Obwohl christliche Kirchen den Tod Jesu lehren, scheinen die meisten die wahre Bedeutung seines Lebens nach der Auferstehung nicht zu verstehen.

Von Jerold Aust

Die meisten Christen sehen die Symbolik der Erlösung in Ostern. Ein Gottesdienst zu Ostern bei Sonnenaufgang soll den auferstandenen Jesus Christus darstellen. Es ist aber eine völlig andere Geschichte, wenn es um die Bedeutung seines Todes und seiner Auferstehung geht.

Die Unterschiede zwischen dem Passah der Bibel und dem Osterfest sind weitreichend. Ostern wird in der Bibel nicht erwähnt, und zwar aus den folgenden Gründen: Es versinnbildlicht Jesus nicht wirklich, sondern wurde Hunderte von Jahren vor Jesus gefeiert und wurde folglich von heidnischen Bräuchen übernommen (The Encyclopedia Brittanica, 1910, Band 8, Seite 828-829). Beim Passah und dem Fest der Ungesäuerten Brote sieht es hingegen anders aus: Beides sind biblische Feste, die Jesus und seine Apostel hielten.

Das Frühlingsfest, das das Passah und die Tage der ungesäuerten Brote umfaßt, versinnbildlicht den Tod und das Leben unseres Erlösers, Jesus Christus. Ohne diese Ereignisse und ihre Auswirkungen auf unser Leben „sind wir die elendesten unter allen Menschen“ (1. Korinther 15,19).

Das Passah und der Tod Jesu

Gott leitet die systematische Errettung der Menschheit mit dem Passah ein. Es ist das erste von seinen sieben Jahresfesten. Jedes dieser Feste stellt einen einzelnen Schritt in der Errettung der Menschen dar und trägt so zum Vorhaben Gottes mit den Menschen bei. Das Passah ist kein jährlicher Sabbat, sondern ein Fest. Seine Bedeutung läßt es als das größte aller Feste erscheinen. Gäbe es kein Passah – wäre Jesus nicht als das Passahlamm der ganzen Menschheit gestorben –, könnten wir alle nachfolgenden Feste Gottes vergessen. Ohne Jesu Tod könnten sie nicht erfüllt werden. Jedes der nachfolgenden Feste hängt vom Passah ab.

Jesus Christus ist unser Passahlamm (1. Korinther 5,7). Mehr als drei Jahrzehnte lang führte Jesus ein sündenfreies Leben, obwohl er in allen Dingen versucht wurde, wie wir es erleben (Hebräer 4,15). In den Stunden vor seinem Tod am Kreuz erlebte er große körperliche Schmerzen und geistige Qual, damit wir geheilt werden können (1. Petrus 2,24). Jesus wurde ans Kreuz genagelt und blieb Gott (und auch uns) treu. Er verblutete, als ein römischer Soldat seine Seite mit einem Speer durchbohrte (Johannes 19,34).

Jesu sündenfreies Blut wurde für alle Menschen vergossen, damit wir alle gerettet werden können (Johannes 3,16-17). Damit erlangen wir die Sündenvergebung und werden so mit Gott versöhnt (Römer 5,9-11). Was bedeutet das in unserem Fall? Jesu vergossenes Blut schafft die heiligen Voraussetzungen, die Gott verlangt.

Gott verlangt Heiligkeit. Gott kann sich nicht den geringsten Ansatz von Sünde oder Ungerechtigkeit erlauben. Wir Menschen sind jedoch Sünder und deshalb nicht heilig. Diese Sünden trennen uns von Gott. Durch die Vergebung, die durch unser Passahlamm Jesus Christus möglich wird, führt das Passah Gott und die Menschen zusammen.

Als Gott uns berief und wir mit seiner Hilfe unsere Sünden bereuten, deckte das Blut Jesu unsere Sünden zu. Damit wurden wir vor unserem himmlischen Vater gerecht (Römer 5,9). Mit anderen Worten: Gott sieht uns jetzt als rein, weil das Opfer Jesu unsere Sünden getilgt hat. Simultan mit unserer Rechtfertigung (unserer Sündenvergebung) wurden wir auch mit unserem himmlischen Vater versöhnt (Römer 5,10-11; Johannes 17,21-23).

