Nur die Bibel zeichnet die geistliche Route auf, die zu unserem Lebensziel führt. Wäre es nicht ratsam, diese „Karte“ bei der Lebensplanung heranzuziehen?
Von Jerold Aust
Eine Straßenkarte zeigt die Route von unserem Ausgangspunkt zu unserem Reiseziel. Heute sind gewöhnliche Straßenkarten eine Selbstverständlichkeit, doch die Geschichte der Kartografie zeugt von der Wichtigkeit primitiver Landkarten in der Antike.
Der New York Times-Journalist John Noble Wilford führte dazu aus: „Bevor die Europäer die Marshallinseln erreichten, verließen sich die Einheimischen auf Karten aus Zweigen. Die Zweige wurden mit Fasern festgebunden, um die vorherrschenden Richtungen des Windes und der Wellen anzuzeigen. Muscheln oder Korallen, die Inseln darstellten, wurden an die entsprechenden Stellen gesetzt.
Als ein Tahitianer seine Erkenntnisse über die Geografie des Südpazifiks dem Kapitän Cook durch das Zeichnen einer Karte mitteilte, war es offensichtlich, dass er und sein Volk mit Karten vertraut waren. Straßen auf Karten in Mexiko in der Zeit vor der Ankunft des Kolumbus wurden mittels Fußabdrucke dargestellt.
Vor Jahrhunderten schnitzten die Eskimos genaue Küstenverläufe in Elfenbein. Die Inkas erstellten detaillierte Reliefkarten mit Steinen und Ton und die frühen Europäer zeichneten Karten an den Wänden ihrer Höhlen“ (The Mapmakers, 1981, Seite 7).
Das Konzept der Karte
Wilford schrieb, dass Kartografen in dem Konzept der Karte etwas Grundlegendes sehen: „Sie [die Karte] ist eine Grundform der menschlichen Verständigung . . . Tatsächlich wird der Begriff Karte oft metaphorisch verwendet, um andere Bereiche der Erkenntnis und der Verständigung zu erklären“ (ebenda, Seite 13).
Wilford erläuterte den symbolischen Wert der Kartografie: „In alltäglicher Sprache wird der Begriff Karte als Sinnbild für Klärung benutzt: Jemand legt eine Route für seine Zukunft fest“ (ebenda, Seite 386).
Eine gewöhnliche Straßenkarte hilft uns, ein Reiseziel zu finden. Gibt es auch eine Karte, die Christen verwenden können, um das große Ziel für dieses Leben zu finden? Können wir eine Beschreibung finden, die uns von unserem Ausgangspunkt – unserem jetzigen Standort im Leben – zum Ziel führt? Ja, sie gibt es!
Der allmächtige Schöpfer schuf das harmonisch funktionierende Universum, das praktisch von selbst „läuft“. Als Krönung der materiellen Schöpfung schuf er die Menschen, die als einzige Lebewesen auf der Erde die Fähigkeiten des Analysierens und logischen Denkens besitzen. Kann es möglich sein, dass er keine Bestimmung für das menschliche Leben vorgesehen hat?
Es gibt eine biblische Straßenkarte, mit deren Hilfe wir diese Bestimmung erreichen können. Diese Straßenkarte ist auch der Schlüssel zu unserem geistlichen Überleben. Gott stellte sie uns als Wegweiser für unser Leben zur Verfügung.
Die Bibel als symbolische Karte
Die Heilige Schrift ist wie eine Straßenkarte, mit deren Hilfe wir den Weg zu wahrer Freiheit und Unsterblichkeit finden können. Ironischerweise haben Millionen von Christen die wichtigen Orientierungspunkte dieser biblischen Karte ignoriert.
In der Tat haben viele bekennende Christen des abgewandelten Christentums unserer Zeit manche Orientierungspunkte durch traditionelle heidnische Symbole ersetzt. Wer die Angaben einer zuverlässigen Karte nicht beachten will, wird sein Ziel verfehlen.
Als Beispiel sei der Weg der Errettung für jeden Einzelnen und die Menschheit insgesamt genannt, den man an der symbolischen Bedeutung der biblischen Festtage erkennen kann. Diese Festtage, die Gott seinem Volk gegeben hatte und von Jesus, seinen Aposteln und den ersten Christen gehalten wurden, gelten bei der überwiegenden Mehrheit heutiger Christen fälschlicherweise als „mosaisch“ oder „jüdisch“.
