Wer soll unseren Kindern das Wertebewusstsein vermitteln, das unsere Gesellschaft so dringend braucht, um die Flut der Unmoral einzudämmen?

Von der Redaktion

Die beiden zunehmenden gesellschaftlichen Trends der Ehescheidungen und der Unterbringung von Kindern in Kindertagesstätten, damit die Eltern berufstätig sein können, haben es für Eltern weitaus schwieriger gemacht, moralische Kinder aufzuziehen. Beide Trends haben einen bedeutenden Einfluss auf Kinder.

Heutige Ehen scheinen anfälliger als die früherer Generationen zu sein. Weniger Menschen heiraten. Wenn sie es tun, dann sind sie älter, als es frühere Generationen bei ihrer ersten Ehe waren. Ehepaare haben auch weniger Kinder und lassen sich öfter scheiden.

Das „Brotverdiener-und-Hausfrau“-Ehepaaar mit mehreren Kindern früherer Generationen ist von der heutigen postmodernen Familie abgelöst worden. Diese postmoderne Familie ist oft durch alleinerziehende Elternteile, gemischte Familien, unverheiratete oder wiederverheiratete Eltern und Zwei-Einkommen-Haushalte gekennzeichnet.

Mit der Demontage der stabilen Familieneinheiten früherer Generationen sind mehr alleinerziehende Eltern unter den wirtschaftlichen Druck geraten, ihre Kinder in eine Kindertagesstätte zu geben, damit sie mehr Freiheit haben, den Lebensunterhalt zu verdienen. Als Folge erhalten die Kinder von ihren Eltern nicht die Erziehung, die sie so dringend benötigen. Schließlich sind sie die Erwachsenen, die den tiefgreifendsten Einfluss auf die eigenen Kinder haben können. Ohne moralische Unterweisung schaffen viele Kinder Probleme für ihre Eltern, Lehrer, sich selbst und die Gesellschaft im Allgemeinen.

Trotz dieser negativen Trends ziehen manche Eltern, darunter auch alleinerziehende Eltern, ausgeglichene, moralische Kinder auf, die erfolgreich ins Erwachsenenleben eintreten. Warum sind diese Familien erfolgreich, während es viele andere nicht sind? Was tun sie, was andere nicht tun? Und noch wichtiger: Wie können Sie Ihren Kindern bei dem oft gefahrvollen Weg zum Erwachsensein helfen?

Ein gutes Fundament

Eine leicht humorvolle Definition von Wahnsinn ist immer wieder das Gleiche zu tun und dabei auf ein unterschiedliches Ergebnis zu hoffen.

Weil heutige Familien nach diesem Prinzip vorgehen, lassen sich viele Paare weiterhin scheiden bzw. bringen ihre Kinder in Kindertagesstätten unter, hoffen aber gleichzeitig, dass sie und ihre Kinder nicht mit den Folgen leben müssen, die so oft mit solchen Handlungen einhergehen.

Zwei der einfachsten und doch effektivsten Dinge, die wir tun können, um erfolgreich verantwortliche, moralische Kinder aufzuziehen, bestehen darin, mit der Person verheiratet zu bleiben, mit der zusammen wir die Kinder hatten, und uns selbst um unsere Kinder zu kümmern, statt sie anderen anzuvertrauen, während wir zur Arbeit gehen.

Während diese beiden Dinge die beste Grundlage für die Kindererziehung bilden, werden viele Familien diese Vorteile nicht haben. Nach einer Schätzung hat von den 20 Millionen Kindern unter fünf Jahren im heutigen Amerika nur die Hälfte Mütter, die vollzeitig zu Hause bleiben.

Warum ist es für unsere Kinder so wichtig, beide biologische Eltern um sich zu haben? Gott offenbarte seine Absicht, dass Ehemänner und Ehefrauen ein Leben lang miteinander verheiratet bleiben sollten. Viele Studien zeigen, dass Kinder aus solchen Verbindungen weitaus besser dastehen als diejenigen, die in einem Zuhause mit nur einem Elternteil aufwuchsen.

So wurde festgestellt, dass Väter durch ihr persönliches Beispiel ihren Söhnen beibringen, wie man sich als Mann verhält und wie man Frauen behandelt. Väter haben auch den größten Einfluss auf ihre Töchter, wenn es darum geht, ihnen bei der Entwicklung von Selbstvertrauen und dem Vermeiden von vorehelichen Geschlechtsbeziehungen zu helfen. Die Mütter sind in der Regel am besten geeignet, wenn es darum geht, den Kindern beizubringen, wie man mit anderen auskommt und die Gefühle anderer respektiert.

Im Gegensatz zu Kindern, die mit beiden biologischen Eltern aufwachsen, „ist es bei Kindern aus einem geschiedenen Zuhause um 70 Prozent wahrscheinlicher als bei denen, die mit beiden biologischen Eltern zusammenleben, dass sie von der Schule verwiesen oder zeitlich befristet vom Unterricht ausgeschlossen werden.

Bei Kindern, die nicht mit beiden biologischen Eltern leben, ist es zudem 45 bis 95 Prozent wahrscheinlicher, dass Gespräche der Eltern mit einem Lehrer über Leistungs- oder Verhaltensprobleme erforderlich werden, als bei den Kindern, die mit verheirateten Eltern leben“ (Deborah Dawson, „Family Structure and Children’s Health and Well-Being: Data from the 1988 National Health Interview Survey on Child Health“, Journal of Marriage and the Family, 1991, Seite 573-584). Diese Kinder haben mit höherer Wahrscheinlichkeit auch einen schlechteren Gesundheitszustand, rauchen und haben mehr Unfälle und Verletzungen.

Falls Sie Kinder haben und außerhalb des Hauses arbeiten müssen, dann sollten Sie sich nicht entmutigen lassen. Auch Sie können glückliche, gesunde und moralische Kinder großziehen. Sie müssen sich lediglich etwas vermehrt und mit mehr Wissen dafür einsetzen (etwas, auf das wir noch etwas später in diesem Beitrag zurückkommen werden). Und falls Sie eine Familie sind, in der beide Eltern arbeiten, dann könnten Sie in Erwägung ziehen, dass ein Elterteil seinen Arbeitsplatz aufgibt, um zu Hause mit den Kindern zu sein oder dass Sie Ihre Arbeitzeiten so einteilen, dass immer einer von Ihnen beiden zu Hause mit Ihren jungen Kindern ist.

