Das Chaos, das die Welt überall erlebt und zum Teil auch unser eigenes Leben beherrscht, hat sehr reale Ursachen. Für den, der bereit ist, das Nötige zu tun, gibt es eine sehr konkrete Lösung!
Von Gary Petty
Haben Sie sich schon einmal gewünscht, dass jemand Ihnen helfen könnte, Antworten auf das Chaos in Ihrem Umfeld zu finden? Das können Sie. Aber dazu müssen Sie sich mit den wahren Ursachen unserer politischen, sozialen, ethnischen und wirtschaftlichen Probleme auseinandersetzen. Dabei können Sie die einzige Lösung für eine Welt entdecken, die dabei ist, sich selbst zu zerstören.
Die Welt, in der wir leben, kann ihre Probleme nicht lösen, weil kaum jemand den Schöpfergott wirklich anerkennt. Dies ist nicht die Welt, die Gott für uns entworfen hat. Da das nicht die Welt ist, die er entworfen hat, welche politische Agenda sollten Sie dann verfolgen, um einen Wandel in einer krisengeschüttelten Welt herbeizuführen? Die Antwort hängt davon ab, was Sie als Bürger bewegt.
Die Welt streitet sich über Fragen wie wer die Schuld an der politischen Verwirrung, dem Hass, der Gewalt, der globalen Gesundheitskrise, den ethnischen Konflikten, der wirtschaftlichen Notlage und der allgegenwärtigen Angst trägt, die die Nachrichtensender füllt und unsere mentale Gesundheit plagt. Es scheint, als würde jeder mit dem Finger auf die zeigen, die er für verantwortlich hält. Jeder scheint seine Wut an denjenigen auszulassen, die er dafür verantwortlich macht.
Man kann sich aussuchen, wem man die Schuld gibt – den Politikern verschiedener Parteien, den Chinesen, den Russen, einem Geheimbund von Milliardären, die versuchen, die Welt zu beherrschen, Verschwörungstheoretikern im Internet, der jungen Generation, Kapitalisten, Kommunisten, Sozialisten, der Ärzteschaft, Rassisten, Anarchisten, Google, Facebook usw. Viele haben ihre eigene Liste der angeblich Verantwortlichen.
Und wer genau ist verantwortlich? Wir werden diese Frage beantworten.
Wo ist Gott?
Lassen Sie uns zunächst eine provokative Frage stellen: Wie würden Sie Gottes Umgang mit der Menschheit beschreiben? Wo ist Gott in diesem Chaos?
Man sollte meinen, dass gerade Christen in der Lage sein würden, Gottes Lösungen zu erklären. Aber in Wirklichkeit sind diejenigen, die sich als Christen bezeichnen, zutiefst uneins in der Frage, wie wir nach Gottes Willen die Probleme von Armut, ethnischen Spannungen und Ungerechtigkeit in der Welt lösen sollen.
Den Anfang in der Suche nach Antworten finden wir in Psalm 103, Vers 19: „Der Herr hat seinen Thron im Himmel errichtet, und sein Reich herrscht über alles.“ Die richtige und wahre Antwort auf alle Fragen beginnt damit, dass man den Gott der Bibel als den Schöpfer und Herrscher über die ganze Erde anerkennt. Dies bedeutet aber auch, dass jeder Christ eine klare Definition der für Christen maßgeblichen Staatsbürgerschaft haben muss.
Trägt Gott die Schuld, wenn er eine korrupte Welt zulässt?
Gottes Souveränität bedeutet nicht, dass er diesen gewalttätigen, selbstzerstörerischen menschlichen Zustand geschaffen hat. Die Geschichte von Adam und Eva ist kein schönes Märchen darüber, wie man Gut und Böse verstehen kann. Ihre Geschichte zeigt, wie das Böse Teil der menschlichen Erfahrung wurde. Unsere ersten Eltern lebten, solange sie Gottes Anweisungen befolgten, in vollkommenem Frieden und Glück. Dann kam Satan der Teufel in ihr Leben und alles änderte sich.
