Diverse Entdeckungen in Wissenschaft und Geschichte haben zur Bestätigung der Wahrhaftigkeit der Heiligen Schrift beigetragen. Auch wenn sie wichtig sind, sind Wissen und Beweise alles, was man braucht, um Gott zu kennen, zu ehren und zu lieben?
Von John LaBissoniere
Erkenntnisse über das Design in der Natur, einschließlich des menschlichen Körpers, immer neue archäologische Funde und verschiedene andere Entdeckungen tragen, wie die Redaktion der Zeitschrift Gute Nachrichten häufig betont, zur Bestätigung der Wahrhaftigkeit der Bibel bei. Aber sind Fakten und Informationen alles, was wir brauchen, um Gott zu erkennen, zu ehren und zu lieben, oder muss noch etwas Entscheidendes hinzukommen?
Die Heilige Schrift gibt uns die Antwort in der folgenden wichtigen Aussage: „Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt“ (Hebräer 11,6; Hervorhebung durch uns). Während also Wissen und Beweise wesentliche Elemente sind, um Gott anzubeten, müssen wir auch an ihn und sein Wort, die Bibel, glauben, um eine tiefe und erfüllende Beziehung zu ihm haben zu können.
In diesem Zusammenhang wird ein großes Problem in der heutigen Gesellschaft deutlich. Viele Menschen haben keine Ahnung, was wahrer Glaube an Gott eigentlich ist und warum er für ihr Leben so wichtig ist. Jesus Christus hat sich während seines irdischen Wirkens sehr treffend über seine bevorstehende Wiederkunft geäußert: „Doch wenn der Menschensohn kommen wird, wird er dann Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8).
Die Frage, die Christus hier stellt und sich genau auf die Zeit bezieht, auf die die Welt heute zusteuert, impliziert, dass es einen großen Mangel an Glauben geben wird. Aber warum? Könnte ein großer Teil der Ursache darin liegen, dass die Menschen ihr Vertrauen in Wissenschaft und Technik gesetzt haben und nicht in den ewigen Gott und sein Evangelium vom Reich Gottes?
Eine wichtige Frage, die wir uns stellen müssen, lautet: Was ist wahrer Glaube? Im Glaubenskapitel der Bibel, Hebräer 11, Vers 1 heißt es: „Es ist aber der Glaube eine feste Zuversicht auf das, was man hofft, eine Überzeugung von Tatsachen, die man nicht sieht“ (Schlachter-Bibel). Mit anderen Worten: Der göttliche Glaube ist der Beweis oder die Bestätigung dessen, was der Mensch noch nicht hat. Der Glaube geht dem tatsächlichen Empfang dessen voraus, was Gott in der Bibel verheißt. Darüber hinaus bestätigt der Glaube, dass das, was Gott in seinem Wort sagt, wahr ist. Es geht um das Vertrauen darauf, dass Gott gemäß dem handelt, was er in der Heiligen Schrift sagt.
Nicht nur ein emotionales Gefühl bzw. Stimmung
Aus diesem Grund ist der wahre Glaube, d. h. das volle Vertrauen und die Zuversicht auf Gott, eine unverzichtbare geistliche Eigenschaft, die jeder Mensch braucht, um Gott zu gefallen. Der Apostel Paulus beschreibt in diesem Zusammenhang das Vorbild des alten Patriarchen Abraham: „Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre erwies, fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu tun, was er verheißen hat“ (Römer 4,20-21; Einheitsübersetzung).
Was kann man sonst noch über den Glauben erfahren? Mit den körperlichen Sinnen wie Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen nehmen wir ihn nicht wahr. Glaube ist vielmehr eine geistliche Angelegenheit. Er wohnt in unserem Kopf als Teil unseres Denkens. Glaube ist kein emotionales Gefühl, sondern ein tiefes Vertrauen auf Gott und seine Verheißungen, die absolut zuverlässig sind (2. Petrus 1,4).
Geistliche Eigenschaften, wie z. B. der Glaube, funktionieren auf einer geistlichen Ebene. Wer sich auf den Glauben verlässt, kann ihn nicht mit den physischen Sinnen wahrnehmen, weil diese einfach nicht wahrnehmen können, dass etwas Geistliches geschieht. Dennoch können Menschen Dinge sagen wie: „Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Gebete erhört werden.“ Aber der Glaube hängt nicht von Gefühlen ab.
