Wahrscheinlich hat jede Christengeneration gemeint, die Wiederkunft Jesu Christi würde zu ihren Lebzeiten stattfinden. Wird es unserer Generation ähnlich ergehen?

Von der Redaktion

Frühere Generationen glaubten, dass Jesus Christus noch zu ihren Lebzeiten wiederkommen würde, aber sie irrten sich. Viele Menschen, die heute leben, glauben ebenfalls, dass die Wiederkunft Christi unmittelbar bevorsteht. Gibt es in der Bibel Prophezeiungen, die sich erst in unserer Generation erfüllen könnten?

Kurz vor seiner Kreuzigung und Auferstehung machte Jesus Christus eine wichtige Prophezeiung über die Ereignisse der Endzeit, die in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 aufgezeichnet ist. Er wurde von seinen Jüngern gefragt: „Was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24,3).

Jesus antwortete mit einer Beschreibung der Bedingungen und Ereignisse, die zu seinem zweiten Kommen führen würden. Er sagte, dass seine Wiederkunft innerhalb einer Generation geschehen würde, wenn diese Zeichen sichtbar würden (Matthäus 24,34). Könnte das unsere Generation sein?

In den fast 2000 Jahren, seit Christus seine Prophezeiung gegeben hat, haben viele geglaubt, die Zeit seiner Wiederkunft sei gekommen. Natürlich haben sich alle geirrt. Interessanterweise gibt es aber Prophezeiungen in der Bibel, die sich erst in unserer modernen Zeit, in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, erfüllt haben oder erfüllen könnten.

Die Bibel enthält viele Prophezeiungen, die sich alle zu ihrer Zeit erfüllt haben oder noch erfüllen werden. Der Zweck dieser Prophezeiungen ist es, den Christen Hoffnung für die Zukunft zu geben und sie zu einem veränderten Leben zu führen, indem sie sich der gerechten Herrschaft Gottes in ihrem Leben unterwerfen.

Die sieben Prophezeiungen, die wir in diesem Beitrag behandeln, sind Beispiele wichtiger vergangener und zukünftiger Ereignisse, die eine Vorbereitung auf die Wiederkunft Jesu sind. Es ist Gottes aufrichtiger Wunsch, dass Sie mit Hoffnung und dem Wunsch erfüllt werden, ein gottgefälliges Leben zu führen, das durch die Gewissheit des Wortes Gottes bestimmt wird.

1. Die Menschheit ist in der Lage, sich selbst zu vernichten

In Matthäus 24, Vers 22, wo Jesus die Zustände in der Welt vor seiner Wiederkunft beschreibt, sagt er: „Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ („Neues Leben“-Bibel; alle Hervorhebungen durch uns).

Die Hauptbotschaft Jesu Christi war die vom kommenden Reich Gottes. Sie wird „Evangelium“ genannt (Markus 1,14-15). Evangelium bedeutet „gute Nachricht“.

Einige der Prophezeiungen, die sich auf Ereignisse vor der Aufrichtung des Reiches Gottes beziehen, mögen negativ erscheinen. Wir sollten aber immer daran denken, dass der Schwerpunkt der biblischen Prophetie auf der guten Nachricht (dem Evangelium) vom kommenden Reich Gottes liegt.

Matthäus 24, Vers 22 zeigt uns, dass die Menschheit dem Untergang geweiht ist, wenn Jesus Christus nicht in das Weltgeschehen eingreift. Dabei ist die Erkenntnis wichtig, dass die Menschheit erst seit etwas mehr als 50 Jahren die Fähigkeit besitzt, sich selbst zu zerstören. Das ist der Fall, seit sowohl die USA als auch die Sowjetunion Wasserstoffbomben entwickelt und gelagert haben und die Welt lernen musste, mit der „gegenseitig zugesicherten Zerstörung“ zu leben.

Damals gab es nur drei Atommächte (Großbritannien war die dritte Atommacht). Mitte der 1960er Jahre traten Frankreich und China dem Club der Atommächte bei. Heute verfügen mindestens acht Staaten über nukleare Sprengköpfe, und diese Zahl dürfte angesichts des nuklearen Wettrüstens im Nahen Osten noch steigen.

Je mehr Atommächte es gibt, desto wahrscheinlicher ist es, dass jemand diese tödliche Kraft für böse Zwecke einsetzt. Während sich die internationale Aufmerksamkeit in den letzten Jahren auf die Nuklearprogramme Nordkoreas und des Irans konzentriert hat, wurde der Möglichkeit, dass das pakistanische Nukleararsenal ganz oder teilweise in die Hände radikaler Islamisten fallen könnte, kaum Beachtung geschenkt.

