Die Bibel offenbart viel über eine unsichtbare Macht, die im Hintergrund wirkt und unsere Welt gemäß ihrem Willen gestaltet. Fallen auch Sie ihr zum Opfer?

Von Scott Ashley

Den meisten Menschen, die in fortschrittlichen Nationen leben, fällt es nicht schwer zu glauben, dass der Zustand der Menschheit nie besser war als heute. In ihren Augen würden die Beweise, die sie täglich vor sich sehen, es schwer machen, etwas anderes zu behaupten.

Technologisch fortgeschrittene Länder bieten den höchsten Lebensstandard der Geschichte. Die Menschen erfreuen sich an angenehmen, erschwinglichen Wohnumständen; an einem schnellen und effizienten Verkehrswesen; an einer Fülle von Nahrungsmitteln und Getränken; an einem weitgehend gesicherten Arbeitsplatz; an Bildungsmöglichkeiten und einer atemberaubenden Auswahl an Unterhaltungsmöglichkeiten. Sie genießen Einkommen, die ihre Grundbedürfnisse abdecken, und haben dann noch genug für viele ihrer Wünsche übrig.

Aber das trifft nicht auf den größten Teil der Menschheit zu. Die meisten Menschen legen sich abends mit einem nagenden Hunger im Bauch schlafen. Ihre beschränkten Einkommen erlauben es ihnen lediglich, genügend Nahrungsmittel zum Überleben zu kaufen.

Einige haben wenig finanzielle Mittel für Wohnung, Kleidung oder Verkehrsmittel übrig. Jeden Tag sterben 35 000 Kinder – genug um eine nicht allzu kleine Stadt zu bevölkern – an Hunger oder an durch chronische Unterernährung bedingten Krankheiten.

Ein frühzeitiger Tod durch Krankheiten fordert jeden Tag das Leben weiterer Zehntausender von Menschen. Cholera, Malaria, Tuberkulose und Typhus – in den fortschrittlichen Ländern fast ausgemerzt – üben in einem großen Teil der Welt weiterhin ihre tödliche Wirkung aus. Aber selbst in fortschrittlichen Ländern töten Krebs, Herzerkrankungen und AIDS stündlich Hunderte.

Niemand von uns hat eine wahrhaft friedliche Welt erlebt. Während der letzten Jahrzehnte hat die Menschheit die erschreckende Fähigkeit entwickelt, alles menschliche Leben auszulöschen. Mittlerweile haben wir das Waffenarsenal – atomar, chemisch, biologisch oder konventionell – um jeden Menschen auf Erden mehrmals zu töten.

Allein im letzten Jahrhundert haben wir katastrophale Kriege erlebt, die mehr als 150 Millionen Männern, Frauen und Kindern das Leben gekostet haben – die meisten davon waren Zivilisten. In den letzten Jahren gab es Dutzende von bewaffneten Konflikten, Aufständen und Unruhen, die auf dem Globus jedes Jahr gewütet und Millionen von Leben zerstört haben. Nur wenige erkennen, dass bereits jetzt die Bühne für noch viel größere Katastrophen bereitet wird.

Warum sind unsere Gesellschaften von so vielen Konflikten, Gewalt und völlig Bösem durchdrungen? Wo können wir die Antwort darauf finden?

Wenn sich ein positives Licht in dieser Welt finden lässt, dann sicherlich im religiösen Bereich, so die Annahme. Aber leider befindet sich selbst die Religion, auf die viele bei der Lösung der Weltprobleme vertrauen, in einem Zustand der Verwirrung. In vielen der letzten Kriege haben Christen andere Christen bekämpft, Muslime andere Muslime getötet und sind Juden gegen andere Juden angetreten.

Die religiöse Welt ist voller Verwirrung. Sogar viele vorchristliche Religionen mit ihren heidnischen Riten, Praktiken und ihrem Aberglauben gewinnen erneut an Bedeutung, weil Menschen nach Sinn suchen, den sie nicht länger in den konventionellen Ritualen und Glaubensgrundsätzen finden.

