In einer Welt, die sich immer mehr von Gott entfernt, brauchen Kinder Hilfe, um auf dem richtigen Weg zu bleiben. Welche Bereiche sind für Eltern wichtig?
Von Becky Sweat
Eltern haben die unglaubliche Verantwortung und das Privileg, Einfluss auf die Charakterentwicklung ihrer Kinder zu nehmen. Einer der wichtigsten Aspekte dieser Aufgabe ist es, den Kindern Werte zu vermitteln, an denen sie sich ihr ganzes Leben lang orientieren können. Ohne einen soliden moralischen Kompass sind sie ihren Emotionen oder dem, was unter Gleichaltrigen oder in den Medien populär ist, ausgeliefert. Das kann sie in Schwierigkeiten bringen.
Aber welche Moral soll man seinen Kindern beibringen? Pädagogen, Medienprofis, Psychologen, Ärzte und Selbsthilfegurus haben alle ihre eigenen Listen, und jeder hat seine eigene Vorstellung davon, welche Tugenden wichtig sind.
Aber es gibt keinen Grund für diese Verwirrung. Die absoluten moralischen Maßstäbe sind uns klar dargelegt worden. Die Quelle dieser Wahrheiten ist das, was die Gesellschaft weitgehend beiseite geschoben hat – die Bibel. Aus ihr erfahren wir, welche Verhaltensweisen, Haltungen und Eigenschaften Gott wichtig sind. Sie sind ihm wichtig, weil er als unser Schöpfer und Gestalter weiß, was gut für uns ist. Seine Maßstäbe sind das, was wir wertschätzen sollen und was auch unsere Kinder und Enkelkinder wertschätzen sollen.
Kinder werden diese Werte wohl kaum aus eigenem Antrieb oder rein zufällig übernehmen – vor allem dann nicht, wenn sie den gottlosen Einflüssen der Medien und der Unterhaltungsindustrie ausgesetzt sind. Es ist wichtig, dass Eltern regelmäßig mit ihren Kindern darüber sprechen, was Gott wichtig ist und wie sie diese Wahrheiten in ihrem täglichen Leben umsetzen können.
Die folgenden acht Eigenschaften, die zentrale biblische Werte darstellen, sind ein guter Ausgangspunkt.
1. Bescheidenheit
Die moderne westliche Gesellschaft ermutigt uns, stolz zu sein. Wir werden dazu gedrängt, die Karriereleiter hinaufzusteigen, unsere persönlichen Wünsche in den Vordergrund zu stellen, uns selbst zu fördern, mit uns selbst zu protzen, der „Boss“ zu sein und nach Macht und Status zu streben.
Kürzlich saß eine Gruppe Teenager in einem Café am Tisch neben mir. Einige der Mädchen versuchten sich gegenseitig zu übertrumpfen, indem sie in den sozialen Medien „Likes“ bekamen. Zwei von ihnen machten ununterbrochen Selfies. Die einzigen Pronomen, die ich hörte, waren „ich“ und „mir“. Jede war in ihre eigene kleine Welt vertieft und interagierte kaum mit den anderen.
Im Gegensatz dazu sagt uns die Bibel, dass wir „an der Demut“ festhalten sollen, „denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade“ (1. Petrus 5,5 und Jakobus 4,6; siehe auch Matthäus 23,12). Demut ist eine grundlegende biblische Tugend (Kolosser 3,12; Titus 3,2) und etwas, das Sie Ihren Kindern unbedingt beibringen sollten.
In seinem Buch Character Still Counts [„Der Charakter zählt immer noch“] beschreibt der Autor James Merritt, was Demut ist und was sie nicht ist: „Demut bedeutet nicht, den Ehrgeiz aufzugeben, sich zu bessern und das eigene volle Potenzial auszuschöpfen, sowohl in Bezug auf das, was man ist, als auch in Bezug auf das, was man kann ... Demut ist keine Selbsterniedrigung. Anstatt sich selbst zu erniedrigen, bedeutet Demut, sich an den Platz zu stellen, der einem zusteht. Und dieser Platz ist um der anderen willen immer der zweite“ (2019, Seite 63).
Demut wird in dieser Welt nicht immer geschätzt, aber sie ist notwendig, um mit anderen in Harmonie zu leben. Demut stärkt Beziehungen, weil sie sich darauf konzentriert, andere aufzubauen und an ihre Bedürfnisse zu denken, anstatt sich selbst gut aussehen zu lassen oder die eigenen Interessen durchzusetzen.