Während der anhaltenden Krise in Pakistan haben die Taliban, al-Qaida und ihre Sympathisanten ständig an Macht und Einfluss gewonnen, was die Wahrscheinlichkeit eines nuklearen Terrorismus erhöht. Stellen Sie sich die Folgen für den Rest der Welt vor, wenn diese Gruppen Zugang zu Atomwaffen hätten!

Gleichzeitig lassen Russland und China ihre militärischen Muskeln spielen, was eine Rückkehr zu den Spannungen des Kalten Krieges befürchten lässt.

Die gute Nachricht ist aber die Gewissheit, dass Jesus Christus eingreifen wird, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren. Dass diese Prophezeiung sich erfüllen kann, setzt voraus, dass der Mensch die Möglichkeit hat, sich durch Massenvernichtungswaffen selbst auszulöschen. Aber das ist erst in den letzten 50 Jahren möglich geworden.

2. Es gibt wieder ein jüdisches Heimatland im Heiligen Land

„Und seine [Jesu] Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, vom Osten bis zum Westen, sehr weit auseinander, sodass die eine Hälfte des Berges nach Norden und die andere nach Süden weichen wird“ (Sacharja 14,1-4).

Es ist klar, dass diese Prophezeiung noch nicht erfüllt ist. Weiter heißt es in diesem Kapitel, dass die Völker, die Jerusalem angegriffen haben, nach Jerusalem hinaufziehen werden, um den König Jesus Christus anzubeten (Sacharja 14,16).

Dieses Kapitel des Buches Sacharja ist eine Prophezeiung der Ereignisse, die der Wiederkunft Jesu vorausgehen und sie einschließen. Im Mittelpunkt steht ein Jerusalem unter jüdischer Hoheit.

Kurz vor Sacharja lebte ein anderer jüdischer Prophet namens Daniel zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft der Juden. In seinem Buch steht, dass die täglichen Opfer der Juden in der Endzeit abgeschafft werden (Daniel 12,11; vgl. Daniel 12,1-13). Dieses Ereignis hatte einen Vorläufer in der Tempelschändung durch den syrischen Herrscher Antiochus Epiphanes im 2. Jahrhundert v. Chr.

Jesus Christus hat jedoch bestätigt, dass dies ein zukünftiges Ereignis ist, das seiner Wiederkunft vorausgehen wird (vgl. Daniel 11,31; Matthäus 24,15). Das bedeutet, dass diese Opfer zuerst in Jerusalem wieder eingeführt werden müssen, was eine jüdische Hoheit über die Stadt voraussetzt.

Vor hundert Jahren war eine solche Entwicklung nur schwer vorstellbar, weil es im Nahen Osten keine eigenständige jüdische politische Einheit gab.

Nach dem Aufstand gegen die Römer 66 n. Chr. und erneut 132 n. Chr. wurde Judäa zerstört. Die meisten der verbliebenen Juden wurden über das gesamte Römische Reich und darüber hinaus verstreut. Bis 1948, als der moderne Staat Israel gegründet wurde, gab es kein jüdisches Heimatland mehr.

Ein unabhängiges jüdisches Heimatland war vor einem Jahrhundert nur ein Traum einer kleinen Gruppe von Eiferern. Während des Ersten Weltkriegs rückte er einen Schritt näher, als im Dezember 1916 die Streitkräfte des britischen Commonwealth Jerusalem von den Türken eroberten. Wenige Monate später verpflichtete sich die britische Regierung, eine unabhängige jüdische Heimstätte in dem alten Land zu errichten, in dem die Juden seit Jahrhunderten gelebt hatten.

Es sollte noch 30 Jahre dauern, bis dieser Traum 1948 Wirklichkeit wurde. Seitdem musste das kleine Land Israel 1948, 1967 und 1973 Kriege um sein Überleben führen. Bis heute musste es unzählige Terroranschläge und Vernichtungsdrohungen feindlicher Nachbarn erdulden, die den jüdischen Staat auslöschen wollten.

Mit der Existenz des jüdischen Staats ist Sacharja 14 auch eine Prophezeiung, die sich in unserer Zeit erfüllen kann.

3. Der „König des Nordens“ und der „König des Südens“

In Daniel 11 finden wir eine erstaunliche Prophezeiung über zwei Herrscher, die Könige des Nordens und des Südens, die Oberhäupter der Regionen, die geografisch nördlich und südlich des Heiligen Landes liegen. Um diese Prophezeiung zu verstehen, müssen wir uns in die Zeit Alexanders des Großen versetzen, der gegen Ende des vierten Jahrhunderts vor Christus lebte, also 200 Jahre nach Daniel.

