Mit Gottes großer Hilfe können wir in beängstigenden Situationen vernünftig und gelassen handeln und jeden Kampf gegen Angst und Furcht gewinnen.

Von John LaBissoniere

Eines Nachts ging ich allein eine Straße im Mondschein entlang. Es war ruhig und still. Die Häuser waren dunkel. Kein Mensch war draußen, kein Auto fuhr. Plötzlich hörte ich hinter mir ein seltsames Geräusch. Als ich mich umdrehte, sah ich einen riesigen Löwen, der einen halben Häuserblock entfernt wie wild auf mich zugestürmt kam! Die Angst packte mich und ich rannte los!

Mit klopfendem Herzen spürte ich, wie die Bestie mich einholte. In Panik rannte ich durch das Gartentor eines alten Hauses und sprang die Stufen zur Veranda hinauf. Als ich zurückblickte, sah ich den Löwen durch das Tor rennen! Ich stieß die Haustür auf und kletterte die Treppe zum zweiten Stock hinauf. Als ich nach unten schaute, sah ich die wilde Kreatur die Treppe hinaufstürmen. Ich rannte den Flur entlang, fand eine große alte Truhe, sprang hinein und schloss schnell den Deckel. Sekunden später öffnete er sich wieder. Es war der Löwe! Sein Maul war weit aufgerissen! Und dann ... wachte ich auf.

Ja, es war ein schrecklicher Traum, ein schrecklicher Albtraum, den ich als Kind hatte. Als Kind hatte ich nicht nur gelegentlich schlechte Träume, sondern auch verschiedene Ängste, die mich plagten. Vielleicht ist es Ihnen als Kind ähnlich ergangen. Tatsache ist, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene von Ängsten und Sorgen geplagt werden, seien sie real oder nur eingebildet.

Gesunde Angst vs. schädliche Angst

Es gibt heute viele Bücher, die uns bei der Überwindung unserer Ängste und Sorgen Hilfe versprechen. Kann es aber sein, dass einige unserer Ängste gerechtfertigt sind? Ja, es gibt eine durch den Selbsterhaltungstrieb ausgelöste, gesunde, gerechtfertigte und notwendige Angst. Ohne sie würden wir nicht die nötige Vorsicht walten lassen, um Gefahren aus dem Weg zu gehen oder Verletzungen zu vermeiden.

In einer Szene des 1962 mit einem Oscar prämierten Films „To Kill a Mockingbird“ [„Wer die Nachtigall stört“] streift ein tollwütiger, angriffsbereiter Hund durch ein Wohnviertel und sorgt dafür, dass die verängstigten Menschen in ihren Häusern bleiben. Doch der Anwalt Atticus Finch, gespielt von Gregory Peck, beschließt, sich der Bedrohung zu stellen.

Als er allein mit seinem Gewehr vor der Tür stand, erschoss er den Hund und beendete so die Bedrohung. In diesem Fall führte eine legitime und gesunde Angst zu einem entscheidenden Element – der Bereitschaft, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um der Bedrohung zu begegnen.

Schädliche Angst hingegen ist die Folge davon, dass wir keine Maßnahmen ergreifen, um eine beunruhigende und potenziell gefährliche Situation zu bewältigen. Die Folgen davon, dass wir uns unseren Ängsten nicht stellen und sie nicht bewältigen, sind Angst, Beklemmung, Nervosität und Sorge. Gesunde Angst kann in schädliche Angst umschlagen, wenn Alarm und Panik statt Wissen, Logik und Gottvertrauen unser Denken und Handeln bestimmen.

Unsere Ängste konfrontieren

Unsere Ängste herauszufordern, zu bewältigen und zu meistern, ist eine wesentliche Voraussetzung für ein glückliches und erfolgreiches Leben. Stanley Rachman, Psychologe und emeritierter Professor für Psychologie an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada, schrieb in seinem Buch Fear and Courage (1990): „Wenn eine Situation vorhersehbar wird, nimmt die Angst ab.“ Mit anderen Worten: Je mehr Informationen über eine Angst auslösende Situation zur Verfügung stehen, desto präziser und rationaler kann sie bewältigt werden.

