Der Tod ist des Menschen Feind. Wir wollen nicht, dass die Menschen, die wir lieben, sterben. Manche befassen sich erst dann mit dem Tod, wenn ein Trauerfall vorliegt.

Von Arthur Suckling

Meine Frau lag nun fast drei Wochen zu Hause im Bett. Eine Entzündung am Rücken, so hieß es. Der Hausarzt schaute vorbei und nahm eine Blutprobe, um sie im Labor untersuchen zu lassen. Bald erfuhr ich das Ergebnis. Der Arzt sagte: „Es tut mir sehr leid, aber Ihre Frau hat ein bösartiges Melanom. Sie wird sehr wahrscheinlich nicht mehr lange leben.“

Der Schock dieser Nachricht wirkte wie eine Betäubung auf mich. Ich brach zusammen, weinte, konnte kaum glauben, was ich gehört hatte. Zwischen meinem Schluchzen gelang es mir, eine Frage zu stellen: „Wie lange hat sie noch?“ „Sechs Monate, vielleicht ein Jahr“, war seine Antwort.

Jeder muss sterben. Unfall, Krankheit, Altersschwäche: Irgendwann ereilt es jeden. Zurück bleiben Trauernde: Witwen, Witwer, Eltern, Kinder.

Dieser Artikel entstand aus der Selbstbeobachtungen heraus, die ich während meiner eigenen Trauerzeit gemacht habe. Ich hoffe, dass er einigen Menschen helfen kann.

Eine schlimme Nachricht

Der Doktor verließ leise das Beratungszimmer. Ich starrte aus dem Fenster und rang darum zu begreifen, was mir gesagt worden war – rang darum, es als wirklich zu empfinden und meine Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. Tränen flossen, und ich suchte sie zurückzudrängen. Um zu meinem Auto zu kommen, musste ich durch den Warteraum der Arztpraxis gehen.

Meine Frau wartete zu Hause auf mich, wartete auf meinen Bericht über die Laborergebnisse. Ich musste es ihr sagen: Aber wie? Ich fuhr die paar Minuten nach Hause zurück und fuhr an der Tür vorbei ohne anzuhalten. Ich parkte und weinte wieder. Dann fuhr ich zurück zum Haus. Diesmal sah mich mein Sohn vom Fenster aus, deshalb hielt ich.

Ich ging ins Schlafzimmer und kniete mich neben das Bett, legte meinen Kopf in ihre Arme und schluchzte. Sie sagte: „Schon gut, Lieber, ich weiß. Ich habe Krebs, nicht?“ Ich bestätigte ihre Vermutung.

In diesem Augenblick trafen meine Mutter und mein Bruder mit seiner Frau ein und kamen unerwartet ins Zimmer. Auch sie erfuhren die schlimme Nachricht. Trostreich, wenn in solchen Augenblicken des Schmerzes Familienmitglieder mit dabei sind.

Es folgten die üblichen Bluttests zur Erhärtung der Diagnose. Um festzustellen, wie weit das Leiden fortgeschritten war, musste meine Frau ins Krankenhaus, um die befallenen Knochen untersuchen zu lassen. Dann stellten wir uns als Familie auf das Warten ein – das Warten auf das Ende.

Drei Monate später starb meine Frau. Meine Mutter war bereits vorher zu uns gezogen, um uns zu helfen. Häufig kamen mein Bruder und seine Familie zu Besuch, oft blieben sie übers Wochenende. Viel Beistand kam auch von unseren Glaubensfreunden: Nachrichten, Anrufe, Karten, Besuche, bis es nicht mehr angebracht war. Im Wesentlichen eine „ familiäre“ Angelegenheit also; die Familie kümmerte sich um den Sterbenden.

Wenn der Tod naht

Viele Menschen würden wohl lieber selbst leiden, als den Ehepartner oder ein Kind leiden zu sehen. Als Leidender meint man die Situation besser im Griff zu haben, besser ertragen zu können. Oft ist es der Sterbende, der noch die sachlichste, „ruhigste“, gefassteste Haltung an den Tag legt. Er hat sich oftmals schon damit abgefunden, während das den Menschen um ihn – Familie, Freunde – doch sehr schwerfällt.

Um das zu veranschaulichen: Einmal, gegen Ende, als meine Frau kurz vor dem Tod stand, stellte sie mir eine Frage, die mich tief traf: „Wenn ich sterbe, heiratest du doch wieder, nicht wahr?“ Meine Reaktion? Ich weinte und sagte, daran sei doch jetzt überhaupt nicht zu denken. Meine Frau hingegen hatte die Dinge schon bis zu ihrem natürlichen Abschluss sachlich zu durchdenken vermocht. (Heute, viele Jahre später, bin ich wieder sehr glücklich verheiratet.)

