Die Bibel verrät uns, wie wir uns für die größte Hochzeit aller Zeiten vorbereiten können!
Von Wilbur A. Berg
Der Apostel Paulus schrieb in seinem zweiten Brief an die Gemeinde Gottes in Korinth, daß jeder in Gottes Volk sich ernsthaft untersuchen und ergründen muß.
„Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer; denn ich habe euch verlobt mit einem einzigen Mann, damit ich Christus eine reine Jungfrau zuführte“ (2. Korinther 11,2).
Diese Schriftstelle beschreibt das ganze Volk Gottes als verlobte oder versprochene Frau, die Jesus Christus heiraten wird. Offenbarung 19, Verse 6-8 zeigt weiterhin, daß diese Ehe zur Zeit der Rückkehr Christi auf diese Erde stattfinden wird, und daß seine Braut sich durch Gehorsam vorbereitet haben wird.
Gerechtigkeit notwendig
Erlösung ist allein durch Gottes Gnade möglich, trotzdem wird ein ständiges Wachstum im Gehorsam gegenüber Gott erwartet. „Was sollen wir nun sagen? Sollen wir denn in der Sünde beharren, damit die Gnade um so mächtiger werde? Das sei ferne! Wie sollten wir in der Sünde leben wollen, der wir doch gestorben [bei der Taufe] sind? ... So laßt nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam“ (Römer 6,1-2. 12).
Selbst in den frühesten Zeiten des Alten Testamentes erlangten Männer wie Enoch, Noah und Abraham Gottes Gunst, weil sie ihm im Glauben gehorchten (1. Mose 5,22; 6,9; 7,1; 26,5; Hebräer 11). Unter dem Alten Bund wurden die Menschen ermahnt, untadelig bzw. perfekt zu werden (5. Mose 18,13). Derselbe Maßstab wurde unter dem Neuen Bund angesetzt. Jesus sagte seinen Jüngern: „Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer Vater im Himmel vollkommen ist“ (Matthäus 5,48).
Während einige dies für ein unerreichbares Ziel hielten, sagte Jesus: „Was bei den Menschen unmöglich ist, das ist bei Gott möglich“ (Lukas 18,27). Die hebräischen oder griechischen Worte für untadelig oder perfekt bedeuten beide, sich richtig zu verhalten bzw. im moralischen Sinne voll entwickelt zu sein. Sie definieren ein Benehmen, das Gott als Ziel für alle Menschen zu allen Zeiten gesetzt hat, welches unter dem Neuen Bund durch die Kraft des heiligen Geistes von denen erreicht werden kann, die diese Gerechtigkeit ernsthaft suchen.
Menschen, die Christus folgen, müssen verstehen, daß er sich auf eine keusche Braut freut, die sich selbst geistlich gereinigt hat. „Weil wir nun solche Verheißungen haben, meine Lieben, so laßt uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes uns reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes“ (2. Korinther 7,1).
Ein hoher Maßstab
Eines der Hauptunterschiede des Neuen Bundes zum Alten Bund ist die Betonung Jesu, daß von Christen von nun an erwartet wird, daß sie Gottes Gesetz mit einem viel tieferen Verständnis gehorchen mußten (Matthäusevangelium, Kapitel 5, 6 und 7). Der Prophet Jesaja sagte dies voraus, indem er sagte, daß der Herr das Gesetz „herrlich und groß“ machen würde (Jesaja 42,21), was bedeutete, daß es auf tiefstmögliche Weise verstanden und praktiziert werden sollte, in seiner ganzen geistlichen Bedeutung, die weit über den Buchstaben des Gesetzes hinausgeht.
Man bricht z. B. das sechste Gebot, wenn man auf jemanden ohne Grund böse ist, selbst wenn man diese Person nicht tötet (Matthäus 5,21-22). Jemanden sexuell zu begehren bricht das siebte Gebot (Matthäus 5,27-28).
Jesus betonte, daß mehr verlangt wird, als ihn einfach nur als Herr anzuerkennen. „Es werden nicht alle, die zu mir sagen: Herr, Herr!, in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel“ (Matthäus 7,21). Wer behauptet, Christus anzunehmen, ohne seiner Lehre zu gehorchen, hat ihn in Wirklichkeit nicht angenommen: Er ist verführt.
Ein besserer Bund
Wie wird diese Art der geistlichen Vollkommenheit entwickelt und erreicht? Jeder, der die Geschichte des Alten Testamentes kennt, weiß, daß die Mehrheit der Israeliten, das Volk Gottes, ständig in die Sünde zurückfiel, obwohl er ihnen seine Gesetze offenbart hatte.