Die Gefahren des Gruppendrucks

Fast jeder erlebt heutzutage den mächtigen Einfluss des Gruppendrucks. Was andere Menschen denken und tun, drängt uns unterschwellig dazu, es nachzuahmen. Und weil Jugendliche und junge Erwachsene besonders anfällig für Gruppenzwang sind, ergeben sich mehrere wichtige Aspekte über Beeinflussung, die kluge Eltern kennen müssen.

Zuerst können Eltern sehr dadurch beruhigt werden, dass „Gleichaltrige bis zum Alter von sieben oder acht Jahren keinen deutlichen Einfluss auf Kinder ausüben. Zu der Zeit sind deren grundlegende Eigenschaften wie soziale Umgänglichkeit, Introversion, Durchhaltevermögen und Offenheit für Autorität bereits gut etabliert“ (Evans, Seite 53). Die Botschaft ist hier, dass kluge Eltern erkennen, wie sie während einer entscheidenden Zeitphase die Gelegenheit haben, ihre Kinder zu erziehen, bevor der Gruppendruck Einfluss auf diese zu gewinnen beginnt.

Wenn den Kindern in frühem Alter die richtigen moralischen Werte beigebracht werden, dann werden sie diese Charaktereigenschaften mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für den Rest ihres Lebens beibehalten. Während junge Menschen nach dem Alter von acht Jahren leichter im Hinblick auf Dinge wie Kleidung, Sprechweise oder Musik beeinflusst werden können, werden sie ihre grundlegenden Charaktereigenschaften, die sie in frühen Jahren entwickelt haben, höchstwahrscheinlich beibehalten.

Kluge Eltern werden ihren Kindern während dieser kritischen Zeit Gottes Gesetze beibringen, einschließlich derjenigen, die erklären, wie man mit anderen Menschen auskommt und dass man Autoritäten respektieren soll.

Ein weiteres wichtiges Prinzip für Eltern besteht darin, zu verstehen, dass sie es sind – und nicht die Schule oder die Altersgenossen ihrer Kinder –, die den größten Einfluss auf ihren Nachwuchs haben können, wenn sie es wollen.

Leider besteht aber bei vielen Eltern die Tendenz, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren und dabei die Bedürfnisse ihrer Kinder zu vernachlässigen. Aber die Erziehung und die Vorbereitung der nächsten Generation auf das Leben ist wohl die wichtigste Aufgabe, die Eltern erfüllen können.

Eltern zu sein bedeutet eine liebevolle Autoritätsfigur im Leben der Kinder während der ganzen Zeit ihres Reifeprozesses zu sein, bis sie dann in der Lage sind, ihr eigenes Leben zu führen. Leider versuchen manche Eltern törichterweise für ihre jungen Kinder ein Kumpel oder Freund zu sein und vernachlässigen Disziplin und Unterweisung. Das wirkt sich weder für die Eltern noch für die Kinder günstig aus. Es gibt eine Freundschaftsstufe im Leben zwischen Eltern und Kindern, aber die kommt viel später – nachdem die Kinder erzogen worden und erwachsen sind.

Den eigenen Kindern während ihrer Jugendjahre weiterhin Anleitung zu geben ist ebenso ein wichtiger Faktor, wenn es darum geht, ihnen beim Widerstand gegen Gruppendruck zu helfen. Laut Evans: „Das Wichtigste, was Eltern im Hinblick auf Gruppendruck tun können – und das ist wirklich von großer Bedeutung –, ist, dass sie sich während der gesamten Kindheit autoritär verhalten und in ausreichendem Maß Erziehung, eine Struktur und auch Freiraum bieten . . .

Respekt einflößende Eltern, die sowohl empfänglich und fordernd sind, erziehen Kinder, die weniger anfällig für Gruppendruck (wie zum Beispiel Drogen und Alkohol) sind und die bessere schulische Leistungen erreichen als die Kinder von freizügigen oder autoritären [zu strengen] Eltern“ (Seite 54-55).

Gottes Gebot, Kinder zu belehren

Gott hat Eltern von Anfang an angewiesen, ihren Kindern religiöse Werte beizubringen. Gott gebot den alten Israeliten:

„Und diese Worte [die Zehn Gebote im vorherigen Kapitel und das große Gebot, Gott von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit aller Kraft zu lieben im vorhergehenden Vers], die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst“ (5. Mose 6,6-7). Gottes Anleitungen beginnen mit der Erwartung, dass die Eltern selbst Gottes Gesetze akzeptieren und völlig danach leben. Das ist hier mit diesen Worten „sollst du zu Herzen nehmen“ gemeint.

Eltern würden diese Worte zuallererst und hauptsächlich durch ihr Vorbild lehren – die wirkungsvollste Lehrmethode von allen. Aber das ist nicht alles. Gott hat Eltern nicht nur geboten, ihre Kinder zu belehren, er hat ihnen auch geboten, Kindern diese Gebote einzuschärfen. Er sagte, sie sollten das im Tagesverlauf tun, wenn sie zusammen sitzen, spazieren gehen, sich zu Bett legen oder morgens aufstehen.

Damit ist nicht nur eine formelle Lehre etwa im Rahmen einer Art Klassenzimmer gemeint, auch wenn eine Unterrichtung dieser Art durchaus angemessen ist. Es geht hier aber auch um ein praktisches, bodenständiges Lernen, wo Gottes Lebensweise im Rahmen der täglichen Aktivitäten der Familie vermittelt wird.

Eine solche Art von Belehrung erfordert viel mehr als nur eine wöchentliche Lektion während des Gottesdienstes. Es muss zu einer regelmäßigen Gewohnheit werden, die die ganze Woche über praktiziert wird, sodass am Ende eine Lebensweise daraus entsteht.

Abraham, der in Jakobus 2, Vers 23 ein Freund Gottes genannt wird, wurde von Gott hoch dafür gepriesen, dass er seine Kinder und seinen Haushalt Gottes Lebensweise lehrte. In 1. Mose 18, Vers 19 sagt Gott über Abraham: „Denn dazu habe ich ihn auserkoren, dass er seinen Kindern befehle und seinem Hause nach ihm, dass sie des Herrn Wege halten und tun, was recht und gut ist, auf dass der Herr auf Abraham kommen lasse, was er ihm verheißen hat.“

Abraham hat Gott gewissenhaft gehorcht und seine Nachkommen – Isaak, Jakob und Josef – befolgten Gottes Wege ebenfalls auf Dauer.

