ist’s nicht so? Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes. Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel“ (Verse 24-25). Damit machte er ihnen klar, dass die Menschen als Geistwesen auferstehen werden und nicht in Fleisch und Blut.
Als Nächstes zitierte Jesus einen Vers aus 2. Mose, einem Buch, das sie als das Wort Gottes anerkannten, um ihnen zu beweisen, dass sie falsch lagen: „Aber von den Toten, dass sie auferstehen, habt ihr nicht gelesen im Buch des Mose, bei dem Dornbusch, wie Gott zu ihm sagte und sprach: Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“ (Vers 26).
In Jesu Zitat spricht Gott in der Gegenwartsform und nicht in der Vergangenheitsform: „Ich bin der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs“, sagt er, und nicht „ich war“. Damit drückt er aus, dass sie in Gottes Augen noch potenzielles Leben haben. Damit die Fragesteller es auch richtig verstehen, ergänzt Jesus noch: „Gott ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden. Ihr irrt sehr“ (Vers 27).
Der große Irrtum
Welches Zeugnis stellte Jesus diesen „Schriftgelehrten und Lehrern des Gesetzes“ aus? Er sagte zu ihnen: „Ihr seid völlig im Irrtum“ („Hoffnung für alle“-Übersetzung), und das im Angesicht der umstehenden Juden, die sie für Gelehrte und Lehrer hielten. Aber warum befanden sich diese Sadduzäer in einem so großen Irrtum? Die Antwort ist einfach: Sie verstanden weder die Heilige Schrift noch die Kraft Gottes. Beide gehören zusammen und gehen Hand in Hand. Man kann das eine nicht verstehen ohne das andere!
Menschen, die sich fundamental im Irrtum befinden, filtern die Bibel dahin gehend, ob sie darin ihren Glauben bestätigt finden. Doch das Wort Gottes funktioniert genau umgekehrt: Das, was wir glauben, sollte immer aus dem Worte Gottes „herausgefiltert“ werden. Unsere Glaubensüberzeugungen sollten nur aus der Bibel stammen, so wie es der Apostel Paulus schrieb:
„Denn alles, was in der Schrift steht, ist von Gottes Geist eingegeben, und dementsprechend groß ist auch der Nutzen der Schrift: Sie unterrichtet in der Wahrheit, deckt Schuld auf, bringt auf den richtigen Weg und erzieht zu einem Leben nach Gottes Willen. So ist also der, der Gott gehört und ihm dient, mit Hilfe der Schrift allen Anforderungen gewachsen; er ist durch sie dafür ausgerüstet, alles zu tun, was gut und richtig ist“ (2. Timotheus 3,16-20; Neue Genfer Übersetzung).
Gottes Wort ist die Quelle der Wahrheit und ermahnt und weist diejenigen zurecht, die sich im Irrtum befinden. Wenn menschliche Ideen einer Überprüfung durch das Wort Gottes nicht standhalten, sondern sich als falsch herausstellen, dann sind sie auch falsch, ganz gleich wie stark ein Mensch dennoch daran glauben mag.
Wenn wir Gottes Wahrheit glauben und praktizieren, dann erhalten wir auch einen Anteil seiner Kraft, wie Paulus es in Epheser 1, Vers 19 klarmacht: „. . . und mit was für einer überwältigend großen Kraft er unter uns, den Glaubenden, am Werk ist“ (ebenda). Die Sadduzäer verstanden nicht die Schriften, und darum erfuhren und verstanden sie auch nicht die Kraft Gottes.
In menschlichen Glaubensüberzeugungen ist keine Kraft, auch wenn sie mit Schriftstellen belegt werden, damit sie legitim erscheinen. Nahezu jede Irrlehre beginnt mit einem Zitat aus der Bibel.
Es gibt aus der Zeit der frühen Kirche andere Beispiele von Menschen, die sich im großen Irrtum befanden. Ein herausragendes Beispiel sind die Pharisäer, die nicht akzeptieren konnten, dass auch die Heiden von Gott berufen werden. Sie wiesen diese offensichtliche Wahrheit zurück und zugleich auch den Messias, der für alle Menschen die Sündenvergebung brachte (Apostelgeschichte 18,6).
Weitere Ideen des Irrtums folgten bald darauf. Nachdem die neutestamentliche Kirche etwa 30 Jahre bestanden hatte, kam die Idee auf, dass einige Menschen „Spezial- oder Geheimwissen“ besaßen. Der darauf basierende Gnostizismus fand damals eine weite Verbreitung, auch in der Gemeinde.
