So wichtig es ist, körperliche Wunden zu heilen, so wichtig ist es auch, seelische Wunden zu heilen. Entdecken Sie Gottes Plan, Menschen geistlich zu heilen.

Von John LaBissoniere

Wir gehen ins Jahr 1920 zurück. Das frisch verheiratete Paar Earle und Josephine Dickson genießt sein gemeinsames Leben. Doch es gab ein kleines Problem. Josephine hatte die vielen neuen Aufgaben in Küche und Haushalt noch nicht im Griff, und so verbrannte und schnitt sie sich beim Kochen immer wieder die Finger.

Obwohl sie diese Wunden sorgfältig mit Wattebällchen und Mull verband, war diese Methode mühsam und unbequem. Earle, der bei einem Verbandstoffhersteller arbeitete, kam auf die Idee, dass es eine bessere Möglichkeit geben müsste, Josephines kleine Verletzungen zu versorgen.

Er schnitt kleine Quadrate aus Gaze, überzog sie mit einem dünnen Stoff, der als „Crinoline“ bekannt war, und befestigte sie auf Klebebandstreifen. Die kleinen Verbandsquadrate ließen sich schnell und einfach auf Schnitt- und Schürfwunden legen. Earle teilte seine Erfindung mit seinem Arbeitgeber, der sie für innovativ und äußerst praktisch hielt.

Was als einfache Idee im Haus eines frisch verheirateten Paares begann, entwickelte sich bald zu den weltweit ersten selbstklebenden Pflastern für kleine Wunden.

Antike und moderne Wundversorgung

Selbstklebende Wundauflagen sind heute aus der Hausapotheke und dem Verbandskasten nicht mehr wegzudenken. Auch in der Geschichte der Wundversorgung nehmen sie einen wichtigen Platz ein. Ein Artikel mit dem Titel „Die Geschichte der Wundversorgung“ berichtet darüber:

„Eines der ältesten bekannten medizinischen Manuskripte ist eine Tontafel aus dem Jahr 2200 v. Chr. Diese Tafel beschreibt, vielleicht zum ersten Mal, die ,drei heilenden Maßnahmen‘ – das Waschen von Wunden, das Anlegen von Verbänden und das Verbinden von Wunden“ (The Journal of the American College of Wound Care Specialists, 19. April 2012).

In der Antike enthielten Pflaster, d. h. medizinische Verbände, Inhaltsstoffe wie Öl, Honig, Essig und Wein, die einen gewissen Schutz vor Infektionen boten. In der berühmten biblischen Geschichte vom barmherzigen Samariter wird beschrieben, wie er die Wunden eines Mannes, der überfallen, ausgeraubt und dem Tod überlassen worden war, mit Öl und Wein verband (Lukas 10,34).

Über diese frühen Methoden hinaus wurden viele der größten Fortschritte in der Wundversorgung im 20. Jahrhundert gemacht, und heute gibt es mehr als 5000 Produkte für die Wundversorgung, darunter semipermeable Folien, Sprüh- und Schaumverbände, moderne Honigverbände und vieles mehr.

Die richtige Behandlung von Verletzungen ist entscheidend, um die natürlichen Heilungsprozesse des Körpers zu unterstützen. Es ist jedoch unerlässlich, sich mit einem anderen Aspekt der Wundversorgung zu befassen, nämlich den oft unerkannten seelischen Verletzungen.

Jesaja, Kapitel 1, Vers 6 berichtet: „Vom Scheitel bis zur Sohle ist kein heiler Fleck mehr an euch, nur Beulen, blutige Striemen und frische Wunden. Niemand hat sie gereinigt und verbunden, auch keine Salbe ist darauf gekommen“ (Gute Nachricht Bibel).

Gott hat durch Jesaja in einem übertragenen Sinn über den schrecklichen geistlichen Zustand gesprochen, in dem sich das Volk Israel befand. Doch gilt diese Bibelstelle gleichermaßen für alle menschlichen Gesellschaften in Vergangenheit und Gegenwart.