König Salomo erkannte, dass wir, wenn wir die Erwachsenenreife erreichen, die Erziehung, die wir als Kinder erhalten haben, widerspiegeln (Sprüche 22,6). Dazu gehört auch die religiöse Erziehung. Die Geschichte zeigt deutlich, dass Israel tragische Folgen zu erleiden hatte, wenn es vernachlässigte, Gottes Gesetzen zu gehorchen und sie zu lehren, wie es ihnen in 5. Mose 6 befohlen worden war.

Der Apostel Paulus schrieb in Epheser 6, Vers 4: „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“ Diese Ermahnung ist lediglich eine Weiterführung der gleichen Prinzipien, die Gott den israelitischen Familien im Alten Testament vermittelt hatte.

Auch heute müssen wir in gleicher Weise unsere Kinder über Gottes Gesetze belehren. Diese Gesetze, wenn sie angewandt werden, bieten unseren Kindern einen moralischen Kompass, der ihr Verhalten für den Rest ihres Lebens bestimmen kann.

Sehen wir uns einmal die Zehn Gebote an, die Gott vom Berg Sinai aus offenbart hat. Diese Vorschriften lehren uns, wie wir Gott lieben und einen respektvollen Umgang mit ihm haben können. Sie zeigen uns auch, wie wir einander Liebe erweisen sollen. Sie enthalten Verfügungen gegen Mord, Ehebruch, Stehlen, Lügen und Materialismus, während sie die Ehe und den besonderen Respekt für Eltern unterstützen. Menschen, die im Einklang mit diesen Geboten leben, sind moralische Menschen – die Art von Menschen, denen wir vertrauen können und mit denen wir einen erfreulichen Umgang haben können.

Wenn den Kindern Gottes moralische Werte auf die richtige Weise beigebracht werden, dann werden sie zu moralischen Menschen. Wenn sie dann die Schule besuchen, wissen sie, dass moralische Menschen nach einem Verhaltenskodex leben, der erfordert, dass sie ehrbar handeln und anderen Menschen Respekt erweisen.

Sie wissen, wie man sein Spielzeug mit anderen teilt und Anweisungen befolgt. Sie müssen nicht immer im Mittelpunkt stehen. Es ist eine Freude, diese Kinder zu belehren, und sie sind im Allgemeinen sehr erfolgreich in der Schule und in ihrem späteren Leben.

Wie Sie lehren sollten

Biblische Abschnitte über die Kindererziehung zeigen Gottes Wunsch, dass wir Liebe, Geduld, Würde und Respekt einsetzen, wenn wir mit unseren Kindern arbeiten – genauso wie er es mit uns handhabt. Liebe ist das grundlegende Prinzip für alle christlichen Beziehungen (Matthäus 22,37-40; Johannes 13,34-35). Paulus sagte, dass ein Gehorsam gegenüber den Zehn Geboten Liebe zu Gott und Liebe zu unserem Nächsten zum Ausdruck bringt (Römer 13,9-10).

Genauso wie Gott uns Gesetze gibt, weil er uns liebt, geben auch wir unseren Kindern „Gesetze“ – Regeln –, weil wir sie lieben (Hebräer 12,7). Unsere Kinder zu lieben schließt auch Disziplin mit ein.

Die Bestimmung von fairen Regeln und Strafen für das Brechen dieser Regeln wurde als die Festlegung von Grenzen beschrieben. Der Zweck solcher Grenzen besteht darin, dass unsere Kinder angemessenes Verhalten erlernen und ihnen ein Gefühl der Sicherheit vermittelt wird.

In Sprüche 29, Vers 17 lesen wir: „Züchtige deinen Sohn, so wird er dir Verdruss ersparen und deinem Herzen Freude machen“ (Einheitsübersetzung). Vers 15 fügt hinzu: „Ein Kind, das man sich selbst überlässt, macht seiner Mutter Schande“ (Gute Nachricht Bibel).

Unsere Einstellung unseren Kindern gegenüber ist vielleicht der allerwichtigste Aspekt bei der richtigen Kindererziehung. Unsere Worte und Handlungen zeigen unseren Kindern, ob wir sie lieben oder nicht. Sind Sie bereit, für Ihre Kinder Opfer zu bringen?

Wenn das Kind sich unserer Liebe nicht sicher ist, ist es unwahrscheinlich, das unsere Erziehungsbemühungen die positiven Ergebnisse erzielen werden, die wir gerne sehen würden – nämlich moralische, reife, verantwortliche und fürsorgliche junge Männer und Frauen.

Wie man mit Frustrationen umgeht

Alle Eltern sind manchmal angesichts des Verhaltens ihrer Kinder frustriert. Wenn ein solcher Fall eintritt, können Eltern den Kindern leicht den Eindruck vermitteln, dass sie sie nicht lieben. Manche Eltern geben ihren Kindern durch verärgerte, frustrierte Reaktionen und Kommentare das Gefühl, dass diese ohne Wert sind und dass die Eltern sie verachten würden.

Das ist natürlich ein schwerwiegender Fehler. Die Eltern sind vielleicht nur wegen eines negativen Charakterzugs oder einer Handlung frustriert, geben dem Kind aber das Gefühl, dass es insgesamt eine schlechte Person sei. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Eltern ihren Zorn unter Kontrolle haben, wenn sie ein Kind zurechtweisen, und dass sie das konkrete Verhalten, die konkrete Handlung oder Einstellung klar benennen, wofür das Kind bestraft wird.

Um ein moralisches Kind aufzuziehen, sollten die Eltern jeweils ganz klar das zutreffende biblische Prinzip erklären. Wenn Eltern verlangen, dass das Kind etwas tut, macht es einen riesigen Unterschied aus, ob sie „weil ich es gesagt habe“ oder „weil Gott das gesagt hat“ sagen. Wenn wir den Kindern erklären, dass wir etwas Bestimmtes tun, weil Gott es uns befohlen hat, lernen sie moralische Werte und Respekt vor Autorität.