Warum plagen uns diese Probleme? Warum solches Chaos und solche Verwirrung? Sind die Leiden der menschlichen Rasse lediglich das Ergebnis von unkontrollierbaren Situationen – die Folge von Zeitumständen und zufälligen Ereignissen? Beruht unser kollektives Leiden lediglich darauf, wie die Dinge immer waren und wie die Dinge immer sein werden?

Die Wissenschaftler erkennen an, dass es ein grundlegendes Gesetz des Universums ist, dass es für jede Wirkung eine Ursache gibt. Ereignisse geschehen nicht einfach so, sie geschehen, weil sie von etwas oder jemandem bewirkt bzw. verursacht werden.

Tatsächlich können wir für jedes Böse, dass wir in der Welt vorfinden, eine Ursache identifizieren. Verbrechen, Krieg, religiöse Verwirrung, Hunger, Hungersnöte, Krankheiten und verfrühter Tod haben alle in der einen oder anderen Form ihre Ursachen. Zerrüttete Ehen, zerrüttete Familien, zerrüttete Beziehungen und zerrüttete Gesellschaften entstehen nicht von ungefähr.

Sie können die Ursache für die Weltprobleme erkennen, den Grund für so viele Schwierigkeiten, mit denen Sie sich in Ihrem eigenen Leben konfrontiert sehen – und noch viel wichtiger, was Sie dagegen unternehmen können.

Fantasie oder Realität?

Es gibt eine Hauptursache, die dem Leiden und den tragischen Umständen, die so viele Menschen plagen, zugrunde liegt. Die Bibel offenbart ein mächtiges, intelligentes und scheinbar unbegrenzt einflussreiches Wesen, das aktiv das Böse, das unseren Planeten dominiert, steuert. Die meisten von uns haben von ihm gehört. Die Bibel bezeichnet ihn meistens als Teufel und Satan.

Sie haben sich vielleicht gefragt, ob es ihn wirklich gibt. Für viele ist er schließlich eine Art Märchengestalt – eine groteske, blutrote Gestalt mit Hörnern, einem spitzen Schwanz und Fledermausohren, der eine Mistgabel mit sich führt und in einer höllischen Welt mit nie verlöschenden Flammen lebt. Da er üblicherweise so fantasievoll dargestellt wird, wundert es kaum, dass nur wenige die Vorstellung von einem Teufel ernst nehmen.

Gibt es solch ein Wesen? Woher sollte solch eine Kreatur stammen? Was sind seine Absichten und seine Zielsetzungen? Was tut er?

Ist er, wie viele glauben, nur eine mythische Verkörperung des Bösen?

Die meisten Menschen wissen nicht, was sie wirklich glauben sollen. Sie haben sich entweder nicht weitergehend mit der Vorstellung eines Teufels befasst oder sie wissen nicht, wo sie eine entsprechende Antwort finden können.

Im Laufe der Jahrhunderte hat der Glaube an die Existenz des Teufels als ein Wesen, das für Böses verantwortlich ist, abwechselnd zu- und abgenommen. Während des Mittelalters stand ein Glaube an den Bösen und seinen Einfluss auf die Menschheit außer Frage. Aber während der Renaissance, als wissenschaftliche Fortschritte viele Mythen und vielen Aberglauben in Bezug auf Dämonen ausräumten, begann auch die Vorstellung eines Teufels als ein echtes Wesen in Misskredit zu geraten.

Weitere wissenschaftliche Fortschritte und eine erhöhte Bildung förderten die Skepsis im Hinblick auf die Existenz einer Welt von Geistwesen, egal ob gut oder böse. Heutzutage machen sich viele über die Vorstellung eines bösen Wesens, das für das Elend und das Leid verantwortlich ist, das wir in unserer Welt sehen, lustig.

Eine zuverlässige Quelle der Erkenntnis finden

Wo können wir zuverlässige, zutreffende Informationen über die Geistwelt finden? Nur eine Quelle kann uns die Antworten geben und uns Informationen vermitteln, die wir nirgendwo sonst auffinden könnten. Diese eine verlässliche Quelle ist die Bibel. Außerhalb der Bibel ist alles, was über Satan und seine Existenz gesagt wird, lediglich Mythologie und Spekulation. (Wenn Sie deutliche Belege für die Zuverlässigkeit der Bibel erhalten wollen, dann bestellen Sie unsere kostenlose Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende?oder laden Sie diese als PDF-Datei herunter.)