Es geht nicht darum, Gefühle und Empfindungen zu wecken. Echter Gottesglaube ist vielmehr ein tiefes und beständiges Vertrauen auf Gott und seine Worte in der Bibel, die seine Verheißungen offenbaren.
Da Gott allmächtig ist und keine physischen Grenzen kennt (Hebräer 11,3), hat er unbegrenzte Möglichkeiten, uns zu helfen, unsere Bitten zu erfüllen und uns alles zu geben, was er uns versprochen hat. Wir brauchen nicht zu wissen, wie er seine Verheißungen erfüllen wird, denn er kann auf eine Weise handeln, die wir nicht erwarten (Jesaja 55,8-9).
Unsere Aufgabe ist es, einfach in demütigem Glauben und Vertrauen zu bitten, und Gott wird seine Verheißungen erfüllen, wie und wann er es für richtig hält. Da Gott auf mächtige und wunderbare Weise wirkt, können wir uns absolut darauf verlassen, dass er seine Versprechen hält (Psalm 78,4). Was immer er verspricht, wird er vollständig erfüllen (Psalm 115,3; Jesaja 46,10).
Glaube muss wachsen und gepflegt werden
Es ist wichtig, noch etwas anderes über den Glauben zu verstehen. Man kann ihn nicht aus sich selbst erzeugen. Vielmehr ist der Glaube eine der kostbaren göttlichen Gaben, die er uns schenkt, wenn wir unsere Sünden bereuen, getauft werden, Jesus Christus als unseren persönlichen Erlöser annehmen und Gottes heiligen Geist empfangen (Epheser 2,8; Römer 12,3; Apostelgeschichte 2,38).
Da der Glaube ein einzigartiges Geschenk Gottes ist, müssen wir uns nicht anstrengen oder darum kämpfen, um es zu empfangen. Gott schenkt jedem Menschen, der bereut und Vertrauen hat, großzügig ein bestimmtes Maß desselben Glaubens, wie Christus ihn hatte (Offenbarung 14,12; Galater 3,26).
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass es unmöglich ist, wie die Heilige Schrift deutlich erklärt, das geistliche Heil durch Werke zu erlangen (Epheser 2,8-9). Dennoch haben wir die Pflicht, unsere Liebe und Ehrfurcht vor Gott zu zeigen, indem wir seine Gebote halten. Erinnern wir uns daran, dass Jesus Christus „für alle, die ihm gehorsam sind, zum Retter und Erlöser geworden [ist]“ (Hebräer 5,9; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Und Jesus selbst sagte: „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut“ (Matthäus 7,21; Schlachter-Bibel). Der Apostel Jakobus fügt hinzu: „Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst“ (Jakobus 1,22).
Glaube bedeutet demnach, dass man Gott nicht nur vertraut, sondern auch seinen Teil dazu beiträgt, ihm zu gehorchen (Matthäus 12,50; 1. Johannes 2,3-4). In Jakobus 2, Vers 14 heißt es: „Was hilft es, meine Brüder, wenn jemand sagt, er habe Glauben, und hat doch keine Werke? Kann ihn denn dieser Glaube retten?“ (Schlachter-Bibel). In Vers 20 heißt es weiter: „Glaube ohne die Werke [ist] tot“ (ebenda). Daraus folgt, dass der Glaube durch Taten bekräftigt werden muss.
Wer eine starke und fruchtbare Beziehung zu seinem Schöpfer aufbauen will, muss Sünde und Ungerechtigkeit kontinuierlich meiden und aktiv „den guten Kampf des Glaubens“ kämpfen (1. Timotheus 6,11-12). Das bedeutet, dass wir, wenn wir von Versuchungen, falschen Begierden oder Handlungen bedrängt werden, uns weiterhin tugendhaft verhalten. Wir wollen unter allen Umständen Gott und seinen Wegen treu sein (Hebräer 12,4; 1. Timotheus 6,11).