Man muß die einzigartige und großartige Beziehung verstehen, die Gott zu seinem Volk unter dem Neuen Bund errichtet hatte. Unter dem Alten Bund konnten nur die Hohenpriester das Heiligtum der Stiftshütte – das Allerheiligste – betreten, und zwar nur einmal im Jahr am Versöhnungstag mit besonderen Opfergaben (3. Mose 16). Dieser heiligste Raum hinter dem Vorhang repräsentierte den Thronraum Gottes, wo die Versöhnung für den Hohenpriester, seinem Haushalt und dem ganzen Volk Israel vom Allmächtigen erlangt wurde (Vers 17).
Dieses wichtige Ritual versinnbildlichte, wie Gott ihre Sünden, die im vergangenen Jahr in Unwissen begangen worden waren, vergab (Verse 30-34; Römer 3,25; Hebräer 9,7). Zu anderen Zeiten wurden andere Opfer für Sünden, die wissentlich, aber unabsichtlich gemacht wurden, dargereicht (3. Mose 4,2).
Aber Hebräer 7 zeigt, daß Jesus Christus die levitische Priesterschaft ersetzte und jetzt einen neuen Bund, der besser ist als der alte, verwaltet (Vers 22 und Kapitel 8, Vers 6). Weil er vom Stamm Juda statt von den Leviten abstammte, mußte das Gesetz bezüglich dessen, wer als Priester dienen konnte, geändert werden (Vers 12), da diese Verantwortung unter dem Alten Bund nur für die Nachfahren der Leviten vorgesehen war (4. Mose 18,21-26; Hebräer 7,5). Deshalb mußte das Gesetz hinsichtlich der Eignung der Priesterschaft so geändert werden, daß Jesus berechtigt wurde, die Verantwortung des Hohenpriesters zu übernehmen.
Diese Änderungen schufen aber keinesfalls Gottes Gesetz ab, wie einige es falsch ausgelegt haben. Hebräer 8, Verse 8-10 erklärt, daß der Neue Bund das Gesetz Gottes in die Herzen und den Verstand derjenigen legen soll, die ihre Sünden bereuen, damit sie den Anweisungen Gottes gehorchen können.
Die Schwäche des Alten Bundes lag nicht in dem Gesetz Gottes, sondern in den Menschen, die nicht die Macht, den Sinn und die Liebe von Gottes heiligem Geist hatten (5. Mose 29,4; Römer 8,3; Hebräer 8,8; 2. Timotheus 1,7).
Geistliche Reife jetzt möglich
In Hebräer 7 wird gezeigt, daß die geistliche Vollkommenheit unter der levitischen Priesterschaft nicht möglich war (Vers 11). Die verschiedenen Opfer waren nur ein Ersatz und reichten deshalb nicht aus, um die Strafe für menschliche Sünden zu bezahlen, nämlich den ewigen Tod (Römer 6,23). Nur das einmalige Opfer und der Tod Jesu Christi – als der Sohn Gottes und Schöpfer der Menschheit – kann die Sünden derjenigen vergeben, die darum bitten, damit sie gereinigt werden können und ihnen ewiges Leben angeboten werden kann (Hebräer 7,25. 27).
Aber selbst nach der Reue und Taufe sündigen Christen aufgrund von Schwachheit immer wieder. Der Apostel Paulus gab zu, daß er mit seiner sündigen Natur kämpfte und noch nicht die vollständige geistliche Vollkommenheit erreicht hatte, obwohl er dieses Ziel fortwährend anstrebte (Römer 7,15; Philipper 3,12). Er war deshalb dankbar dafür, wie wir es auch sein sollten, daß sich Jesus gegenüber dem Vater für uns als Helfer (Fürsprecher) und Vermittler einsetzt (Römer 8,34; Hebräer 7,25; 1. Johannes 2,1-2).
Dies ist notwendig, weil Sünde unsere Beziehung zu Gott unterbricht und stört, denn Gott hält sich vom Bösen fern (Jesaja 59,2).
Gottes Offenbarung geht sogar noch weiter. In den ersten zehn Versen von Hebräer 9 faßt Paulus 3. Mose 16 und die Geschehnisse des Versöhnungstages im Alten Bund zusammen. Er erklärt, daß unter dieser Administration keine vollkommenen Sündenopfer gemacht werden konnten, weil diese Opfer das innere Gewissen und den Verstand nicht vollkommen machen konnten (siehe auch Hebräer 10,1). Solche Opfer konnten das Fleisch nur symbolisch reinigen (Hebräer 9,13), sie konnten die Strafe der Sünde nicht bezahlen. Sie bewirkten nur, daß Gott die Sünden, die bis zur Zeit des Todes Christi begangen wurden, überdeckte (Apostelgeschichte 13,39; Römer 3,25; Hebräer 9,15). Sie konnten die Sünden aber nicht vergeben.
