Die Menschen wenden sich vom Christentum ab und entdecken alte heidnische Götter der Vergangenheit wieder. Sie meiden Gott und tauchen in die Welt des Okkulten ein.

Von Jim Tuck

Es ist keine Überraschung, dass sich immer mehr Menschen vom Mainstream-Christentum abwenden und sich anderen religiösen Ideen zuwenden. Das gilt auch für die USA, deren religiöse Landschaft sich immer mehr von ihren traditionellen christlichen Wurzeln entfernt, wodurch sich ihre jüdisch-christliche Demografie dramatisch verändern wird.

Das „Pew Research Center“ berichtet, dass sich zweiundneunzig Prozent der Amerikaner im Jahr 1972 als Christen bezeichneten, aber bis 2070 wird der Prozentsatz auf weniger als fünfzig Prozent fallen. Und schockierenderweise wird die Zahl der Amerikaner ohne jegliche religiöse Bindung die Zahl derer, die sich zum Christentum bekennen, wahrscheinlich übersteigen.

Diese Entwicklung gibt es aber nicht nur in den USA. 2018 berichtete die „Deutsche Welle“, dass Meinungsforscher Westeuropa „heute als eines der säkularsten Regionen der Welt“ sehen. „Denn es zeigt sich beim Blick auf fünfzehn westeuropäische Länder eine krasse Diskrepanz: Neun von zehn Westeuropäern sind getauft und 71 Prozent derzeit offiziell (noch) Christen – aber lediglich 22 Prozent gehen zumindest einmal im Monat zum Gottesdienst. Und damit betrachten die Experten nur diese Gruppe als praktizierende Christen.

Die Zahl der nichtpraktizierenden Christen, für die sich im Deutschen das Wort ,Taufschein-Christen‘ etabliert hat, übersteigt in den meisten Ländern die jeder anderen Gruppe: die praktizierenden Christen, die Konfessionslosen und Atheisten, die Gesamtgruppe aller anderen Religionen zusammen. Den höchsten Anteil an Konfessionslosen in Westeuropa verzeichnet die Studie in den Niederlanden (48 Prozent).“

Im Gegensatz zu diesem Abwärtstrend veröffentlichte die Zeitschrift National Geographic im März 2023 einen Artikel über den modernen Aufstieg des Heidentums. „Es gibt eine allgemeine Abkehr von organisierten Religionen und eine Hinwendung zur Spiritualität“, sagt Helen Berger, Autorin und Soziologin für zeitgenössisches Heidentum und Hexerei. Sie fügt hinzu:

„Die Bewegung für die Rechte von Frauen und Homosexuellen, die Klimakrise und der Wunsch nach einer lebensbejahenden Religion haben das Interesse an einer wachsenden spirituellen Gemeinschaft angefacht.“

Heidnische Götter erleben ein Comeback und in mehreren Ländern entstehen neue Tempel. In Dänemark ist „Manheim“ ein heidnischer Hof [Tempel] in Korinth, in der Gemeinde Faaborg-Midtfyn. Das Gebäude wurde 2016 eröffnet und ist den nordischen Göttern gewidmet. Es wurde auf Initiative des dänischen Designers Jim Lyngvild errichtet und ist der erste heidnische Hof in Dänemark seit dem Mittelalter.

Auch in Island wurde der erste heidnische Tempel seit einem Jahrtausend eröffnet, der den nordischen Göttern Odin und Thor gewidmet ist. In Griechenland werden die alten Götter des Olymp, Zeus, Poseidon, Kronos, Apollon und viele andere wiederbelebt. Sedona in Arizona ist eine Stadt des Okkultismus und der Mystik. Was hat das mit uns zu tun?

Heidnischer Polytheismus und die Anbetung von Gaia

Mit der Gründung der Kirche Gottes in Jerusalem im Jahre 31 n. Chr. und der anschließenden Verbreitung des wahren Evangeliums in der bekannten Welt durch die von Jesus Christus ausgebildeten Apostel nahm der Polytheismus, der Glaube an viele Götter, in der Welt stark ab. Die Apostel drangen in eine durch und durch heidnische griechisch-römische Welt ein, der die Vorstellung von einem einzigen liebenden Gott fremd war.

Die Griechen und Römer waren bunte Völker, die eine Vielzahl von Göttern und Göttinnen verehrten. Einige waren Pantheisten, die Gaia verehrten und glaubten, dass „Gott“ überall in der Natur zu finden sei. Diese Heiden kannten den wahren Gott der Bibel nicht. (Übrigens basieren die beiden Avatar-Filme von James Cameron auf dem Gaia-Kult.)