Die Bibel enthält unmissverständliche interne Beweise dafür, dass sie wirklich das Wort Gottes ist. In den Seiten der Bibel offenbart Gott wahre geistliche Erkenntnis, Informationen, die ansonsten aus keiner anderen Quelle erhältlich sind. Die Bibel teilt uns in ernüchternden Worten mit, dass jenes Wesen und die Geistwelt genauso real sind wie unsere eigene Welt.

Sie zeigt uns, dass Satan ein unglaublich mächtiges Geistwesen ist, das einen alles durchdringenden Einfluss auf die Menschheit ausübt. Zusammen mit seinen Kohorten, die als Dämonen oder Teufel (Mehrzahl) bezeichnet werden, wird er häufig in der Bibel erwähnt. Er tritt vom Anfang bis zum Ende in Erscheinung, von 1. Mose bis zur Offenbarung.

Die Bibel offenbart viel über dieses Wesen. Sie zeigt seinen Ursprung auf und wie er zu dem wurde, was er ist. Sie offenbart seine Absichten und die Methoden, die er einsetzt, um diese zu erreichen. Sie beschreibt seinen Charakter und seine Wesensart und die Motive, die ihn antreiben. Sie hilft uns dabei, zu erkennen, welche erschütternden Auswirkungen sein Einfluss auf uns persönlich haben kann und welche Macht er über die gesamte Menschheit ausübt. Die Bibel vermittelt uns Wissen, das wir selbst nie entdecken oder verstehen könnten.

Echte Begegnungen

Jesus Christus sprach von dem Teufel als einem mächtigen, wahren Wesen mit eigenem Bewusstsein. Wenn wir Jesus als wirklich, als den Sohn Gottes, anerkennen – und die Bibel als einen wahrhaftigen Bericht über sein Wirken als Prediger und seine Lehren – dann müssen wir auch den Teufel als wirklich anerkennen.

Die Verfasser der vier Evangelien beschreiben Ereignisse, wo Christus Satan und seine Kohorten, die Dämonen, konfrontiert hat. Die Evangelien, die ersten vier Bücher des Neuen Testaments, zeigen Satan als Feind Christi, der entschlossen ist, Christi Werk zu durchkreuzen und zu unterminieren. Kurz bevor Jesus mit dem Predigen anfing, bemühte Satan sich darum, ihn durch Versuchungen von seinem göttlichen Ziel abzubringen (Matthäus 4,1-11; Lukas 4,1-13). Nachdem er mit diesem Versuch auf der ganzen Linie versagt hatte, wurde es Satan schließlich gestattet, andere Menschen dazu zu bewegen, Jesus hinzurichten (Lukas 22,2-4; Johannes 13,2. 27) und ihn, unseren Messias und Heiland, zum Sühneopfer für die Sünden der Menschheit zu machen.

Der Apostel Petrus, der seine eigenen Kämpfe mit Satan auszufechten hatte (Matthäus 16,21-23; Lukas 22,31-32), warnt uns, dass wir uns vor diesem mächtigen, bösen Geistwesen in Acht nehmen sollten: „Bleibt besonnen und wachsam! Denn der Teufel, euer Todfeind, läuft wie ein brüllender Löwe um euch herum. Er wartet nur auf ein Opfer, das er verschlingen kann“ (1. Petrus 5,8; „Hoffnung für alle“-Übersetzung). Petrus’ Warnung hilft uns zu erkennen, dass der Teufel nicht nur der Feind Christi ist, er ist auch der Feind der Anhänger Christi und versucht sie zu verschlingen.

Der Feind der Menschheit

Aber wir können noch mehr Informationen über Satan finden. Eine Kernbotschaft der Bibel, vom Anfang bis zum Ende, ist, dass der Teufel der Feind der gesamten Menschheit ist. Wenn wir das, was die Bibel über ihn offenbart, untersuchen, dann stellen wir fest, dass er der Menschheit ständig Schaden zuzufügen sucht, dass er gegen die Menschen auf jede erdenkliche Weise Krieg führt.