Es gilt zu verstehen, dass Satan ein reales Wesen ist. Er war eines von vielen Engelwesen, die Gott vor der Erschaffung des physischen Universums erschaffen hatte. Er hat gegen Gott rebelliert und will nun Gottes Plan für die Menschheit – und damit auch Gottes Plan für Sie – zerstören. Satan hat unsere ersten Eltern beeinflusst, was ihre Trennung von Gott zur Folge hatte. Dem Apostel Paulus zufolge sind ihre Nachkommen seit diesem Zeitpunkt durch den „Gott dieser Welt“ (2. Korinther 4,3-4) geistlich verblendet.
Die gesamte Menschheitsgeschichte war also ein trauriges Experiment zur Schaffung von Religionen, Regierungen und Gesellschaftssystemen, die Fairness, Gleichheit und Sicherheit gewährleisten sollten. Ferner bedeutet es, dass der Gott dieses Zeitalters, der Urheber des Bösen, die Menschen und den Verlauf der menschlichen Geschichte durch geistliche Blindheit manipuliert hat. Diese geistliche Blindheit ist die Wurzel der menschlichen Unfähigkeit, ohne Konflikte, Ungerechtigkeit und Gewalt zu regieren.
Bedenken wir Folgendes: Gott regiert das Universum immer noch. Und er ist auch weiter mit den Menschen verbunden. Aber er hat der eigensinnigen Menschheit eine bestimmte Zeit zugestanden, um mit jeder Art von Regierung, Rechtssystem und Wirtschaftstheorie, die wir uns ausdenken können, zu experimentieren, um zu erkennen, dass ohne ihn nichts davon funktionieren wird.
Gott greift weiterhin ein
Gott hat einen Plan für die ganze Menschheit, der auch das Leben jedes Menschen persönlich betrifft. Was Gott mit uns vorhat, hat mit dem Bewusstsein unserer Staatsbürgerschaft zu tun. Ungeachtet dessen, was in diesem Chaos geschieht, ist Gott nicht weit weg. Um seinen Plan für die Menschheit auszuführen, handelt er inmitten dieser menschlichen Tragödie.
Ein historisches Beispiel für Gottes Eingreifen findet sich in Jesaja 45, Vers 1: „So spricht der Herr zu seinem Gesalbten, zu Kyrus, den ich bei seiner rechten Hand ergriff . . .“
Kyrus war einst König von Persien. Interessant an diesem Vers ist Folgendes: Jesaja schrieb diese Prophezeiung ein Jahrhundert vor der Geburt von Kyrus. Zu Beginn seiner Herrschaft erließ Kyrus einen Erlass, der den durch die babylonische Gefangenschaft zerstreuten Juden die Rückkehr nach Jerusalem erlaubte, um den Tempel wieder aufzubauen (2. Chronik 36,22-23). Manche Juden siedelten sich dann wieder im Heiligen Land an. Viele Jahre später kam Jesus, der Messias, als Jude auf die Welt, genau wie es die Propheten des Alten Testaments vorausgesagt hatten. Kyrus wurde von Gott benutzt, um sicherzustellen, dass Jesus in Judäa geboren wurde.
Gottes Eingreifen in die menschliche Geschichte bedeutet nicht, dass er alle menschlichen Handlungen kontrolliert. Vielmehr lässt er zu, dass wir unter dem bösartigen Einfluss Satans diverse Religionen, Regierungen und Gesellschaftssysteme probieren. Nichts davon schafft Frieden, Gerechtigkeit, Wohlstand für alle oder bringt Licht in die geistliche Dunkelheit von Krieg, Verbrechen, Hass, Angst, Leid und zerstörtem Leben.
Was ist unsere wahre Staatsbürgerschaft?
Wir leben in einer Welt, in der die Menschheit ihre Probleme nicht lösen kann, weil keine Gesellschaft oder Regierung sich der Herrschaft Gottes unterwirft. Nochmals die Frage: Wenn dies nicht die Welt ist, die Gott für uns geschaffen hat, welche politische Agenda sollten wir dann verfolgen, um einen Wandel in einer von Problemen geplagten Welt herbeizuführen?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir zuerst eine andere Frage klären: Wie definiere ich meine Staatsbürgerschaft?