Jesu Opfertod leitet den Heilsprozeß für uns als Einzelne und für die ganze Menschheit ein. Ohne dieses überaus wichtige und herrliche Geschenk könnte der Heilsprozeß gar nicht erst beginnen oder fortgesetzt werden. Aus diesem Grund ist das Passah das erste der Feste Gottes, und damit bestätigt Gott seine Wichtigkeit. Mit dem Passah beginnen wir unser jährliches Halten der Feste Gottes.

Es gibt jedoch ein anderes großartige Geschenk, das den Heilsprozeß abschließt: das Leben des auferstandenen Jesus Christus, der zur Rechten des Vaters im Himmel sitzt. Jesus lebt jetzt, weil er von den Toten auferstanden ist! Beide Ereignisse – sein Tod und seine Auferstehung – sind wichtig, denn ohne das eine kann das andere nicht sein. Sie hängen von einander ab. Der auferstandene Jesus Christus erfüllte die Symbolik des Schwingopfers.

Das Schwingopfer und Jesu Leben

Gott wies das alte Israel an, die Frühlingsernte mit dem „Schwingopfer“ einzuleiten. Dabei sollte der Hohepriester die ersten Ähren der Ernte „als Schwingopfer schwingen vor dem Herrn“ (3. Mose 23,11). Dieses Ereignis versinnbildlichte den Anfang der göttlichen Ernte der Menschen (Johannes 4,35; Jakobus 5,7). Der Erstling, der dabei geerntet wurde, war Jesus (Johannes 3,16-17). Als nächstes wird die Kirche „geerntet“, dargestellt durch Pfingsten, das auch als „Wochenfest“ bekannt ist (1. Korinther 15,23. 35-38).

Die letzte Ernte ist die „Lese“ aller anderen Menschen. Die große Ernte der Menschen beginnt bei Jesu Wiederkehr und setzt sich im Laufe der nachfolgenden Generationen 1000 Jahre lang fort, einschließlich der Zeit des Gerichts vor dem großen, weißen Thron, wenn Milliarden von Menschen wieder leben werden (Hesekiel 37; Offenbarung 20,11-13). Das Laubhüttenfest und der Letzte Große Tag versinnbildlichen diese letzte große Ernte (3. Mose 23,34-39).

Jesus Christus ist das Schwingopfer (3. Mose 23,10-14; Johannes 20,17). Jesu Auferstehung von den Toten und seine „Annahme“ im Himmel als Schwingopfer zeigen uns, daß unser Erlöser nicht länger tot ist, sondern lebt und sich als unser Hoherpriester für uns einsetzt. Ohne diesen abschließenden Teil des Opfers Jesu Christi hätten wir keine Hoffnung auf das ewige Leben: „Um wieviel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind! Denn wenn wir mit Gott versöhnt worden sind durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Feinde waren, um wieviel mehr werden wir selig werden durch sein Leben, nachdem wir nun versöhnt sind“ (Römer 5,9-10, Hervorhebung durch uns; siehe auch 1. Korinther 15,12-19).

Der Apostel Paulus schreibt, daß Christus unser Leben ist (Kolosser 3,4). Er ist unser Leben, weil Gott uns als „mit Christus lebendig“ sieht (Epheser 2,5-6). Christus lebt in uns (Galater 2,20), und Gott schreibt uns die Gerechtigkeit Christi durch Glauben zu (Jakobus 2,23). Christus ist auch unser Leben, indem er uns die Wahrheit durch den heiligen Geist schenkt (Johannes 14,6).

Ostern ist ein Versuch, den Tod Jesu auf eine Weise zu behandeln, die den Vorstellungen des modernen Christentums entspricht. Oberflächlich gesehen behandelt Ostern den Tod und die Auferstehung unseres Erlösers, aber sein Ursprung und seine Bräuche sind Gott ein Greuel. Es ist nicht schwer, Jesu Tod oberflächlich zu akzeptieren, aber wenn es um den Teil geht, den Jesus von seinen wahren Nachfolgern verlangt – Gehorsam und ein durch Werke belegter Glaube – scheinen viele wohlmeinende Christen die einschlägigen Bibelstellen nicht zu kennen.