An ihrer Stelle feiert man heute Weihnachten und Ostern, deren Traditionen nachweislich nichtbiblischen Ursprungs sind. Vor diesem Hintergrund ist es kein Wunder, dass viele an den Himmel als Ort der Belohnung für Christen oder an die Hölle als Ort der Bestrafung für reuelose Sünder glauben – Dinge, die die Bibel überhaupt nicht lehrt.
Unser Schöpfer hat sieben jährliche Feste offenbart. Jedes dieser Feste versinnbildlicht ein großes Ereignis auf dem Weg zur Errettung, die Gott für die Menschen vorgesehen hat. Im Frühling spiegelt die Symbolik der ersten drei dieser Feste – das Passah, das Fest der Ungesäuerten Brote und Pfingsten – Gottes Berufung der Erstfrüchte in der Zeit vor der Wiederkehr Jesu wider.
In diesem Beitrag befassen wir uns mit den letzten vier wichtigen Orientierungspunkten auf der biblischen Straßenkarte der Feste Gottes: den Festen, die jedes Jahr im Herbst zu halten sind. (Mehr Information über alle sieben biblischen Feste finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Gottes Festtage – der Plan Gottes für die Menschen, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.)
Der Posaunentag: die Wiederkehr Jesu Christi
Das erste Fest im Herbst ist der Posaunentag. Dieses biblische Fest hilft uns zu verstehen, warum die Wiederkehr Jesu Christi notwendig ist und was er bei seiner Wiederkehr tun wird.
Darüber hinaus offenbart dieses Fest, was bei Jesu Wiederkehr mit seinen wahren Nachfolgern geschieht – denen, die noch am Leben sind, und auch denen, die bereits „in Christus“ gestorben sind. Sie werden alle zu unsterblichen Kindern Gottes verwandelt (1. Korinther 15,22-23. 42-44. 50-53). Jesus wird die Auserwählten sammeln (vgl. dazu 1. Thessalonicher 4,15-17), die dann zusammen mit ihm auf dem Ölberg herniederfahren werden (Offenbarung 19,14; Johannes 18,36).
Das Volk Israel erhielt von Gott die Anweisung, seinen Posaunentag zu halten (3. Mose 23,24). Historisch gesehen wurde die Posaune benutzt, um bei Kriegsgefahr Alarm zu schlagen. In Israel wurden Posaunen geblasen, um das Volk auf eine nahe bevorstehende Schlacht hinzuweisen. Als Beispiel sei die Schlacht um Jericho erwähnt (Josua, Kapitel 6), bei der Gott die Israeliten anwies, Posaunen zu blasen.
Im Buch der Offenbarung sehen wir, dass Posaunen vor der Wiederkehr Jesu geblasen werden. Die Erfüllung der Symbolik dieses Festtags wird in den Kapiteln 8 bis 11 der Offenbarung beschrieben. Dort kündigen die sieben Posaunen Gottes verheerende Ereignisse an, die den sieben letzten Plagen (Offenbarung 16) vorausgehen werden.
(Mehr Information über das Buch der Offenbarung finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Das Buch der Offenbarung verständlich erklärt, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.)
Auf Gottes biblischer Straßenkarte ist der Posaunentag mit seiner Symbolik der Wiederkehr Christi ein wichtiger Orientierungspunkt. Wenn wir den Posaunentag halten, feiern wir sozusagen im Voraus unsere endgültige Errettung bzw. unsere Aufnahme in die geistliche Familie Gottes.
Der Versöhnungstag: Satan wird entfernt
Der Versöhnungstag versinnbildlicht die zukünftige Beseitigung von Satan dem Teufel und den Dämonen, die mächtige böse Geistwesen sind, die unsere menschlichen Augen nicht sehen können. Ihre Verführung der Menschheit gibt es seit dem Garten Eden (vgl. dazu Offenbarung 12,9).
Die Tatsache, dass viele Menschen heute die Existenz dieser bösen Kräfte in Frage stellen, zeugt von dem Erfolg ihrer Verführungskunst.
Im Buch Hiob erkennen wir das Ausmaß der Einmischung Satans in menschliche Angelegenheiten: „Der Herr aber sprach zu dem Satan: Wo kommst du her? Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Ich habe die Erde hin und her durchzogen“ (Hiob 1,7). Diese und andere Bibelstellen zeigen uns Satans Wirken in dieser Welt.
Vergessen wir nicht, dass Satan Jesus Christus „alle Reiche der Welt“ anbot. Jesus hat das Angebot ausgeschlagen, ohne die Fähigkeit Satans, dieses Angebot überhaupt zu machen, in Frage zu stellen: „Darauf führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest“ (Matthäus 4,8-9; alle Hervorhebungen durch uns).