Selbst der Name Satan, den die Bibel für dieses böse Geistwesen gebraucht, hilft, seine bösartigen Absichten zu offenbaren. Gott benennt die Dinge nach dem, was sie sind. Satan ist ein hebräisches Hauptwort, das „Widersacher“ bedeutet – der Feind, der Gegner, der Antagonist, der Gegenspieler. Die Verbform des Hauptworts bedeutet „anklagen“, „verleumden“ und „ein Widersacher sein“ (Anchor Bible Dictionary, Band 5, 1992, Stichwort „Satan“, Seite 985).

Der andere Begriff, den die Bibel als Beschreibung für dieses Wesen gebraucht, Teufel, ist ebenfalls aufschlussreich. Teufel ist eine Übersetzung des griechischen Wortes diabolos, auf dem zum Beispiel unser Wort diabolisch, mit dem wir etwas Böses oder Finsteres beschreiben, zurückgeht. Diabolos bedeutet „ein Ankläger, ein Verleumder“ (W. E. Vine, Vine’s Complete Expository Dictionary of Old and New Testament Words, 1985, „devil, devilish“).

Die Bibel offenbart noch viel mehr über die Natur und den Charakter dieses bösen Wesens. Christus sagt, dass Satan „ein Lügner und der Vater der Lüge“ sei und dass „die Wahrheit . . . nicht in ihm“ ist (Johannes 8,44). Gerade durch seine lügnerische, trügerische Wesensart beeinflusst Satan die Menschheit am erfolgreichsten. Die Bibel offenbart das ungeheuere Ausmaß von Satans Lügen, nämlich dass er „die ganze Welt verführt“ (Offenbarung 12,9).

Sehen Sie hier das atemberaubende Zeugnis von Satans Wirken? Er hat „die ganze Welt verführt“! Was bedeutet das? Was sagt Gott uns, wenn er uns wissen lässt, dass dieser bösartige Geist die gesamte Welt verführt? Bedenken Sie nur die Bedeutung dieser Aussage.

Der Apostel Johannes hat nicht gesagt, dass Satan die Welt lediglich irgendwann in der fernen Vergangenheit verführt hat. Der Begriff, den Johannes hier verwendet – und der von Luther als „verführt“ übersetzt wird –, steht in der Präsens Aktiv-Form, was bedeutet, dass Satans Verführung in der Vergangenheit begann und ein kontinuierlicher, fortlaufender Prozess ist, der noch nicht abgeschlossen ist. Die Offenbarung zeigt, dass Satans große Verführung solange andauern wird, bis Gott durch ein Wunder eingreift, um Satans Einfluss über die Menschheit zu beenden.

Der Anfang von Satans Einfluss

Satan hat die Menschheit seit Jahrtausenden verführt. Aber wann – und wie – begann sein Einfluss? Wie konnte er so fest im menschlichen Denken Fuß fassen? Was ist es, was es ihm mit seinen Methoden ermöglicht, nicht nur eine Handvoll Menschen, sondern praktisch die gesamte Menschheit zu verführen?

Diese Geschichte beginnt bereits bei den Ursprüngen der Menschheit. Wie in 1. Mose berichtet wird, erschuf Gott unsere ersten menschlichen Eltern, Adam und Eva, und gab ihnen ein wunderschönes Paradies als Heimat in einem Garten mit dem Namen Eden (1. Mose 1,26-27; 2,7-8). Dort begann er damit, sie persönlich zu unterweisen (1. Mose 2,16-17) und legte die Grundlage dafür, dass sie eine enge persönliche Beziehung mit ihm haben konnten.

Aber dann geschah etwas, was diese Beziehung plötzlich entgleisen ließ. „Aber die Schlange [der Teufel, vgl. Offenbarung 12,9; 20,2] war listiger als alle Tiere auf dem Felde, die Gott der Herr gemacht hatte, und sprach zu der Frau: Ja, sollte Gott gesagt haben: Ihr sollt nicht essen von allen Bäumen im Garten?“ (1. Mose 3,1).

Gott hatte Adam und Eva gesagt, dass sie von allen Bäumen in Eden essen dürften, mit einer Ausnahme – der Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. Er warnte sie, dass sie des Todes sterben würden, wenn sie von dessen Frucht essen würden.