Bei der Bewältigung eines herausfordernden und möglicherweise belastenden Ereignisses kann es auch hilfreich sein, die Umstände mit anderen zu besprechen, die nicht voreingenommen oder kritisch sind. Es ist wichtig, sich von vertrauenswürdigen Quellen beraten zu lassen, denn wie Dr. Rachman schreibt: „Angst zu unterdrücken ist keine sehr effektive Technik.“

Sollten die Ängste oder Sorgen jedoch fortbestehen, raten Experten dazu, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um festzustellen, ob eine Behandlung sinnvoll sein könnte.

Gott bietet uns eine starke Hilfe an

Zur Bekämpfung und Überwindung von Angst und Furcht sollten wir das wichtigste Werkzeug betrachten, das wir in Anspruch nehmen können, nämlich die wunderbare Unterstützung, die unser Schöpfer großzügig zur Verfügung gestellt hat. Weil er nicht will, dass wir von schädlicher und zerstörerischer Angst gequält werden, bietet er uns eine enorme Hilfe an. Dazu schreibt der Apostel Paulus: „Denn Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit“ (2. Timotheus 1,7; alle Hervorhebungen durch uns).

Ein „Geist der Furcht“ hat seinen Ursprung nicht bei Gott, sondern entsteht im menschlichen Geist, der von Satan negativ beeinflusst wird: „Wir wissen, dass wir von Gott sind, und die ganze Welt liegt im Argen“ (1. Johannes 5,19).

Mit Gottes grenzenloser Hilfe können wir aber auch in Angst auslösenden Situationen vernünftig und gelassen handeln: „Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit“ (Jesaja 41,10).

Wir können auch ganz zuversichtlich sein, dass wir unsere Kämpfe gegen die Angst gewinnen werden, weil Gott sich zutiefst um uns sorgt und uns beisteht: „Denn ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“ (Jesaja 41,13).

Darüber hinaus ist Gottes Weg der Liebe vollkommen: „Und unsere Liebe kennt keine Angst, weil die vollkommene Liebe alle Angst vertreibt. Wer noch Angst hat, rechnet mit Strafe, und das zeigt, dass seine Liebe in uns noch nicht vollkommen ist“ (1. Johannes 4,17-18; „Neues Leben“-Bibel).

Angesichts dessen, was Gott für uns zu tun bereit ist, brauchen wir uns nicht verloren und allein zu fühlen oder zu schämen, wenn wir gelegentlich Angst empfinden und zeigen. Tatsächlich haben auch einige der großen Persönlichkeiten der Bibel Angst empfunden und zum Ausdruck gebracht. So erwähnte der Apostel Paulus gegenüber den Christen in Korinth einige seiner persönlichen Ängste und sagte: „Von allen Seiten waren wir bedrängt, von außen mit Streit, von innen mit Furcht“ (2. Korinther 7,5).

Dennoch blieb Paulus nicht ängstlich, sondern vertraute auf Gottes Liebe und Kraft, die ihm halfen, seine Ängste zu überwinden. Das können wir auch!

Paulus wusste, dass seine Beziehung zu Gott „sicher“ war: „Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn“ (Römer 8,38-39).

Als Jesus Christus als Mensch gelebt hat, hat er die Nöte der Menschen voll und ganz erfasst und unsere Ängste und Sorgen sehr gut verstanden. Und wenn wir von Angst und Furcht bedroht sind und uns im Gebet um Hilfe an Gott wenden, dürfen wir darauf vertrauen, dass die Fürbitte Christi das notwendige Eingreifen bewirkt.

„Denn wir haben nicht einen Hohepriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde. Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zu der Zeit, wenn wir Hilfe nötig haben“ (Hebräer 4,15-16).