Demut fördert auch persönliches Wachstum. Demütige Menschen wissen, dass es an sich selbst immer etwas Neues zu lernen und zu verbessern gibt, und sie sehen Kritik als Chance zum persönlichen Wachstum.
2. Ehrlichkeit
Unehrlichkeit ist in unserer Kultur zu einem Lebensstil geworden. Menschen lügen bei Bewerbungen, schummeln bei Tests, erfinden Geschichten, um ihre Fehler zu vertuschen, hinterziehen Steuern und verdrehen die Wahrheit in sozialen Medien – ohne es zu merken.
Eine Freundin hat mir folgende Geschichte erzählt: Ihr Vater wollte nicht mit jedem sprechen, der anrief. Wenn jemand anrief, mit dem er nicht sprechen wollte, sollte sie sagen, dass ihr Vater ein Nickerchen mache und sie ihn nicht stören dürfe. Manchmal erlebte sie sogar, wie sich ihr Vater krankmeldete, obwohl er gar nicht krank war und einen freien Tag haben wollte.
„Das hat mein Bild von Ehrlichkeit wirklich getrübt“, gab meine Freundin zu. „Mein Vater sagte mir immer, dass Lügen nichts Ungewöhnliches ist, dass jeder lügt. Die schlechte Lektion, die ich daraus gelernt habe, war, dass man nicht immer die Wahrheit sagen muss. Also begann ich selbst zu lügen. Und je mehr ich das tat, desto weniger vertrauten mir die Leute und desto schwieriger wurde es, Freunde zu finden und zu behalten.“
Kinder müssen wissen, warum Ehrlichkeit wichtig ist und dass Unehrlichkeit im Gegensatz dazu Situationen immer nur verschlimmert (auch wenn sie vorübergehend „richtig“ erscheint). In der Bibel gibt es viele Beispiele von Menschen, die gelogen haben und wie ihnen das zum Verhängnis wurde. Erzählen Sie Ihren Kindern davon. Besprechen Sie mit Ihren Kindern Verse wie Psalm 101, Vers 7 und Jeremia 9, Vers 5, die deutlich machen, dass Gott mit Menschen, die lügen, nicht zufrieden ist.
Erklären Sie, was Ehrlichkeit im wirklichen Leben bedeutet – dass es bedeutet, Versprechen einzuhalten, Verpflichtungen zu erfüllen (siehe auch Punkt 6), das Eigentum anderer zu respektieren (einschließlich nicht zu stehlen) und andere nicht durch Halbwahrheiten oder Übertreibungen absichtlich zu täuschen. Es ist wichtig zu betonen, dass wir keine guten Beziehungen haben werden, wenn die Menschen uns nicht vertrauen.
3. Selbstbeherrschung
Selbstbeherrschung ist die Fähigkeit, unsere Gedanken, Gefühle und Impulse zu steuern und uns so zu verhalten, wie wir es für richtig erkennen. Sie bedeutet, Gottes und menschlichen Gesetzen zu gehorchen oder das zu tun, was notwendig ist, um persönliche Ziele zu erreichen, auch wenn man innerlich versucht wird, das Gegenteil zu tun. Selbstbeherrschung bedeutet, Belohnungen ggf. aufzuschieben und Ärger und Emotionen zu kontrollieren.
Kinder mit Selbstbeherrschung sitzen ruhig im Zuschauerraum, während eine Aufführung läuft. Sie bekommen keine Wutanfälle, wenn ihre Eltern „Nein“ zu etwas sagen, das sie sich wünschen. Sie machen ihre Hausaufgaben, auch wenn sie lieber Videospiele spielen möchten, und beschimpfen andere nicht, wenn sie ausgelacht werden.
James Merritt beschreibt Selbstbeherrschung folgendermaßen: „In jedem von uns lebt ein Löwe namens Ich. Dieses Tier ist wild und zerstörerisch, aber es kann gezähmt werden. Der größte Feind Ihres Erfolgs, Ihres Ziels, dorthin zu gelangen, wo Sie hinkönnen und sollten, und der zu sein, der Sie sein können und sollten, wird immer Ihr Ich sein. Wenn Sie den Kampf des Lebens gewinnen wollen, müssen Sie diesen Löwen in sich zähmen. Entweder wird das Ich Sie kontrollieren, oder Sie werden das Ich kontrollieren“ (Seite 181).