Paulus erklärt weiterhin die wunderbare Wahrheit, die mit dem Neuen Bund verbunden ist. Im Gegensatz zum Ochsenblut ist das Blut Christi in der Lage, das Gewissen und den Verstand eines reuevollen Sünders zu reinigen. Sein Opfer hat geistliches Wachstum und geistliche Reife möglich gemacht! Hebräer 9, Vers 14 beschreibt, wie Gott seine bekehrten Nachfolger, die ehemals Gewohnheitssünder waren, in eine geistlich keusche Braut verwandeln wird. Er wird ihren Verstand verändern, indem er ihnen die Macht und die Qualitäten seines Geistes gibt, um Sünde zu widerstehen und zu überwinden!
Unsere einzigartige Beziehung
Bekehrte Christen haben direkten Zugang zur Gegenwart Gottes, dem Vater, und werden ermutigt, dieses Privileg unerschrocken zu benutzen (Hebräer 10,19-22). Gottes reuevolle Kinder haben Gnade erlangt und werden als königliche Priesterschaft erachtet (1. Petrus 2,9-10), was ihnen erlaubt, eine enge Beziehung zwischen Gott, dem Vater, und Jesus Christus aufzubauen. Sie werden von Jesus ganz besonders angewiesen, direkt zum Vater zu beten, der ihnen vergibt, wie sie anderen vergeben (Matthäus 6,6. 9. 14-15).
Das geistliche Wachstum und die geistliche Reife ist für Christen, die den heiligen Geist besitzen, nicht nur erreichbar und notwendig, sondern wird von Gott auch erwartet und gefordert! Er plante dies noch „ehe der Welt Grund gelegt war“ (Epheser 1,4). Gott benutzt den Prozeß der geistlichen Vollkommenheit durch die Überwindung der Versuchungen der Sünde, um viele Kinder in seine Familie und Herrlichkeit zu bringen.
Während Gottes Kinder in ihrem Leben einen unterschiedlichen Grad an Geistlichkeit erreichen und sterben, ohne aber jede Schwäche überwunden zu haben, wird uns Gottes Gnade und gerechtes Urteil bei der Wiederauferstehung belohnen (Offenbarung 11,15. 18; 22,12). Wir sollten nicht vergessen, daß wir durch Gottes Gnade gerettet werden (Epheser 2,8), aber nach unseren Werken belohnt werden (Matthäus 16,27). Es ist deshalb unabdingbar, daß wir jegliche Fähigkeiten, die wir besitzen, benutzen, um kontinuierlich das Ziel der geistlichen Reife und Vollkommenheit zu erreichen (siehe Matthäus 25,14-30 und Lukas 19,12-27).
Um aber „jeden Gedanken gefangen [zu nehmen] unter den Gehorsam Christi“, muß jeder von uns sich selbst auf eine völlig ernsthafte und ehrliche Weise erkennen und lernen, die Probleme und Unzulänglichkeiten vor Gott im Gebet zu besprechen.
Wir fühlen uns vielleicht nicht wohl dabei, weil wir unsere innersten Gedanken offenbaren, aber solche Angelegenheiten sollten nicht unter den Teppich gekehrt werden. Gott kennt unseren Sinn ja schon (Psalm 139) und wartet darauf, daß wir uns unsere Fehler eingestehen, damit wir anfangen können, sie mit seiner Hilfe zu überwinden.
Jeder von uns besitzt tief verwurzelte Gewohnheiten, die entgegen Gottes Gesetz sind und die überwunden werden müssen. Je tiefer Schwächen verwurzelt sind, desto mehr gehören sie zu uns, und es braucht oft Jahre, um sie zu überwinden und zu besiegen.
Deshalb müssen wir Gott durch tägliches Gebet und das Studium seines Wortes nahe sein (2. Korinther 4,16). Wir müssen auch ständig unsere Gedanken kontrollieren und die schlechten durch gute ersetzen (Philipper 4,8). Wenn das sündige Denken anhält, wird dies am Ende zum ewigen Tod führen (Jakobus 1,13-15).
Jesus Christus richtet seine Kirche heute (1. Petrus 4,17) und reinigt seinen geistlichen Leib (Epheser 5,26-27). Wir müssen unseren Teil tun, indem wir die Zuversicht haben, uns für Hilfe direkt an Gott zu wenden, weil das Opfer Christi uns persönlichen Zugang zu Gottes Gnadenthron gegeben hat (Matthäus 27,51; Hebräer 10,20). Lassen Sie uns deshalb nie müde werden, die geistliche Vollkommenheit zu suchen, die Gott gefällt, und die keusche Braut zu werden, die Christus heiraten wird. Er hat dies durch seinen Tod, Geist und seine Liebe für Sie und mich möglich gemacht!