Alexander spielt im Buch Daniel eine wichtige Rolle, obwohl Daniel weder seinen Namen kannte noch ihn persönlich kannte. Das konnte er auch nicht, denn er starb fast zwei Jahrhunderte, bevor Alexander auf der Weltbühne erschien.

Aber Gott offenbarte Daniel, dass nach Babylon Persien zur größten Macht in der Region aufsteigen würde, gefolgt von Griechenland. Es überrascht nicht, dass sich die Prophezeiungen über den Aufstieg Griechenlands auf Alexander den Großen konzentrieren, einen der größten Eroberer der Geschichte.

Daniel 8 beschreibt sehr anschaulich den bevorstehenden Kampf zwischen Persien und Griechenland. Denken Sie beim Lesen daran, dass ein Horn königliche Macht und Autorität symbolisiert. Persien hatte „ zwei hohe Hörner, doch eins höher als das andere, und das höhere war später hervorgewachsen“ (Daniel 8,3). Dies bezieht sich auf das medo-persische Reich, das Zusammentreffen zweier Nationen oder Völker. Wie hier in Daniel 8 vorausgesagt, stiegen die Perser nach den Medern zu großer Größe auf.

In Daniel 8, Vers 5 lesen wir von der späteren Niederlage Persiens durch Alexander den Großen: „Und indem ich darauf achthatte, siehe, da kam ein Ziegenbock vom Westen her über die ganze Erde, ohne den Boden zu berühren, und der Bock hatte ein ansehnliches Horn zwischen seinen Augen.“

Das „ansehnliche Horn“ oder der königliche Anführer war Alexander der Große. Die Prophezeiung, dass seine Armee nicht einmal den Boden berührte, ist ein Hinweis auf die unglaubliche Geschwindigkeit, mit der er die bekannte Welt eroberte. All dies geschah innerhalb kürzester Zeit. Alexander starb 323 v. Chr. im Alter von nur 33 Jahren.

Sogar sein plötzlicher und unerwarteter Tod wurde vorausgesagt: „Und der Ziegenbock wurde sehr groß. Und als er am stärksten geworden war, zerbrach das große Horn, und es wuchsen an seiner Stelle vier andere Hörner nach den vier Winden des Himmels hin“ (Daniel 8,8).

Als Alexander starb, wurde sein Reich schließlich unter vier seiner Generäle aufgeteilt – den vier „anderen Hörnern“, von denen hier die Rede ist. Zwei dieser etablierten Dynastien sollten tiefgreifende Auswirkungen auf das jüdische Volk haben, das in der Mitte zwischen ihnen stand. Diese beiden Dynastien waren die Nachkommen von Seleukus, der von Antiochien in Syrien aus, nördlich von Jerusalem, ein riesiges Reich regierte, und von Ptolemäus, der von Alexandrien aus Ägypten regierte.

Daniel 11 ist eine lange und detaillierte Prophezeiung über die dynastischen Konflikte zwischen diesen beiden Mächten, deren jeweilige Anführer als „König des Nordens“ und „König des Südens“ bezeichnet werden.

Von großer Bedeutung ist, dass die Juden jedes Mal mit Füßen getreten wurden, wenn sie gegeneinander in den Kampf zogen. Dies sollte von der Zeit Alexanders bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr., also fast zwei Jahrhunderte lang, so bleiben.

Dann springt die Prophezeiung plötzlich in die Endzeit.

In Daniel 11,40-41 lesen wir: „Und zur Zeit des Endes wird sich der König des Südens mit ihm messen, und der König des Nordens wird mit Wagen, Reitern und vielen Schiffen gegen ihn anstürmen und wird in die Länder einfallen und sie überschwemmen und überfluten. Und er wird in das herrliche Land einfallen [das Gebiet Jerusalems] und viele werden umkommen.“

Der letzte Teil von Daniels Prophezeiung über den Nord-Süd-Konflikt beschreibt einen Zusammenprall der Kulturen zwischen dem Herrscher einer zukünftigen europäischen Supermacht – eines wiedererstandenen Römischen Reiches (Nachfolger der seleukidischen Herrschaft in Syrien) – und dem Nachfolger der ptolemäischen Herrschaft in Ägypten, das jetzt Teil der arabisch-islamischen Welt ist. (Für weitere Informationen können Sie unsere kostenlose Broschüre Krisenherd Nahost: Was sagt die Bibel über seine Zukunft? bei uns bestellen oder im Internet herunterladen.)