Der Apostel Paulus gibt folgende Anweisung an Eltern: „Ihr Väter, behandelt eure Kinder nicht so, dass sie widerspenstig werden! Erzieht sie mit Wort und Tat so, wie es dem Herrn gemäß ist“ (Epheser 6,4; Gute Nachricht Bibel). Mit anderen Worten: Eltern sollten sicherstellen, dass ihre Kinder wissen, dass sie, selbst wenn sie zurechtgewiesen werden, geliebt werden.

Das heißt nicht, dass Eltern niemals ärgerlich erscheinen sollten, aber dieser Ärger muss sich klar gegen das Fehlverhalten des Kindes richten. Dieser Ärger sollte immer auf kontrollierte Weise zum Ausdruck gebracht werden und von kurzer Dauer sein. Auch Gott wird manchmal ärgerlich, aber er verliert dabei nie die Fassung. Er hat immer ein gerechtes Ziel mit seiner Ungehaltenheit und seinen entsprechenden Handlungen im Sinn.

Wenn Kinder wissen, dass sie sehr geliebt werden und dass die Zurechtweisung der Eltern aus Liebe erfolgt, werden sie nicht dazu provoziert, widerspenstig und verärgert zu sein. Andererseits führen Aussagen, die das Kind im Hinblick auf sich selbst, seinen Charakter und seine Einstellung als herabsetzend empfindet, dazu, dass das Kind sich als abgelehnt empfindet. Das kann langfristig zu rebellischem und gefährlichem Verhalten führen.

Wenn ein Elternteil dem Kind sagt, es sei zu nichts nutze, dann glaubt das Kind das vielleicht und wird dann diese Einschätzung durch sein Verhalten bestätigen. Um unseren Kindern auf aktive und nicht nur passive Weise Liebe zu erweisen, müssen wir ihnen ernst gemeinte Komplimente machen und sie loben, wann immer das angemessen ist. Das gibt unseren Kindern die Gewissheit, dass sie geliebt und geschätzt werden.

Eine positive Verstärkung von gutem Verhalten – durch Lob und Komplimente für eine bestimmte Handlung – ist eine sehr wertvolle und einflussreiche Lehrmethode. Leider versäumen viel zu viele Eltern diese Gelegenheiten, gutes Verhalten zu bestärken und reagieren nur dann auf ihre Kinder, wenn diese sich falsch verhalten haben.

Elterliche Autorität positiv anwenden

Weil Menschen dazu neigen, ihre Autorität zu missbrauchen, sind manche zu dem Schluss gekommen, dass jegliche Art von Autorität etwas Schlechtes sei. Das stimmt nicht. Gottes Absicht war, dass Autorität zum Guten verwendet wird (Römer 13,1-4).

Jesus gebot seinen Jüngern, andere in der Kirche nicht zu „unterdrücken“ (Matthäus 20,25-28; Einheitsübersetzung). In vergleichbarer Weise mahnt Kolosser 3, Vers 21: „Väter, behandelt eure Kinder nicht zu streng, damit sie nicht entmutigt werden“ (Kolosser 3,21; Gute Nachricht Bibel). Epheser 6, Vers 4 sagt den Eltern ebenfalls, dass sie keine Form von Autorität anwenden sollten, die die Kinder einschüchtert, tyrannisiert oder verärgert. Denjenigen, die Gottes Anleitung in dieser Frage törichterweise ablehnen, sagt Sprüche 11, Vers 29: „Wer sein Haus zerrüttet, wird Wind erben“ (Elberfelder Bibel).

Ein allumfassender Ansatz

Jesu Christi Einstellung Kindern gegenüber ist auch lehrreich für Eltern. An mehreren Stellen im Neuen Testament wird beschrieben, wie Jesus seine Jünger zurechtweist, weil sie versuchten, Kinder von ihm fern zu halten (Matthäus 19,13-14; Markus 10,14; Lukas 18,16).

Jesus hatte kleinen Kindern gegenüber eine positive Einstellung und widmete ihnen seine persönliche Zuwendung, indem er sie in die Arme nahm, für sie betete und sie als Lehrbeispiel für die Erwachsenen verwendete. Jesus sah sich nicht als zu wichtig oder beschäftigt an, um ihnen einen Teil seiner Zeit zu widmen. Auch wir müssen bereit sein, das Gleiche zu tun.

In 5. Mose 6, Verse 20-25 wird den Familien im alten Israel gesagt, wie sie ihre Kinder erziehen sollen. Hier ist die Verwendung der Fürwörter wir, uns und unser bedeutsam. In Vers 25 wird ihnen zum Beispiel gesagt: „Das wird unsere Gerechtigkeit sein, dass wir alle diese Gebote tun und halten vor dem Herrn, unserm Gott, wie er uns geboten hat.“ Diese Fürwörter deuten an, dass Eltern einen allumfassenden, auf Beziehungen ausgerichteten Ansatz bei der Belehrung ihrer Kinder über Gottes Wege anwenden sollten. Gott zu gehorchen sollte eine Erfahrung sein, die alle Familienmitglieder gemeinsam machen.

In einem der leidenschaftlichsten Appelle zur Beeinflussung von Verhalten hat unser himmlischer Vater das alte Israel offen und ehrlich in seinen Gesetzen und den Folgen, die eine Beachtung oder Nichtbeachtung mit sich bringen würde, unterwiesen. Gott endet seinen in 5. Mose Kapitel 28 bis 30 verzeichneten Appell mit folgenden Worten: „Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen“ (5. Mose 30,19).

Ist Ihnen dabei etwas aufgefallen? Gott sagt mit Nachdruck, „damit du das Leben erwählst“. Er sagt dies zu Ihrem eigenen Besten. Auch wir müssen voller Liebe und Leidenschaft wollen, dass unsere Kinder Gottes Normen als die ihren annehmen. Wir müssen uns dafür einsetzen, ihnen dabei zu helfen, das zu tun. Wir müssen uns auch darum bemühen, sie dahin gehend zu beeinflussen, dass sie dieses aus freier Willensentscheidung tun.