Der Apostel Paulus definiert die christliche Staatsbürgerschaft folgendermaßen: „Wir dagegen haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel, bei Gott. Von dort her erwarten wir auch unseren Retter, Jesus Christus, den Herrn“ (Philipper 3,20; Gute Nachricht Bibel). Im Judentum des ersten Jahrhunderts n. Chr. war Paulus eine führende Persönlichkeit. Außerdem war er von Geburt an ein Bürger des Römischen Reiches. Aber für ihn war sein primäres Bürgerrecht das des Reiches Gottes, das vom Himmel aus regiert.
Keine politische oder soziale Bewegung kann die Probleme des Menschen lösen. Das eigentliche Problem liegt im Kopf und Herzen aller Menschen. Da das Kernproblem im Inneren des menschlichen Herzens liegt, kann nur Gott die Lösung liefern. Das bedeutet, dass die Lösungen für die Probleme der Gesellschaft damit beginnen, dass Gott aktiv in unserem Leben wirkt und eine grundlegende Veränderung im Inneren des Menschen bewirkt. Und Gott wird dies tun. Dies ist Teil der Botschaft des Evangeliums – der guten Nachricht vom Reich Gottes.
Wir können immer wieder versuchen, andere Menschen, die Regierung oder die Kultur zu verändern, aber solange wir uns nicht Gott und seiner Macht unterwerfen, um unsere eigene innere Person zu verändern, werden wir immer wieder mit denselben Problemen konfrontiert werden. Wir können andere Menschen nicht ändern, aber Gott kann uns ändern!
Wo liegt die Loyalität wahrer Christen?
Jeder Christ muss in aller Demut erkennen, dass Satan der Gott dieses Zeitalters ist. Deshalb werden alle menschlichen Bemühungen um eine Befreiung von der durch Satan verursachten geistlichen Blindheit scheitern. Doch Gott beruft heute einige aus der Dunkelheit, damit sie an der einzigen wirklichen Hoffnung für die Menschheit teilhaben können. Gott sucht diejenigen, die sich seiner Herrschaft unterwerfen, obwohl sie in einem Zeitalter der geistlichen Finsternis leben.
Wenn wir Gottes Berufung zum Bürger in seinem höheren Reich annehmen, ändert sich unsere Zugehörigkeit grundlegend. Diese Berufung ist nicht einfach. Sie bedeutet mehr, als „Jesus anzunehmen“, religiöse Lieder zu singen und Gottesdienste zu besuchen. Um ein Bürger des Reiches Gottes zu werden, des Reiches, von dem der Prophet Daniel vor vielen Jahrhunderten voraussagte, dass es alle menschlichen Regierungen zerstören würde, müssen wir die Werte und Gesetze des Reiches Gottes jetzt in unserem Leben umsetzen. Das bedeutet, dass wir buchstäblich zum geistlichen Fremden in einem quasi Gastland werden müssen.
In Hebräer 11, Verse 13-16 wird das Leben großer Männer und Frauen des Glaubens beschrieben, die in Erwartung der Wiederherstellung des Reiches Gottes auf Erden starben:
„Diese alle sind im Glauben gestorben, ohne das Verheißene empfangen zu haben, sondern sie haben es nur von ferne gesehen und waren davon überzeugt, und haben es willkommen geheißen und bekannt, dass sie Gäste ohne Bürgerrecht und Fremdlinge sind auf Erden; denn die solches sagen, geben damit zu erkennen, dass sie ein Vaterland suchen.
Und hätten sie dabei jenes im Sinn gehabt, von dem sie ausgegangen waren, so hätten sie ja Gelegenheit gehabt, zurückzukehren; nun aber trachten sie nach einem besseren, nämlich einem himmlischen [das heißt, eine verwandelte Welt unter der Herrschaft Gottes]. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, ihr Gott genannt zu werden; denn er hat ihnen eine Stadt bereitet“ (Schlachter-Bibel).
Welche Stadt ist das? Es ist das neue Jerusalem, das vom Himmel auf die Erde kommen wird (Offenbarung 21-22).