Vor nichts Angst haben

Im Gegensatz zu uns Menschen, die manchmal wankelmütig sein können, wird Gott uns nie im Stich lassen, wenn wir ihm vertrauen und gehorchen. Er wird uns die geistige, seelische und emotionale Kraft geben, die wir brauchen, um unsere Ängste und Befürchtungen zu überwinden.

„Seid mutig und entschlossen! Habt keine Angst! Erschreckt nicht vor ihnen! Der Herr, euer Gott, wird selbst mit euch ziehen. Er wird euch gewiss nicht im Stich lassen“ (5. Mose 31,6; Gute Nachricht Bibel). Und Paulus mahnt: „Macht euch keine Sorgen, sondern wendet euch in jeder Lage an Gott und bringt eure Bitten vor ihn. Tut es mit Dank für das, was er euch geschenkt hat“ (Philipper 4,6; ebenda).

Was wird geschehen, wenn wir inbrünstig beten und den von Gott geschenkten Glauben haben? „Dann wird der Frieden Gottes, der alles menschliche Begreifen weit übersteigt, euer Denken und Wollen im Guten bewahren, geborgen in der Gemeinschaft mit Jesus Christus“ (Philipper 4,7; ebenda).

Es ist der sehnlichste Wunsch Gottes, dass wir ganz und gar frei sein mögen von schädlicher Furcht. Und doch gibt es eine Art von Furcht, die er sich sehr wohl von uns wünscht. In Sprüche 1, Vers 7 heißt es: „Die Furcht des Herrn ist der Anfang der Erkenntnis.“

Der Begriff „Furcht“ hat in diesem Zusammenhang die Bedeutung von „Ehrfurcht und tiefem Respekt“. Sie schließt eine gesunde Vorsicht vor dem Gericht und der Enttäuschung des Herrn mit ein, so wie ein Kind sich vor seinen liebenden Eltern in Acht nimmt.

Aber Gott will nicht, dass wir uns vor ihm fürchten oder Angst vor ihm haben. Vielmehr möchte er, dass wir seine Größe verstehen, wenn wir vor ihm als unserem Schöpfer und Erhalter stehen. Er möchte, dass wir motiviert sind, ihn zu ehren und uns ihm treu unterzuordnen, was zur Folge haben wird, dass wir mit wahrem Seelenfrieden und großer Freude gesegnet werden.

Das war Gottes Wunsch für das Volk Israel: „Ach dass sie ein solches Herz hätten, mich zu fürchten und zu halten alle meine Gebote ihr Leben lang, auf dass es ihnen und ihren Kindern wohlginge ewiglich!“ (vgl. 5. Mose 5, 29).

Gott wird uns nie verlassen noch von uns weichen (Hebräer 13,5). Mit seiner unerschütterlichen Führung, Kraft und Ermutigung können wir zerstörerische Ängste überwinden!

Wenn wir uns überfordert fühlen

Sowohl Männer als auch Frauen fühlen sich angesichts der vielen Aufgaben, die sie zu bewältigen haben, nicht selten in die Enge getrieben. Die Arbeit scheint zu groß, zu kompliziert, zu viel geworden zu sein und daher kaum zu bewältigen. Ergeht es Ihnen manchmal auch so?

Ein Gefühl des Überfordertseins gründet sich oft auf eines oder mehrere der folgenden Phänomene:

 Ein Gefühl, dass die zu bewältigende Aufgabe einfach zu groß ist.

 Dinge tun zu müssen, die man noch nie zuvor gemacht hat.

 Die Angst vor dem Versagen.

All diese Gefühle haben eins gemeinsam – AngstDie Hauptursache für das Überfordertsein ist Angst – Angst vor dem Unbekannten und ein mangelndes Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, mit dem Ungewissen umzugehen.

Wir brauchen aber nicht zuzulassen, dass wir von Furcht und Angst gelähmt werden. Wir können verschiedene Prinzipien anwenden, die uns dabei helfen, das Gefühl der Angst zu bewältigen, damit es uns nicht beherrscht.

Eine Möglichkeit, die Kontrolle zu behalten, wenn man sich überfordert fühlt, ist auf die eigene Gesundheit zu achten. Nicht selten beschleicht einen ein ängstliches Gefühl, wenn man müde und erschöpft ist.