Auch wenn der Charakter der Kinder durch ihre eigenen Entscheidungen bestimmt wird – Selbstbeherrschung oder andere Charaktereigenschaften kann man ihnen nicht beibringen –, können Sie sie motivieren, das Richtige zu tun. Erinnern Sie sie daran, dass Gott sieht, wie sie leben, und dass Selbstbeherrschung für ihn sehr wichtig ist. Ein guter Ausgangspunkt ist Sprüche 16, Vers 32, wo es heißt: „Ein Geduldiger ist besser als ein Starker und wer sich selbst beherrscht, besser als einer, der Städte gewinnt“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Weisen Sie Ihre Kinder auf die Vorteile der Selbstbeherrschung hin. Wenn man die eigenen Emotionen unter Kontrolle hat, kommt man mit anderen Menschen besser aus. Ihre Kinder sollten wissen, dass sie viel erfolgreicher sein werden und weniger Lektionen auf die harte Tour lernen müssen, wenn sie lernen, ihre destruktiven Impulse zu kontrollieren.
4. Mitgefühl
Auch für kleine Kinder kann der Alltag voller großer Gefühle sein. Vielleicht fällt ein Spielkamerad hin und weint. Ein Freund weint vielleicht, weil er gehänselt wurde oder weil das Haustier der Familie gestorben ist. Wenn Sie Teenager haben, werden auch sie mit anderen konfrontiert, die wütend, niedergeschlagen oder entmutigt sind. Es ist wichtig, dass Ihre Kinder lernen, Mitgefühl zu zeigen und denen zu helfen, die leiden.
Das mag wie eine angeborene Fähigkeit klingen, ist es aber nicht. Menschen neigen dazu, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse, Wünsche, Ideen und Ansichten zu konzentrieren. Es kann schwierig sein, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, besonders wenn sie Dinge erleben, die wir nicht erlebt haben. Und besonders Kinder finden es nicht unbedingt „lustig“, mit jemandem zusammen zu sein, dem es schlecht geht.
Kinder sollen verstehen, dass Mitgefühl eine zentrale biblische Tugend ist. Es bedeutet, Verständnis und Mitgefühl für leidende Menschen aufzubringen und ihnen in ihrer Not zu helfen. Die Bibel sagt uns: „Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6,2). Römer 12, Vers 15 fordert uns auf, „mit den Weinenden“ zu weinen. Petrus legte Christen Barmherzigkeit nahe (1. Petrus 3,8).
Das beste Beispiel für jemanden, der tiefes Mitgefühl gezeigt hat, ist Jesus Christus. „Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen, denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben“ (Matthäus 9,36; „Hoffnung für alle“-Bibel). Jesus zeigte oft Mitgefühl für andere (siehe Matthäus 14,14; Markus 1,40-41; Lukas 7,11-16; Johannes 11,33-35). Besprechen Sie diese Bibelstellen mit Ihren Kindern.
Erklären Sie auch, dass Mitgefühl nicht nur den Betroffenen hilft, „sondern auch demjenigen, der Mitgefühl zeigt“, sagt Nadine Kaslow, Professorin für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Emory University. „Wenn man Kindern hilft, ein starkes Mitgefühl zu entwickeln, fördert das ihre Geduld und Akzeptanz gegenüber anderen und hilft ihnen, stärkere und bedeutungsvollere Beziehungen mit anderen aufzubauen.“
Studien haben gezeigt, dass mitfühlende Menschen auch besser mit Konflikten umgehen können, weniger Stress haben und glücklicher sind.
5. Respekt für andere
Der Apostel Petrus ermahnte die Gläubigen seinerzeit: „Ehrt jedermann, habt die Brüder lieb, fürchtet Gott, ehrt den König!“ (1. Petrus 2,17). Das in diesem Vers mit „ehrt“ übersetzte Wort kann auch mit „respektieren“ übersetzt werden und bedeutet wörtlich „auf etwas großen Wert legen oder einen hohen Preis zahlen“.
Respektvoll zu sein bedeutet, sich anderen gegenüber höflich und rücksichtsvoll zu verhalten und ihnen das Gefühl zu geben, geschätzt und gewürdigt zu werden. Es bedeutet, andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte. Es bedeutet, anderen mit Takt und guten Manieren zu begegnen, auch wenn man unhöflich behandelt wird, anderer Meinung ist oder ihre Gesellschaft nicht besonders schätzt.