Paulus warnte Timotheus vor diesen Lehrern: „Lieber Timotheus, bewahre das kostbare Gut, das dir anvertraut worden ist, mit aller Sorgfalt! Wende dich entschlossen gegen alles unheilige, leere Geschwätz der Irrlehrer, denn sie stellen Behauptungen auf, die dem Evangelium widersprechen, und geben diese zu Unrecht als die wahre Erkenntnis aus“ (1. Timotheus 6,20; ebenda). Das griechische Original für den Text, der im obigen Zitat mit „zu Unrecht als die wahre Erkenntnis“ übersetzt wurde, ist pseudo gnosis – Pseudoerkenntnis.
Eine Warnung für uns
Die Zeiten vorausschauend, in denen wir heute leben, warnte der Apostel Paulus: „Denn es kommt eine Zeit, da werden die Menschen der gesunden Lehre des Evangeliums kein Gehör mehr schenken. Stattdessen werden sie sich Lehrer aussuchen, die ihren eigenen Vorstellungen entsprechen und die ihnen das sagen, was sie hören möchten“ (2. Timotheus 4,3; ebenda).
Leben wir in einer Zeit, in der viele Menschen die gesunde Lehre nicht mehr hören möchten? Ja, ganz klar! Leben wir in einer Zeit, in der viele Bibellehrer in Wirklichkeit großen Irrtümern aufsitzen? Wiederum: ja! Wie können wir an der gesunden Lehre festhalten? Jesus sagt dazu: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Johannes 14,23).
Das Wort, das hier mit „halten“ übersetzt wurde, bedeutet: schützen, einen Zaun oder ein Gehege darum errichten. Unser Verständnis der Wahrheit Gottes ist vergleichbar mit der überaus kostbaren Perle, für die wir bereit sind, unser ganzes Vermögen herzugeben (Matthäus 13,46). Um diese Wahrheit sollen wir eine Schutzmauer errichten und sie in unserem Herzen und unseren Gedanken bewahren.
Und wie können wir die gesunde Lehre bewahren? Dadurch, dass wir als Nächstes Gottes inspiriertes Wort studieren und seiner Kraft Respekt entgegenbringen. Der Prophet Jeremia tat dies und beschreibt Gottes Wort so: „Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der Herr, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?“ (Jeremia 23,29).
Was sind die „Felsen“, die von Gottes Wort zertrümmert werden? Es sind die falschen Lehrer, die sein Wort verdrehen, stehlen und aus dem Zusammenhang reißen. „Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die mein Wort stehlen einer vom andern. Siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihr eigenes Wort führen und sprechen: Er hat’s gesagt“ (Jeremia 23,30-31).
Wie es auch heute der Fall ist, nahmen einige zur Zeit Jeremias für sich in Anspruch, Gottes Propheten zu sein und seine Wahrheit zu verkünden. Sie waren aber die falschen Lehrer und Verführer des Volkes. Es gibt in der Tat nichts Neues unter der Sonne! Wir sollten Gottes Wort und die wahren Lehren seiner Kirche so gut kennen, dass wir Irrlehren erkennen und sie ohne Umschweife zurückweisen können!
„Wenn das Volk, ein Priester oder ein Prophet dich fragen: Welche Botschaft hat der Herr dir heute wieder aufgelastet?, sollst du ihnen in meinem Auftrag antworten: Ihr seid die Last, die auf mir liegt, aber ich werde euch abwerfen!“ (Jeremia 23,33; „Hoffnung für alle“-Übersetzung). Wir sind gehalten, dass wir lernen die Geister zu unterscheiden, und damit die falschen von den richtigen Lehren.
Alte Lehren in neuer Verpackung
Satan ist ein Meister der Fälschung und beherrscht das „Recycling“ von Lehren perfekt, die für ihn in der Vergangenheit schon gut funktionierten. Es zirkulieren heute Ideen, die schon seit Jahrhunderten im Umlauf sind. Dazu einige Beispiele:
Der Modalismus: Die Idee, dass Gott ein einziges Wesen ist mit verschiedenen „Modi“ seiner Existenz.
Der Arianismus: Die Lehre des griechischen „christlichen“ Theologen Arius (250-336 n. Chr.), der behauptet hat, dass Christus ein erschaffenes Wesen sei, das vom Vater die Würde des Gottessohnes erhalten hat. Von dieser Lehre gibt es verschiedene Varianten, die aber alle den klaren Aussagen von Johannes 1, Vers 1 widersprechen.
Der Unitarismus: die Theorie vom „einen Gott“, womit gewöhnlich die absolute Göttlichkeit von Jesus als Teil der Gottheit verneint wird.