Satan, in der Form einer Schlange in Erscheinung tretend, trat unter vier Augen an Eva heran und widersprach auf subtile Weise dem, was Gott ihr und ihrem Ehemann gesagt hatte: „Da sprach die Schlange zur Frau: Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan, und ihr werdet sein wie Gott und wissen, was gut und böse ist“ (1. Mose 3,4-5).

Eva glaubte der Schlange. Sie aß von der Frucht und gab auch Adam davon. Gemeinsam leiteten sie so ein tragisches Verhaltensmuster ein, dem die Menschheit seither gefolgt ist: jeweils den Entschluss zu fassen, den eigenen Weg zu gehen – was in Wahrheit nichts anderes bedeutet, als Satans verführerischem Einfluss zum Opfer zu fallen (1. Johannes 3,10) – statt der Wahrheit Gottes zu gehorchen. Das Leben des Menschen sollte danach nie wieder das Gleiche sein. Die Sünde – die Auflehnung gegen Gottes Anweisungen – war in die Welt gekommen (Römer 5,12). Die Menschheit erntete nun deren tragische Früchte.

Satan, der Gott der Lüge bezichtigte, wurde selbst als Lügner entlarvt. Statt dass sie, wie Satan versprochen hatte, zum Leben und zu einer Weisheit und einem Verständnis, wie Gott es hat, gelangten, führte der Weg des Ungehorsams, den Adam und Eva wählten, zu Verwirrung und Tod.

Adams und Evas Kapitulation vor Satans Einfluss war der Beginn dieser „gegenwärtigen bösen Welt“ (Galater 1,4). Satan gelang es, eine arglistige Täuschung in die Beziehung zwischen Gott und Gottes menschliche Kinder einzubringen. Indem er Eva davon überzeugte, dass Gott sie und Adam über die Folgen der Teilhabe an der verbotenen Frucht belügen würde, hat Satan bereits früh in der menschlichen Geschichte gezeigt, dass er ein Widersacher sowohl Gottes als auch der Menschheit ist, der oberste falsche Ankläger – was seine biblischen Namen ja bedeuten.

Ein Mörder von Anfang an

Jesus bezog sich auf diesen Vorfall im Garten Eden, als er diejenigen zur Rede stellte, die seiner Botschaft und seinem Werk gegnerisch gesonnen waren – mörderische Männer, die ihn töten wollten, weil er sich als der Sohn Gottes zu erkennen gab. Jesus erkannte die Quelle ihrer Beweggründe: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Johannes 8,44).

Satan war wahrhaftig „ein Mörder von Anfang an“. Er hat Adam und Eva keinen physischen Schaden zugefügt, um ihren Tod zu bewirken; er wusste, dass, wenn er sie dazu bringen konnte, zu sündigen – Gott ungehorsam zu sein –, sie den Tod über sich selbst bringen würden (Römer 6,23). Seine Lügen – seine Täuschung – führten direkt dazu, dass sich Adam und Eva am Ende in die Klauen des Todes begeben würden. Indem er seither alle Menschen dazu beeinflusst hat, sich auf die gleiche Weise für den Weg der Sünde und des Ungehorsams Gott gegenüber zu entscheiden, hatte Satan einen Anteil am Tod aller Menschen seit Adam und Eva, die gestorben sind (Römer 5,12).

Christus sagte auch, dass Satan „ein Lügner und der Vater der Lüge“ sei. Seine Lügen unterminierten erst und zerstörten dann Gottes Beziehung zu seinen Kindern. Indem wir durch das Annehmen von Satans Weg der Sünde und der Rebellion in Adams und Evas Fußtapfen nachgefolgt sind, haben wir uns von Gottes Leitung und Hilfe abgeschnitten und bedürfen dringend der Erlösung, die nur durch Christus erfolgen kann (Jesaja 59,1-2; Römer 3,23-24; Apostelgeschichte 4,12).

Die Welt leidet aufgrund der Sünde

Die Menschheit als Ganzes ist dem Verhaltensmuster, das Adam und Eva vor langer Zeit vorgegeben haben, kontinuierlich gefolgt. Satan hat dadurch, dass er uns dazu verführte, Gottes Anleitung abzulehnen, und uns dazu gebracht hat, stattdessen ihm selbst nachzufolgen, dafür gesorgt, dass wir ebenso wie Adam und Eva auch weiterhin Gottes Herrschaft über uns ablehnen würden (Römer 5,10; 8,7; Epheser 2,1-3). Wir leiden, genauso wie sie damals, unter den schmerzhaften Konsequenzen unserer Entscheidungen und Handlungen.