Man kann es anders ausdrücken: Die meisten Christen verstehen die Hingabe nicht, die Gott von wahren Christen verlangt. Dazu gehören die Reue von toten Werken und der Glaube an Gott. Wenn Christus wirklich in uns leben soll, gibt es Anforderungen, die Gott an uns stellt und die wir erfüllen müssen (Epheser 2,10; Jakobus 2,18). Sonst wird er nicht in uns leben! Wir dürfen nie vergessen, daß Gott heilig ist und von uns erwartet, mit seiner Hilfe heilig zu werden (1. Petrus 1,16). Damit sind wir am Fest der Ungesäuerten Brote angelangt, das ein weiterer wichtiger Teil des Frühlingsfestes ist.

Ungesäuertes Brot und ein heiliges Leben

Das Fest der Ungesäuerten Brote versinnbildlicht eine Zeit der Aufrichtigkeit und der Wahrheit. Sieben Tage lang dürfen keine gesäuerten Produkte in der Wohnung sein, und in dieser Zeit essen wir ungesäuertes Brot. Wir wissen, daß wir damit die Überwindung der Sünde in unserem Leben und die „Einnahme“ der Gerechtigkeit versinnbildlichen. Seit fast 2000 Jahren hält die Kirche Gottes dieses Fest und folgt damit dem Vorbild Jesu Christi.

Das Fest der Ungesäuerten Brote ist in einem Sinne auch ein Sinnbild der Liebe Jesu Christi. Mit seiner Auferstehung von den Toten hat er ewiges Leben, wie er es auch vor seiner Menschwerdung hatte. Er ist heilig, und weil er es ist, sind wir durch ihn geheiligt (Hebräer 3,1; Römer 8,30).

Es gibt zwei jährliche Sabbate während des Festes der Ungesäuerten Brote. Der erste und der letzte Tag sind Festtage. Zu Beginn unseres geistlichen Wandels mit Gott und auch zum Schluß erwartet Gott, daß wir heilig sind. Durch Christus macht Gott uns heilig, denn Christus ist unser Leben und das wahre göttliche ungesäuerte Brot. Wir ziehen die Gerechtigkeit Jesu Christi an, indem wir uns bemühen, die Sünde aus unserem Leben zu entfernen und die ungesäuerte Wahrheit und Liebe Jesu Christi anzunehmen.

Zum Frühlingsfest gehören das Passah und das Fest der Ungesäuerten Brote sowie der Tod und das Leben Jesu Christi. Diejenigen, die Ostern halten, werden eines Tages die Worte des Apostels Paulus über den Tod und die Auferstehung ihres Erlösers verstehen: „Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind“ (1. Korinther 15,20). Durch den Tod Jesu erlangen wir die Sündenvergebung und werden mit Gott versöhnt, und durch das Leben unseres auferstandenen Hohenpriesters errettet Gott uns endgültig (Römer 5,10; Offenbarung 5,1-14)!

Pflegen Sie die geistliche Frucht der Demut

Demut ist eine wichtige Eigenschaft, die Teil unseres Charakters in der Ewigkeit sein soll. Bedenken Sie folgendes: Im Reich Gottes sind die höchsten Positionen schon besetzt. Deshalb ist es nötig, die Verantwortung, die Gott für uns vorgesehen hat, zu akzeptieren und zu schätzen! Gott wird keine weitere Rebellion dulden wie bei Luzifer (Hesekiel 28,11-17 und Jesaja 14,12-14), als er und seine Engel „den himmlischen Rang nicht bewahrten“ (Judas 6). Wir sollten nie ärgerlich werden, weil wir meinen, uns stünde eine höhere Position oder eine angesehenere Aufgabe zu. Wir sollten in der Lage sein, geduldig die Verantwortung zu tragen, die Gott uns zugeteilt hat.