Der schlechte menschliche Zustand

Männer und Frauen auf der ganzen Welt werden von schweren seelischen Wunden gequält, die verbunden und geheilt werden müssen (Sprüche 17,22). Menschen verletzen einander durch selbstsüchtige Verhaltensweisen, Gewalt und Missbrauch, die Angst, Kummer und Verzweiflung auslösen. Aber warum gibt es diese schrecklichen Zustände? Im Kern geht es um die Neigung des Menschen, unter dem trügerischen und bösen Einfluss Satans des Teufels selbst zu entscheiden, was richtig und was falsch ist (Sprüche 14,12; 2. Korinther 4,3-4).

Die Bibel offenbart, dass Gott jedem Menschen den „Geist im Menschen“ gibt, der dem Verstand alles verleiht, was menschliche Erkenntnis, Kreativität und Leistung ermöglicht (1. Korinther 2,11-12). Aber auch mit diesem Geist ist der menschliche Verstand begrenzt und unvollkommen (Römer 8,7). Er ist weder zu göttlicher Liebe noch zu höherer geistlicher Einsicht fähig (1. Korinther 2,10).

Obwohl der Mensch eine begrenzte und oft nur oberflächliche Fähigkeit besitzt, an Gott zu glauben und ihn zu schätzen, ist er selbst nicht in der Lage, Gottes großartige Absicht bei der Erschaffung der Menschheit zu verstehen (Psalm 8,5-6). Selbst wenn wenigstens der äußere Buchstabe des Gesetzes – nicht stehlen, nicht lügen, nicht töten – eingehalten werden kann, ist der Mensch nicht in der Lage, die tiefe geistliche Absicht der Gebote wirklich zu befolgen (1. Korinther 2,14; Jesaja 55,8-9).

Diese Unzulänglichkeit des Menschen (Römer 3,11; Epheser 4,17-18) führt dazu, dass die meisten Menschen wenig oder gar kein Interesse an geistlichen Dingen haben. Sie ist auch die Ursache für Handlungen, die in erster Linie von Egoismus, Betrug und Arroganz motiviert sind, mit der Folge schlimmer seelischer und geistlicher Verletzungen (Jeremia 17,9; Galater 5,19-21).

Das Ergebnis dieser schrecklichen Situation wird an einer Stelle beschrieben, an der die Menschen in übertragener Weise begreifen, was mit ihnen geschieht: „Darum ist das Recht fern von uns, und Gerechtigkeit erreicht uns nicht. Wir hoffen auf Licht, und siehe, da ist Finsternis, auf Lichtglanz, aber in dichtem Dunkel gehen wir umher“ (Jesaja 59,9; Elberfelder Bibel).

Bittere Lehren aus dem Scheitern ziehen

Warum aber hat Gott es so weit kommen lassen? Die Antwort ist in Psalm 127, Vers 1 zusammengefasst: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen.“ Das bedeutet, dass ohne den Schöpfer nichts geistlich Dauerhaftes gebaut werden kann.

Als Gott das menschliche Leben schuf, gab er den Menschen die Freiheit, sich selbst zu regieren. Im Laufe der Geschichte haben die Menschen ihre eigenen politischen Gebilde, ihre eigenen Wirtschaftssysteme und ihre eigenen Religionen entworfen, aufgebaut und betrieben.

Doch alle diese Strukturen sind gescheitert. Und warum? Weil Gott von ihren Plänen und Werken ausgeschlossen war (Sprüche 14,12). Das Ergebnis sind Leid, Tyrannei, Bosheit und Armut, die die Menschheit seit dem Garten Eden heimgesucht haben.

In seiner vollkommenen Weisheit ließ unser Schöpfer die Menschen diese tragischen, bitteren Lektionen des Unglücks und Versagens niederschreiben. Er möchte, dass sie zu der eindeutigen Erkenntnis kommen, dass ihr eigener Lebenswandel ohne ihn zu schmerzhaften seelischen Wunden und zum Tod führt (Jeremia 10,23). Deshalb hat er einen Plan ausgearbeitet, um ihnen zu zeigen, wie sie diese Folgen vermeiden können, indem sie ihn anbeten und sein lebendiges Gesetz befolgen (Matthäus 22,37; 19,17).