Warum ist die Welt so voller Elend? Die Antwort, wie sie in Gottes Wort offenbart ist, ist einfach: Wir ernten, was wir säen. „Täuscht euch nicht!“, schreibt der Apostel Paulus. „Macht euch klar, dass ihr Gott nicht einfach missachten könnt, ohne die Folgen zu tragen. Denn was ein Mensch sät, wird er auch ernten. Wer nur nach seinen sündigen Neigungen lebt, wird sich damit selbst zugrunde richten und schließlich den Tod ernten“ (Galater 6,7-8; „Neues Leben“-Übersetzung).

Unsere Handlungen ziehen Konsequenzen nach sich. Ein großer Teil des Leidens in der Welt kann auf die Handlungen und Entscheidungen von Menschen zurückgeführt werden. Wir haben immer noch nicht gelernt, dass viele unserer Entscheidungen ungeachtet unserer Absichten zu tragischen Ergebnissen führen.

Der Prophet Hosea hat dieses Prinzip von Ursache und Wirkung verstanden, als er den traurigen geistlichen Zustand des Königreichs Israel in der Zeit von 700 v. Chr. beobachtete. Hosea 2 und 4 zeigen, dass Götzenverehrung und sexuelle Unmoral zu Hoseas Zeit ungezügelt grassierten. Nur wenige Jahre später würde das mächtige assyrische Reich aus dem Norden her in Israel einfallen, das Reich zerstören und seine Bewohner niedermetzeln oder versklaven.

Gott sagte, es wäre unvermeidlich, dass die Sünden des Volkes es einholen würden: „Deine Bosheit straft dich, und deine Abtrünnigkeit züchtigt dich!“ (Jeremia 2,19; Schlachter-Bibel).

Wenn wir nach dem Hauptgrund dafür suchen, warum Menschen leiden, dann können wir viel dabei lernen, wenn wir ihre Umstände auf die jeweiligen Ursachen zurückführen. Sehr häufig werden wir dabei feststellen, dass Sünde die zugrunde liegende Ursache ist – und Leiden und Elend sind dann lediglich die natürlichen Folgen.

Indem er die Menschheit zur Sünde verführt, indem er die Sünde als reizvoll und anziehend erscheinen lässt, hält Satan unsere Welt unter einem trügerischen Bann aus Lügen, Leid und Tod.

Ist die ganze Welt verführt?

Wenn Sie der Teufel wären und die ganze Welt verführen wollten, wie würden Sie diese Herausforderung angehen? Sie würden die Menschen wahrscheinlich davon überzeugen, dass Sie gar nicht existieren und dass die einzige Informationsquelle, die Ihre Beweggründe und Methoden offenbart, kaum mehr als eine Sammlung von Märchen ist, die nichts mit dem menschlichen Leben zu tun haben.

Genau das hat es gegeben. Vor einigen Jahrhunderten und von den Theorien von Männern wie Charles Darwin angeregt – der sich einen Weg zurechtzimmerte, die Schöpfung ohne einen Schöpfer zu erklären – begannen viele Menschen, die Autorität und die Inspiration der Bibel direkt in Frage zu stellen. Sie begannen die Vorstellung von einer Geistwelt, die lange von denjenigen, die der Bibel Glauben schenkten, ohne Frage akzeptiert worden war, als reinen Mythos und Aberglauben zu verspotten.

In den führenden Universitäten der Welt haben Skeptiker die Gültigkeit und Richtigkeit der Bibel in Frage gestellt. Das wissenschaftliche Denken, das weitgehend alles ablehnt, was nicht mit den physischen Sinnen entdeckt werden kann, war an der Tagesordnung. Generationen von Führungskräften lernten, alles, was nicht mit wissenschaftlichen Methoden gemessen werden kann, zu verwerfen.