Die Wichtigkeit des persönlichen Beispiels

Unser eigenes Vorbild ist von größter Bedeutung, wenn es darum geht, unsere Kinder zu beeinflussen. Kinder merken sehr schnell, wenn es Unstimmigkeiten zwischen dem gibt, was die Erwachsenen ihnen zu tun untersagen, und dem, was die Erwachsenen selbst tun. In manchen Fällen können diese Unterschiede logisch verteidigt werden. Zum Beispiel sollten Kinder kein Auto fahren, wenn sie das entsprechende gesetzliche Alter noch nicht erreicht haben und es ihnen an der Fähigkeit mangelt, ein Auto sicher zu steuern. Eine ganz andere Geschichte ist es aber, wenn die Kinder im Falle von Angelegenheiten, die mit Moral zu tun haben, eine Doppelmoral erleben.

Paulus wies Juden, die versuchten, Heiden (Nichtjuden) zu beeinflussen, aber dabei heuchlerisch vorgingen, auf dieses Prinzip hin: „Du lehrst nun andere und lehrst dich selber nicht? Du predigst, man solle nicht stehlen, und du stiehlst? Du sprichst, man solle nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe? Du verabscheust die Götzen und beraubst ihre Tempel? Du rühmst dich des Gesetzes und schändest Gott durch Übertretung des Gesetzes? Denn euretwegen wird Gottes Name gelästert unter den Heiden, wie geschrieben steht“ (Römer 2,21-24).

Eltern können nicht erwarten, dass ein Erziehungsansatz nach dem Motto „Tue was ich sage, nicht was ich tue“ von Erfolg gekrönt sein wird. Nichts ist so unwirksam wie der Versuch eines Elternteils, der selbst Schimpfwörter benutzt, diese seinem Kind zu untersagen. Wie kann ein Elterteil seinen Kindern Verantwortung beibringen, wenn seine eigenen Handlungen unverantwortlich sind und unnötige Lasten für die Familie mit sich bringen?

Unabhängig davon, was die Eltern sagen, werden die meisten jungen Menschen die Normen und die Lebensführung ihrer Eltern bis zu der Zeit, wenn sie selbst 25 bis 35 Jahre alt sind, angenommen haben. Handeln ist in diesem Fall wesentlich einflussreicher als Worte!

„Qualitätszeit“

Das Konzept der „Qualitätszeit“ ist bei Eltern sehr beliebt, die zu beschäftigt sind, um viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. Sie beruhigen ihr Gewissen, indem sie sich sagen, dass sie den Mangel an Zeit für die Kinder bei einer späteren Gelegenheit durch „Qualitätszeit“ wieder wettmachen werden. Leider gelingt so etwas oft nicht so, wie sich die Eltern das vorgestellt haben. Für Kinder ist jegliche Zeit wertvoll, die sie mit ihren Eltern verbringen, auch wenn die Gelegenheiten, bei der man Zeit miteinander verbringt, nicht immer von vergleichbarem oder gleichem Wert sind.

Es gibt keinen Ersatz für die Zeit, die wir mit unseren Kindern verbringen. Unsere Zeit ist unser Leben. Wenn wir einen Teil davon unseren Kindern widmen, dann versichern wir ihnen damit, dass sie geliebt werden. Eltern, die ihren Kindern viele materielle Besitztümer geben, aber nur wenig persönliche Zeit mit ihnen verbringen, liegen da in einem entscheidenden Punkt falsch. Für Kinder ist die Zeit, die ein Elternteil damit verbringt, durch Arbeit für den Unterhalt der Familie zu sorgen, kein Beweis seiner Liebe für sie. Sie denken, dass Papa einfach keine Zeit mit ihnen verbringen will. Unsere Zeit ist das wertvollste Geschenk, das wir unseren Kindern machen können.

Der Soziologe Mark Warr von der University of Texas sagt, dass jüngste Studien „ernsthafte Fragen in Bezug auf die Betonung von Qualitätszeit, die heute so vorherrschend ist, aufwerfen. Auch wenn Qualitätszeit sicher erstrebenswert ist, ist das Ausmaß der Zeit, die man mit der Familie verbringt, nicht unwichtig. Trotz der gegenwärtigen Argumente sind kleine Abschnitte von Qualitätszeit möglicherweise nicht ausreichend, um die verbrechensfördernden Aspekte der Gleichaltrigenkultur auszugleichen, denen Heranwachsende heute gewöhnlich ausgesetzt sind“ (Family in America, Februar 1994).

Auch wenn das Verbringen von Qualitätszeit mit den Kindern ein edles Ziel sein mag, verstehen doch viele Eltern nicht, was diese Art von Zeit eigentlich so anders macht. Garry und Anne Marie Ezzo definieren in ihrem Kindererziehungsprogramm Let the Children Come Along the Virtuous Way Qualitätszeit als „eine Aktivität, die die Kommunikation und den gemeinsamen Austausch fördert“ (Leader’s Guide, Seite 79).

Laut dieser Definition stellen viele Aktivitäten, wie ein gemeinsamer Kinobesuch oder gemeinsame Spiele, nicht wirklich Qualitätszeit dar. Die Ezzos „stellen die gegenwärtige Auffassung über Qualitätszeit und Quantitätszeit in der Hinsicht in Frage, dass Zeit nicht der beste Maßstab ist, sondern es um das Kaliber der Beziehung geht. Das kann daran gemessen werden, wie oft sich die Kinder an den Vater wenden, wenn sie Ratschläge und Anleitung brauchen“ (ebenda, Seite 91).

Wahre Qualitätszeit ist die Zeit, in der Kinder sich ihren Eltern öffnen, ihre Gedanken darlegen und die Eltern um Rat bitten. Solche besonderen Zeiten können nicht einfach verordnet werden. Sie kommen oft als ungeplante Umstände und können oft zur unpassenden Zeit kommen. Aber kluge Eltern werden alles in ihrer Macht Stehende tun, um ihren Kindern mit größter Liebe und höchstem Respekt zuzuhören und zu reagieren, wenn sich solche besonderen Zeiten ergeben.

Natürlich können auch ganz normale Zeiten, die Kinder mit den Eltern verbringen, wertvoll sein. Idealerweise sollten die Kinder ausreichend Zeit mit den Eltern verbringen, um zu sehen, wie diese zu Hause tätig sind, und auch besondere Anlässe mit den Eltern genießen. Indem sie gemeinsam mit den Eltern Arbeiten verrichten, lernen Jugendliche, wie man arbeitet. Indem sie gemeinsam mit den Eltern etwas Gutes für jemanden anders tun, lernen sie für andere Menschen da zu sein. Wenn die Kinder sehen, wie der Papa die Mutti küsst, und erleben, wie beide Eltern sich mit gegenseitigem Respekt behandeln, lernen sie, wie eine liebevolle Ehe aussieht

Manche Erwachsene mögen so etwas nicht als Qualitätszeit einstufen, aber in Wirklichkeit ist das bedeutsam für die Entwicklung von sozial reifen Kindern.