Viele traditionelle Christen glauben jedoch, dass die Gebote, die Gott den Israeliten in seinem Bund am Berg Sinai gegeben hat, falsch waren und dass Jesus Christus gekommen ist, um sie abzuschaffen. Jesus sagte jedoch genau das Gegenteil (Matthäus 5,17).

Der Bund war fehlerhaft, aber nicht die Gebote. „Denn er tadelt sie und sagt: Siehe, es werden Tage kommen – spricht der Herr –, da werde ich mit dem Haus Israel und dem Haus Juda einen neuen Bund schließen“ (Hebräer 8,8; Einheitsübersetzung, alle Hervorhebungen durch uns).

Das Problem lag in den Herzen und Köpfen der Israeliten – in ihrem Denken und ihrer Einstellung (4. Mose 15,39). Sie hätten zumindest dem Buchstaben des Gesetzes gehorchen können, aber sie hatten nicht das Herz dazu (2. Korinther 3,14-16). Dieselbe Situation plagt die Menschen heute.

Die fehlende Komponente entdeckt

Gibt es einen Ausweg aus diesem Dilemma? Ja, es gibt ihn! Gottes Absicht und Plan ist es, alle Menschen mit einem entscheidenden fehlenden geistlichen Element auszustatten, das sie vollständig macht (Römer 8,14).

Worin besteht diese göttliche Komponente? Es ist die Essenz von Gottes eigenem Geist, seiner Kraft, Gerechtigkeit und Heiligkeit, die in der Heiligen Schrift als heiliger Geist bezeichnet wird (1. Korinther 2,11). Die Verbindung des menschlichen Geistes mit dem Geist Gottes kann einen Menschen dazu befähigen, negative Gedanken und Einstellungen durch eine starke, aufrichtige Gesinnung zu ersetzen, Gott zu lieben und zu gehorchen und sich aufrichtig für andere einzusetzen (Römer 8,5-8; 2. Petrus 1,4).

Indem Gott den Menschen seinen heiligen Geist schenkt, beginnt er, ihre geistlichen Wunden zu heilen (Psalm 147,3). Aber er hat noch nicht alle Elemente seines Planes aktiviert! Gott heilt nicht jede seelische Wunde und schenkt seinen heiligen Geist noch nicht allen Menschen (Römer 11,8). Er lässt es zu, dass die große Mehrheit geistlich blind bleibt (Römer 11,25).

Als Jesus Christus von seinen Jüngern gefragt wurde, warum er die Menschen in Gleichnissen lehre, machte er diese Tatsache deutlich. Er antwortete, dass nur sie – seine wahren Nachfolger – die „Geheimnisse des Himmelreichs“ (Matthäus 13,11) kennen sollten, andere aber nicht (Matthäus 13,13).

Warum hat Jesus nicht sofort den Verstand und das Herz der Menschen geheilt? Wäre es nicht gut gewesen, wenn ihre geistlichen Wunden gereinigt und verbunden worden wären? Die Antwort ist, dass sie noch nicht bereit waren für den Ruf Gottes (Matthäus 13,14-15). Ist Gott ungerecht? Nein, denn er hat einen wunderbaren Plan, der jedem Menschen, der je gelebt hat oder leben wird, die Möglichkeit gibt, ihn und seine Lebensweise kennenzulernen (Römer 9,14-15; 2. Petrus 3,9).

Jeder wird eine Gelegenheit erhalten

Jeder Mensch, der ohne Zugang zum Geist Gottes gestorben ist, wird als leiblicher Mensch auferstehen und diese göttliche Gabe empfangen (Hebräer 8,10). „Ihr werdet erkennen, dass ich der Herr bin, wenn ich das tue – wenn ich eure Gräber öffne und euch, mein Volk, aus ihnen heraushole. Ich gebe meinen Geist in euch, damit wieder Leben in euch kommt ...“ (Hesekiel 37,13-14; Gute Nachricht Bibel). In Gottes Plan der geistlichen Heilung und Erlösung wird niemand zurückbleiben, außer den unverbesserlichen Bösen, die das Angebot der Erlösung ablehnen.

