Von der Redaktion
Der biblische Prophet Amos sagt eine Zeit voraus, in der Gott „einen Hunger ins Land schicken“ wird, „nicht einen Hunger nach Brot oder Durst nach Wasser, sondern nach dem Wort des Herrn, es zu hören“ (Amos 8,11). Davon kann aber heute keine Rede sein. Im Gegenteil: Heute erleben wir eher einen Hungerstreik gegen das Wort Gottes, denn im vermeintlich christlichen Abendland wird die Heilige Schrift weitgehend ignoriert.
Als Beispiel dient eine Umfrage des Nachrichtenmagazins FOCUS, wonach weniger als die Hälfte der Konfessionschristen in Deutschland den Inhalt der Zehn Gebote „gut“ kennt. Die Bergpredigt von Jesus Christus ist nur 17 Prozent dieser Menschen bekannt, und nur wenige von ihnen können alle vier Evangelien des Neuen Testaments nennen, in denen uns die Lebensgeschichte Jesu Christi berichtet wird. Die Zahlen überraschen nicht, denn einer Allensbach-Umfrage zufolge lesen 62 Prozent der Deutschen die Bibel nie, und weitere 25 Prozent nur selten.
Vor diesem Hintergrund dürfte es nicht überraschen, dass das Christentum unserer Zeit abgewandelt, d. h. anders ist als das biblische Christentum des Neuen Testaments. Ein Vers, der diesen Unterschied bestätigt, ist Lukas 4, Vers 4, wo Jesus Christus sagt: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort Gottes“ (Schlachter-Bibel; alle Hervorhebungen durch uns). Mit anderen Worten: Wer ein wahrer Jünger Jesu Christi sein will, soll nach jedem Wort Gottes leben.
Es gibt auch andere Aussagen von ihm und seinen Aposteln wie „Willst du aber zum Leben eingehen, so halte die Gebote“ (Matthäus 19,17) und „Denn das ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten“ (1. Johannes 5,3). Klar und eindeutig: Wenn wir in das ewige Leben eingehen wollen, müssen wir Gottes Gebote halten. Und wenn wir Gott lieben, werden wir seine Gebote halten. Es ist so einfach, dass ein Kind es verstehen kann.
Doch das Christentum unserer Zeit leidet an einem selbst auferlegten Hunger nach dem Wort Gottes, indem es klare Aussagen wie diese einfach ignoriert. Unser Beitrag auf Seite 11 geht auf das vierte der Zehn Gebote ein, das 99 Prozent aller Christen missachten. Wir sollen den siebten Tag heilig halten und an ihm nicht arbeiten (2. Mose 20,8-11). Die Geschichte zeigt, dass der Samstag der wahre siebte Tag der Woche ist. Warum gehen die Menschen dann am Sonntag, dem eigentlichen ersten Tag der Woche, in die Kirche?
In der Bibel lesen wir auch von Gottes Abscheu gegenüber Menschen, die ihn mit heidnischen Praktiken anbeten. Aber die Geschichte der Bräuche an beliebten „christlichen“ Feiertagen wie Weihnachten, Ostern und Allerheiligen zeigt, dass die Menschen heute Traditionen pflegen, mit denen vor Tausenden von Jahren heidnische Götter und Göttinnen verehrt wurden.
Was wir heute haben, ist ein „wählerisches“ Christentum. Anstatt nach jedem Wort Gottes zu leben, suchen sich die verschiedenen Kirchen und Konfessionen aus, was sie glauben und praktizieren wollen. Warum? Tatsächlich gibt es einen Gott der unendlichen Wahrheit, des Lichts und der Liebe, aber auch einen entgegengesetzten „Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4,4), ein Wesen der unendlichen Finsternis, der Lüge und des Bösen, der den wahren Gott und seine Wege hasst und die ganze Welt verführt hat (Offenbarung 12,9).
In dieser Ausgabe decken wir diese Täuschung auf und beschreiben, wie man ihr begegnen kann. Mögen wir alle die Weisheit und die Kraft dazu haben!