Die Realität des wahren Christentums besteht darin, ein Fremdling und Pilger auf der Erde zu sein. Es bedeutet, eine andere „Heimat“ zu suchen und zu verstehen, dass alle menschlichen Versuche, eine Utopie zu schaffen, zum Scheitern verurteilt sind. Es bedeutet, sich auf eine lebenslange Reise einzulassen, die bis zur Wiederkunft Jesu Christi dauern wird.
Die Verwandlung zum Bürger des Reiches Gottes
Was verändert die Zugehörigkeit zum Reich Gottes in unserem Leben? Alles, denn ein Bürger des Reiches Gottes zu sein bedeutet nicht nur, die Souveränität Gottes über die gesamte Menschheit zu akzeptieren, sondern auch, dass er unser persönliches Leben jetzt schon in der Hand hat. Dazu gehört die vollständige Unterwerfung unseres Lebens unter seine göttliche Bestimmung. Sie beinhaltet die absolute Treue zu Jesus Christus als Retter, Meister und König der Könige. Diese Staatsbürgerschaft steht über allen anderen Formen der Treue und des Patriotismus.
Von dem Moment an, in dem man Gott die totale Treue schenkt und ein Bürgerrecht im Himmel bekommt, wird man durch das direkte Eingreifen Gottes in das eigene Leben verwandelt werden. Folgendes werden wir erleben:
Wir beginnen, Gottes Plan und Ziel für das eigene Leben zu suchen.
Gott hat einen Plan für unser Leben. Dieser Plan ist zielorientiert. Paulus schrieb dazu: „Wir dagegen haben schon jetzt Bürgerrecht im Himmel, bei Gott. Von dort her erwarten wir auch unseren Retter, Jesus Christus, den Herrn“ (Philipper 3,20; Gute Nachricht Bibel). Jesus Christus kehrt auf die Erde zurück, um alle menschlichen Regierungen aufzulösen und Gottes Herrschaft über seine Schöpfung wiederherzustellen.
Wenn wir die Zukunft suchen, die Gott für uns vorgesehen hat, müssen wir im Gegenzug seine Anweisungen für diese Zukunft befolgen. Das ist vielleicht das Schwierigste, was wir Menschen tun können. Jeder Mensch möchte sein eigener Herr sein. Wir wollen unsere unmittelbare Umgebung kontrollieren und alle Menschen in unserem Umfeld beeinflussen, damit wir uns sicher und glücklich fühlen können.
Aber die Grundlage des Glaubens besteht darin, die Führung über das eigene Leben in die Hände Gottes als eines liebenden Vaters zu legen. Wir können das Bedürfnis nach Kontrolle nur dann aufgeben, wenn wir darauf vertrauen, dass Gott sich jetzt in unserem Leben engagiert und wir uns auf seine verheißene Zukunft freuen können. Wir sollen zu Gott beten und ihm die Führung unseres Lebens überlassen.
Wir beginnen, unsere Prioritäten zu ändern.
Wie verbringen wir unsere Zeit? Zeit ist ein großes Geschenk Gottes an uns Menschen. Wenn wir Gott erlauben, in uns die richtigen Prioritäten zu setzen, wird der verzehrende Wunsch, Geld zu verdienen und Dinge zu besitzen, durch den innigen Wunsch ersetzt, als hingebungsvoller Sohn oder Tochter Gottes zu leben.
Das Bedürfnis nach Status wird durch das Bedürfnis, andere zu lieben, ersetzt. Die Suche nach Selbstbestimmung wird durch die Suche nach Gottes Lebensweise ersetzt. Der Wunsch nach ständiger Unterhaltung und sofortiger Befriedigung wird durch ein friedliches Verständnis dessen ersetzt, was im Leben wirklich wertvoll ist – eine Beziehung als sein Kind zu Gott zu haben und anderen Menschen göttliche Liebe zu zeigen.
Wir beginnen, unsere mentale und emotionale Energie ganz anders einzusetzen.