Doch zunächst ruft er nur wenige Menschen aus der Finsternis dieser Welt heraus (Johannes 12,46; 1. Korinther 1,26-27). Nach Umkehr, Taufe und Sündenvergebung schenkt Gott ihnen seinen heiligen Geist. Damit beginnt die Heilung ihrer geistlichen Wunden, sodass sie ein frisches, neues Leben im Dienst für Gott und ihre Mitmenschen führen können, heute und zukünftig in seinem kommenden Reich (Epheser 1,7; 1. Petrus 2,5; Offenbarung 5,10).

Vor ihrer Bekehrung litten Menschen, die Gott in seine Gemeinde beruft, unter den Folgen des Lebens in dieser sündigen Welt. Sie haben den Schmerz ihrer geistlichen Verletzungen gespürt und brauchten Verbände und Heilung (Hebräer 12,12).

Aber so wie es Zeit braucht, um körperliche Wunden zu heilen, so gilt dies auch für geistliche Wunden: Die Strafen der Sünde können manchmal langfristige Folgen haben. Die göttliche Heilung der vergangenen Sünden eines Christen erfordert tiefen Glauben und Geduld, während er oder sie eine dauerhafte Beziehung zu Gott durch Jesus Christus aufbaut (Offenbarung 14,12; Judas 1,20; 1. Thessalonicher 5,17).

Geistliche Finsternis wird für immer enden

Christen sollen ihr Leben lang „jeden Gedanken gefangen [nehmen] unter den Gehorsam Christi“ (2. Korinther 10,4-5; Elberfelder Bibel). Während man dieser Verantwortung nachkommt, wird der eigene Schmerz geringer, da man geistlich erneuert wird. Dabei blicken wir erwartungsvoll auf die große zukünftige Zeit, in der die geistlichen Wunden aller anderen Menschen gelindert, verbunden und geheilt werden, beginnend mit dem zweiten Kommen Jesu (Hesekiel 34,16; Maleachi 3,20).

Ihnen allen wird die volle, göttliche Erkenntnis Gottes und seiner Wege gegeben werden. Gott spricht:

„Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist geben. Ja, ich nehme das versteinerte Herz aus eurer Brust und gebe euch ein lebendiges Herz. Mit meinem Geist erfülle ich euch, damit ihr nach meinen Weisungen lebt, meine Gebote achtet und sie befolgt“ (Hesekiel 36,26-27; „Hoffnung für alle“-Bibel).

Wenn dieser Tag kommt, wird die geistliche Finsternis, die die Menschheit im Laufe der Geschichte versklavt hat, endlich ein Ende haben (Jesaja 29,18). Allen Menschen wird die lebenswichtige fehlende Komponente von Gottes heiligem Geist angeboten werden, damit ihre geistlichen Wunden verbunden und vollständig geheilt werden können.

Doch im Moment ruft Gott nur einige wenige. Vielleicht lädt er auch Sie ein, Teil seiner Gemeinde zu werden. Werden Sie seinem Ruf folgen, damit er beginnen kann, Ihre geistlichen Wunden zu verbinden und zu heilen? Er wartet auf Ihre Antwort!

Warum ist der Neue Bund besser?

Der Alte Bund war eine Erweiterung früherer Verheißungen, die Gott den Vorfahren Israels gemacht hatte: Abraham, Isaak und Jakob (1. Mose 15,13-14; 2. Mose 2,24-25; 6,4-8). Im Lichte dieser Verheißungen beschloss Gott, Abrahams Nachkommen aus Ägypten herauszubringen und sie zu seiner Vorzeigenation zu machen (2. Mose 19,5-6). Aufgrund der Befreiung Israels erwartete Gott, dass Israel seine Lebensweise praktizieren würde (2. Mose 20,2).

Nachdem alle Bestimmungen des Gesetzes, der Gebote, Satzungen und Rechtsordnungen verkündet waren (2. Mose 19-24), gaben die Israeliten auf Gottes Verheißungen das Versprechen, Gott in allem, was er ihnen vorgelegt hatte, zu gehorchen. Der Bund wurde dann ratifiziert oder mit Blut besiegelt (2. Mose 24,7-8).