Wir sehen jetzt, wie sich die geopolitischen Bedingungen für diesen unvermeidlichen Zusammenstoß zusammenfügen. Dies ist eine weitere Prophezeiung, für die die Weichen noch zu unseren Lebzeiten gestellt werden!

4. Ein herrschendes römisches System kommt an die Macht

In Daniel 2 und 7 finden wir Prophezeiungen über vier heidnische Großreiche, die zwischen der Zeit Daniels und der kommenden Aufrichtung des Reiches Gottes entstehen werden (Daniel 2,44). Daniel selbst lebte im ersten dieser Großreiche (Daniel 7,4).

Nach dem Fall Babylons 539 v. Chr. wurde Persien die nächste große Macht, gefolgt von Griechenland (Daniel 7,5-6). Nach Griechenland kam das Römische Reich, „furchtbar und schrecklich und sehr stark“. Dieses Reich sollte „zehn Hörner“ haben und in irgendeiner Form bis zur Errichtung des Reiches Gottes bei der Wiederkunft Christi fortbestehen (Daniel 7,7-9). (Weitere Informationen über diese Weltmacht der Endzeit finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre Die letzte Supermacht.)

Wie wir im vorigen Abschnitt gesehen haben, stellen Hörner Herrscher oder Regierungen dar. Hier symbolisieren die zehn Hörner zehn Versuche, das Römische Reich wieder zu der Macht zu machen, die es in der Antike war. Seit dem Untergang des Weströmischen Reiches im Jahr 476 n. Chr. gab es verschiedene Versuche, das Reich wieder zu errichten. Ein letzter Versuch soll kurz vor der Wiederkunft Christi unternommen werden.

Weitere Einzelheiten finden wir in Offenbarung 17, wo wir von einem letzten Versuch lesen, das Römische Reich wieder auferstehen zu lassen, und zwar durch „zehn Könige, die ihr Reich noch nicht empfangen haben; aber wie Könige werden sie für eine Stunde Macht empfangen zusammen mit dem Tier. Diese sind eines Sinnes und geben ihre Kraft und Macht dem Tier“ (Offenbarung 17,12-13).

Sie werden auch „gegen das Lamm [Jesus Christus] kämpfen und das Lamm wird sie überwinden, denn es ist der Herr aller Herren und der König aller Könige“ (Offenbarung 17,14). Auch hier wird deutlich, dass die Erfüllung dieser Prophezeiung noch in der Zukunft liegt.

Frühere Versuche, ein geeintes europäisches Reich zu schaffen, von Justinian im 6. Jahrhundert über Karl den Großen und Napoleon bis hin zu Mussolini und Hitler, waren alle mit Gewalt bzw. Eroberung verbunden. Die endgültige Wiederauferstehung des Römischen Reiches wird jedoch nicht auf die gleiche Weise zustande kommen.

Offenbarung 17 deutet darauf hin, dass es ein freiwilliger Zusammenschluss sein wird. Wenn diese zehn Führer die Macht erhalten, werden sie ihre Autorität an einen einzigen Führer abtreten. Die Heilige Schrift bezeichnet sowohl diese Person als auch die von ihr angeführte neue Supermacht als „das Tier“. Die Bibel sieht darin die Fortsetzung der vier heidnischen Reiche, die in Daniel prophezeit werden, von denen jedes als ein Tier oder wildes Tier dargestellt wird.

Erst in unserer Zeit ist dies möglich geworden. 1957 unterzeichneten sechs europäische Staaten die Römischen Verträge und gründeten damit die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft. Heute ist aus der EWG die Europäische Union (EU) mit 27 Mitgliedstaaten geworden.

Aus ihnen werden wahrscheinlich die zehn Könige (oder zehn Führer) hervorgehen, die die letzte Auferstehung des Römischen Reiches bilden werden. Einige haben spekuliert, dass die zehn Könige, auf die sich diese Prophezeiung bezieht, die Führer von zehn Regionen der EU sein werden, die die Grenzen Europas neu ziehen und die gegenwärtigen Nationalstaaten abschaffen werden.

Die Bibel sagt nicht, welche Regionen oder Nationen die endgültige Wiedergeburt der militaristischen römischen Supermacht gestalten werden – sondern nur, dass diese neue Supermacht tatsächlich kurz vor der Wiederkunft Christi entstehen wird.

5. Großbritannien und die USA werden mit Israel fallen

„Israel“ war der neue Name, den Gott dem biblischen Patriarchen Jakob in 1. Mose 32 gab. Von seinen zwölf Söhnen stammen die zwölf Stämme Israels ab. Diese Stämme bildeten später ein geeintes Königreich.