Man muss wissen, dass Erschöpfung einen großen Einfluss darauf hat, wie man eine Situation bzw. bestimmte Aufgaben beurteilt. In vielen Fällen ist das Gefühl der Überforderung auf große Müdigkeit und Erschöpfung zurückzuführen.

In unserer modernen, schnelllebigen und hektischen Gesellschaft kann man leicht vergessen, auf die eigene Gesundheit zu achten. Deshalb ist es nur weise, für ausreichenden Schlaf, Erholung, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Sie werden überrascht sein, wie viel besser Sie dann mit den Herausforderungen des Lebens umgehen können.

Außerdem neigen wir dazu, ein großes Projekt oder Vorhaben als eine gigantische Einheit zu sehen, statt es in viele kleine Aufgaben zu zerlegen. Wenn wir aber die Aufgabe in viele kleine Schritte aufteilen, dann können wir vermeiden, uns von der Größe des Projekts völlig überfordert zu fühlen.

Hier ist ein einfacher Vorschlag: Finden Sie einen Weg, die Aufgabe, die vor Ihnen liegt, in kleine Teile aufzuteilen, die man bewältigen kann. Dann nehmen Sie sich ein Teil nach dem anderen vor. Wenn Ihnen also eine große Aufgabe bevorsteht, machen Sie sich nicht so große Sorgen darum. Seien Sie sich im Klaren darüber, dass Sie nicht alles sofort erledigen können, sondern etwas Zeit brauchen. Überlegen Sie sich dann, was zu tun ist, und legen Sie einen Arbeitsplan für jeden Tag zurecht.

Setzen Sie sich kleine Ziele und arbeiten Sie sie Schritt für Schritt ab. Diese Vorgehensweise hilft dabei, viele Aufgaben, die erst als viel zu groß erscheinen, zu bewältigen.

Manchmal lohnt es sich, nach Alternativen zu suchen. Wenn Sie zu viel Verantwortung tragen, versuchen Sie, sich von weniger wichtigen Aufgaben zu entledigen. Fragen Sie sich: Muss ich das wirklich tun? Vielleicht stellen Sie dann fest, dass Sie viel zu viel Zeit, Energie und Sorgen auf Dinge verwenden, die gar nicht so wichtig sind. Setzen Sie Prioritäten und konzentrieren Sie sich auf das Wichtigste.

Es kann auch sein, dass Sie mehr Hilfe von Ihrer Familie, Mitarbeitern und Vorgesetzten brauchen. Untersuchen Sie Ihre Situation genau, finden Sie Lösungen und sprechen Sie mit Ihrem Umfeld über mögliche neue Wege.

Manchmal müssen wir auch eine Lektion lernen, dass wir nicht zu viel auf einmal annehmen. Diese Lektion sollten wir so schnell wie möglich lernen. Sonst muten wir uns unnötigerweise zu viel zu. Wir sollten in der Lage sein, uns darauf zu konzentrieren, was möglich und machbar ist, um es dann zu tun.

Wenn uns das Leben überfordert, können wir uns auf Gottes Versprechen verlassen, dass er uns in der schwierigen Situation zur Seite steht. Besprechen Sie die Dinge, die Sie belasten, mit Gott im Gebet. Solch ein Gespräch kann auf verschiedene Weise helfen. Bitten Sie Gott, Ihnen bei der Bewertung Ihrer Prioritäten zu helfen, damit Sie sie richtig ordnen können.

„Lasst euch nicht verführen!“

Zur Zeit Jesu war der Tempel das prominenteste Bauwerk in Jerusalem, das Reisende aus einiger Entfernung sehen konnten, wenn sie sich der an einem bekannten Kreuzweg der Antike gelegenen Stadt näherten.

Durch maßgefertigte Marmor- und Kalksteinblöcke, die zum Teil bis zu 30 Tonnen wogen, waren der Tempel und sein großangelegter, unterirdisch gestützter Platz mit den verschiedenen Vorhöfen eine architektonische Meisterleistung.