Es ist leicht zu verstehen, warum man Liebe und Freude pflegen sollte. Es fällt uns aber oft nicht so leicht, einzusehen, warum Demut wirklich so wichtig ist. Man vergißt leicht, daß man etwas tun muß, um diese wichtige Charaktereigenschaft zu pflegen. In der Gesellschaft, in der wir leben, wird Demut oft nicht anerkannt. Gott aber schätzt sie sehr. „Denn so spricht der Hohe und Erhabene, der ewig wohnt, dessen Name heilig ist: Ich wohne in der Höhe und im Heiligtum und bei denen, die zerschlagenen und demütigen Geistes sind, auf daß ich erquicke den Geist der Gedemütigten und das Herz der Zerschlagenen“ (Jesaja 57,15). „Meine Hand hat alles gemacht, was da ist, spricht der Herr. Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort“ (Jesaja 66,2).

Unter den einfachsten Anforderungen, die Gott von uns erwartet, zählt er die Demut auf: „Und was fordert der Herr von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und demütig zu gehen mit deinem Gott?“ (Micha 6,8; Elberfelder Bibel).

Demut ist eine Eigenschaft, die es uns ermöglicht, mit allen möglichen Leuten auszukommen, ohne Anstoß zu nehmen. Wer demütig ist, gibt nichts vor, was nicht vorhanden ist und bleibt deshalb auf dem Boden der Realität. Er akzeptiert, wer er wirklich ist, und hat nicht das Bedürfnis, seinen gesellschaftlichen Stand hochzuschrauben oder etwas vorzugeben, was er nicht wirklich ist.

Es geschieht sehr leicht, daß man vergißt, diese wichtige und wertvolle geistliche Frucht aktiv zu pflegen. Demut ist aber eine leicht verderbliche Frucht – sie kann durch Vernachlässigung sehr schnell dahinschwinden. Ist das Unkraut des Stolzes und der Eitelkeit in unserem geistlichen Garten gewachsen, während wir nicht aufgepaßt haben?

Der Mensch ist statusorientiert. Wir sind wie Wölfe in einem Rudel und vergleichen uns ständig untereinander. Immer wieder ringen wir um eine höhere Position. Wir wollen bei anderen hoch angesehen sein, und nicht selten wollen wir einen höheren Status haben, als er uns wirklich zusteht. Das ist allerdings nicht Gottes Weg.

Jesus lehrte uns, demütig zu sein: „Selig sind die Sanftmütigen“ (Matthäus 5,5), und er sagte von sich selbst: „Ich bin sanftmütig und von Herzen demütig“ (Matthäus 11,29). „Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich“ (Matthäus 18,4).

Es ist unglaublich befreiend, nicht mehr unter der Bürde zu sein, etwas vorgeben zu müssen, was wir nicht sind, und sich ständig vor der Entlarvung zu fürchten.

Unser gesellschaftlicher Stand bedeutet sehr wenig. Was Gott von uns hält, ist viel wichtiger. Wir sind wichtig genug, daß Christus bereit war, für uns zu sterben. Gott hat uns berufen! Wir sollten nicht meinen, daß Gott uns nach sichtbaren Dingen wie „Status“ richtet.

Weder Wissen noch die Dienstjahre eines Christen, weder der Stand in der Gemeinde noch der materielle Reichtum oder andere Dinge erhöhen uns in Gottes Augen: „Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten“ (Römer 3,23). Gott „will, daß alle Menschen errettet werden“ (1. Timotheus 2,4; Elberfelder Bibel). Gott sieht die Person nicht an (Apostelgeschichte 10,34).

Paulus warnte, „daß niemand mehr von sich halte, als sich’s gebührt zu halten“ (Römer 12,3) und er wies an, daß man sich nicht untereinander vergleichen sollte (2. Korinther 10,12): „Sondern in Demut, achte einer den andern höher als sich selbst“ (Philipper 2,3).

„Seid so unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht: Er, der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich und der Erscheinung nach als Mensch erkannt. Er erniedrigte sich selbst und ward gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz“ (Philipper 2,5).

Der Apostel Petrus fordert uns auf: „Desgleichen, ihr Jüngeren, ordnet euch den Ältesten unter. Alle aber miteinander haltet fest an der Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade. So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit“ (1. Petrus 5,5-6).