Vor fast 3000 Jahren wurde das Königreich Israel in zwei Teile geteilt. Zehn der zwölf Stämme Israels rebellierten gegen König Rehabeam, den Sohn König Salomos und Enkel König Davids. In der Bibel werden diese zehn Stämme weiterhin als Israel bezeichnet, während die beiden anderen Stämme (Juda und Benjamin), die den Nachkommen Davids treu blieben, als Königreich Juda oder einfach Juda bezeichnet werden.

Manchmal wird Israel als das Nordreich und Juda als das Südreich bezeichnet. Unter den nördlichen Stämmen sollten die Nachkommen von Jakobs Sohn Joseph durch seine Söhne Ephraim und Manasse dominieren, die von Jakob als die führenden Völker der Welt in der Endzeit prophezeit wurden (1. Mose 49,1; 1. Mose 49,22-26; vgl. 5. Mose 33,13-17).

Etwa 200 Jahre nach der Teilung des Reiches fielen die nördlichen Stämme Israels unter assyrische Herrschaft und wurden von den Assyrern in den Norden ihres Reiches deportiert. Diese Stämme, die heute oft als die verlorenen zehn Stämme bezeichnet werden, wanderten später in nordwestlicher Richtung durch Europa und ließen sich schließlich in neuen Gebieten weit entfernt vom Nahen Osten nieder.

Das Königreich Juda fiel mehr als ein Jahrhundert nach der Deportation Israels an Babylon, aber sein Volk ging nicht in der Geschichte unter. Wir kennen sie heute als Juden.

Der Name Ephraim wird in der Heiligen Schrift manchmal stellvertretend für das gesamte Nordreich verwendet, kann sich aber auch nur auf die Nachkommen des gleichnamigen Sohnes Josephs beziehen, die zu einer „Menge von Völkern“ werden sollen (1. Mose 48,19). Bemerkenswert ist, dass sich diese Verheißung an Ephraim im Britischen Empire und Commonwealth erfüllt hat.

Auch Ephraims älterem Bruder Manasse wurde prophezeit, dass er eine große Nation werden würde (derselbe Vers), die sich aus der Vielzahl der Nationen herausheben würde. Diese Prophezeiung erfüllte sich mit der Gründung, dem Wachstum und der Vorherrschaft der Vereinigten Staaten von Amerika.

In einer aufschlussreichen Prophezeiung über die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien sagte Jakob (Israel): „Unter ihnen soll mein Name und der Name meiner Väter Abraham und Isaak genannt werden“ (1. Mose 48,16; Einheitsübersetzung). Wenn in der Endzeitprophetie von „Israel“ die Rede ist, sind oft die Vereinigten Staaten oder die englischsprachigen Länder des Britischen Empire oder beide gemeint.

Manchmal sind mit „Israel“ auch alle zwölf Stämme gemeint. Wir müssen die einzelnen Verse in ihrem Zusammenhang betrachten, um zu erkennen, was gemeint ist. (Um mehr über die Identität von Ephraim und Manasse zu erfahren, bestellen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre Amerika und Großbritannien: Was sagt die Bibel über ihre Zukunft?.)

Die Bezeichnung „Juda“ bezieht sich hingegen immer auf die Juden, die Nachkommen des Hauses oder Königreichs Juda. Wir müssen auch verstehen, dass die moderne Nation, die Israel genannt wird, in Wirklichkeit Juda ist, das aus Juden besteht (siehe oben „Sind alle Israeliten Juden?“).

Das Verständnis dieses wichtigen Teils der biblischen Geschichte wird uns helfen, eine Stelle im Buch Hosea besser zu verstehen, die eine Prophezeiung über Ephraim ist (die „Menge von Völkern“ – Großbritannien und einige der Nationen, die daraus hervorgingen). Sie warnt vor der Zerstörung, die dem endzeitlichen Aufstieg der israelitischen Nationen folgen wird.

In Hosea 5 lesen wir eine Prophezeiung, in der von Israel, Ephraim und Juda die Rede ist: „Wider Israel zeugt seine Hoffart; darum sollen Israel und Ephraim fallen um ihrer Schuld willen; auch Juda soll mit ihnen fallen“ (Hosea 5,5). Die Prophezeiung geht weiter: „Alsdann werden sie kommen mit ihren Schafen und Rindern, den Herrn zu suchen, aber ihn nicht finden; denn er hat sich von ihnen gewandt. Sie sind dem Herrn untreu und zeugen fremde Kinder; darum wird sie auch der Neumond fressen samt ihrem Erbteil“ (Hosea 5,6-7).

Die Neumonde treten im Abstand von einem Monat auf. Ein Neumond, der sie „frisst“, scheint zu bedeuten, dass Israel, Ephraim und Juda alle innerhalb eines Monats fallen werden.