Bringen Sie Ihren Kindern bei, wem sie Respekt entgegenbringen sollen. Dazu gehören die Eltern (Epheser 6,2; Matthäus 15,4), staatliche Autoritäten (Römer 13,1-7), kirchliche Amtsträger (1. Thessalonicher 5,12-13) und ältere Menschen (3. Mose 19,32; Sprüche 20,29). Laut 1. Petrus 2, Vers 17 sollen sie lernen, höflich gegenüber allen zu sein.
„Respekt kennt keine Grenzen“, betont James Merritt. „Der Chauffeur der Limousine verdient genauso viel Respekt wie der Besitzer der Limousine. Allzu oft legen wir zu großen Wert darauf, respektiert zu werden, ohne uns darum zu kümmern, selbst respektvoll zu sein. Die Grundlage des Respekts muss mit der Erkenntnis beginnen, dass wir alle nach Gottes Ebenbild geschaffen sind und daher alle gleichermaßen Respekt verdienen“ (Seiten 106-107).
Wie das Mitgefühl ist auch der Respekt sowohl für denjenigen, der Respekt zeigt, als auch für denjenigen, der respektiert wird, von Vorteil. Jeder möchte respektvoll behandelt werden. „Wenn Kinder lernen, respektvoll zu sein, werden sie einfühlsam und rücksichtsvoll gegenüber anderen, und das ist eine solide Grundlage für Beziehungen“, sagt Professorin Kaslow.
6. Verantwortungsbewusstsein
Eine weitere biblische Tugend, auf die Sie sich bei Ihren Kindern konzentrieren sollten, ist Verantwortungsbewusstsein. Es ist wichtig, Verantwortung für das zu übernehmen, was man getan oder nicht getan hat, anstatt anderen die Schuld zu geben oder zu versuchen, sich selbst zu rechtfertigen. Wir müssen unsere Fehler eingestehen können.
Wenn Kinder immer andere für ihre Probleme verantwortlich machen, sehen sie keinen Grund, sich selbst zu ändern. In Galater 6, Verse 4-5 heißt es: „Darum soll jeder sein Leben genau prüfen ... Denn jeder ist für sein eigenes Tun vor Gott verantwortlich. Das ist schon schwer genug!“ („Hoffnung für alle“-Bibel).
Wenn Kinder ihre Fehler erkennen und eingestehen, können sie beginnen, Lösungen zu finden und Verbesserungen vorzunehmen. Und selbst wenn sie Opfer sind, sollten sie sich fragen, ob sie vielleicht zu dem Problem beigetragen haben.
Ein weiterer wichtiger Aspekt von Verantwortungsbewusstsein ist Pflicht- und Ehrgefühl. Dabei geht es um eine Einstellung, die dazu führt, dass man seine Verpflichtungen einhält und zuverlässig ist. Dann wissen die Menschen, dass sie sich auf die Person verlassen können und dass man ein nützliches Mitglied der Familie, der Kirche oder der Gesellschaft ist.
Ein Kind sollte erkennen, wie wichtig es ist, zu seinem Wort zu stehen und einen guten Namen oder Ruf zu haben (Sprüche 22,1). Sie repräsentieren sich selbst, ihre Familie und Gott, was wiederum einen großen Einfluss auf ihr Selbstwertgefühl hat.
Eine Mutter erzählte mir, wie sie es geschafft hat, ihren Kindern Verantwortungsbewusstsein beizubringen: „Sie haben ihre regelmäßigen Aufgaben in der Familie. Wenn sie diese nicht erledigen, spreche ich mit ihnen darüber, dass wir alle unseren Teil dazu beitragen müssen, damit der Haushalt funktioniert. Ich ermutige meine Kinder auch, anderen Familienmitgliedern und Nachbarn bei der Arbeit zu helfen. Sie haben zwar nicht immer die nötigen Fähigkeiten, um die Arbeit allein zu erledigen, aber wenn sie ihre Hilfe anbieten, denken sie an die Bedürfnisse anderer.“
7. Ausdauer und Belastbarkeit
Alle Kinder sind in unterschiedlichem Maße mit Herausforderungen, Schwierigkeiten und Rückschlägen konfrontiert. Sie bewerben sich vielleicht für eine Sportmannschaft, müssen für ein Klavierkonzert üben, haben Probleme mit den Hausaufgaben, schneiden bei einem Wettbewerb schlecht ab oder fallen in der Schule durch. Was Kindern hilft, diese Momente zu überstehen, sind dieselben Dinge, die Erwachsenen helfen, Hindernisse zu überwinden: Ausdauer und Belastbarkeit.
