
Mangelware heute: Lebendiger Glaube
„Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8).
Unsere Welt erlebt eine Krise des Glaubens – des Vertrauens. Nur wenige Menschen sehen der Zukunft wirklich positiv entgegen. Man vertraut nicht auf den Erfolg der eigenen Ehe, die Ehrlichkeit der politischen Führung des eigenen Landes oder die Fähigkeit der heranwachsenden Generation, die Probleme unserer Welt zu lösen. Hinzu kommen die Sorgen des Alltags, die viele Menschen an einer besseren Zukunft zweifeln lassen.
Die Verheißungen und Werte der Bibel sind weitgehend unbekannt oder gelten als altmodisch und nicht vertrauenswürdig. Heute meint man, dass jede nur vorstellbare Meinung ihre Berechtigung hat und daher überlegenswert ist. Dabei verkennt man, dass gerade diese Sichtweise Zweifel fördert, die wiederum das Vertrauen erschweren.
Es mag sein, dass wir die Existenz Gottes nicht verneinen, aber der Materialismus und die moralische Freiheit unserer Zeit überzeugen uns, dass Gott nicht in menschliche Angelegenheiten eingreift. Gott wurde langsam aus unserem Blickfeld verdrängt.
Wir meinen, dass die Entscheidungen des Lebens allein eine Frage persönlicher Wünsche bzw. Vorlieben sind und dass wir uns auf unsere Gefühle oder unseren eigenen Menschenverstand verlassen sollen. Sich auf Gott zu verlassen ist unvorstellbar; da sollte man lieber auf den eigenen Ratschluss vertrauen. Genau das ist aber einer der Gründe für die Lage, in der sich unsere Welt und wir als einzelne Menschen befinden.
Selbst für viele bekennende Christen ist ihre Religion oft oberflächlich, eine Formsache, um den Erwartungen der Familie oder des Bekanntenkreises gerecht zu werden. Viele Christen haben die Grundwahrheiten der Bibel verlernt oder sind mit grundlegenden Aussagen ihrer Kirche nicht einverstanden.
Nach einer Umfrage des Nachrichtenmagazins FOCUS kennt z. B. weniger als die Hälfte der Konfessionschristen in Deutschland den Inhalt der Zehn Gebote „gut“. Die Bergpredigt von Jesus Christus ist nur 17 Prozent dieser Menschen bekannt. Darüber hinaus ergab die Umfrage, dass fast die Hälfte der Befragten nicht an ein Leben nach dem Tode glaubt.
In unserer desillusionierten, vermeintlich aufgeklärten Welt ist das Umfrageergebnis unter Konfessionschristen eigentlich keine große Überraschung. Viele, die in ihrer Schulzeit Religionsunterricht hatten, fragen sich, ob es heute überhaupt noch Sinn hat, religiösen Glauben zu bewahren und ihm einen festen Platz im persönlichen Leben einzuräumen.
Stimmt es aber, wenn es um den Glauben geht, dass viele Wege zu Gott führen? Ermutigt oder akzeptiert Gott verschiedene Ansätze bzw. Anbetungsformen? Jesus Christus hat uns den Weg gezeigt: „Aber es kommt die Zeit und ist schon jetzt, in der die wahren Anbeter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn auch der Vater will solche Anbeter haben“ (Johannes 4,23; alle Hervorhebungen durch uns).
Unsere Anbetung Gottes muss also die Wahrheit der Heiligen Schrift widerspiegeln. Obwohl Anbetung mit Gefühlen und Emotionen verknüpft sein kann, erwartet Gott von uns, dass wir verstehen, wie und warum wir ihn anbeten. Nur wenn wir diese Konzepte verstehen, können wir den sicheren, unerschütterlichen Glauben erfahren, von dem die Bibel spricht.
Ein uraltes Problem
Der Mangel an Glauben ist seit der Antike ein Hindernis für die Menschen. Auch wenn sich die Menschheit durch den immer wieder stattfindenden Generationenwechsel erneuert, bleiben bestimmte Probleme seit Jahrtausenden bestehen. Der Mangel an Glauben – das lebendige Vertrauen auf Gott – trifft jedes Land und fast alle Menschen.
Vor 2000 Jahren benutzte Jesus Christus ein Gleichnis, mit dem er die Notwendigkeit einer beständigen, vertrauensvollen Geisteshaltung unterstreichen wollte. Er beschrieb eine Witwe, die Gerechtigkeit von ihren Widersachern verlangte. Sie suchte einen ungerechten Richter auf und war schließlich wegen ihres beständigen Drängens erfolgreich (Lukas 18,1-5). Jesus benutzte dieses Beispiel aus dem täglichen Leben, um Gottes Versprechen, für gläubige Menschen einzugreifen, zu untermauern: „Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er’s bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen Recht schaffen in Kürze“ (Verse 7-8).
Durch dieses Gleichnis versichert uns Jesus, dass Gott die Gebete gläubiger Menschen erhören kann. Als Christus das Gleichnis der bittenden Witwe beendete, stellte er jedoch eine Frage, die weitreichende Konsequenzen für uns alle hat: „Doch wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“ (Vers 8).
Glauben Sie, dass Gott Gebete erhören kann? Glauben Sie, dass er auch Ihre Gebete erhören kann?
Sind die Worte Jesu und die Inhalte der Bibel zum Thema Glaube nur Geschichten aus einer Ära der Mythen und Legenden unkultivierter Menschen, von denen wir uns heute als gebildete Menschen intellektuell distanzieren dürfen? (Mehr Informationen über den Wahrheitsgehalt der Bibel finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Die Bibel – Wahrheit oder Legende?.)
Heute mag der Glaube eine Seltenheit sein, doch er kann uns helfen, Orientierung in einer verwirrten und von Sorgen geplagten Welt zu finden. Durch den Glauben erlangen wir die Zuversicht, die wir für unsere tägliche Lebensführung brauchen.
In dieser Broschüre wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie zu dem lebendigen Glauben der Bibel gelangen können.