Wie kann man die wahren Nachfolger Jesu von denen unterscheiden, die ihm nur Lippenbekenntnisse widmen?
Von Roger Foster
Wie kann man die wahren Nachfolger Jesu Christi von denen unterscheiden, die ihm nur Lippenbekenntnisse widmen? Schließlich gibt es Hunderte von christlichen Konfessionen und Glaubensgemeinschaften, die sich alle auf Jesus berufen und behaupten, seine wahren Repräsentanten zu sein.
Manche Glaubensgemeinschaften geben sich als die Berufenen oder Auserwählten Gottes aus. Interessant ist, daß es auch nichtchristliche Glaubensgemeinschaften gibt, die sich ebenfalls als Gottes Auserwählte sehen.
Für einen Außenstehenden mag dies ein verwirrendes Bild sein. Es ist kein Wunder, daß Millionen von Menschen der Religion skeptisch gegenüberstehen. Ist es möglich, Klarheit bezüglich der Nachfolger Jesu zu erlangen?
Ja, wenn wir uns mit den Aussagen der Bibel ehrlich und aufrichtig auseinandersetzen.
Jesus Christus ist echt; ihn gibt es wirklich! Sein Einfluß auf die Welt ist größer als der irgendeines anderen Menschen, der jemals gelebt hat. In der westlichen Welt kennt fast jeder den Namen „Jesus Christus“, aber die weitaus meisten Menschen – auch bekennende Christen – wissen nicht, was er lehrte. Wer verkündet dieselbe Botschaft heute, die Jesus vor fast 2000 Jahren predigte? Worin unterscheiden sich seine wahren Jünger von anderen Menschen?
Jesus sagte: „Ich werde meine Gemeinde bauen.“ Das griechische Wort für „Gemeinde“ ist ekklesia mit der Bedeutung „herausberufen“ bzw. „die Herausberufenen“. Jesus ermahnt uns aber: „Wie eng ist die Pforte und wie schmal der Weg, der zum Leben führt, und wenige sind’s, die ihn finden“ (Matthäus 7,14; alle Hervorhebungen durch uns).
Überrascht Sie diese klare Aussage Jesu? Die meisten Menschen ignorieren die Worte Jesu, wenn sie sie nicht verstehen bzw. nicht mit ihnen einverstanden sind. Trotz dieser ablehnenden Haltung der meisten Menschen ermahnt Jesus seine wahren Nachfolger: „Geht hinein durch die enge Pforte. Denn die Pforte ist weit, und der Weg ist breit, der zur Verdammnis führt, und viele sind’s, die auf ihm hineingehen“ (Matthäus 7,13).
Es genügt jedoch nicht, ein wahrer Nachfolger Jesu zu werden, sondern es geht auch darum, ein wahrer Nachfolger zu bleiben. Es gibt nämlich Satan den Teufel, den Feind aller wahren Christen. Der Apostel drückte seine Sorge über die Verführungskünste Satans aus:
„Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken abgewendet werden von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus. Denn wenn einer zu euch kommt und einen andern Jesus predigt, den wir nicht gepredigt haben, oder ihr einen andern Geist empfangt, den ihr nicht empfangen habt, oder ein anderes Evangelium, das ihr nicht angenommen habt, so ertragt ihr das recht gern“ (2. Korinther 11,3-4).
Die immer gegenwärtige Gefahr der Verführung
Paulus staunte darüber, wie schnell die Korinther die wahren Lehren Christi, die sie durch sein Predigen in Korinth erhalten hatten, verwarfen, um ein falsches Evangelium, einen verführerischen Geist oder gar einen falschen Messias zu akzeptieren. Satan ist ein meisterhafter Verführer, und er bedient sich seiner eigenen Prediger: „Denn solche sind falscheApostel, betrügerische Arbeiter und verstellen sich als Apostel Christi. Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan, verstellt sich als Engel des Lichts. Darum ist es nichts Großes, wenn sich auch seine Diener verstellen als Diener der Gerechtigkeit; deren Ende wird sein nach ihren Werken“ (2. Korinther 11,13-15).
Vor dem Hintergrund dieser Verführungsgefahr ist es nicht verwunderlich, daß so viele verschiedene Ideen über Gerechtigkeit und die von Jesus geforderte Lebensführung existieren. Sein Name dient zum Teil als Deckmantel für religiöse Philosophien, die weder er noch seine Apostel jemals gelehrt bzw. vertreten haben.