Welch großartige Ergebnisse können wir am Ende erwarten, wenn wir im Glauben der Versuchung widerstehen, sündigem Verhalten nachzugeben? „So wird sich euer Glaube bewähren und sich als wertvoller und beständiger erweisen als pures Gold, das im Feuer gereinigt wurde. Lob, Ruhm und Ehre werdet ihr dann an dem Tag empfangen, an dem Christus für alle sichtbar kommt“ (1. Petrus 1,7; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Glaube ist eine unentbehrliche geistliche Eigenschaft
Darüber hinaus ist es wichtig zu verstehen, dass der Glaube schwächer werden und verkümmern kann, wenn er nicht ständig gepflegt und in die Praxis umgesetzt wird (1. Timotheus 6,10). Der Glaube kann nicht statisch und unbeweglich bleiben. Vielmehr muss er ständig wachsen und genährt werden (2. Korinther 10,15). Der Apostel Paulus schreibt: „Wir sind es Gott schuldig, allezeit für euch zu danken, Brüder, wie es sich auch geziemt, weil euer Glaube über die Maßen wächst“ (2. Thessalonicher 1,3; Schlachter-Bibel).
Der Apostel Judas ermahnt uns: „Ihr aber, meine Lieben, baut euer Leben auf eurem allerheiligsten Glauben und betet im heiligen Geist“ (Judas 20). Es ist sehr wichtig, den Glauben jeden Tag zu pflegen und zu stärken. Aber wie?
Indem man die Bibel studiert, ihre Lehren anwendet und fleißig Gott um seine Führung und Kraft bittet (Römer 10,17; 2. Timotheus 2,15; 1. Chronik 16,11). In Hebräer 10, Vers 38 heißt es: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben“ (Schlachter-Bibel).
Faktische Bestätigungen der Bibel durch die Wissenschaft und Archäologie sind sehr wichtig, aber wenn wir den ewigen Gott wirklich kennen, ehren und lieben wollen, brauchen wir auch die unentbehrliche geistliche Eigenschaft des Glaubens. Wenn wir sie voll einsetzen, wird Jesus Christus uns bei seiner Wiederkunft zu den gerechten Menschen zählen, die mit ihm in Gottes herrlichem Reich und in seiner Familie leben werden. Mögen Sie sich für ein Leben im Glauben entscheiden!
Wenn Gott scheinbar weder hört noch antwortet
Es gibt nur wenige Geisteshaltungen, die entmutigender sind als die Vorstellung, dass Gott unsere Gebete nicht hört, nicht beantwortet oder dass sie ihm gleichgültig sind. Man kommt schnell zu diesem Schluss, wenn Gott nicht so antwortet, wie und wann wir es erwarten.
Der Apostel Paulus hätte aus Gottes Reaktion schließen können, dass Gott nicht auf die Gebete der Menschen hört. Denn er flehte Gott in einer langwierigen Prüfung um sein Eingreifen an. Aber Gott gab Paulus’ Bitte nicht statt. Die Erfahrung des Paulus dient uns zur Lehre und zum Vorbild., denn er hätte zu dem Schluss kommen können, Gott habe sein Flehen nicht gehört. Aber dies ist nicht der Fall. Gott gab Paulus einfach eine andere Antwort: „Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig“ (2. Korinther 12,9).
Paulus’ Erfahrung dient uns als eine wichtige Lektion. Manchmal antwortet Gott uns mit „nein“ oder „noch nicht“. Es war nie Gottes Absicht, dass unsere physischen Körper ewig bestehen würden. Er schenkt uns ungefähr 70 Lebensjahre (Psalm 90,10).
Viel wichtiger ist ihm, dass wir gerechten Charakter und eine vertrauensvolle Beziehung zu ihm entwickeln, die in alle Ewigkeit bestehen kann. Er möchte uns zum ewigen Leben in einem herrlichen, unsterblichen, geistlichen Körper auferwecken, der nicht Schwachheit, Krankheit und Tod ausgesetzt ist (1. Korinther 15,40-44. 50-55).
Gott weiß, was für uns am Ende am besten ist, selbst wenn es dabei einen Konflikt mit unseren kurzzeitigen Wünschen gibt. Weil Gott mit seinem Wirken in uns einen höheren Zweck verfolgt, antwortet er nicht immer so auf unser Gebet, wie wir es gerne hätten.
Gott erhört unsere Gebete nicht immer zu unserer sofortigen Zufriedenheit und befreit uns nicht sofort von unseren Prüfungen. Aber er wird immer das für uns tun, was uns zum Besten dient (Römer 8,28), um uns am Ende unseres Lebens das ewige Leben schenken zu können (Philipper 1,6).