Der Apostel Paulus berichtet uns, dass Satan der Gott dieser Welt ist und den Ungläubigen den Sinn verblendet hat (2. Korinther 4,4). Sein Werk der Verführung begann mit unseren Ureltern Adam und Eva (1. Mose 3,1-6; Römer 5,14-15).
Gott sei Dank, dass Satans destruktiver Einfluss auf die Menschen aufhören wird! Bei seiner Wiederkehr sorgt Christus dafür, dass Satan für eintausend Jahre verbannt wird (Offenbarung 20,1-3; vgl. dazu Römer 16,20). Der Grund für Christi Handeln ist klar: Satan und seine Dämonen tragen eine große Verantwortung für menschliches Leid, Krieg und Tod.
Nur durch die Entfernung des Zerstörers kann der Mensch den Frieden erleben, nach dem er sich seit Jahrtausenden sehnt (Jesaja 14,4-7). Auf Gottes biblischer Straßenkarte wird dieses Ereignis durch den Versöhnungstag symbolisiert. Christen halten diesen außergewöhnlichen Festtag Gottes, indem sie fasten und damit ihre vollständige Abhängigkeit von Gott bekunden (3. Mose 23,26-32; Apostelgeschichte 27,9).
Die Verbannung Satans öffnet der Menschheit die Tür zur wunderbaren Welt von morgen, eine Zeit des Wohlstands für alle Menschen. Diese Zeit wird durch das nächste Herbstfest dargestellt. (Mehr Information über das Wirken von Satan dem Teufel finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Gibt es wirklich den Teufel?, die Sie bei uns bestellen oder im Internet als PDF-Datei herunterladen können.)
Das Laubhüttenfest: Frieden und Wohlstand für alle
Das nächste Ziel auf der biblischen Straßenkarte der Zukunft ist das Laubhüttenfest, das die tausendjährige Herrschaft Jesu Christi darstellt. Christi Jünger, die die Bedeutung der Feste Gottes verstehen, halten das siebentägige Laubhüttenfest und freuen sich dabei auf dessen symbolische Erfüllung nach der Wiederkehr Jesu.
Wenn Jesus auf dieser Erde als König der Könige herrscht (Offenbarung 11,15), wird es die unlösbaren Probleme der heutigen Zeit, die die Menschheit plagen – Krieg, Gewalt, Armut, Verbrechen usw. –, nicht mehr geben (Jesaja 11,1-9; Micha 4,1-7). Unsere verseuchte Welt von heute wird in einen neuen Garten Eden verwandelt, angefangen in Jerusalem und dann später überall auf dem ganzen Planeten (Hesekiel 36,35; Sacharja 14,16).
Der letzte große Tag: eine Heilsgelegenheit für alle
In der gleichen Weise wie manche Straßenkarten Symbole enthalten, die auf eine Eigenschaft eines Reiseziels hinweisen, hat Gott uns mittels seiner jährlichen Feste Sinnbilder für die einzelnen Stufen in seinem Generalplan zur Errettung der Menschheit gegeben.
Nach den sieben Tagen des Laubhüttenfestes gibt es ein letztes Fest. Wir nennen dieses Fest den letzten großen Tag bzw. den achten Tag: „Am achten Tage sollt ihr wieder eine heilige Versammlung halten . . . Es ist eine Festversammlung; keine Arbeit sollt ihr tun“ (3. Mose 23,36).
Dieses Fest als Ziel auf der Straßenkarte Gottes versinnbildlicht ein letztes großes Ereignis im Heilsplan Gottes. Es hat eine überaus wichtige Bedeutung für Milliarden von Menschen aus der Zeit zwischen Adam und der Wiederkehr Jesu Christi.
Alle Menschen, die in dieser Zeit gelebt haben und Gott nie kennenlernen noch seine Wahrheit verstehen durften, werden eine erste Gelegenheit zum Heil erhalten. Gott wird dies durch eine Auferstehung zu physischem Leben möglich machen. Jesus und seine Heiligen werden die Menschen, die an dieser Auferstehung teilhaben, den wahren Weg des Heils lehren.
Die Bibel beschreibt die Heilsgelegenheit für diese Menschen als eine Zeit des Gerichts vor einem großen weißen Thron: „Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden . . . Und ich sah einen großen, weißen Thron und den, der darauf saß; vor seinem Angesicht flohen die Erde und der Himmel . . . Und ich sah die Toten, groß und klein, stehen vor dem Thron, und Bücher wurden aufgetan. Und ein andres Buch wurde aufgetan, welches ist das Buch des Lebens. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben steht, nach ihren Werken“ (Offenbarung 20,5. 11-12).