Messianischer bzw. jüdischer Einfluss: In diese Kategorie fallen beispielsweise Streitigkeiten über den Kalender, Kontroversen über die „heiligen“ [hebräischen] Namen, das Feiern des Neumondes und andere Themen. Solche Ideen lösen Verwirrung aus und können Spaltungen verursachen. Sie sind damit keinesfalls im Sinne Gottes. Vor fast 2000 Jahren musste auch der Apostel Paulus seinen Kollegen Titus vor denen warnen, die „jüdische Fabeln“ in der Gemeinde verbreitet haben (Titus 1,10-14).
Der Antinomismus: Die Grundlage dieser Lehre ist, dass Jesus Christus die Zehn Gebote abgeschafft hat und dass der Apostel Paulus neun der Zehn Gebote wieder eingesetzt hat. Sie wird auch als „Paulus-Theologie“ bezeichnet. Ihre Anhänger haben oft Gottes Gesetze durch ihre eigenen ersetzt, wie Ostern, die Heiligung des Sonntags anstelle des Sabbats usw. Jesus warnte uns vor diesen gesetzlosen Lehren in Matthäus 7, Vers 23: „Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!“ (Einheitsübersetzung).
Diese Ideen und auch andere sind heute bei denen im Umlauf, die sich im großen Irrtum befinden und daran festhalten.
Die letzten Warnungen des Apostels Petrus
Die abschließenden Worte des Apostels Petrus ähneln denen seines Kollegen Paulus. Im letzten Kapitel seines letzten Briefes warnt uns Petrus vor denjenigen, die in seinen Tagen die Worte der Heiligen Schrift verdrehten: „Erkennt doch: Der Herr bringt euch so viel Geduld entgegen, damit ihr gerettet werdet! Das hat euch ja auch schon unser lieber Bruder Paulus gesagt, dem Gott in all diesen Fragen viel Weisheit geschenkt hat. Er schreibt in seinen Briefen mehrfach darüber. Allerdings ist manches davon nur schwer zu verstehen. Und deshalb haben Leute, die entweder unwissend oder im Glauben noch nicht gefestigt sind, vieles verdreht und verfälscht.
So machen sie es ja auch mit den anderen Heiligen Schriften und stürzen sich damit selbst ins Verderben. Ihr aber, meine Lieben, wisst nun, wie gefährlich diese Irrlehrer sind. Hütet euch vor ihnen! Lasst euch nicht von eurem festen Glauben abbringen, und geht nicht mit ihnen in die Irre“ (2. Petrus 3,15-17; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).
Nicht einmal 40 Jahre nachdem die Kirche Gottes am Pfingsttag des Jahres 31 n. Chr. gegründet wurde, gab es Lehrer, die im großen Irrtum verharrten und das gesamte Alte Testament verdrehten und auch die Briefe von Paulus, die laut Aussage von Petrus mit zur Heiligen Schrift gehörten. Viele wurden dadurch verführt und verloren jegliche Wahrheit, die sie vorher angenommen hatten.
Legen Sie sich eine Selbstverpflichtung auf, die Wahrheit zu schützen und an Ihrer Berufung festzuhalten. Vertrauen Sie Ihr ewiges Leben nicht irgendeiner Lieblingsmeinung an! Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass wahre Lehren keine Angelegenheit der eigenen Interpretation sind (2. Petrus 1,20), sondern dass die Lehrer der Kirche Gottes dafür verantwortlich sind, sie zu bewahren und zu erklären (Apostelgeschichte 8,30-31; 1. Timotheus 3,15; 4,16; 5,17).
Die Sadduzäer, die Jesus Christus konfrontierten, mussten zugeben, dass er ihnen richtig geantwortet hatte (Lukas 20,39). Bedauerlicherweise verharrten sie aber in ihrem fehlerhaften Glauben. Später zeigte sich, dass dieselben Männer an ihren Lieblingsideen und -überzeugungen festhielten, indem sie weiterhin die Auferstehung von den Toten leugneten (Apostelgeschichte 4,2; 23,1-10).
Sie hielten lieber an ihrem großen Irrtum fest!
Wir leben in einer Zeit der Prüfungen. Die politische Welt ist im rasanten Umbruch. Die große Trübsal zeichnet sich am Horizont ab und Satan weiß, dass er nur noch wenig Zeit hat. Es liegen schwierige und grundlegende Umbrüche vor uns.
Sind Sie willens, an der gesunden Lehre des Evangeliums festzuhalten?