Diese Charakterstärken sind ähnlich, aber nicht identisch, erklärt die New Yorker Psychologin Caren Baruch-Feldman: „Ausdauer bedeutet, auf Kurs zu bleiben, um eine Herausforderung zu meistern, und nicht aufzugeben. Bei Belastbarkeit geht es darum, mit Enttäuschungen und Rückschlägen umzugehen und in der Lage zu sein, wieder auf die Beine zu kommen und vielleicht sogar gestärkt daraus hervorzugehen.“
Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kinder lernen, durchzuhalten und belastbar zu sein – nicht nur, um in der Schule und bei anderen Jugendaktivitäten erfolgreich zu sein, sondern auch als Vorbereitung auf den Beruf und andere Herausforderungen im Erwachsenenalter.
Die Bibel ermahnt uns durchzuhalten, wenn wir auf Schwierigkeiten stoßen (Matthäus 24,13; Galater 6,9; Jakobus 5,11; Hebräer 12,1). Wenn wir eine Niederlage erleiden, sollten wir wieder aufstehen und es erneut versuchen (2. Korinther 4,8-9). Sprüche 24, Vers 16 könnte als Marschbefehl für Widerstandskraft angesehen werden: „Denn ein Gerechter fällt siebenmal und steht wieder auf, aber die Gottlosen versinken im Unglück.“ Dies sind wichtige Verse, die Sie mit Ihren Kindern besprechen sollten.
Kinder sollten auch lernen, dass wir, wenn wir eine Beziehung zu Gott haben, eine andere Vorstellung von Ausdauer und Widerstandskraft haben als jemand, der keine Beziehung zu Gott hat. Dabei geht es nicht nur um schulischen oder beruflichen Erfolg, sondern insbesondere auch um geistliches Wachstum. Das kann bedeuten, Beziehungsprobleme mit einem anderen Menschen zu überwinden oder sich weiter zu bemühen, eine persönliche Schwäche zu überwinden.
Die 22-jährige Sarah erzählt, was sie über Resilienz gelernt hat, nachdem sie mit 17 Jahren bei einem Autounfall schwer verletzt wurde:
„Ich trug mehrere Monate lang einen Gips und konnte nicht viel tun. Meine Eltern sagten mir, dass ich das nur überstehen könnte, wenn ich Gott um Hilfe bitten würde – dass ich aus eigener Kraft nicht viel erreichen könnte. Gott hat mir auch geholfen, einige wichtige Lektionen über mich selbst zu lernen. Wenn ich mir diese Dinge vor Augen halte, habe ich Grund, durchzuhalten und mich nicht entmutigen zu lassen.“
8. Auf Gott vertrauen
Statt auf Gott vertrauen die Menschen in unserer zunehmend säkularen Gesellschaft auf ihre Finanzen, ihren Besitz, ihre Fähigkeiten, ihre Leistungen, ihren Intellekt und ihre Gefühle. Oder sie setzen ihr Vertrauen in politische Bewegungen, Technologien und Wissenschaft. Das Problem ist, dass keines dieser Dinge wirkliche Lösungen oder dauerhafte Hoffnung bietet.
Ein zentrales Thema der Bibel ist, dass wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst oder andere Menschen setzen sollen, sondern auf Gott (Sprüche 3,5; Jeremia 17,5). Nur Gott ist wirklich treu und vertrauenswürdig (5. Mose 7,9; Psalm 25,10; 146,5-6). Sein Wort, wie es in der Bibel niedergelegt ist, ist die einzige Quelle ewiger Wahrheit (Psalm 93,5; 111,7).
Kinder sollen lernen, sich in ihren täglichen Entscheidungen an Gott zu orientieren und darauf zu vertrauen, dass Gott sie beschützt und versorgt. Kinder sollen Verantwortung übernehmen, fleißig sein und kluge Entscheidungen treffen, aber stets daran denken, dass ihr Leben letztlich in Gottes Hand liegt. Gott zu vertrauen bedeutet auch, an das zu glauben, was in der Bibel steht, und davon überzeugt zu sein, dass sie die Antworten auf unsere Probleme im wirklichen Leben bereithält.