Wir verschwenden so viel Zeit unseres Lebens mit Groll, Egoismus, Neid und anderen zerstörerischen Gedanken und Gefühlen. Aber beachten wir, was Gott in unserem Leben bewirken will: „Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit“ (Galater 5,22-23). Dies kann nur geschehen, wenn man sich bewusst macht, dass man Gottes Leitung in seinem Leben braucht und akzeptiert, dass man selbst absolut unfähig ist, die eigene geistliche Blindheit zu heilen.
Wir beginnen, Gottes Gebote zu halten.
Man selbst muss das Recht des Schöpfers akzeptieren, seine Schöpfung – zu der auch Sie und ich gehören – zu regieren. So wie es physikalische Gesetze wie die Schwerkraft gibt, die das Universum regeln, gibt es auch geistliche Gesetze, die unsere Beziehung zu Gott und unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen regeln. Es ist sinnlos, „sich zu Jesus zu bekennen“ und gleichzeitig seine Anweisungen zu ignorieren. Das würde nämlich bedeuten, dass unser Bürgerrecht nicht in dem von ihm verkündeten Reich liegt.
Wie sollen sich die Bürger des Reiches Gottes gegenüber der zivilen Regierung verhalten?
Wenn man sein Leben einer Staatsbürgerschaft des Reiches Gottes widmet, stellt sich natürlich eine wichtige Frage: Wie sollen sich Christen gegenüber der zivilen Regierung des Landes, in dem sie leben, verhalten?
Der Apostel Petrus richtete diese Frage an die ersten Christen, die unter dem Druck des Römischen Reiches lebten: „Ihr wisst, meine Lieben, dass ihr Gäste und Fremde in dieser Welt seid. Darum ermahne ich euch: Gebt den Leidenschaften nicht nach, die aus eurer selbstsüchtigen Natur aufsteigen und die ständig mit eurem guten Willen im Streit liegen. Euer Leben mitten unter den Menschen, die Gott nicht kennen, muss einwandfrei sein. Wenn sie euch alles mögliche Böse nachsagen, sollen sie eure guten Taten sehen und von ihren eigenen Augen eines Besseren belehrt werden. Vielleicht kommen sie dann zur Besinnung und preisen Gott für ihre Rettung am Tag seines Gerichts.
Fügt euch um des Herrn willen jeder von Menschen gesetzten Ordnung. Ordnet euch dem Kaiser unter, der an höchster Stelle steht. Ordnet euch seinen Vertretern unter, die er eingesetzt hat, um alle zu bestrafen, die unrecht tun, und alle mit Anerkennung zu belohnen, die das Rechte tun. Denn Gott will, dass ihr durch eure guten Taten alle zum Schweigen bringt, die aus Dummheit und Unwissenheit gegen euch reden. Handelt als freie Menschen; aber missbraucht eure Freiheit nicht, um ein zuchtloses Handeln damit zu entschuldigen. Denkt daran, dass ihr nur frei seid, weil Gott euer Herr geworden ist. Ehrt alle Menschen, liebt die Gemeinschaft der Brüder und Schwestern, fürchtet Gott, ehrt den Kaiser!“ (1. Petrus 2,11-17; Gute Nachricht Bibel).
Beachten Sie, dass Petrus, wie auch der Verfasser des Hebräerbriefs, die Anhänger Jesu als „Gäste und Fremde“ anspricht. Sie mögen Bürger einer bestimmten Region oder sogar Bürger des Römischen Reiches gewesen sein, aber sie waren sich sehr bewusst, dass ihr primäres Bürgerrecht im Reich Gottes lag. Petrus weist sie an, sich den zivilen Behörden zu unterwerfen: „Führt ein rechtschaffenes Leben unter den Völkern, damit die, die euch als Übeltäter verleumden, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung“ (1. Petrus 2,12).
Die Römer verfolgten Christen wegen ihrer Treue zu Gott, dem Vater, und Jesus als ihrem König. Dennoch fordert Petrus sie auf, die Gesetze des Landes zu befolgen, damit die zivilen Führer bei der Wiederkunft Jesu wissen, dass seine Anhänger unter ihnen waren. Offensichtlich meint Petrus nicht, dass Christen den zivilen Führern folgen sollen, wenn diese ihnen sagen, dass sie Gott ungehorsam sein sollen (siehe Apostelgeschichte 5,29). Jeder Christ ist in erster Linie Gott und seinen Gesetzen verpflichtet, aber die Nachfolger Christi sollten auch für ihren Respekt vor der Obrigkeit, ihre Friedfertigkeit und ihre Fürsorge für andere bekannt sein.