Ebenfalls überlegt hatte sich meine Frau die Verteilung ihres Nachlasses. Wieder kam es mich sehr hart an, ihrem Wunsch zu entsprechen. Ich sollte mich hinsetzen mit Papier und Stift und eine Liste ihrer Wünsche notieren. Aber ich tat es, und ich sorgte später dafür, dass ihr Wille erfüllt wurde. Offensichtlich traf sie innerlich alle Vorbereitungen auf das Sterben.

Ich sage es den Kindern

Friedlich entschlief meine Frau um 1.50 Uhr. Meine eigene Ruhe überraschte mich, wie ich bei ihr am Bett saß und auf das Ende wartete. Ich weckte meine Mutter, die in der Nähe war, und gemeinsam trafen wir Vorbereitungen und räumten das Zimmer auf, dessen Wände so viel mit angesehen hatten. Gegen Morgen weckte ich meine beiden Söhne.

Ich nahm an, dass sie durch die Nähe zu ihrer todkranken Mutter doch in gewisser Weise vorbereitet waren. Ich hielt sie beide im Arm, sie saßen auf meinen Knien, und ich erzählte ihnen, dass Mutti in der Nacht gestorben war und dass ihr Leid nun ein Ende hatte.

Ihre Reaktionen waren unterschiedlich. Der Ältere weinte ein bisschen, während der Jüngere auf meinem Knie hin und her schaukelte und mit dem Kopf nickte, zum Zeichen, dass er verstanden hatte. Ich hielt es für das Beste, dass sie erst einmal mit der Großmutter einen Spaziergang machten und eine Zeitung kauften. Das Bestattungsunternehmen war benachrichtigt worden, und wir rechneten mit der Ankunft ihrer Mitarbeiter. Ich hielt es für gut, dass die Jungen dann erst einmal fort waren.

Es ist wichtig, dass die Dinge zu einem natürlichen und vollständigen Abschluss kommen. Sicher ist die Beerdigung seelisch sehr belastend. Es ist aber notwendig, dass die ganze Familie sie erlebt. Sie markiert den Schlusspunkt des Lebenslaufs. Die Trauerfeier und die anschließende Beerdigung signalisieren auf eine Art die Endgültigkeit. So geleitete unsere Familie den geliebten Menschen, der gestorben war, zur Ruhe.

Die Stadien des Trauerns

Ich erinnere mich nicht, dass mir vorher jemand von den Stadien oder Gefühlen, die man in der Trauerzeit durchmacht, erzählt hätte. Ich hatte auch nichts darüber gelesen. So habe ich dann die einzelnen Stadien, die ich durchlief, gewissermaßen selbst erkundet und erforscht. Es erstaunt mich, wie berechenbar die Gefühle, wie ähnlich die Trauerphasen bei den einzelnen Menschen sind.

Zu diesen Stadien möchte ich rechnen: 1. Schock und Betäubung; 2. Aufruhr der Gefühle: Empörung, Angst, Nicht-Wahrhaben-Wollen, Schuldgefühle, Zorn; 3. Leere: Einsamkeit, Verzweiflung, Depression; 4. Akzeptanz.

Diese einzelnen erlebten Stadien möchte ich hier behandeln, wobei vorauszuschicken ist, dass es sich nicht unbedingt um klar abgegrenzte Phasen handeln muss. Sie können ineinander übergehen, einzelne können auch ganz fehlen. Gemeinsames Kennzeichen der gesamten Trauerzeit kann sein: Schlaflosigkeit, Verlust an Appetit, Gefühlsextreme.

Schock und Betäubung

Der Tod eines geliebten Menschen kann durch Unfall oder durch natürliche Ursachen – Alter bzw. Krankheit – erfolgen. Auf Unfälle kann man sich kaum vorbereiten (außer natürlich durch Vorbeugen). Sie passieren, und wir stellen uns so gut wie möglich auf die Krise ein.

Alter und Krankheit sind die häufigsten Todesursachen. So hat man meist schon längere Vorwarnzeit. Trotzdem erzeugt der Tod einen Schock, entweder gleich oder etwas später. Hauptkennzeichen dieser Zeit ist meines Erachtens eine jähe Abstumpfung der Gefühle.