In diesen Versen erkennen wir mehrere symbolische Aspekte. Der Thron ist groß, weil Milliarden von Menschen wieder leben werden, um ihre Heilsgelegenheit zu bekommen. Weiß ist die Farbe der Gerechtigkeit und Heiligkeit.
Der Thron selbst symbolisiert Christi gerechte Herrschaft. Es ist eine Zeit des Gerichts, weil die Menschen von Christus in Gnade und Barmherzigkeit gerichtet werden (1. Korinther 11,31-32).
Eine weitere bemerkenswerte Beschreibung dieser Zeit finden wir in Hesekiel 37. Das Feld der verdorrten Gebeine versinnbildlicht das ganze Haus Israel, d. h. alle zwölf Stämme. Das ist mehr als nur die Juden, die nur einer der zwölf Stämme sind.
Diese Israeliten sind ohne Hoffnung gestorben. Christus wird sie aber wieder leben lassen, wie er auch die Heiden wieder zum Leben erwecken wird (Johannes 5,28-29). Hesekiel beschreibt, wie Gott den auferstandenen Israeliten seinen Geist zugänglich machen und ihnen die Hoffnung auf die Errettung geben wird (Hesekiel 37,11-14).
Leider werden einige Gottes Angebot ablehnen und den ewigen Tod im Feuersee erleiden (Offenbarung 21,8). Doch die allermeisten werden seinen Lebensweg annehmen und letztendlich in das ewige Leben eingehen.
Im Mittelpunkt der herbstlichen Feste: Jesus Christus
John Noble Wilfords Kommentar zu Landkarten trifft auch auf eine Orientierung in Bezug auf die Wiederkehr Jesu Christi zu: „Landkarten verkörpern eine Perspektive hinsichtlich des Bekannten und dessen, was erfahrenswert sein könnte“ (The Mapmakers, Seite 386). Sie „vermitteln ein Bewusstsein des eigenen Standorts im Verhältnis zu anderen Orten“ (Seite 7).
Die vier Feste der Bibel im Herbst lassen sich mit großen Meilensteinen in der Menschheitsgeschichte vergleichen, deren Standorte Gott in der Heiligen Schrift festgelegt hat. Jeder dieser Meilensteine wird entlang einer chronologischen Route in einer bestimmten Reihenfolge erreicht, genauso wie wir mit einer Straßenkarte von einem Ort zum nächsten reisen, um ein Ziel zu erreichen. Auf der Straßenkarte Gottes ist das endgültige Reiseziel die Errettung der Menschheit.
Die symbolische Bedeutung der biblischen Straßenkarte ist heute den allermeisten Menschen nicht bekannt. Doch Gott offenbart seinen Berufenen diese Symbolik, damit sie seinen Generalplan für die Menschen verstehen können. Sie wissen, dass unser Weg in die Zukunft die Wiederkehr Jesu Christi und das Etablieren vom Reich Gottes auf der Erde umfasst.
Die große Bestimmung des menschlichen Lebens ist es, die unsterblichen Kinder von Gott, dem Vater, zu werden, als jüngere Brüder und Schwestern Jesu Christi. Wir werden im neuen Jerusalem ewig leben (Offenbarung 21 bzw. 22; Hebräer 2,8; 5. Mose 4,19).
Mit dem Verständnis der biblischen Straßenkarte Gottes ist für das heutige Volk Gottes auch eine Verantwortung verknüpft. Die Berufenen, die diese besondere Straßenkarte verstehen dürfen, sind ein Licht in einer zunehmend dunklen Welt. Halten wir die wahren Feste Gottes und seien wir Botschafter an Christi statt, die die Welt zur Umkehr aufrufen: „Lasst euch versöhnen mit Gott!“ (2. Korinther 5,20).
Welche Feste hielten die ersten Christen?
In der Apostelgeschichte lesen wir einen Augenzeugenbericht über die Entwicklung in der Kirche in den ersten drei Jahrzehnten ihrer Existenz. Das zweite Kapitel beschreibt den Gründungstag der neutestamentlichen Gemeinde. Viele Bibelleser kennen die wunderbaren Ereignisse jenes Tages – die Versammlung der Nachfolger Christi an einem Ort, als das Rauschen eines gewaltigen Windes wahrgenommen wurde und sich Feuerzungen auf die Anwesenden setzten.
