Gottes Festtage offenbaren die Zukunft
Fernlehrgang zur Bibel, Lektion 12
Die Heilige Schrift offenbart, dass Gott einen allumfassenden Plan zur Errettung der Menschheit hat. Mittelpunkt dieses Plans ist das Erlösungswerk Jesu Christi: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde“ (Johannes 3,17; alle Hervorhebungen durch uns).
Deshalb hat Gott „uns wissen lassen das Geheimnis seines Willens nach seinem Ratschluss, den er zuvor in Christus gefasst hatte, um ihn auszuführen, wenn die Zeit erfüllt wäre, dass alles zusammengefasst würde in Christus, was im Himmel und auf Erden ist“ (Epheser 1,9-10).
In unserem Fernlehrgang betonen wir immer wieder Gottes Absicht, die überwiegende Mehrheit der Menschheit durch Jesus Christus vor der Strafe der ewigen Vernichtung zu retten, die wir durch unsere Sünden auf uns geladen haben. Wenn Gott seinen großartigen Plan vollendet, wird er jedem einzelnen Menschen die Gelegenheit zur Reue gegeben haben.
Es ist aber eine unglaublich große Aufgabe, alle Menschen zur Reue zu führen. Sie müssen von der Notwendigkeit überzeugt werden, den Weg der Sünde zu verlassen. Nur so können sie ewiges Leben empfangen. Heute steht der Großteil der Menschheit unter dem Einfluss des Teufels. Deshalb sind nur relativ wenige zur Reue berufen. Noch weniger Menschen bereuen tatsächlich.
Bei der Rückkehr Jesu Christi werden jedoch alle, die am Leben sind, und all ihre Nachfahren den Weg des Gehorsams gegenüber ihrem Schöpfer kennenlernen. Zum Schluss dieser kommenden tausendjährigen Herrschaft Jesu wird Gott Millionen von Verstorbenen, die in der heutigen Zeit vor der Rückkehr Jesu leben bzw. gelebt haben, in ihren Gräbern erwecken – Menschen, die starben, ohne Gottes Weg wirklich verstanden zu haben. Gott wird sie auffordern, sich ihm und seiner Wahrheit zuzuwenden.
Gott offenbart seinen wunderbaren Plan in seinen Festtagen, die in der Heiligen Schrift aufgezeichnet sind. Damit hat er uns den Schlüssel zum Verständnis dieses Plans gegeben. Manchen Christen ist bekannt, dass Jesus am biblischen Passahfest, dem ersten dieser bedeutungsvollen Feste, gekreuzigt wurde. Einige verstehen, dass die biblischen Feste auf Jesus und seine Rolle in Gottes Plan hinweisen. Doch nur wenige Menschen begreifen ihre tiefere Bedeutung. Die meisten Kirchgänger halten sie hinsichtlich der persönlichen Beziehung zu Gott für unbedeutend. Die Bibel sagt uns aber etwas anderes!
Die allgemeine Unkenntnis der biblischen Feste unter bekennenden Christen ist teilweise auf die falsche Ansicht zurückzuführen, der wöchentliche Sabbat und die Feste seien „jüdische“ Feste. In 3. Mose 23 nennt Gott jedoch diese Tage seine Feste. Sie sind nicht die Feste irgendeines Volkes oder Volksstammes. Es sind Gottes Feste. Er setzte sie ein, um uns den zeitlichen Ablauf der Ereignisse in seinem Plan zur Errettung der Menschheit zu zeigen. In logischer Folge offenbaren sie die Hauptereignisse in diesem Plan. Sie bestimmen weiterhin den Rahmen, auf dem die Prophezeiungen der Bibel beruhen. (Um zu erfahren, wie den meisten Menschen der Schlüssel zu einem umfassenden Verständnis von Gottes Plan vorenthalten wird, lesen Sie „Die vergebliche Suche nach dem Sinn des Lebens“ auf Seite 4.)
Feste der Hoffnung
Als Gott die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft befreite, offenbarte er ihnen zusätzlich zu dem wöchentlichen Sabbat seine sieben jährlichen Feste. Der Apostel Paulus sagt uns, dass das Halten dieser Tage „ein Schatten des Zukünftigen“ ist (Kolosser 2,16-17) – das heißt, die Feste offenbaren die Grundlagen seines Heilsplans.
Ursprünglich gab Gott dem Volk Israel diese Feste als Erntefeste, und das aus gutem Grund. Die Verfasser der Bibel vergleichen häufig die geistliche Ernte der Menschen mit der landwirtschaftlichen Ernte, die auf materieller Ebene Leben erhält. Deswegen finden wir Ernteanalogien und Gleichnisse, die Teile von Gottes Plan darstellen und die Menschheit zur Reue bewegen sollen. Gottes Ziel ist es, Menschen zu „ernten“ und in sein Reich zu bringen. Eines der bekanntesten Gleichnisse Christi, in dem dieser Prozess bildlich dargestellt wird, ist die berühmte Geschichte vom Sämann (Matthäus 13,3).