Der Schock der Jünger Christi war daher verständlich, als er ihnen sagte: „Seht ihr nicht das alles? Wahrlich, ich sage euch: Es wird hier nicht ein Stein auf dem andern bleiben, der nicht zerbrochen werde“ (Matthäus 24,2). Jesu Feststellung ließ einige seiner Jünger die Fragen stellen: „Sage uns, wann wird das geschehen? und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Vers 3).

Jesus begann seine Schilderung der Zukunft mit einer Warnung vor Verführung: „Seht zu, dass euch nicht jemand verführe“ (Matthäus 24,4). Diese Warnung war keine direkte Antwort auf die Fragen, die seine Jünger gestellt hatten.

Er fuhr fort: „Denn es werden viele kommen unter meinem Namen und sagen: Ich bin der Christus, und sie werden viele verführen“ (Vers 5). Dass sich viele auf Jesus berufen und sich als seine Vertreter ausgeben würden, sollte keine Seltenheit sein. Diese falschen Lehrer sollten „viele verführen“.

Kurze Zeit später warnte Jesus in seiner Vorhersage wieder vor dem Auftreten falscher Propheten – falscher religiöser Lehrer. „Und es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen“ (Vers 11).

Das Neue Testament berichtet von einigen der vielen falschen Lehrer und charismatischen Führer, die die allgemeine Unzufriedenheit der unter römischer Herrschaft lebenden Menschen zu ihrem eigenen Vorteil nutzen wollten.

In Apostelgeschichte 5, Verse 36-37 werden zwei Beispiele dieser Art erwähnt. Ein gewisser Theudas hatte eine Gefolgschaft von ungefähr 400 Männern, aber er „wurde erschlagen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut und vernichtet“. Judas der Galiläer war ein weiterer Anführer, der einen Aufruhr anzettelte, aber „der ist auch umgekommen, und alle, die ihm folgten, wurden zerstreut“.

Apostelgeschichte 8 beschreibt Simon, einen Zauberer mit einer großer Anhängerschaft. Er versuchte, den Aposteln die Kraft des Geistes Gottes abzukaufen. Petrus wies ihn aufgrund seiner falschen Geisteshaltung scharf zurecht.

In seinen Briefen an die Korinther, Thessalonicher und Galater warnte der Apostel Paulus vor falschen Lehrern. Gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung stellte der Apostel Johannes in einem Brief fest, dass „der Geist des Antichristen ... jetzt schon in der Welt“ war.

Die durch falsche Lehrer ausgelöste Verwirrung scheint ihren Höhepunkt unter den Juden in den 60er Jahren des ersten Jahrhunderts erreicht zu haben. Josephus, ein jüdischer Historiker jener Zeit, schrieb folgendes zu diesem Thema: „Die Verhältnisse Judäas wurden inzwischen von Tag zu Tag zerrütteter. Denn das Land war abermals voll von Räubern und von Betrügern, die das Volk irreleiteten“ (Jüdische Altertümer, 20. Buch, 8. Kapitel, 5. Abschnitt; Hervorhebung durch uns).

Jesus Christus warnte auch, dass „falsche Christusse und falsche Propheten aufstehen und große Zeichen und Wunder tun, sodass sie, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführten“ (Matthäus 24,24). Diese Verführer waren anders als diejenigen, die Jesus predigten, aber ihre eigenen Auslegungen seinen Lehren hinzufügten, indem einige dieser Scharlatane behaupteten, selbst der Messias zu sein. Geschichtlichen Aufzeichnungen zufolge sollen nicht weniger als 60 Personen im ersten Jahrhundert die Bezeichnung Messias für sich in Anspruch genommen haben.

Da Jesus seine Beschreibung der Zeichen und Umstände, die seiner Wiederkunft vorausgehen werden, mit einer Warnung vor Irrlehrern begann, sind wir gut beraten, seine Ermahnung ernst zu nehmen!