Gelegentlich gerät der Tag selbst, an dem diese Ereignisse stattfanden, in Vergessenheit – Pfingsten (Apostelgeschichte 2,1), das eines der Feste war, die Gott viele Jahrhunderte zuvor seinem Volk zu halten geboten hatte (3. Mose 23). Bei der Verkündigung dieser Feste hatte Gott gesagt: „Dies sind die Feste des HERRN, die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen; dies sind meine Feste . . ., die ihr ausrufen sollt als heilige Versammlungen an ihren Tagen“ (Vers 2 bzw. 4). Gott sagte seinem Volk, dass die Feste „eine ewige Ordnung“ sind, auch bei den „Nachkommen“ der Israeliten (Verse 14, 21, 31 und 41).
Die Evangelien zeigen uns, dass Jesus Christus die gleichen Feste hielt (Johannes 7,10-14. 37-38; Matthäus 26,17-19). Sowohl die Apostelgeschichte als auch die Paulusbriefe berichten, dass die Apostel diese Feste in den Jahrzehnten nach dem Tode Christi hielten. Die meisten Kirchen vertreten jedoch die Auffassung, dass diese Feste „ans Kreuz genagelt wurden“, d. h., dass sie durch den Tod Jesu Christi annulliert wurden. Doch der unverkennbare Bericht der Bibel ist, dass die frühe Kirche sie nach wie vor hielt, aber mit einem tieferen Verständnis ihrer geistlichen Bedeutung.
Der Apostel Paulus legte der Gemeinde zu Korinth nahe – einer gemischten Gruppe von Heiden- und Judenchristen –, eines dieser von Gott gegebenen Feste zu halten: „Darum lasst uns das Fest feiern nicht im alten Sauerteig, auch nicht im Sauerteig der Bosheit und Schlechtigkeit, sondern im ungesäuerten Teig der Lauterkeit und Wahrheit“ (1. Korinther 5,8). Welches religiöse Fest meinte Paulus? Freilich war es das Fest der Ungesäuerten Brote. Er erklärte ihnen auch die Bedeutung des Passahs (Vers 7) und gab ihnen Anweisungen darüber, wie man diese Zeremonie in der richtigen Weise begehen soll (1. Korinther 11,23-28).
Da Jesus, die Apostel und die ersten Christen diese Feste hielten und sie eine tiefe geistliche Bedeutung haben, ist es schon merkwürdig, dass die heutigen Kirchen sie weitgehend ignorieren.
Die Evangelien und die Apostelgeschichte sind gleichermaßen eindeutig in dem Bericht, dass Christus, die Apostel und die ersten Christen den wöchentlichen Ruhetag von Freitagabend bis Samstagabend als siebten Tag der Woche hielten (Markus 6,2; Lukas 4,16. 31; 13,10; Apostelgeschichte 13,14-44; 18,4). Jesus nannte sich sogar den „Herrn über den Sabbat“ (Markus 2,28).
Es war Jesu Christi Gewohnheit, jeden Sabbat in die Synagoge zu gehen, um Gott anzubeten (Lukas 4,16). Im Gegensatz zur Lehre derjenigen, die meinen, Paulus hätte den Sabbat verworfen, war es auch seine Gewohnheit, jeden Sabbat in die Synagoge zu gehen und dort die Gelegenheit zu nutzen, über Jesus Christus zu predigen (Apostelgeschichte 17,1-3).
Der wöchentliche Ruhetag ist ein weiteres der Feste Gottes. Eigentlich steht er an erster Stelle in der Auflistung der biblischen Feste (3. Mose 23,1-4) und ist Teil der Zehn Gebote (2. Mose 20,8-11; 5. Mose 5,12-15). Der Sabbat wurde jedoch lange vor Sinai geschaffen (1. Mose 2,2-3), und dessen Einhaltung wurde vor der Verkündung der Zehn Gebote geboten (2. Mose 16,23-30).
Auch der Sabbat wird von der überwiegenden Mehrheit der heutigen Kirchen ignoriert. Stattdessen halten die meisten Kirchen den ersten Tag der Woche – Sonntag –, der nirgends in der Bibel als Tag der Anbetung vorgeschrieben wird. Warum? Wenn wir einen Tag in der Woche als Tag der Ruhe und Anbetung Gottes halten wollen, sollte es nicht der gleiche Tag sein, den Jesus Christus und die Apostel hielten?
Mehr Informationen zum Sabbat finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Der biblische Ruhetag – Samstag oder Sonntag?.