Vom eigenen Gefühlsleben ist man derart in Anspruch genommen, dass das Geschehen im eigenen Umfeld für einen selbst an Sinn und Bedeutung verliert. Tiefes Versunkensein, so könnte man diesen Zustand nennen. Man muss unter Umständen daran erinnert werden, zu essen oder den Kessel vom Herd zu nehmen.

Dieses ist das Beruhigungsmittel der Psyche, das es einem erlaubt, weiter den notwendigen Alltagsgeschäften nachzugehen: die Beerdigung zu besuchen, die Rechnungen zu bezahlen, überhaupt nach dem Tod erst einmal weiterzuleben.

Aufruhr der Gefühle

Nach der Schock- und Betäubungsphase kommt das Stadium des Gefühlsaufruhrs: Zorn, Empörung, Schuld. Verbitterung, Angst, das alles kann sich verschieden stark und verschieden lange bemerkbar machen.

Viele glauben: Weil man das erste Stadium so gut bewältigt hat, kann man jetzt auf Hilfe und Unterstützung verzichten. Zu dieser Zeit sind Freunde und Verwandte meist schon wieder ins „normale Leben“ zurückgekehrt. Doch gerade jetzt braucht man ihren Trost am meisten. Gerade jetzt bedarf man der seelischen Stützung durch Familie und Freunde.

Ich war sehr dankbar, Familie und Freundeskreis um mich zu haben in einer Zeit, da ich glaubte, verrückt zu werden. Wilde, extreme Gedanken wallten in mir auf. Das mitfühlende Zuhören meiner Freunde und das kürzeste Gespräch waren da mehrmals eine unschätzbare Hilfe.

Noch zwei Jahre später nahm ich meine Freunde zuweilen als „Anlaufstation“ und seelische Stütze in Anspruch. Gespräche, manchmal von Tränen begleitet, bei einem Glas Bier. Wie wohltuend und im wahrsten Sinne konstruktiv war das für mich: Es half mir, mit meinen eigenen Gefühlen ins Reine zu kommen.

Ich empfand damals, wie ich mich erinnere, Gefühle des „Wenn ich doch nur dies und das getan hätte!“. Aber sich selbst zu beschuldigen ändert freilich nichts. Vielleicht gibt es in der Zukunft die Gelegenheit, es besser zu machen.

Leere

Einsamkeit, Verzweiflung, Niedergedrücktsein sind für diese Phase charakteristisch. Es sind Emotionen meist längerer Dauer, von denen die Verzweiflung vielleicht am kürzesten währt. Leere und vor allem Einsamkeit fordern ihren Tribut.

Wichtig dabei ist, die Einsamkeit zu bewältigen, indem man sich mit ihr „anfreundet“. Ich merkte sehr deutlich: Du musst überleben, du musst im Alltag nun auf dich selbst gestellt zurechtkommen.

Ebenso deutlich merkte ich, dass ich mit der Einsamkeit ins Reine kommen musste. Man muss damit leben lernen, man darf nicht zu stark zu ablenkenden Hilfsmitteln greifen.

Manchmal stützt man sich zu sehr auf andere Menschen oder greift zum Alkohol, um die Einsamkeit zu betäuben. Beides kann – in begrenztem Maß – helfen, aber hier ist außerordentliche Vorsicht geboten. Man will ja die Hilfsbereitschaft von Freunden nicht überstrapazieren, und man will auch nicht von der Flasche abhängig werden. Mit beidem gehe man sehr vorsichtig um.

Der Trauerprozess dauert ja seine geraume Zeit. Dabei darf man nicht ungeduldig werden.

Akzeptanz

Das letzte Stadium nenne ich Akzeptieren. Es beginnt, wenn das Weinen, das Grämen, das Sich-Auflehnen vorüber ist. Man trägt es nun mit einiger Fassung, denn das Seelenleben ist wieder hinreichend im Gleichgewicht.

Natürlich fühlt man sich immer noch allein und vermisst den Partner. Das ist zu erwarten, denn die Trauerzeit hinterlässt Spuren, die nie ganz verlöschen. Irgendwann aber hat man sich dann mit dem Status quo abgefunden.

Das wohl beste Zeichen für die „Gesundung“ ist ein wiedererwachendes Interesse am Leben. Man bekommt wieder Lust, Dinge zu tun, die man schon lange nicht mehr getan hat. Bei mir war es das Squash-Spielen. Monatelang hatte ich alles Spielinteresse verloren. Jetzt, bei zunehmender Normalisierung, kehrte meine Freude am Spielen langsam zurück.