Jesus verglich das Werk, das Gott durch ihn begonnen hat, mit einer Ernte. Jesus sagte seinen Jüngern: „Meine Speise ist die, dass ich tue den Willen dessen, der mich gesandt hat, und vollende sein Werk. Sagt ihr nicht selber: Es sind noch vier Monate, dann kommt die Ernte? Siehe, ich sage euch: Hebt eure Augen auf und seht auf die Felder, denn sie sind reif zur Ernte. Wer erntet, empfängt schon seinen Lohn und sammelt Frucht zum ewigen Leben, damit sich miteinander freuen, der da sät und der da erntet“ (Johannes 4,34-36).
Hier vergleicht Jesus das Einbringen der Ernte mit seiner Aufgabe, den Menschen ewiges Leben zu bringen: „Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen“ (Apostelgeschichte 4,12; Elberfelder Bibel). Das griechische Wort, das in Deutsch mit „Jesus“ übersetzt wird, bedeutet Retter. Die hebräische Entsprechung, in Deutsch Josua, bedeutet „Gott ist das Heil“.
Die Verantwortung Jesu als Garant für unser Heil ist der Kern von Gottes Plan. Paulus erklärte dem jungen Evangelisten Timotheus, dass Gott „uns selig gemacht und berufen [hat] mit einem heiligen Ruf . . . nach seinem Ratschluss und nach der Gnade, die uns gegeben ist in Christus Jesus vor der Zeit der Welt, jetzt aber offenbart ist durch die Erscheinung unseres Heilands Christus Jesus, der dem Tode die Macht genommen und das Leben und ein unvergängliches Wesen ans Licht gebracht hat durch das Evangelium“ (2. Timotheus 1,9-10).
Von Anfang an plante Gott, die Menschheit durch Jesus Christus zu erschaffen und zu erretten. Die Aufgabe Jesu beschreibend erklärt Paulus: „Er ist das Bild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung. Denn in ihm ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen; und ist vor allem, und alles besteht durch ihn. Und er ist das Haupt des Leibes, der Gemeinde. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem den Vorrang habe“ (Kolosser 1,15-18; Elberfelder Bibel).
Die Rolle Jesu im Plan Gottes war kein nachträglicher Einfall. Alles in diesem Plan ist mit der Aufgabe Jesu als unser Erretter verknüpft. Der Apostel Petrus erinnerte Christen an diesen Plan: „Ihr wisst, dass ihr nicht mit vergänglichem Silber oder Gold erlöst seid von eurem nichtigen Wandel nach der Väter Weise, sondern mit dem teuren Blut Christi als eines unschuldigen und unbefleckten Lammes. Er ist zwar zuvor ausersehen, ehe der Welt Grund gelegt wurde“ (1. Petrus 1,18-20).
Gegenüber seinen Jüngern bezeichnete Jesus die Wichtigkeit seiner Kreuzigung für das Heil der Menschheit folgendermaßen: „Und ich, wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen“ (Johannes 12,32). Jesu Aufgabe besteht nicht allein darin, die Errettung überhaupt möglich zu machen, sondern alle Menschen in eine dauerhafte Beziehung zu ihm und seinem Vater zu führen.
Die Aufgabe Christi bei der Errettung der Menschheit ist von zentraler Bedeutung. Seine Aufgabe steht auch im Mittelpunkt der Festtage Gottes, die die zeitliche Abfolge seines Plans offenbaren. Die Feste finden alle während der Erntezeit im Heiligen Land statt, wo Jesus als Mensch lebte.
In der Bibel sind sieben jährliche Feste aufgeführt: 1.) das Passah; 2.) die Tage der Ungesäuerten Brote; 3.) das Fest der Erstlinge (Pfingsten); 4.) der Posaunentag; 5.) der Versöhnungstag; 6.) das Laubhüttenfest und 7.) der Letzte Große Tag. Jedes dieser Feste befasst sich mit einem bestimmten Aspekt von Gottes Plan.
In 2. Mose 23, Verse 14-16 offenbart Gott uns die richtigen Jahreszeiten für seine heiligen Festtage: „Dreimal im Jahr sollt ihr mir ein Fest feiern: Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du so halten, dass du sieben Tage ungesäuertes Brot isst, wie ich dir geboten habe, im Monat Abib, denn zu dieser Zeit bist du aus Ägypten gezogen – erscheint aber nicht mit leeren Händen vor mir! –, und das Fest der Ernte [Pfingsten], der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem Felde gesät hast, und das Fest der Lese [Laubhüttenfest] am Ausgang des Jahres, wenn du den Ertrag deiner Arbeit eingesammelt hast vom Felde.“
Während dieser drei Festzeiten – Frühling, Frühsommer und Herbst – ordnet Gott „heilige Versammlungen“ an (2. Mose 12,16). Diese sollen an jedem jährlichen Sabbat – den „hohen Festtagen“ (Johannes 19,31) – stattfinden. Niemand darf an diesen Tagen einer Arbeit nachgehen (4. Mose 28,18. 25. 26; 29,1. 7. 12. 35).
Die Feste finden während landwirtschaftlicher Erntezeiten statt. Die eingesammelten Erträge erhalten das physische Leben. Im übertragenen Sinn weisen die Feste auf Aspekte der geistlichen Ernte der Menschen zum ewigen Leben hin. In der Schrift ist es häufig der Fall, dass Gott materielle Symbole verwendet, um geistliche Wahrheiten zu vermitteln. Auch Jesus benutzte Analogien, um geistliche Prinzipien zu zeigen.
Sehen wir uns nun die geistlichen Wahrheiten an, die Gott durch seine Feste offenbart.