Die Funktion der Disziplin

Ein wichtiger Bestandteil der Belehrung ist Disziplin, die Anleitung, Erziehung, Charakterformung und Bestrafung umfasst. Körperliche Bestrafung wird in vielen Gesellschaften mit kritischen Augen gesehen. Manche Eltern halten dies für angemessen; andere sind völlig dagegen.

Das Erziehungssystem spielt eine wesentliche Rolle bei dieser andauernden Debatte. Körperliche Bestrafung ist aus vielen Schulen praktisch verschwunden. In manchen Ländern haben die Regierungen die körperliche Bestrafung völlig verboten.

Die Bibel macht Aussagen zu diesem Thema (Sprüche 13,24; 22,15), aber sie billigt keinen Missbrauch, wie manche behaupten. Auch sollten die zitierten Abschnitte nicht dahin gehend verstanden werden, dass dies der einzige effektive Weg der Disziplinierung ist. Es ist nämlich wichtig zu bedenken, dass es andere Wege gibt, eine Strafe zu erteilen. Dazu gehören etwa mündliche Zurechtweisung, der Entzug von Privilegien, die Einschränkung von Freiheiten und zusätzliche Aufgaben im Haushalt.

Manchmal sind solche Methoden sehr wirksam und manche sind bei einem Kind effektiver als bei einem anderen. Manche Kinder sind empfindsamer und reagieren auf Schelte. Andere erfordern gewagtere Schritte, wenn sie ihre Lektion lernen sollen. Was dabei zählt, ist das Ergebnis. Es ist ein göttliches Prinzip, dass nur so viel Bestrafung eingesetzt werden sollte, wie erforderlich ist, um das notwendige Ergebnis zu erzielen.

Gottes Disziplin

Bedenken Sie, dass Gott Christen aus Liebe ihnen gegenüber zurechtweist. Wir lesen zum Beispiel in Hebräer 12, Verse 5-11: „Trotzdem werdet ihr schon mutlos. Ihr habt wohl vergessen, was Gott euch als seinen Kindern sagt: Mein Sohn, wenn der Herr dich zurechtweist, dann sei nicht entrüstet, sondern nimm es an, denn darin zeigt sich seine Liebe. Wie ein Vater seinen Sohn erzieht, den er liebt, so schlägt der Herr jeden, den er als sein Kind annimmt.

Wenn ihr also leiden müsst, dann will Gott euch erziehen. Er behandelt euch als seine Kinder. Welcher Sohn wird von seinem Vater nicht streng erzogen und auch einmal bestraft? Viel schlimmer wäre es, wenn Gott anders mit euch umginge. Dann nämlich wärt ihr gar nicht seine rechtmäßigen Kinder. Außerdem: Haben wir nicht unsere leiblichen Väter geachtet, die uns auch gestraft haben? Wie viel mehr müssten wir dann die Erziehung unseres göttlichen Vaters annehmen, der uns ja auf das ewige Leben vorbereitet.

Unsere leiblichen Väter haben uns eine bestimmte Zeit nach bestem Wissen und Gewissen erzogen. Gott aber weiß wirklich, was zu unserem Besten dient. Denn wir sind seine Kinder und sollen ganz zu ihm gehören. Natürlich freut sich niemand darüber, wenn er gestraft wird; denn Strafe tut weh. Aber später zeigt sich, wozu das alles gut war. Wer nämlich auf diese Weise Ausdauer gelernt hat, der tut, was Gott gefällt, und ist von seinem Frieden erfüllt“ („Hoffnung für alle“-Übersetzung).

Diese Verse lehren uns mehrere wichtige Prinzipien im Hinblick auf das Disziplinieren. Wir können Folgendes daraus lernen:

1. Gott diszipliniert aus Liebe.

2. Maßregelung stellt keine Ablehnung dar, sondern Teil eines Reife- und Wachstumsprozesses.

3. Disziplin führt zu Respekt.

4. Disziplin bewirkt gute Früchte und Gerechtigkeit.

Das griechische Wort für „erziehen“ in diesem Abschnitt aus dem Hebräerbrief umfasst die Konzepte Unterweisung und Schulungsmaßnahmen, korrigierende Anleitung und korrigierende Bestrafung. Die richtige Kindererziehung beinhaltet all diese Elemente der Schulung und ist auf das langfristige Wohl des Kindes ausgerichtet.

Die Bibel sagt uns, dass Kinder wunderbare Geschenke und wahre Segnungen Gottes sind (Psalm 127,3). Kinder benötigen aber Anleitung und Unterweisung. Sie alle brauchen diese spezielle, persönliche Fürsorge, die ihnen nur die Eltern geben können. Kinder von der Zeit an aufzuziehen, wenn sie hilflose Säuglinge sind, bis hin zu der Zeit, wenn sie zu verantwortlichen, moralischen Erwachsenen werden, ist vielleicht die größte Verantwortung, die wir in diesem Leben haben können!

Weise und liebevolle Eltern zu sein ist eine herausfordernde Verantwortung, die uns darauf vorbereitet, ein Teil von Gottes ewiger Familie zu werden. Mögen wir und unsere Kinder die wunderbare Zukunft erreichen, die Gott für uns alle bereitet hat!

Die Lebensabschnitte der Elternschaft

Der Psychologe John Rosemond stellt, basierend auf Sprüche 3, Vers 1, wo es heißt „Ein jegliches hat seine Zeit“, folgende Thesen auf:

„Es gibt drei Zeitphasen bei der Kindererziehung und eine abschließende Zeitphase, die wir als Ziel anstreben. Jede Zeitphase ist ein Zeitabschnitt, in dem ein Kind eine bestimmte Art von Erziehung benötigt.

Abschnitt 1 reicht von Alter 0-2. Während dieser Zeitphase ist das Kind das Zentrum des Universums, um das die Eltern kreisen, und die Mutter ist die Dienerin des Kindes. Der Vater schaut dem Ganzen im Allgemeinen mehr oder weniger zu.