Früher gab es festgelegte soziale Trauerbräuche, die sich in ihrem Ablauf weitgehend am natürlichen Verlauf des Trauerprozesses orientierten. Heute, in unserer schnelllebigen und hektischen Zeit, lässt uns die Gesellschaft kaum noch Raum für den langsamen und natürlichen Ablauf des Trauerns. Ich glaube, es wäre klug, hier einmal einen Blick in die Vergangenheit zurückzuwerfen und aus ihr zu lernen.

Entscheidungen zunächst meiden

Zu oft versucht man heute, diesen natürlichen Prozess zu „beschleunigen“ und rasch die Leere wieder auszufüllen, die im Leben entstanden ist. Menschen verkaufen ihr Haus, ziehen fort, treffen überstürzte Entscheidungen, die sie später bereuen.

Ich kenne Fälle, wo Witwer und Witwen nach dem Tod des Partners zu schnell wieder geheiratet haben. Sie hatten den Verlust noch nicht verarbeitet und machten durch ihr überhastetes Handeln tragische Fehler.

Ich will hier nicht zu einer Rückkehr zu wilhelminischer Starrheit ermutigen, aber ich rate zur Vorsicht. Im Detail unterscheiden wir uns zwar von Mensch zu Mensch, aber es gibt doch einen gemeinsamen Nenner. Eine angemessene Zeit lang sollte man den Toten und sein Andenken achten. Ich persönlich glaube, dass es etwa mindestens ein Jahr dauert.

Andere würden vielleicht eine kürzere Zeit für angemessen halten. In der Bibel ist eine Trauerzeit von bestimmter Länge nicht angegeben. Oft ist jedoch von „großer und feierlicher Klage“ die Rede (1. Mose 50,10).

Es kommt vor allem darauf an, dass man z. B. die erste Ehe seelisch verarbeitet und überwunden hat, bevor man in einen neuen Lebensabschnitt tritt (neue Bekanntschaften oder eine neue Ehe). Gründliche Selbstprüfung tut not, ehe man wieder Schritte zu einer Beziehung tut.

Für mich persönlich fand ich es angemessen, etwa zwei Jahre lang keine neuen Frauenbekanntschaften zu knüpfen. Als ich es dann wieder tat, kam es auf ganz natürliche Weise zustande. Wohlmeinende Kollegen und Freunde hatten mich gedrängt, wieder Kontakte zu knüpfen. Sie sagten, ich sei meiner verstorbenen Frau nichts schuldig und sollte mich frei fühlen, wieder Bekanntschaften aufzunehmen.

Vielleicht hatten sie ja recht, aber ich persönlich glaubte, noch nicht so weit zu sein, und daher nahm ich noch einige Zeit – begründet, wie mir schien – davon Abstand. Allein der Gedanke, mit einer Frau auszugehen, war mir noch sehr peinlich.

Langsam, Schritt für Schritt, kam ich dann an den Punkt, wo es mich wieder nach weiblicher Gesellschaft verlangte. Ich spann Kontakte zu ein paar Damen, die ich durch einen Freund kennengelernt hatte, der sich in ähnlicher Lage befand. Eine von ihnen wurde später meine Frau.

Was sagt man?

Trauernden gegenüber fühlt man sich oft verlegen, betreten. Man weiß nicht, was man sagen soll. Man will ihnen nicht zu nahe treten, spürt aber das Bedürfnis, etwas zu sagen.

Ich erinnere mich da an zwei Eheleute, die mir ihr Beileid aussprechen, aber auch meine Gefühle nicht aufwühlen wollten. Sie sprachen mit meinem Bruder, und er riet ihnen, zu mir zu gehen (ich stand in deren Nähe). So kamen sie zu mir und wir redeten miteinander. Bei unserem kurzen Gespräch übermannten mich meine Gefühle, und ich fing an zu weinen. Ich weiß, es war peinlich für sie, aber mir tat es gut.

Man braucht bei solchen Anlässen ja keine langen Reden zu halten. „Es tut mir so leid“, „Sie haben unser Mitgefühl“, das reicht vollkommen. Weint der Trauernde, sollten wir uns zu Bewusstsein rufen, dass das normal ist, und uns nicht schuldig fühlen, dass wir ihn angesprochen haben. Zu Anfang wird er wohl öfters weinen, und ich weiß, dass er lediglich ein kurzes Wort des Trostes, des Mitgefühls braucht.