Als Jesus auf der Erde wirkte, wurde er von einer Gruppe von Herodianern, die im Grunde wie eine politische Partei waren, mit der Frage konfrontiert, ob Juden Steuern an die Römer zahlen sollten. Dies war eine Fangfrage. Wenn Jesus antwortete, dass sie den Römern Steuern zahlen sollten, konnte er beschuldigt werden, das böse Imperium zu unterstützen und damit die Unterstützung des jüdischen Volkes verlieren. Wenn er sagte, dass sie keine Steuern zahlen sollten, konnte er des Aufruhrs bezichtigt und von den römischen Behörden verhaftet werden.
Jesus bat um eine Münze und fragte dann die Herodianer, wessen Inschrift auf der Münze sei. Sie antworteten, sie gehöre Cäsar. Jesus antwortete: „So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Matthäus 22,15-21).
Jesus klärt hier die Herausforderung, Bürger eines irdischen Reiches und gleichzeitig Bürger des Reiches Gottes zu sein. Die Münze trug das Bild Cäsars, was zeigt, dass er Eigentümer der Münze war. Was aber trägt das Bild Gottes und zeigt damit, dass es Gott gehört? Der Mensch, der nach dem Bild Gottes geschaffen ist! Jesus will damit sagen, dass wir uns ganz und gar unserem Schöpfergott hingeben müssen.
Christen sollen treu gegenüber Gott und den Gesetzen und Werten seines Reiches leben. Und das schließt die Einhaltung der Gesetze menschlicher Regierungen ein, solange menschliche Gesetze nicht im Widerspruch zum Gehorsam gegenüber Gott stehen. Jesus, Petrus und Paulus haben Christen angewiesen, gute Bürger des Landes zu sein, in dem sie lebten. Dennoch war für alle drei die Treue zu Gottes Reich ihre oberste Priorität und deshalb wurden sie getötet.
Unsere Entscheidung für die Einbürgerung
Wir haben hier mit einer unvollständigen Liste von Gruppen begonnen, die beschuldigt werden, das Chaos in unserer Welt zu verursachen. Wer trägt tatsächlich die Schuld daran? Alle aufgeführten Gruppen haben Anteil daran. Das gilt auch für uns, wenn wir nicht Bürger des Reiches Gottes sind. Und vergessen wir nicht, dass Satan am effektivsten im Chaos wirkt. Das Chaos ist ein Nährboden für das Böse. Wenn Jesus wiederkommt, muss er zuerst Satan aus dem Einflussbereich der Menschen entfernen. Erst dann werden alle Menschen zum ersten Mal seit der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Garten Eden wahre Freiheit und Glück erleben können.
Wir sollten uns darüber im Klaren sein, was in unserer Welt geschieht. Das Chaos, das Leid und das Böse erschüttern uns. Doch denken wir daran: Der souveräne Herrscher über das gesamte Universum hat das Scheitern aller menschlichen Bemühungen, außerhalb seines Reiches zu leben, bereits vorhergesagt.
Gott sendet Jesus Christus, um unsere gestörte Welt durch das Reich Gottes zu ersetzen. Tragen wir nicht durch Fehlverhalten zum Chaos bei. Richten wir unsere Gedanken und Energie stattdessen auf die Hoffnung, die Erlösung und die Einheit, die Jesus Christus bei seiner Rückkehr der ganzen Menschheit bringen wird.
Gott ist dabei, eine neue Welt zu schaffen. Er ruft alle, die Teil seiner neuen Welt sein wollen, dazu auf, aus dem Chaos unserer Zeit herauszukommen und Bürger seines Reiches zu werden!
Beeinflusst Gott alles, was die Menschen entscheiden?