Tatsächlich ist das Vertrauen in Gott der Ausgangspunkt für die Wertschätzung aller anderen Dinge, die uns wichtig sind. Wenn wir nicht auf Gott vertrauen, wenn wir meinen selbst zu wissen, was der richtige Weg ist, oder wenn wir unsere Hoffnung auf das Materielle setzen, dann haben wir vielleicht „Werte“, aber es sind nicht die, die Gott schätzt. Lehren Sie Ihre Kinder, dass die einzig wahren Werte die sind, die auf den absoluten Wahrheiten der Bibel beruhen.
Zusammenfassend kann man sagen: Versuchen Sie, biblische Werte zu einem regelmäßigen Gesprächsthema mit Ihren Kindern zu machen, beginnend mit den acht Grundwerten, die hier behandelt wurden. Das wird Ihren Kindern helfen, eine Beziehung zu Gott aufzubauen, mit anderen Menschen auszukommen und besser auf eine zunehmend gottlose Gesellschaft vorbereitet zu sein.
Wie vermitteln Sie Ihren Kindern moralische Werte?
Wie in dem Leitartikel betont, sollten Sie mit Ihren Kindern über biblische Tugenden sprechen. Darüber hinaus gibt es noch viele andere Dinge, die Sie tun können, um ihnen gute moralische Werte zu vermitteln.
Seien Sie ein gutes Vorbild. Ihre Kinder lernen viel, indem sie Sie beobachten. Sie beobachten, wie Sie Ihren Partner behandeln, was Sie im Stau tun, ob Sie beim Spielen schummeln und ob Sie Fehler zugeben oder leugnen. Sie werden wahrscheinlich Ihrem Beispiel folgen, also stellen Sie sicher, dass das Verhalten, das Ihre Kinder sehen, das ist, was Sie von ihnen erwarten.
Erfahren Sie, was Ihre Kinder in der Schule lernen. Schauen Sie sich die Schulbücher und Unterrichtsmaterialien Ihrer Kinder genau an. Wenn Sie etwas sehen oder hören, das der biblischen Lehre widerspricht, wissen Sie, was Sie mit Ihren Kindern besprechen müssen oder ob sie ein anderes Umfeld brauchen.
Nutzen Sie „lehrreiche Gelegenheiten“. Nutzen Sie Alltagserfahrungen als Sprungbrett, um Lektionen über den Charakter zu verstärken. Wenn Sie beispielsweise Ihren Sohn beim Lügen erwischen, nutzen Sie die Gelegenheit, um mit ihm darüber zu sprechen, wie Lügen Vertrauen zerstören. Wenn Ihre Tochter wütend ist, weil sie bei einem Test schlecht abgeschnitten hat, ist dies ein guter Zeitpunkt, um mit ihr über Resilienz zu sprechen. Wenn man die Aufmerksamkeit auf Alltagssituationen lenkt, wird klar, warum Werte wichtig sind.
Machen Sie aus Fernsehzeit Familienzeit. Schauen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern fern und sehen Sie sich die Filme selbst an, damit Sie wissen, was sie sehen, und anschließend darüber sprechen können. Wählen Sie Sendungen und Filme aus, die hohe ethische Standards widerspiegeln und gute moralische Lehren vermitteln.
Finden Sie Wege, wie Ihre Kinder biblische Werte einüben können. Ermutigen Sie Ihre Kinder, anderen zu helfen. Sie können Genesungskarten für Kranke basteln, alte Menschen besuchen, die selbst nicht mehr viel unternehmen können, oder Nachbarn bei der Gartenarbeit helfen. So verinnerlichen Ihre Kinder Werte wie Mitgefühl und Respekt.
Wenn Sie mit Ihren Kindern noch nie über Werte gesprochen haben, ist es jetzt an der Zeit, damit anzufangen. Vor allem sollten Sie das, was Ihre Kinder lernen, nicht dem Zufall überlassen.