Jesus sagte: „Es werden viele zu mir sagen an jenem Tage: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt? Haben wir nicht in deinem Namen böse Geister ausgetrieben? Haben wir nicht in deinem Namen viele Wunder getan? Dann werde ich ihnen bekennen: Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mir, ihr Übeltäter!“ (Matthäus 7,22-23).
Jesus weist die Menschen scharf zurecht, die sich auf seinen Namen berufen, gleichzeitig aber Übeltäter sind bzw. die Gesetzlosigkeit praktizieren. Eine gesetzlose Haltung kann alle anderen guten Taten bedeutungslos machen.
Ungehorsam als natürliches Verhaltensmuster
Gesetzlosigkeit, die das Kernstück der falschen Gerechtigkeit aller falschen Evangelien darstellt, ist lediglich ein Ausdruck dessen, was wir allgemein die menschliche Natur nennen. Unter dem Einfluß Satans, dem „Gott dieser Welt“, ist die Menschheit verblendet worden (2. Korinther 4,4). Die menschliche Natur weigert sich, Gott zu gehorchen, weil sie von Natur aus seinen Geboten nicht gehorchen kann: „Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft gegen Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen“ (Römer 8,7-8).
Diese fleischliche Gesinnung hat viele Alternativen zur wahren Botschaft Christi erfunden, welche der natürlichen Neigung des Menschen zum Ungehorsam entsprechen. Es ist traurig, daß die Menschen, die diesen Alternativen Glauben schenken, durchaus aufrichtige Menschen sind; sie sind aber verführt: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, daß sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so daß sie der Lüge glauben“ (2. Thessalonicher 2,9-11).
Zurück aber zu der eingangs gestellten Frage: Was zeichnet einen echten Jünger Christi aus?
Berufen und auserwählt
Jesus Christus lehrte, daß man berufen und auserwählt sein muß: „Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt“ (Matthäus 22,14). Die Vorstellung, daß man berufen und auserwählt sein kann, ist biblisch legitim. Was bedeuten Jesu Worte, wonach viele berufen, aber nur wenige auserwählt sind?
Gottes großes Vorhaben ist, allen Menschen das Heil – ewiges Leben – zugänglich zu machen: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde“ (Johannes 3,17). Die Symbolik der Feste Gottes zeigt uns jedoch, daß es nicht der Wille Gottes ist, alle Menschen in dieser Zeit zu retten.
Gott macht es möglich, daß wir ewiges Leben erhalten, indem wir die Wahrheit kennenlernen und akzeptieren. Die Wahrheit ist die Erkenntnis, die Gott durch sein Wort, die Bibel, offenbart: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“ (Johannes 17,17). Es ist der Wille Gottes, daß alle Menschen die Wahrheit erfahren: „So ermahne ich nun, daß man vor allen Dingen tue Bitte, Gebet, Fürbitte und Danksagung für alle Menschen ... Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, daß allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,1. 3-4).
Alle müssen bereuen
Nachdem wir die Wahrheit Gottes kennengelernt haben, müssen wir bereuen. Auch das ist der Wille Gottes: „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße finde“ (2. Petrus 3,9). Echte Reue ist das Resultat der Annahme des Evangeliums Jesu Christi, aber wie nimmt man das Evangelium an?
„Wie sollen sie aber den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie sollen sie aber an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie aber hören ohne Prediger? Wie sollen sie aber predigen, wenn sie nicht gesandt werden? Wie denn geschrieben steht: Wie lieblich sind die Füße der Freudenboten, die das Gute verkündigen!“ (Römer 10,14-15). Es ist eine klare Lehre der Bibel, daß Gottes Prediger sein Wort treu verkündigen müssen – Prediger, die nicht die Gesetzlosigkeit lehren, sondern den Gehorsam gegenüber Gott und die Abkehr von der Sünde, die die Übertretung der Gebote Gottes ist (1. Johannes 3,4).
Was ist der Unterschied zwischen berufen sein und auserwählt sein? „Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom Herrn geliebte Brüder, daß Gott euch als erste zur Seligkeit erwählt hat, in der Heiligung durch den Geist und im Glauben an die Wahrheit, wozu er euch auch berufen hat durch unser Evangelium, damit ihr die Herrlichkeit unseres Herrn Jesus Christus erlangt“ (2. Thessalonicher 2,13-14).