Abschnitt 2 reicht von Alter 3 bis 13. Das Kind ist dann weniger der Mittelpunkt des Universums. Die Eltern nehmen die Rolle von Autorität und Führung ein. Es ist eine Phase des Nachfolgens, wo Sie das Kind führen und es ihnen folgt.

Abschnitt 3 erstreckt sich vom Alter 14 an. Das ist die Zeitphase der beratenden Betreuung, in der das Kind auf das Erwachsenenleben vorbereitet wird. Es ist ein Übergangsritus. Das Ziel ist, dass das Kind sich selbst zu führen lernt und die Eltern der Mentor sind.

Abschnitt 4 ist das Erwachsenenalter des Kindes. Es ist nicht mehr Ihre Aufgabe, das Kind zu erziehen, sondern Sie sind der Freund Ihres Kindes“ (Vortrag vom „Parents Council of Washington“, 25. Oktober 2004).

Bei seiner Erläuterung dieser Zeitphasen empfiehlt Rosemond den Eltern, sich auf die jeweils angemessene Zeitphase zu konzentrieren. Es ist bedauerlich, dass viele Eltern in Abschnitt 1 (ein Diener sein) verbleiben, wenn sie ihren Kindern eigentlich beibringen sollten, selbst Verantwortung zu übernehmen. Ein weiterer Fehler ist, der Freund der Kinder sein zu wollen, bevor die dafür angemessene Zeitphase gekommen ist.

Die Sprüche Salomos und gute Kindererziehung

Ein Vers, den wir im Umgang mit unseren Kindern berücksichtigen sollten, ist Sprüche 22, Vers 6. In der „Neues Leben“-Übersetzung lautet er folgendermaßen: „Lehre dein Kind, den richtigen Weg zu wählen, und wenn es älter ist, wird es auf diesem Weg bleiben.“ Wir können eine offensichtliche und direkte Schlussfolgerung aus dieser Übersetzung ziehen – dass die richtige Art von Erziehung sich langfristig bewähren wird. Das trifft sicherlich zu.

Es ist bei den meisten Kindern normal, dass sie mit Werten und Normen, die denen ihrer Eltern ähneln, aufwachsen und sie sich diese am Ende selbst zu eigen machen – abhängig davon, ob Eltern eine vernünftige Kindererziehung betreiben. Manchmal mögen Eltern, vor allem wenn sich ihre Kinder im Jugendalter befinden, den Eindruck gewinnen, als würde das nicht zutreffen. Eltern fragen sich vielleicht, ob all ihre Bemühungen vergeblich waren. Aber die Erfahrung lehrt, dass sich die angestrebten Resultate am Ende einstellen werden, wenn Eltern ihre guten Erziehungsbemühungen unbeirrt fortführen.

Einige Bibelgelehrte bieten eine alternative Erklärung dieses Verses – nämlich dass „den richtigen Weg zu wählen“ bedeutet, dass das Kind sich gemäß seiner Fähigkeiten und seines Potenzials entwickeln sollte. Die Wurzel des Begriffs „Weg“ enthält ihrer Meinung nach den Bezug zu einem Baum, der zerbrechen kann, wenn jemand versucht, ihn in eine andere Wachstumsrichtung zu zwingen. Sie führen auch an, dass der Sprachgebrauch im originalen Hebräischen sich auf „seinen Weg“ – den persönlichen Weg des Kindes – bezieht, statt auf „den Weg“.

Eingedenk dessen würden manche den Vers folgendermaßen übersetzen: „Erziehe ein Kind gemäß seiner Neigungen, und wenn es alt wird, wird es nicht davon abweichen.“ Mit anderen Worten, kluge Eltern sollten die Begabungen und Interessen jedes Kindes erkennen und das Kind nach besten Möglichkeiten dahingehend erziehen, dass das Kind sein Potenzial erfüllen kann.

Unabhängig davon, ob das die gewollte Bedeutung des Verses ist, können wir daraus einen wertvollen Ansatz bei der Kindererziehung gewinnen. Eltern sollten Kinder dazu befähigen, ihre natürlichen Begabungen und Fähigkeiten zu entwickeln. Allzu oft versuchen Eltern, ihre Kinder dazu zu zwingen, das Gleiche wie sie selbst zu tun oder das zu werden, was die Eltern selbst sind.

Manchmal versuchen Eltern, ihr Leben indirekt durch ihre Kinder zu verwirklichen, indem sie die Kinder darin bestärken, das zu erreichen, was die Eltern immer vergeblich erreichen wollten. Wir müssen uns der gottgegebenen andersartigen Fähigkeiten unserer Kinder bewusst werden und ihnen dann dabei helfen, ihr eigenes Potenzial zu verwirklichen.

Andere gehen davon aus, dass die Übersetzung bedeutet, dass ein Kind, wenn wir es in seinem eigenen Weg fördern und bestärken – indem wir es dem Kind kontinuierlich gestatten, das, was es selbst anstrebt zu erreichen und sich immer mit seinen Wünschen durchzusetzen –, dann in dieser falschen Denkweise und Lebensweise für den Rest seines Lebens gefangen bleibt. In diesem Fall würde der Vers eine Warnung an Eltern darstellen, das Kind nicht zu verwöhnen und bei der Erziehung nachlässig zu sein. Auch dieses Konzept hat durchaus seinen Wert.

Geschwisterrivalität

Rivalität unter Kindern ist seit der Zeit, als Kain seinen Bruder Abel getötet hat (siehe 1. Mose 4), eine Realität. Dr. James Dobson, der Gründer und Vorsitzende von „Focus on the Family“, beschreibt Geschwisterrivalität als „den lästigsten Aspekt bei der Kindererziehung“. Er sagt weiter:

„Die zugrunde liegende Ursache für diesen Konflikt ist die althergebrachte Eifersucht und der Konkurrenzkampf unter den Kindern“ (The New Strong-Willed Child, 2004, Seite 139).

„1. Heizen Sie die natürliche Eifersucht unter ihren Kindern nicht dadurch an, dass Sie ständig durch Ihre Kommentare ein Kind als besser als das andere erscheinen lassen. Vor allem gutes Aussehen, Intelligenz und physische Fähigkeiten, wie etwa Sportlichkeit, sind in dieser Hinsicht besonders sensible Themen.