Als der Apostel Paulus unter den Griechen auf dem Areopag wandelte, der dem Kriegsgott Ares geweiht war, bemerkte er all die verschiedenen Götter, die sie verehrten, und sagte: „Athener! Mir ist aufgefallen, dass ihr euren Göttern mit großer Hingabe dient; denn als ich durch eure Stadt ging und mir eure Heiligtümer ansah, da habe ich sogar einen Altar gefunden, auf dem stand: Für einen unbekannten Gott. Diesen Gott, den ihr verehrt, ohne ihn zu kennen, möchte ich euch nun bekannt machen“ (Apostelgeschichte 17,22-23; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Der Gotthard-Tunnel wurde durch das massive Felsmassiv der Schweizer Alpen in der Nähe von CERN in der Schweiz gegraben, wo sich das weltweit größte Forschungszentrum für Teilchenphysik und ein Teilchenbeschleuniger befinden. Mit einer Länge von 57 km ist er der längste Eisenbahntunnel der Welt. Die einstündige Eröffnungszeremonie im Juni 2016 war völlig okkult und heidnisch. Sie ist im Internet zu sehen und belegt, dass das Heidentum auf dem Vormarsch ist.

Die Hollywood-Preisverleihung – die „Oscars“ bzw. die „Academy Awards“ – ist weltweit bekannt. Interessanterweise ähnelt die „Oscar“-Statue selbst den heidnischen Ikonen Ägyptens und Babylons. Es ist kein Geheimnis, dass Hollywood das Christentum oft verunglimpft. Es ist die Brutstätte der sexuellen Unmoral und vertritt liberale, sogenannte Woke-Ideologien, die biblische Moralprinzipien ablehnen.

Im Gegensatz zu diesen und vielen anderen Vorstellungen, die nicht biblischen Ursprungs sind, zeichnet sich die wahre Kirche Gottes durch ihren Glauben an das Wort Gottes aus. In der Tat ist das Festhalten an dem Wort Gottes bzw. an seiner Wahrheit ein wichtiges Merkmal der heute wahrhaft Berufenen: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“ (Johannes 17,17).

Die Kirche Gottes glaubt Gott uneingeschränkt, wenn der verführerische Einfluss des Teufels beschrieben wird: „Und es wurde hinausgeworfen der große Drache, die alte Schlange, die da heißt: Teufel und Satan, der die ganze Welt verführt“ (Offenbarung 12,9).

Wahre Christen wissen bibelgetreu, dass Satan „der Gott dieser Welt“ ist, der den „Ungläubigen ... den Sinn verblendet hat, dass sie nicht sehen das helle Licht des Evangeliums von der Herrlichkeit Christi, welcher ist das Ebenbild Gottes“ (2. Korinther 4,4).

Alle Welt ist tatsächlich verführt und liegt in geistlicher Finsternis.

Sie wollten Gott nicht in ihr Weltbild integrieren

Das erinnert uns an das, was der Apostel Paulus vor fast zweitausend Jahren geschrieben hat:

„Gott war ihnen gleichgültig; sie gaben sich keine Mühe, ihn zu erkennen. Deshalb überlässt Gott sie einer inneren Haltung, die ihr ganzes Leben verdirbt. Und folglich tun sie Dinge, mit denen sie nichts zu tun haben sollten: Sie sind voller Unrecht und Gemeinheit, Habgier, Bosheit und Neid, ja sogar Mord; voller Streit, Hinterlist und Verlogenheit, Klatsch und Verleumdung. Sie hassen Gott, sind gewalttätig, anmaßend und überheblich. Beim Bösen sind sie sehr erfinderisch.

Sie weigern sich, auf ihre Eltern zu hören, haben weder Herz noch Verstand, lassen Menschen im Stich und sind erbarmungslos. Dabei wissen sie ganz genau, dass sie nach dem Urteil Gottes dafür den Tod verdient haben. Trotzdem machen sie so weiter wie bisher, ja, sie freuen sich sogar noch, wenn andere es genauso treiben“ (Römer 1,28-32; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Es ist für jeden von uns wichtig, sich vor der Richtung, in die sich die Welt neigt, in Acht zu nehmen und sich an den einen und einzig wahren Gott zu halten. Warum ist das wichtig? Wir wollen Zeugen der Wahrheit und der Lebensweise Gottes in dieser Welt sein und dem kommenden Gericht entgehen! Das gebietet uns Gott im Buch der Offenbarung:

„Verlass diese Stadt, du mein Volk! Sonst wirst du mit hineingezogen in ihre Sünden, und dann wird Gottes Gericht auch dich treffen. Denn ihre Sünden reichen bis an den Himmel. Aber Gott hat nicht eine einzige ihrer Schandtaten vergessen“ (Offenbarung 18,4-5; ebenda).