Ein Beispiel für Gottes mächtigen Einfluss auf menschliche Angelegenheiten finden wir im Buch Daniel. In Kapitel 2 hatte Nebukadnezar einen beunruhigenden Traum. Daniel, ein junger Jude zum Dienst im königlichen Palast verpflichtet, wurde von Gott inspiriert, Nebukadnezar mitzuteilen, dass sein Traum von Gott war. Der Traum zeigte ein seltsames Bild eines Mannes mit einem Kopf aus Gold, Armen und Brust aus Silber, Bauch und Schenkeln aus Bronze, Beinen aus Eisen und Füßen aus Eisen, mit Ton vermischt. Ein großer Stein zertrümmerte die Füße des Bildes und es stürzte in einen Trümmerhaufen, der dann vom Wind weggeblasen wurde.
Daniel erklärte dem König, wie sein Traum zeigte, dass verschiedene Reiche, die sich über Jahrhunderte in die Zukunft erstrecken, an Gottes Plan für die Menschheit beteiligt sein würden. Demnach stellte der goldene Kopf Nebukadnezar bzw. das babylonische Reich dar, während die anderen drei Metallelemente die nachfolgenden Königreiche symbolisierten. Die Geschichte zeigt, dass auf Babylon das persische, griechische und römische Reich folgten.
Die Prophezeiung endet mit der Hoffnung auf ein zukünftiges Ereignis, wenn „der Gott des Himmels ein Reich aufrichten [wird], das nimmermehr zerstört [wird]“ (Vers 44). In Daniels Geschichte sehen wir einen Mann, der, obwohl er in einem fremden Land lebte, seine wahre Staatsangehörigkeit erkannte.
Im Buch Richter sehen wir ein Beispiel dafür, wie Gott es zulässt, dass Menschen ihre eigene Vernichtung verursachen. Trotz der Beziehung, die Gott zu Israel unterhielt, war Israel jahrhundertelang in einem selbstzerstörerischen Kreislauf gefangen. In dieser Zeit verschwor sich ein Mann namens Abimelech, ein Sohn des Richters Gideon, mit anderen Männern, die nach Macht strebten. Er tötete die meisten von Gideons anderen Söhnen und setzte sich selbst als König ein. Liest man seine Geschichte im Buch Richter, so zeigt sich, dass die Dinge für Abimelech und seine Anhänger wegen Gottes fehlendem Segen nicht gut ausgingen (Richter 9).
Später entwickelte sich Israel zu einem bedeutenden Königreich im Nahen Osten. Die Könige des Landes wurden letztlich von Gott bestimmt, um seinen Plan auf der Erde auszuführen. Die drei berühmtesten Könige waren Saul, David und Salomo. Nach Salomos Tod begann für Israel eine lange Periode der Ablehnung Gottes und ein Abgleiten in Gesetzlosigkeit und Anarchie.
Etwa 200 Jahre nach dem Tod Salomos beauftragte Gott den Propheten Hosea, das Volk vor einer bevorstehenden Invasion zu warnen: „Blast das Horn und schlagt Alarm! Der Feind stürzt sich wie ein Adler auf mein Land. Denn seine Bewohner haben den Bund gebrochen, den ich mit ihnen geschlossen habe, und sich gegen meine Gebote aufgelehnt. Sie schreien zwar zu mir um Hilfe und berufen sich darauf, dass sie mein Volk sind. Ja, sie behaupten, mich zu kennen, doch in Wirklichkeit verachten sie, was in meinen Augen gut und richtig ist. Darum gebe ich sie in die Gewalt ihrer Feinde“ (Hosea 8,1-3; „Hoffnung für alle“-Bibel).
Aufgrund ihrer Rebellion leitete Gott Israels Regierung und Gesellschaft nicht. Das schockierte die Israeliten, doch Gott lehnte ihr Verhalten ab. Daran sehen wir, dass Gott nicht alle menschlichen Angelegenheiten kontrolliert. Er erlaubt uns, innerhalb bestimmter Grenzen unseren eigenen Weg zu gehen. Fazit: Alle Versuche, eine perfekte Regierung ohne die Unterwerfung unter Gottes Souveränität zu schaffen, werden letztendlich scheitern.