Werkzeuge für christliches Wachstum
Die Bibel offenbart verschiedene Werkzeuge zur Pflege der Beziehung zu unserem Schöpfer. Beten ist ein wichtiger Schlüssel der Kommunikation mit Gott. Wie sollen wir das Gebet bzw. unser Gespräch mit Gott handhaben?
„Ruf bitte zu Hause an!“ Vielleicht haben Sie diesen Satz von Ihren Eltern gehört. Eltern wollen von ihren Kindern hören – weil sie sie lieben. Unser Schöpfergott möchte aus demselben Grund von seinen Kindern hören – weil er uns liebt.
Was ist Gebet? Es ist die Kommunikation mit unserem Schöpfergott. Jeder kann beten und sollte es auch tun. Es kann einem den Atem verschlagen zu wissen, dass Gott unser Gebet hört und nach seinem Willen erhört! Das Gebet derjenigen, die Gott folgen und gehorchen, bewirkt etwas.
Rufen Sie zu Hause an! Gott schläft nie und ist nie zu beschäftigt, um zuzuhören. Die Verbindung ist niemals schlecht und der Zeitpunkt ist immer richtig. Sie bekommen kein Besetztzeichen oder den Anrufbeantworter und Sie kommen auch nicht in die Warteschleife. Sie können unbegrenzt und kostenlos telefonieren. Es gibt also keine gültige Ausrede!
Der mächtigste Mann in der Geschichte
Obwohl Jesus Christus Gott im Fleisch war (Johannes 1,1-5. 14), war ihm bewusst, wie wichtig die Kommunikation mit unserem himmlischen Vater durch das Gebet war. In vielen Beispielen sehen wir, wie Jesus inbrünstig zu seinem Vater betete. Er lobte Gott nicht nur, sondern bat ihn auch um Hilfe. Jesus wusste sehr genau, dass der allmächtige Gott die endgültige Quelle für den Erfolg eines jeden Vorhabens ist.
Wenn schon Jesus Hilfe vom himmlischen Vater brauchte, wie viel mehr brauchen wir sie! Es gibt auch noch weitere biblische Vorbilder. Alle engagierten Gläubigen in der Bibel und in der Geschichte sind Menschen des Gebets gewesen.
Die Jünger Jesu erkannten sehr schnell, auf welche Quelle sich die Macht ihres Herrn gründete. Sie sagten: „Herr, lehre uns beten“ (Lukas 11,1). Möchten Sie die Sichtweise Christi bezüglich des Betens kennenlernen? Wenn ja, dann finden Sie diese an vielen Stellen in Ihrer Bibel.
Jeder kann mit dem Beten anfangen, auch wenn man bisher damit nicht vertraut ist. Gott hört und schätzt auch das einfachste Gebet. Jesus erklärte deutlich: „Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan“ (Matthäus 7,7).
Allerdings möchte der Schöpfergott auch, dass wir im Verständnis, wie man beten soll, wachsen, und ebenso in der Umsetzung dieses Verständnisses. Wie bei einem neuen Hobby oder einer anderen Aktivität steigen die Zufriedenheit und die Belohnung mit wachsendem Wissen und verbesserten Fähigkeiten. Deshalb ist es so wichtig, dass man die Aussagen der Bibel bezüglich des Gebets liest und versteht.
Aus den wunderbaren Beispielen der Gebete in den Psalmen und auch in anderen Büchern der Bibel können wir sehr viel Verständnis und Inspiration gewinnen. Tägliche Übung führt dann ganz natürlich zu mehr Sicherheit und Freude im Gebet. Viele Menschen können das bezeugen.
Reden Sie mit Gott wie zu Ihrem Vater
Als seine Jünger baten, „Herr, lehre uns beten“, begann Jesus seine Unterweisung mit einem Mustergebet der wichtigsten Dinge, über die man täglich beten sollte. Das Mustergebet wird auch das Vaterunser genannt. Wir finden es im Lukasevangelium, Kapitel 11, Verse 2 bis 4 und in Matthäus 6, Verse 9 bis 13.
Jesus schlug vor, Gott im Allgemeinen mit „unser himmlischer Vater“ anzusprechen. Wir können und sollten viele Aspekte unserer Beziehung zu unserem Schöpfer beachten, welche durch die Namen und Titel für Gott in der Schrift offenbart werden. Der wichtigste Aspekt ist, dass Gott unser Vater ist – ein allliebender und vollkommener Vater.
Alle Menschen können und sollten Gott als ihren Vater sehen, denn er ist ihr Schöpfer. Wenn die Beziehung zu Gott enger wird, erreicht die Vater-Kind-Beziehung eine tiefere, vertrautere Ebene.