Wer aus der geistlichen Verwirrung, in der die Welt gefangen gehalten wird, von Gott, dem Vater, herausberufen wird, hat all seine wunderbaren Wahrheiten nicht durch eigene Arbeit oder Intelligenz entdeckt. Gott hat sie uns offenbart. Dass Gott uns seine kostbare Wahrheit erschlossen hat, macht uns keineswegs zu „besseren“ Menschen als andere.

Jesus verhieß, den heiligen Geist zu senden, der uns „in alle Wahrheit“ leitet (Johannes 16,13). Die Grundwahrheiten des christlichen Glaubens sollen wir sorgfältig studieren. Man sollte sie sich nicht nur selbst bewiesen haben, sondern stets in der Lage sein, sie auch anderen unumstößlich zu beweisen. Prüfen Sie die biblische Wahrheit selbst nach und widerlegen Sie heidnisches Gedankengut und heidnische Irrlehren, die häufig auf babylonische und hellenistische Vorstellungen zurückzuführen sind.

Heidnischer Einfluss auf „christliche“ Lehren

Bekennende Christen können heute kaum unterschiedlicher sein. Da mögen zum Beispiel in einer Skatrunde Bekannte zusammensitzen, von denen der eine aufrichtig glaubt, eines Tages heimlich „entrückt“ zu werden. Sein Gegenüber in der Runde ist Mitglied einer der großen christlichen Konfessionen und möchte auf jeden Fall von einem Geistlichen seiner Kirche beigesetzt werden, hält aber die biblischen Geschichten über den auferstandenen Jesus Christus für erfunden. Für ihn ist Jesus tot.

Der Dritte in der Runde ist überzeugt, dass sein Leib beim Eintreten des Todes zwar stirbt, seine „Seele“ hingegen in den Himmel fährt. Der vierte Skatspieler ist ebenfalls Mitglied einer großen christlichen Konfession. Er selbst glaubt aber an eine Art Seelenwanderung und fragt sich, ob er nicht in der Form eines Tieres oder Insektes bereits schon einmal gelebt hat.

Die Kirche Gottes weiß, dass Satans Einfluss nicht nur in dem offenen Heidentum zu sehen ist, sondern sich auch im Christentum durchgesetzt hat. Unter denen, die sich zu Jesus bekennen, sind laut Bibel auch „falsche Apostel“ und „betrügerische Arbeiter“, die sich „als Apostel Christi“ verstellen. „Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit“ (2. Korinther 11,13-15).

Ein kurzer Blick auf den erstaunlichen Wirrwarr abergläubischer Traditionen, die im heutigen Christentum vertreten sind, zeigt Satans Einfluss. Wer dem abgewandelten Christentum unserer Zeit zugerechnet werden will, sieht Gott als eine schwer zu definierende Dreieinigkeit. Die wichtigsten Kirchenfeste dieses Christentums – darunter Weihnachten und Ostern – hatten ihren Ursprung nicht in der Bibel, sondern in heidnischen Traditionen.

Viele Christen glauben, sie hätten eine Seele, die nicht sterben kann. Für manche birgt das Leben nach dem Tod ein Leiden in den Flammen der Hölle, in denen sie ewig brennen müssten. Andere sind überzeugt, eines Tages in den Himmel zu kommen. Dort werden ihnen Flügel wachsen, und sie werden Harfe zupfend und Lobpreis singend auf ewig über goldene und silberne Wege wandern.

Lernen die Leute denn wirklich etwas aus solchen Lehren? Gibt es sinnvolle Zusammenhänge, den sprichwörtlichen roten Faden, einen großen Plan, in den sich alles einfügt? Was lernt man zum Beispiel Heilswesentliches beim Weihnachtsfest? Welche Lösung für die Probleme unserer Welt bietet der Glaube an ein ewiges Leiden in der Hölle?

Vermitteln die vom Heidentum beeinflussten Lehren des heutigen Christentums ein klares Bild davon, was der Mensch ist, warum es ihn gibt und wohin sein Leben ihn führt? Nein, ganz gewiss nicht. Nimmt man christlich gefärbte heidnische Lehren einmal genau unter die Lupe, dann erscheinen sie genauso sinnlos, wie es die Lehren des offensichtlichen Heidentums sind.