Jener Bund wurde nicht eingehalten. Freilich war Gott nicht der schuldige Partner. Schließlich beinhaltet Gottes Bund eine einseitige Verheißung, die durch seinen Eid besiegelt wurde und die er nie brechen wird. Auf der anderen Seite war Israel, obwohl es den Gehorsam gegenüber Gott versprochen hatte, nicht willens, seine Verpflichtung zu erfüllen und seiner Verantwortung nachzukommen und alles zu halten, was Gott ihnen geboten hatte. (Hebräer 6,13-18). Die Geschichte Israels zeichnet sich aufgrund der Ablehnung des Bundes durch eine Lebensweise aus, die Gottes Gesetz widersprach.

Hebräer 8, Verse 7-8 hilft uns zu verstehen, warum Israel versagte und wie der Alte Bund tadelig war. „Denn wenn der erste Bund untadelig gewesen wäre, würde nicht Raum für einen andern gesucht. Denn Gott tadelt sie“ und beschloss, einen neuen Bund zu machen. In dieser wichtigen Feststellung sagt Gott klar aus, worin der Tadel lag: Er hatte nicht mit dem Gesetz, den Zehn Geboten, den Satzungen und den Rechtsordnungen zu tun, sondern mit dem Volk selbst.

Der Hebräerbrief zeigt uns, dass Gott das Volk Israel tadelte. Der Apostel Paulus erkannte, dass das Problem nicht allein mit der Nation Israel zu tun hatte, sondern ein universelles Problem der gesamten Menschheit war. Juden und Griechen stehen alle unter der Sünde (Römer 3,9; Galater 3,22). In Römer 7, Vers 7 sagt uns Paulus, dass wir ohne das Gesetz die Sünde nicht erkennen können. Ist der Fehler beim Gesetz zu suchen? „Das sei ferne!“, antwortet er. Paulus wusste, wo das Problem lag. Er erklärt, dass unsere menschliche Natur gegen Gottes Maßstäbe zu rebellieren beginnt, wenn wir mit dem Gesetz, das göttliches Verhalten beschreibt, konfrontiert werden (Verse 8-11). Gottes Gesetz zeigt dem Menschen seine Sündhaftigkeit (Römer 5,20) und führt zu unserer dringend benötigten Vergebung und Versöhnung mit Gott durch Jesus Christus (Verse 6-12).

Der Tadel hat nichts mit dem Gesetz, sondern mit der menschlichen Natur zu tun. Obwohl wir das Richtige und Gute erkennen mögen, sind wir aus eigener Kraft heraus nicht in der Lage, das Erkannte umzusetzen. Wir können wissen, was wir tun sollen, aber wir geben nur allzu leicht der selbstsüchtigen Versuchung nach, unsere fleischlichen Gelüste zu befriedigen.

Dies war Israels Dilemma unter dem Alten Bund, und es ist auch das Dilemma aller Menschen. Die Sünde ist einfach. Es ist die Lebensweise, die uns natürlich zu sein scheint (Römer 7,12-13). Paulus stellt die universelle Frage: „Ich elender Mensch! Wer wird mich erlösen von diesem todverfallenen Leibe?“ (Vers 24).

Der Neue Bund ist ein besserer Bund, weil Gottes Lebensweise, durch die Zehn Gebote dargestellt, zu einem Teil unserer Selbst wird. Den Menschen, in deren Leben sich das Schreiben des Gesetzes ins Herz vollendet, gibt Gott eine Verheißung, die nicht nur materiellen Segen wie im Alten Testament, sondern ewiges Leben beinhaltet. In diesem ewigen Leben werden sie Gottes Lebensweise, die durch das Wort Liebe zusammengefasst wird, in allem, was sie denken, sagen und tun, widerspiegeln.

Die Zehn Gebote, die in der Antike auf zwei steinerne Tafeln geschrieben wurden, werden zu einem beständigen Teil ihres Charakters geworden sein, und sie werden ewiges Leben erhalten. Sie werden nicht gegen Gott, einander oder irgendeinen Aspekt seiner Schöpfung sündigen. Viele Söhne und Töchter werden so zur Herrlichkeit geführt werden (Hebräer 2,10).

Der Neue Bund mit seiner besseren Priesterschaft (Hebräer 7,7), seinen besseren Verheißungen (Hebräer 8,6) und einer besseren Hoffnung – die des ewigen Lebens (Hebräer 7,19) – ist wirklich der bessere Bund!