Diese Prophezeiung hat sich in der Antike nicht erfüllt. Wie bereits erwähnt, fiel das alte Juda an Babylon, mehr als ein Jahrhundert nachdem Israel an Assyrien gefallen war. Dennoch scheint es, dass sie am Ende zusammen fallen werden – innerhalb eines Monats voneinander. Diese Prophezeiung steht noch aus.

Es sei daran erinnert, dass Israel seinen Namen an Ephraim und Manasse weitergegeben hat, die ihrerseits die Vorfahren des britischen und des amerikanischen Volkes sind. Da Ephraim in dieser Prophezeiung gesondert erwähnt wird, muss sich der Verweis auf „Israel“ auf die USA beziehen, die heute die dominantere der beiden Nationen sind.

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren die Rollen für zwei Jahrhunderte vertauscht: Die „Menge der Völker“ – das Britische Empire – war eine größere Macht als die einzelne Nation, die Vereinigten Staaten von Amerika. Heute sind die USA die größere Macht.

„Juda“ bezieht sich auf das jüdische Volk, insbesondere auf diejenigen, die heute den modernen Staat Israel im Nahen Osten bilden.

Es handelt sich also um eine Prophezeiung, die sich auf die drei Nationen USA, Großbritannien und Israel (Juda) bezieht. Nach dieser Prophezeiung werden alle drei innerhalb eines Monats untergehen. Hosea 6, Vers 1 zeigt, dass diese Nationen sich zu Gott bekehren, aber es ist zu spät. Wegen ihrer Sünden wird Gott sie besiegen und vernichten lassen.

Eine Erfüllung dieser Prophezeiung wurde erst nach dem Aufstieg Großbritanniens und der USA zu Weltmächten im 19. Jahrhundert und der Gründung des jüdischen Staates Israel im 20. Jahrhundert möglich.

Israel und die Vereinigten Staaten sind zurzeit vielleicht die am meisten verleumdeten und kritisierten Nationen der Welt. Unter muslimischen Hardlinern wird Amerika gemeinhin als „der große Satan“ und Israel und Großbritannien als „die kleinen Satane“ bezeichnet.

6. Das Evangelium wird in der ganzen Welt gepredigt werden

In seiner Prophezeiung auf dem Ölberg antwortete Jesus auf die Frage der Jünger: „Sage uns, wann wird das geschehen? Und was wird das Zeichen sein für dein Kommen und für das Ende der Welt?“ (Matthäus 24,3).

Nachdem er eine Reihe von Zeichen für das Heranrücken seiner Wiederkunft aufgezählt hatte, kündigte er an: „Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen“ (Matthäus 24,14).

Das Evangelium ist die frohe Botschaft vom kommenden Reich Gottes. Diese Botschaft konnte nicht weltweit verkündet werden ohne die Bibel und die Religionsfreiheit. Beides kam allmählich, zum Teil durch die Vorherrschaft der englischsprachigen Völker in den letzten 2-3 Jahrhunderten.

Aber erst mit dem technischen Fortschritt von Fernsehen, Radio und anderen Massenkommunikationsmitteln nach dem Zweiten Weltkrieg und ihrer breiten Akzeptanz wurde es möglich, Hundertmillionen Menschen mit der Botschaft der Bibel zu erreichen. (Für weitere Informationen über unsere Arbeit bei der Verbreitung des Evangeliums vom Reich Gottes, besuchen Sie uns auf www.gutenachrichten.org.)

Dennoch konnten in den letzten 50 Jahren nicht alle Länder erreicht werden. In den ehemals kommunistischen Ländern gab es keine Religionsfreiheit. In China, wo ca. ein Sechstel der Weltbevölkerung lebt, ist dies bis heute nicht der Fall. In vielen islamischen Ländern gibt es auch keine Religionsfreiheit. Andere Länder versuchen ebenfalls, die Veröffentlichung der biblischen Wahrheit und sogar die Bibel selbst zu unterdrücken. In einigen Ländern wird sogar die Todesstrafe bei einem Religionswechsel angedroht.

Doch das Internet verändert alles, denn es lässt sich von Regierungen viel schwerer kontrollieren. Die Botschaft des Evangeliums vom kommenden Reich Gottes wird immer noch in die Welt getragen. Sie wird enden, wenn Gott entschieden hat, dass sein Werk vollbracht ist und die Zeit für die letzten Ereignisse der Endzeit gekommen ist.

Dies ist eine weitere Prophezeiung, die erst in jüngster Zeit erfüllt werden kann.