Durch das Predigen des Evangeliums, der guten Nachricht über das Reich Gottes, wird man berufen (griechisch: „eingeladen“). Bei der Berufung erfährt man, daß man die Sünde bereuen muß. Wer entsprechend reagiert, wird erwählt. Wie findet die Erwählung statt? Indem man der Wahrheit glaubt und durch den innewohnenden heiligen Geist ausgesondert wird.
Nicht alle reagieren gleich
Die Berufung und Erwählung ist wie ein Prozeß der Auslese, der mit einem göttlichen Wunder beginnt: „Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat“ (Johannes 6,44). Jesus fügt hinzu: „Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt: Niemand kann zu mir kommen, es sei ihm denn vom Vater gegeben“ (Vers 65).
Gott öffnet unsere Herzen und zieht uns an sich heran. Er schenkt uns den Wunsch, seine Wege zu lernen und unseren Willen dem seinen unterzuordnen. Da unsere natürliche Tendenz als Menschen der Ungehorsam gegenüber Gott ist, ist das Untertansein ein wahres Wunder: „Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen“ (Philipper 2,13).
Jesus gibt uns das Gleichnis vom Sämann, um die unterschiedlichen Reaktionen der Hörer auf das Predigen des Evangeliums zu veranschaulichen. In dem Gleichnis hören alle die Wahrheit Gottes. Nur diejenigen, die wirklich berufen sind, können diese Wahrheit erfassen. Jeder reagiert anders. Wir finden das Gleichnis und Jesu Auslegung in Matthäus 13.
Als erstes erklärt Jesus die Reaktion der Menschen, die Gott noch nicht ruft. Diese Menschen verstehen nicht die Botschaft: „Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so kommt der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät ist; das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist“ (Matthäus 13,19). Solche Menschen können die Bedeutung der Botschaft, die ihnen gepredigt wurde, nicht erfassen.
Danach erklärt Jesus die unterschiedlichen Reaktionen dreier Personen, die die Botschaft doch verstanden haben. Obwohl alle drei die Botschaft verstehen, reagiert jeder anders, und es gibt auch unterschiedliche Gründe dafür.
Die erste der letzten drei Personen reagiert zunächst mit Freude, die aber bald vergeht: „Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort hört und es gleich mit Freuden aufnimmt; aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt er gleich ab“ (Verse 20-21).
Diese Person fällt ab, weil sie dem Druck anderer Menschen, die Gottes Botschaft nicht verstehen, nicht standhalten kann. Die Meinung der Ungläubigen ist ihr wichtiger als die Meinung Gottes. Solche Menschen wollen nicht aus der Reihe tanzen; ihnen ist es wichtiger, mit ihren Mitmenschen konform zu gehen. Die Anfechtungen, die jeder wahre Nachfolger Jesu Christi erleben wird, läßt solche Menschen stolpern, und sie nehmen die Berufung Gottes nicht an.
Bei der zweiten der letzten drei Personen geht es nicht so sehr um die Meinung anderer Menschen, sondern um die Selbstsucht: „Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort hört, und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht“ (Vers 22).
Den eigenen materiellen Status zu erhalten und sogar zu verbessern verschlingt die Zeit und Energie dieser Person. Sie hat keine Zeit für Gott, sondern nur für sich selbst. Für diese Person sind materielle Güter viel wichtiger geistliche Werte. Diese Person nimmt die Berufung Gottes auch nicht an.
Die letzte Person versteht das Wort Gottes und nimmt es ernst: „Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach, der dritte dreißigfach“ (Vers 23).
Sie lebt nach dem Wort Gottes, und es verändert ihr Leben! Sie setzt Gott an die erste Stelle in ihrem Leben, und Gott erwählt sie für das ewige Leben. Diejenigen, die Gottes Berufung annehmen, werden von Gott auserwählt, weil sie Gott dienen.
Wir müssen treu bleiben
Wenn Gott uns die Gelegenheit bietet, ihm zu dienen, müssen wir eine Entscheidung treffen. Diese Entscheidung wird einmal getroffen und während unseres restlichen Lebens immer wieder bestätigt. Wir müssen bis zum Ende treu bleiben: „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird errettet werden“ (Matthäus 24,13; Elberfelder Bibel).
Die Offenbarung beschreibt das Ende dieses Zeitalters, wenn ein großes „Tier“ – ein politischer und wirtschaftlicher Verbund von zehn „Königen“ ins Leben gerufen wird. Diese Könige werden die einflußreichsten politischen Führer in der Endzeit sein, und sie werden dem wiederkehrenden Jesus Christus und seiner Herrschaft widerstehen: „Diese werden mit dem Lamm Krieg führen, und das Lamm wird sie überwinden; denn es ist Herr der Herren und König der Könige, und die mit ihm sind, sind Berufene und Auserwählte und Treue“ (Offenbarung 17,14; Elberfelder Bibel).