Der Einfluss der Medien und Werte für Kinder
Wie können wir unseren Kindern im 21. Jahrhundert Moralvorstellungen und Werte in Bezug auf die Unterhaltungsmedien vermitteln? Im Grunde geht es auf die gleiche Weise, wie dies zu jeder Zeit in der Geschichte getan wurde. Als Eltern oder Lehrer müssen wir unsere Umwelt dazu nutzen, um das, was gut und wahrhaftig ist, und das, was falsch und schädlich ist, zu identifizieren.
Die Bibel bringt das in Philipper 4, Vers 8 sehr wortgewandt zum Ausdruck: „Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient“ (Gute Nachricht Bibel).
Eine der vielleicht besten Gelegenheiten, unsere konsumorientierte jüngere Generation zu belehren, besteht darin, ihre Wahl zu hinterfragen. Das gilt vor allem im Bereich der Unterhaltung, denn das Ausgewählte kann ein schlechter Einfluss auf das Denken dieser jungen Menschen sein, die sich noch in der Entwicklung befinden.
Kinder und Jugendliche treffen eine endlose Reihe von Entscheidungen: Für welchen Film, für welche CD, für welches Videospiel soll ich mein Geld diesmal ausgeben? Was ist cool und was wird aufregend sein und Spaß machen? Die Kaufentscheidungen junger Menschen sind deshalb für die Wirtschaft sehr wichtig. Vielleicht hat es nie zuvor eine Zeit gegeben, in der so viele junge Menschen so viel Freizeit und so viel Geld in ihren Taschen hatten und beides ausschließlich zum eigenen Vergnügen einsetzen konnten.
Ein Autor hat das, was es im Fernsehen zu sehen gibt, treffend zusammengefasst: „Die meisten Fernsehsendungen sind geschmacklos, ausschweifend und idiotisch“ (Dr. Douglas Groothuis, Modern Reformation, Januar-Februar 2001, Seite 39).
Für jeden, der seit einigen Jahren Fernsehsendungen und Filme verfolgt, wird deutlich, dass es darin mittlerweile mehr Gewalt und Sex als je zuvor zu sehen gibt – sogar sehr viel mehr. Fast jeder Fernsehkanal hat mittlerweile eine Serie, oft zur Hauptsendezeit, mit einer homosexuellen Hauptfigur – von all den Sendungen, die außerehelichen Geschlechtsverkehr verherrlichen, ganz zu schweigen. Sind diese Sendungen, die als Unterhaltung gedacht sind, wirklich gut für uns? Sind die jeweils neuesten Kinofilme für Christen geeignet?
1939 trat Rhett Butler in dem Kinohit Vom Winde verweht mit entblößtem Oberkörper auf und benutzte bei seinem Streit mit Scarlet O’Hara einen Kraftausdruck, dessen Verwendung in der Öffentlichkeit als schockierend galt. Aufgrund dieser beiden Vorkommnisse wurde dieses Filmepos damals kontrovers beurteilt. Heute gelten Nacktszenen oder Szenen, in denen die Darsteller halbnackt auftreten, als völlig normal.
Die Verwendung von vulgärer Sprache ist so weitverbreitet, dass manche Schauspieler wenig zu sagen hätten, wenn man all ihre Kraftausdrücke herausschneiden würde. Beiläufiger Sex zwischen den Hauptpersonen, in aller Deutlichkeit dargestellt, ist in vielen Firmen etwas völlig Normales. Die Kriterien für die Altersfreigabe von Filmen (die, wie die meisten Teenager wissen, manchmal nicht durchgesetzt wird) sind zunehmend lockerer geworden.
Viele Unternehmen sehen den Jugendmarkt als wahre Goldmine und vermitteln durch Werbung, dass ihre Produkte cool sind. Die Absicht der meisten Sponsoren ist es, Geld zu verdienen, statt Werte zu vermitteln. Der Sender MTV, der sich in eine einzige große, endlose Werbung verwandelt zu haben scheint, hat nicht immer die reinsten Absichten.
Wenn Sie wollen, dass sich Ihre Teenager gottgefälliger Werte bewusst sind, dann müssen Sie sie entsprechend belehren. Unser Umfeld weist das, was gut, rein und richtig ist, zunehmend ab. Als Eltern müssen wir uns um unsere Kinder kümmern. Helfen wir ihnen bei der Wahl ihrer Freizeitgestaltung, damit sie lernen, gute Entscheidungen zu treffen. Ihr zukünftiger Erfolg im Leben und ihr seelisches Wohlergehen können davon abhängen!