7. Die zwei Zeugen und globale Sofortkommunikation

Eine weitere biblische Endzeitprophezeiung kann erst jetzt im Zeitalter der weltweiten Sofortkommunikation erfüllt werden.

In seiner Prophezeiung auf dem Ölberg in Matthäus 24, Markus 13 und Lukas 21 gibt uns Jesus einen Überblick über die Katastrophen, die sich in der Welt immer häufiger und in immer größerem Ausmaß ereignen werden – bis zu dem Punkt, an dem die Menschen vor Angst erschüttert sein werden (Lukas 21,26). Um das zunehmende Ausmaß dieser Ereignisse erkennen und darauf reagieren zu können, muss man wissen, dass sie vorausgesagt wurden.

Zu der Zeit, als diese Prophezeiung gegeben wurde, konnte es aber viele Monate oder sogar Jahre dauern, bis die Menschen von verschiedenen Katastrophen hörten. Viele würden überhaupt nichts davon hören, geschweige denn in der Lage sein, sich ein Bild davon zu machen, dass Katastrophen weltweit in irgendeiner Form zunehmen.

Erst mit der Verbreitung von Zeitungen und anderen Formen der Massenkommunikation wurde dies auch nur annähernd möglich. Das Bewusstsein und die daraus resultierende Angst vieler Menschen, von denen Christus spricht, setzt aber eine noch größere Verfügbarkeit von Informationen voraus, die erst seit der Entwicklung der schnellen elektronischen Kommunikation möglich ist.

Auf jeden Fall ist es erst durch den technischen Fortschritt der letzten Jahre möglich geworden, dass die Ereignisse von Offenbarung 11 eintreten können – und dass Menschen auf der ganzen Welt das Schicksal der beiden letzten Zeugen Gottes miterleben können.

Diese beiden Zeugen, die an andere biblische Propheten wie Elia und Elisa erinnern, werden in den dreieinhalb Jahren vor der Wiederkunft Christi die letzte Warnung Gottes an eine rebellische Welt weitergeben.

„Und ich will meinen zwei Zeugen Macht geben, und sie sollen weissagen tausendzweihundertundsechzig Tage lang ... Und wenn sie ihr Zeugnis vollendet haben, so wird das Tier, das aus dem Abgrund aufsteigt, mit ihnen kämpfen und wird sie überwinden und wird sie töten. Und ihre Leichname werden liegen auf dem Marktplatz der großen Stadt, die heißt geistlich: Sodom und Ägypten, wo auch ihr Herr gekreuzigt wurde.

Und Menschen aus allen Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichname drei Tage und einen halben und lassen nicht zu, dass ihre Leichname ins Grab gelegt werden. Und die auf Erden wohnen, freuen sich darüber und sind fröhlich und werden einander Geschenke senden; denn diese zwei Propheten hatten gequält, die auf Erden wohnten“ (Offenbarung 11,3. 7-10).

Während der dreieinhalb Tage, an denen ihre Leichen in Jerusalem zu sehen sind, werden sie von Menschen aus der ganzen Welt gesehen. Das war vor Satellitenfernsehen, tragbaren Kommunikationsgeräten und dem Internet nicht möglich. Auch diese Prophezeiung kann sich erst in den letzten Jahren erfüllen. Sie liegt natürlich noch in der Zukunft, aber erst jetzt ist es eindeutig möglich, dass sie sich erfüllt.

„Diese Generation wird nicht vergehen“

Manche sind verwirrt über die Worte Jesu Christi: „Amen, ich sage euch: Diese Generation wird nicht vergehen, bis das alles geschieht“ (Matthäus 24,34; Einheitsübersetzung).

Meinte er damit die Generation seiner Jünger? Beachten wir zunächst den prophetischen Kontext dieser Aussage. Jesus hatte gerade gesagt: „So erkennt auch ihr, wenn ihr das alles seht, dass er vor der Tür ist“ (Matthäus 24,33; ebenda).

Haben seine Jünger „das alles“ in ihrer Generation gesehen? Sicher nicht. Sie waren nicht eine Generation, die die Macht hatte, die ganze Menschheit zu vernichten. Jesus sagte über die letzte, endzeitliche Generation: „Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen“ (Matthäus 24,22; „Neues Leben“-Bibel). Die Waffen der damaligen Zeit reichten keineswegs aus, um diese Prophezeiung wahr werden zu lassen.

Obwohl die Jünger Christi Kriege, Hungersnöte, Seuchen und Verfolgungen erlebten und einige von ihnen einige Jahrzehnte später sogar die Zerstörung Jerusalems miterlebten, waren diese Ereignisse nicht die vollständige Erfüllung der Worte Jesu Christi. Sie waren nicht die prophezeiten Weltereignisse, die direkt zur Wiederkunft Jesu Christi führen würden.