Warum müssen wir das durchmachen: den Tod geliebter Menschen, die Trauer danach? Eine Frage, die im Augenblick wahrscheinlich kein Mensch allumfassend beantworten kann.

Zeit und Zufälle bestimmen das Leben aller Menschen (Prediger 9,11). Für alle ist der Tod unausweichlicher „Lebensbestandteil“ (Hebräer 9,27). Sich freuen in der Heimsuchung (1. Petrus 1,6-7), das ist auch für den Christen nicht leicht. Die positiven Früchte solcher Prüfungen sieht man meist erst hinterher – später.

Man kann sich durch eine solche Situation aber auch zerstören lassen. Sich ihr zu stellen und sie zu überwinden: das bildet Charakter. Wir sollten auf Prüfungen gefasst sein, denn sie kommen bestimmt (1. Petrus 4,12).

Gott hat verheißen, uns niemals über unser Vermögen zu prüfen (1. Korinther 10,13). Außerdem – es gibt eine Auferstehung, bei der wir den Entschlafenen wiedersehen werden (Hesekiel 37; 1. Korinther 15,50-58; 1. Thessalonicher 4,13-18).

In all unserem Gram und unserer Trauer sollte uns dies trösten: das Bewusstsein der Eingebundenheit in den großen Plan Gottes für die Menschheit. Der Tod mag unausweichlich sein, dennoch ist er kein endgültiger Schlussstrich. Durch eine Auferstehung wird Gott uns mit Familienangehörigen und Freunden wieder vereinen und allen Menschen, die jemals gelebt haben, seine Verheißungen zugänglich machen.

Das Wissen um Gottes Plan für die ganze Menschheit und um die vorübergehende Trennung durch den Tod ist ein großer Trost für uns. Durch die von Gott verheißenen Auferstehungen werden wir mit unseren Lieben wieder vereint werden.

Wie kann man Trauernden helfen?

Ist Ihnen das auch schon mal passiert? Sie erfahren, dass ein Bekannter oder Freund einen Todesfall in der Familie hat. Sie wollen helfen, wissen aber nicht so recht, wie. Oft ist dieses Empfinden eine natürliche Reaktion auf den Tod schlechthin, dem wir nur ungern begegnen. Andererseits kann unser vermeintliches Unvermögen auf die falsche Vorstellung zurückzuführen sein, dass man einem Trauernden nur dann helfen kann, wenn man psychologisch geschult ist. Nachfolgend sind einige praktische Möglichkeiten, um unseren trauernden Freunden und Verwandten zu helfen:

Aufmerksam zuhören. Eine schwere Last liegt auf den Herzen und Gedanken trauernder Menschen. Sie müssen wissen, dass sie trauern können, ohne kritisiert oder gerichtet zu werden – besonders von den Menschen, denen sie ihre tiefsten Gedanken anvertrauen. Wir sollten uns keine Gedanken machen über unsere Worte oder darüber, dass wir etwas Tiefgründiges sagen müssen. Das ist es nicht, was trauernde Menschen brauchen.

Mitgefühl zeigen. Wir zeigen unser Mitgefühl für andere Menschen, indem wir ihr Leiden erkennen und ihnen helfen wollen, dieses Leiden zu lindern. Wir können mitfühlende Menschen sein, indem wir bei den täglich anfallenden Aufgaben helfen. Wie wissen wir, was wir tun sollen? Ganz einfach dadurch, indem wir fragen!

Wir können zum Beispiel Freunde und Familienangehörige über den Todesfall informieren. Wir können bei den Vorbereitungen mithelfen, die vielen Trauergäste zu empfangen, die zur Beerdigung erwartet werden. Wir können helfen, die Verpflegung dieser Gäste zu koordinieren. Wir können anbieten, auf die Kinder der Familie aufzupassen, damit die Eltern Zeit für sich haben. Es gibt viele praktische Möglichkeiten zur Hilfeleistung.

Nach der Beerdigung in Kontakt bleiben. Nach der Beerdigung sollen wir die Trauernden nicht vergessen. In den Tagen unmittelbar nach dem Tod eines geliebten Menschen werden sie viel Unterstützung und Zuspruch erfahren. Aber wer wird nach einer Woche, einem Monat oder einem Jahr da sein, um ihnen mit Mitgefühl zuzuhören?

Erst nach der Rückkehr zur normalen „Tagesordnung“ merken die Hinterbliebenen, wie sehr ihnen die verstorbene Person fehlt. Das ist die Zeit, wenn die Trauernden unsere Unterstützung am meisten brauchen.