2. Etablieren Sie zu Hause ein praktikables Gerechtigkeitssystem. Kinder müssen sich sicher sein, dass sie sich auf ihre Eltern verlassen können, wenn es darum geht, die familieninternen Verhaltensregeln von allen Kindern zu fordern und durchzusetzen.

3. Erkennen Sie, dass Sie selbst unterschwellig das ,Zielobjekt‘ solcher Geschwisterrivalitäten sind. Konflikte sind oft ein Weg, die Eltern zu manipulieren und eine Methode, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen“ (ebenda, Seite 142-147; Hervorhebung durch uns).

Disziplinierung mit Ermutigung

Disziplinierung gemeinsam mit Ermutigung mag wie ein Widerspruch in sich klingen. Wie könnte ein Disziplinieren jemals Ermutigung sein? Ist es nicht immer schmerzhaft und deprimierend? Die Antwort ist Nein, ein Disziplinieren muss nicht immer eine solche Auswirkung haben. Hier ist der Grund:

Bestrafung und Disziplinierung sind nicht gleichbedeutend, wie viele annehmen. Disziplinieren ist einfach eine Ausbildung, die maßregelt, formt oder den moralischen Charakter und die geistigen Kapazitäten einer Person vervollkommnet. Während das Disziplinieren Bestrafung mit einschließen kann, stellt diese nur eines von mehreren disziplinarischen Werkzeugen dar, die Eltern bei der Schulung ihrer Kinder heranziehen können. Zudem kann Disziplinierung sowohl ermutigende als auch maßregelnde Elemente beinhalten. Nachfolgend einige ermutigende Dinge, die Eltern tun können, um ihren jüngeren Kindern Disziplin beizubringen.

Vorausgehende Erwartungen. Sprechen Sie mit Ihrem Kind vor einem bestimmten Ereignis über das Verhalten, das Sie von ihm erwarten. Sagen Sie zum Beispiel: „Wenn wir Frau Schmidt besuchen, dann möchte ich, dass du sagst: ,Hallo Frau Schmidt. Vielen Dank, dass Sie mich zu sich nach Hause eingeladen haben.‘ “

Vorausgehende Bestätigung. Nachdem Sie Ihrem Kind erklärt haben, welches Verhalten Sie von ihm erwarten, fordern Sie es dazu auf, „Ja, Mutti“ oder „Okay, Papa“ zu sagen. Mündliche Bestätigungen helfen dem Kind, die Handlungen, die es vollführen soll, fester im Sinn zu behalten.

Vorausgehendes Durchspielen. Lassen Sie Ihr Kind vor der jeweiligen Aktivität einüben, was es sagen oder tun wird. Dies hilft dem Kind sich auf das Verhalten vorzubereiten, das von ihm erwartet wird.

Nachfolgendes Lob. Wir alle wissen Lob zu schätzen, wenn wir etwas gut gemacht haben. Auch unsere Kinder reagieren im Allgemeinen positiv auf Lob und werden zu zukünftigem Gehorsam bewegt, wenn sie diese Art von Ermutigung erhalten.

Angebrachte Berührung. Lob zusammen mit einem liebevollen Klaps oder einer liebevollen Umarmung wirkt sich auch höchst motivierend auf unsere Kinder aus.

Belohnen Sie die Entwicklung von Fähigkeiten. Kinder gelegentlich zu belohnen, wenn sie eine neue Fähigkeit erlernt haben, fördert deren Reifeprozess. Seien Sie aber vorsichtig, dass Sie nicht in die Belohnungsfalle tappen, wo Ihr Kind jedes Mal, wenn es sich richtig verhält, eine Belohnung erwartet. Das kann dann in Bestechung abgleiten. Richtiges Verhalten ist etwas, das wir alle zu allen Zeiten an den Tag legen sollten (Gary und Anne Marie Ezzo, Let the Children Come Along the Virtuous Way, Seite 188-190).

Manchmal wird auch maßregelnde Disziplinierung erforderlich sein, um den Kindern dabei zu helfen, auf die richtige Weise heranzureifen. Der Einsatz der oben beschriebenen ermutigenden Disziplinierungsmethoden kann die Notwendigkeit für Zurechtweisung vermindern und die Beziehung zwischen Eltern und ihren Kindern stärken.

Raum für Qualitätszeit schaffen

Um die Gelegenheiten für qualitativ hochwertige Kommunikation zu erhöhen – die Art von Kommunikation, bei der ein Elternteil und ein Kind wirklich von Herzen kommende Emotionen und Sorgen in einer vertrauensvollen Beziehung miteinander teilen können –, sollten Sie vielleicht folgende Ideen in Erwägung ziehen.

Verbringen Sie bei einem jungen Kind, bevor es abends zu Bett gebracht wird, einige Zeit damit, ihm leise Botschaften über die Bedeutung von gottgefälligem, moralischem Verhalten ins Ohr zu flüstern. Loben Sie Ihr Kind für sein gutes Verhalten während des Tages. Die Zeit, bevor sich Kinder schlafen legen, ist für sie oft eine Zeit der Besinnung, wo sie ihre Gedanken offenbaren und wichtige Fragen stellen.

Sogar Jugendliche und junge Erwachsene wollen manchmal kurz bevor sie zu Bett gehen über wichtige Belange in ihrem Leben sprechen. Während es nicht notwendig ist, ihnen ins Ohr zu flüstern, sind solche Gespräche aber durchaus wichtig. Kluge Eltern werden solche Gelegenheiten nicht verpassen, wenn sie sich jeweils ergeben.

Bei älteren Kindern kann es notwendig sein, zuerst einige Zeit mit ihnen damit zu verbringen, etwas gemeinsam zu tun, was diese gerne tun. So kann das Ganze angekurbelt werden. Zuerst verbringen die Eltern Zeit mit ihren Kindern, die diesen zeigt, dass sie sie lieben. Wenn die Kinder dann eine Bestätigung der Liebe ihrer Eltern erfahren haben, werden sie ihre Gedanken den Eltern mitteilen.

Eltern sollen darauf achten, die Privatsphäre älterer Kinder zu respektieren. Im Allgemeinen funktioniert es nicht, von einem Kind zu fordern, seine Emotionen und Gedanken offenzulegen. Manchmal haben Kinder keine großen geheimen Gedanken über das Leben, die sie mitteilen könnten. Qualitätszeit ergibt sich auf natürliche Weise und basiert auf Vertrauen und Respekt.