Dann kamen die beiden Weltkriege. Zwei aufeinanderfolgende Generationen mussten erleben, wie ihre Väter, Ehemänner und Söhne auf blutigen Schlachtfeldern in entlegenen Weltregionen fielen und keiner der Kriege zu einem dauerhaften Frieden führte. Auch unter der Zivilbevölkerung gab es fürchterliche Opfer und viele Millionen Menschenleben wurden ausgelöscht.

Von solch einer umfassenden Massenzerstörung an Leben und Eigentum wie betäubt, verloren viele ihren Glauben an Gott, weil sie davon ausgingen, dass ein allmächtiges, höchstes Wesen ein solches Blutbad und so viel Leiden niemals zugelassen hätte. So wurde in nur wenigen Generationen der Glauben an einen allmächtig, allliebenden Gott und das Vertrauen in die Bibel als seine Offenbarung an die Menschheit zerstört.

Obwohl immer noch viele Menschen behaupten, an Gott zu glauben, nehmen nur wenige ihren erklärten Glauben so ernst, dass sie sich davon in ihrem Leben leiten lassen. Die Bibel ist kontinuierlich einer der Weltbestseller, es ist aber auch eines der am wenigsten gelesenen und verstandenen Bücher. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass die Bibel und die Geistwelt nichts mit ihnen und ihrem Leben zu tun haben.

Obwohl die Religion die Quelle eines Verständnisses von Gott und der Geistwelt sein sollte, ist sie allzu oft nur eine weitere Quelle für Verwirrung und Meinungsverschiedenheiten. Zum Beispiel bekennt sich etwa ein Drittel der Weltbevölkerung zum Christentum. Es ist die größte unter den Religionsgruppen. Aber es ist in Tausende von Sekten und Konfessionen aufgespalten, von denen viele behaupten, dass sie die wahren Lehren der Bibel und Jesu vertreten würden.

Die Menschen, die sich zum Christentum bekannten, stellten in der Menschheitsgeschichte natürlich nie die Mehrheit. Die meisten Menschen sind in den letzten beiden Jahrtausenden einer verwirrenden Vielzahl an Gottheiten, Gurus und religiösen Lehrern nachgefolgt. Manche haben an Gott geglaubt, andere an verschiedene gute und böse Geister oder an überhaupt keinen Gott oder eine Geistwelt.

Offensichtlich können diese unvereinbaren und oft gegensätzlichen Glaubensüberzeugungen nicht alle zutreffen. Gott ist nicht ein Gott der Unordnung (1. Korinther 14,33). Die Auswirkungen einer solchen religiösen Verwirrung und Spaltung sind genau das, was man von einem Wesen erwarten würde, dessen Ziel es ist, die ganze Welt zu verführen (Offenbarung 12,9). Viele Menschen glauben überhaupt nicht an den Teufel. Viele von denen, die an ihn glauben, sind sich nicht sicher, was sie glauben sollen, weil so viele religiöse Lehren verwirrend und widersprüchlich sind.

Die meisten Menschen sind zutiefst ernsthaft in ihrem Glauben. Aber da der Glaube so vieler sich zum Christentum bekennender Menschen dem Glauben anderer bekennender Christen widerspricht, können sie nicht alle Recht haben. Viele von ihnen sind aufrichtig, liegen aber ernsthaft falsch. Sie sind, zusammen mit dem Rest der Welt, verführt worden. Was also sind die Konsequenzen von Satans Verführung und die daraus erwachsende Verwirrung für bekennende Christen?

Christus stellte sein Volk zu seiner Zeit, das aufrichtig, aber irregeleitet war, zur Rede: „Was nennt ihr mich aber Herr, Herr, und tut nicht, was ich euch sage?“ (Lukas 6,46). Er warnte seine Anhänger vor religiöser Verführung. „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe“, ermahnte er sie (Matthäus 24,4).

Jesus sagte voraus, dass religiöse Führer auftreten würden, die behaupten würden, ihn zu repräsentieren, die in Wahrheit aber Betrüger wären, die „viele verführen“ würden (Vers 5).

Die Religion sollte eine Informationsquelle und Quelle des Verständnisses über den großen böswilligen Geist sein, der der Feind der Menschheit ist. Stattdessen ist sie eines der Hauptwerkzeuge des Teufels gewesen, die er zur Verführung der Menschen eingesetzt hat!