Wie sollten wir mit Gott sprechen? Er möchte, dass wir zu ihm wie zu einem geliebten Elternteil kommen. Wir sollten mit Vertrauen vor ihn kommen und uns dabei sicher, verstanden, geschätzt und geliebt fühlen. Wenn wir mit unserem physischen Vater reden, wiederholen wir uns nicht ständig oder lesen vom Blatt ab. Wir benutzen keine unnatürlich klingende bzw. monotone Stimme. Wir gebrauchen auch keine altertümliche Sprache in der Hoffnung, seriöser zu klingen. Dieses gilt auch für das Gebet zu Gott.
Unser himmlischer Vater schätzt Gebete, die mit Ehrlichkeit und Ernsthaftigkeit vorgebracht werden, auch wenn sie mit Respekt vorgetragene Beschwerden enthalten. Die Gebete in den Psalmen zeigen offensichtlich eine aufrichtige Ehrlichkeit.
Wenn Menschen schöne Worte beim Beten benutzen, während sie etwas anderes denken bzw. tun, meinen sie wohl, Gott könne die Gedanken nicht lesen. Wenn wir unsere Zunge benutzen, um Gott zu loben und unsere Mitmenschen zu verfluchen, dann ist unser Gebet scheinheilig und wird verurteilt (Jakobus 3,9-12. 17; vgl. dazu auch Matthäus 7,21-23).
Wer einen liebevollen und fürsorglichen Vater hatte, dem fällt die Vorstellung von Gott als Vater relativ leicht. Zugegebenermaßen ist das für jemand sehr viel schwieriger – besonders in der Anfangsphase des Gebetslebens –, der einen kalten, schweigsamen, misshandelnden oder abwesenden bzw. gar keinen Vater hatte.
Wenn das der Fall ist, sollte man sich bemühen zu lernen, wie ein idealer Vater sein kann, und versuchen, sich dieses Bild vor Augen zu halten. Die Bibel offenbart uns inspirierende Beschreibungen von Gott, unserem himmlischen Vater: Matthäus 7,9-11; Johannes 3,16-17; Jakobus 1,5. 17; 1. Johannes 4,8-19; Psalm 103 und Lukas 15,11-32 (der Vater in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn).
Im Leben geht es um Beziehungen
Unter allen Kreaturen der Schöpfung hat nur der Mensch das einzigartige und wunderbare Privileg, nach dem Bildnis Gottes geschaffen worden zu sein (1. Mose 1,26-27). Daraus resultiert einer der größten Vorteile, nämlich eine persönliche Beziehung mit dem Schöpfergott haben zu können.
In seinem ganzen Wort betont Gott immer wieder die Wichtigkeit richtiger Beziehungen. So identifiziert Jesus die zwei größten Gebote als die Liebe zu Gott und die Liebe gegenüber unseren Mitmenschen (Matthäus 22,35-40).
Schon seit Beginn unserer Schöpfung hat der Schöpfergott vieles getan, um eine Beziehung zu uns aufzubauen. Es liegt an uns, darauf zu reagieren und die Initiative zu ergreifen, diese Beziehung durch gute Kommunikation zu pflegen. Jakobus rät uns: „Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch“ (Jakobus 4,8).
Jesus sagte seinen Jüngern: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe“ (Johannes 15,15). Jesus Christus erklärt hier ein entscheidendes Element wahrer Freundschaft – fortwährende offene und ernsthafte Kommunikation. Mit einem wahren Freund kann man offen und regelmäßig reden.
Gott ist der große Kommunikator. Er offenbart in der Bibel alles, was wir über sein Vorhaben mit uns wissen müssen. Sein Wort verrät uns seine Ansichten über die Welt, welche der Rahmen für eine wahre Perspektive über das Leben sind – die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Außerdem kommuniziert er mit uns und führt uns auf unseren Wegen – durch seinen heiligen Geist, seine Gemeinde, andere Menschen, Umstände und unsere Erfahrungen.
Eine gute Beziehung hängt von einer zweigleisigen Unterhaltung ab – einem Dialog. Gebet und Bibelstudium gehen Hand in Hand, zusammen mit einem ernsthaften Nachdenken darüber, wie man Gottes Anweisung im eigenen Leben anwenden kann. Jeder muss sich fragen: Wie sehr bin ich Gott ein Freund? Bin ich meinem himmlischen Vater ein guter Sohn bzw. eine gute Tochter? Rufe ich täglich zu Hause an?