Diejenigen, die mit Christus bei seiner Wiederkehr sind, sind nicht nur berufen und auserwählt, sondern auch treu. Berufen und auserwählt zu sein ist nicht das Ende der Geschichte: „Denn wenn sie durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus entflohen sind dem Unrat der Welt, werden aber wiederum in diesen verstrickt und von ihm überwunden, dann ist’s mit ihnen am Ende ärger geworden als vorher.
Denn es wäre besser für sie gewesen, daß sie den Weg der Gerechtigkeit nicht erkannt hätten, als daß sie ihn kennen und sich abkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist. An ihnen hat sich erwiesen die Wahrheit des Sprichworts: Der Hund frißt wieder, was er gespien hat; und: Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck“ (2. Petrus 2,20-22).
Am Weinstock bleiben und wachsen
Das Heil geschieht nicht von selbst. Wir müssen unserer Berufung treu bleiben, um gerettet zu werden. Jesus vergleicht sich mit einem Weinstock und seine wahren Nachfolger mit den Reben. Er ermahnt uns: „Bleibt in mir und ich in euch. Wie die Rebe keine Frucht bringen kann aus sich selbst, wenn sie nicht am Weinstock bleibt, so auch ihr nicht, wenn ihr nicht in mir bleibt. Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht; denn ohne mich könnt ihr nichts tun“ (Johannes 15,4-5).
Für diejenigen, die Jesus nicht in sich wirken lassen, gibt es diese Warnung: „Wer nicht in mir bleibt, der wird weggeworfen wie eine Rebe und verdorrt, und man sammelt sie und wirft sie ins Feuer, und sie müssen brennen“ (Vers 6). Wer treu bleibt, wird wachsen: „Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht“ (Vers 5). Jesus fügt hinzu: „Eine jede [Rebe], die Frucht bringt, wird er reinigen, daß sie mehr Frucht bringe“ (Vers 2).
Welche Frucht erwartet Gott von den wahren Nachfolgern Jesu Christi? Er erwartet, daß sie seinen Geboten gehorsam sind (1. Johannes 2,3-6) und daß sie die Frucht des heiligen Geistes in ihrem Leben hervorbringen: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht“ (Galater 5,22-23). Mit anderen Worten: Er erwartet, daß ihr Verhalten die Grundeigenschaften seines eigenen Charakters widerspiegelt.
Frucht bringen: ein Wachstumsprozeß
Der Apostel Petrus faßt diesen lebenslangen Wandel wie folgt zusammen: „An alle, die mit uns denselben teuren Glauben empfangen haben durch die Gerechtigkeit, die unser Gott gibt und der Heiland Jesus Christus ... Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt. So wendet alle Mühe daran und erweist in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit und in der Mäßigkeit Geduld und in der Geduld Frömmigkeit und in der Frömmigkeit brüderliche Liebe und in der brüderlichen Liebe die Liebe zu allen Menschen. Denn wenn dies alles reichlich bei euch ist, wird’s euch nicht faul und unfruchtbar sein lassen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus. Wer dies aber nicht hat, der ... hat vergessen, daß er rein geworden ist von seinen früheren Sünden. Darum, liebe Brüder, bemüht euch desto mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen. Denn wenn ihr dies tut, werdet ihr nicht straucheln, und so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus“ (2. Petrus 1,1-11).
In seinem Wort gibt uns Gott eine klare Beschreibung seiner wahren Jünger. Sie sind dazu berufen, ihren Willen dem Willen Gottes unterzuordnen. Weil sie Gottes Geist in sich wirken lassen, um ihre Herzen zu läutern und ihr Verhalten zu lenken, werden sie auserwählt, das ewige Leben zu erhalten. Sie stellen ihre Treue unter Beweis, indem sie in den Anfechtungen und Prüfungen des christlichen Lebens standhaft bleiben und so ihre Bereitschaft, Gott immer gehorsam zu sein, nachweisen.
Als wahrhaft bekehrte Menschen sind sie „der Leib Christi“ (1. Korinther 12,27) und „die Gemeinde des lebendigen Gottes“ (1. Timotheus 3,15). Sie sind berufen, auserwählt und treu!