Was meinte Jesus also, als er von „dieser Generation“ sprach? Er kann nicht die Generation seiner Zeit gemeint haben. Sie starb, ohne all die Ereignisse miterlebt zu haben, die zu seiner Wiederkunft führten. Es liegt also nahe, dass er nur die Generation der letzten Tage gemeint haben kann.

Jesus wusste, dass der Ablauf der endzeitlichen Ereignisse nicht ewig dauern würde. Einmal in Gang gesetzt, würden sie sich alle innerhalb der Lebenszeit einer Generation abspielen. Nur eine Generation wird alle zunehmenden globalen Bedingungen erleben, die in Gottes Wort beschrieben sind.

Diese Generation wird den Beginn der spezifischen dreieinhalbjährigen Periode erleben, die das Ende „dieser gegenwärtigen, bösen Welt“ (Galater 1,4) und den Beginn des Reiches Gottes markieren wird.

Diese Ereignisse werden nicht von einer Generation auf die andere verschoben. Sobald die prophezeiten Bedingungen erfüllt sind, wird sich alles – einschließlich der Wiederkunft Jesu Christi – innerhalb der Lebenszeit einer Generation erfüllen. Angesichts der von Jesus vorhergesagten Zeichen, die diese Zeit kennzeichnen werden, scheint sie bereits angebrochen zu sein.

Wird unsere Generation die Wiederkunft Jesu erleben?

Wir haben gesehen, dass sieben biblische Prophezeiungen erst in jüngster Zeit eingetreten sind bzw. eintreten können. In der Tat war die Gründung des Staates Israel im Jahre 1948 eindeutig ein wichtiger Wendepunkt in der Erfüllung der biblischen Prophetie, ebenso wie der Erwerb der Wasserstoffbombe durch die beiden Supermächte in den 1950er Jahren, der eine Ära der gegenseitig angedrohten Zerstörung einleitete.

Alles in diesen sieben Prophezeiungen ist wahr oder möglich geworden. Das wiederum macht es viel wahrscheinlicher, dass unsere Generation die Wiederkunft Jesu Christi und die Errichtung des Reiches Gottes auf Erden erleben wird.

Schließlich hat Jesus selbst gesagt, dass die Generation, die dann lebt, wenn die Erfüllung dieser Prophezeiungen möglich ist, „nicht vergehen wird, bis das alles geschieht“ (Matthäus 24,34).

Es ist ernüchternd und ermutigend zugleich, daran zu denken, dass wir in der Generation zu leben scheinen, die letztlich das wichtigste Ereignis in der Geschichte der Menschheit erleben wird. Wie Jesus Christus in Lukas 21, Vers 28 zu seinen Jüngern sagt:

„Wenn aber dieses anfängt zu geschehen, dann seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht.“

Sind alle Israeliten Juden?

Die meisten Menschen gehen davon aus, dass das jüdische Volk die einzig verbliebenen Nachkommen des alten Volkes Israel sind. Diese Annahme ist jedoch falsch.

Genau genommen sind die Juden die Nachkommen von zwei der israelitischen Stämme: Juda und Benjamin, sowie ein beträchtlicher Teil eines dritten, des priesterlichen Stammes Levi. Was die meisten Menschen nicht wissen: Zehn weitere Stämme im alten Israel wurden nie als Juden bezeichnet. Diese nördlichen Stämme waren historisch verschieden und politisch getrennt von den Juden, ihren Brüdern im Süden, die das Königreich Juda bildeten, von dem der Begriff Jude abgeleitet wurde.

Zu der Zeit, als das Wort Jude zum ersten Mal in der biblischen Erzählung auftaucht, war die nördliche Koalition der Stämme, das Königreich oder das Haus Israel, bereits eine unabhängige Nation geworden, die sich vom Haus Juda getrennt hatte. Das erste Mal taucht der Begriff in der Elberfelder Bibel auf, als Israel mit den Juden Krieg führte (2. Könige 16,5-6; Elberfelder Bibel).

Sind alle Israeliten Juden? Nein. Juden – die Bürger und Nachkommen des Königreichs Juda – sind Israeliten, aber nicht alle Israeliten sind Juden. Da alle zwölf Stämme, einschließlich der Juden, Nachkommen ihres Vaters Israel (Jakob) sind, können wir den Begriff Israelit auf alle Stämme anwenden.

Der Begriff Jude bezieht sich hingegen nur auf die Stämme, die das Königreich Juda bildeten, sowie auf deren Nachkommen.