Warum bezeichnet Gott die einen Taten als richtig und die anderen als falsch? Ist seine Bestimmung der Sünde nur Willkür? Warum ist es verkehrt zu sündigen?
Von Scott Ashley
Hat sich Gott einfach willkürlich entschieden, einige Handlungen als Sünde zu bezeichnen? Hat er sich etwa gesagt: „Ich muss ja irgendetwas als verkehrt festlegen. So will ich denn einige nette, interessante, verlockende Dinge, die Spaß machen, aussuchen und als Sünde bezeichnen. Dann kann ich jeden, den ich bei diesen Dingen erwische, bestrafen!“
Ist das der Grund, warum Sünde Sünde ist? Nur weil Gott es so festgesetzt hat? Könnte es sein, dass die Dinge, die wir Sünde nennen, in Wirklichkeit gut für uns sind und dass Gott sie uns einfach nicht gönnt?
Nun, es ist doch schwer vorstellbar, dass derselbe Gott, der diese Erde so vollkommen zweckmäßig und sinnvoll eingerichtet hat, uns Menschen sein Gesetz lediglich als eine Art geistliche Schulübung gegeben haben soll. Doch einige Menschen sehen das so.
Wenn Sünde so schlimm ist, wie das aus der Bibel hervorgeht, dann sollte aus demselben Buch auch zu ersehen sein, warum sie so schlimm ist.
Ursache und Wirkung
In Römer 6, Vers 23 lesen wir: „Der Sünde Sold ist der Tod.“ Ein Sold ist etwas, was man sich verdient. Wenn man hierbei in den Bahnen von Ursache und Wirkung denkt, dann kann man sagen: Die Sünde ist die Ursache, der Tod ist die Wirkung. Durch Taten der Sünde verdienen wir bzw. verursachen wir den Tod. Die Strafe ist nicht willkürlich, sondern eine natürliche Folge der Handlung. So spiegelt die Strafe die natürliche Gesetzmäßigkeit von Ursache und Wirkung wider.
Sehen wir uns noch eine andere bekannte Schriftstelle an: „Irret euch nicht! Gott lässt sich nicht spotten. Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten“ (Galater 6,7-8). Auch hier sehen wir wieder den einfachen Mechanismus von Ursache und Wirkung: Was man sät, wächst und bringt Frucht hervor – entweder positiv oder negativ.
Jakobus, der Bruder Jesu, behandelt ebenfalls diesen Zusammenhang von Ursache und Wirkung: „Ein jeder, der versucht wird, wird von seinen eigenen Begierden gereizt und gelockt. Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod“ (Jakobus 1,14-15).
Wie die Sünde das natürliche Ergebnis lüsterner Gedanken ist, so ist der Tod das natürliche Resultat der Sünde. Das eine bewirkt das andere. Wenn man lange genug sündigen Gedanken nachhängt, gelangt man an den Punkt, wo man der Versuchung nicht mehr widerstehen kann und tatsächlich sündigt. Die nächste Stufe ist dann der Tod – das natürliche Ergebnis der Sünde.
Wie definiert sich die Sünde?
Inwiefern aber ist der Tod die Folge der Sünde?
Zunächst aber: Was ist überhaupt Sünde? Die biblische Definition ist ganz einfach: „Jeder, der die Sünde tut, handelt gesetzwidrig; denn Sünde ist Gesetzwidrigkeit“ (1. Johannes 3,4; Einheitsübersetzung). Von welchem Gesetz ist hier die Rede? Das erklärt uns Paulus: „Die Sünde erkannte ich nicht außer durchs Gesetz. Denn ich wusste nichts von der Begierde, wenn das Gesetz nicht gesagt hätte: Du sollst nicht begehren“ (Römer 7,7).
Offenbar meint Paulus mit dem Gesetz die Zehn Gebote. Sie sind es, die die Sünde definieren. Und der Geist des ewigen göttlichen Gesetzes ist die Liebe. Dieser Geist wird von Jesus in der Bergpredigt (Matthäus, Kapitel 5-7) erläutert. Gegen die Gebote Gottes und Christi zu handeln, ist Sünde.
Nun zurück zu unserer Frage: Inwiefern führt die Sünde zum Tode?
Nehmen wir das siebte Gebot als Fallbeispiel: „Du sollst nicht ehebrechen.“ Jesus erklärt dazu: „Wer eine Frau ansieht, sie zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen“ (Matthäus 5,28). Warum soll Ehebruch schlecht sein? Warum verbietet uns Gott, ehebrecherische Handlungen zu begehen?
Heute gibt es manche Eheleute, die ihrem Partner einen gelegentlichen Seitensprung erlauben. Vor einigen Jahren gab es in diesem Sinn den Begriff „Swinging“ für den Ehebruch bei beiderseitigem Einverständnis der Ehepartner. Ein solcher Partnertausch muss nicht schlimm sein, so meint man, wenn man sich liebt und versteht und sich gegenseitig außereheliche Erlebnisse erlaubt. „Was ist schon dabei? Es macht doch Spaß!“, wäre wohl die Reaktion der Beteiligten.
Es ist klar, dass diejenigen, die an dergleichen teilnehmen, fest überzeugt sind, dass es ihnen nicht schaden wird. Junge Leute, die vorehelichen Geschlechtsverkehr begehen, oder Ehepaare, die sich auf Partnertausch einlassen, tun dies ganz offensichtlich in der Annahme, dass das durchaus in Ordnung sei und ihnen Glück und Freude bringt.
Ist Gottes Verbot in diesem Punkt wirklich begründet oder will er uns nur ein Vergnügen vorenthalten?
„Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das Gute, den Tod und das Böse“, lesen wir in 5. Mose 30, Vers 15. „Ich nehme Himmel und Erde heute über euch zu Zeugen: Ich habe euch Leben und Tod, Segen und Fluch vorgelegt, damit du das Leben erwählst und am Leben bleibst, du und deine Nachkommen“ (Vers 19).
Gottes Gesetz ist zu unserem Besten. Es bewirkt das Leben und alles, was man sich wünschen kann. Ehebruch dagegen wird uns zum Fluch geraten – Unglück, Elend und schließlich der Tod werden die Folge sein.
Die Bibel lehrt ausdrücklich, dass Gott uns nichts Gutes vorenthält. Er versucht lediglich, uns von dem Wege abzuhalten, der die unerwünschten Resultate bringt. Als unser Vater will er nicht, dass wir uns selbst wehtun. Um uns zu schützen, gab er uns sein Gesetz.
Die Auswirkungen der Sünde
Im Buch der Sprüche ist ebenfalls von einem Vater die Rede, der seinen Sohn vor möglichen Gefahren im sexuellen Bereich warnt. Wollte er seinem Sohn etwas Gutes vorenthalten? War er nicht vielmehr um sein Wohl besorgt?
„Weisheit wird in dein Herz eingehen“, schrieb Salomo, „und Erkenntnis wird deiner Seele lieblich sein, Besonnenheit wird dich bewahren und Einsicht dich behüten . . . dass du nicht geratest an die Frau eines andern, an eine Fremde, die glatte Worte gibt und verlässt den Gefährten ihrer Jugend und vergisst den Bund ihres Gottes, denn ihr Haus neigt sich zum Tode und ihre Wege zum Ort der Toten; alle, die zu ihr eingehen, kommen nicht wieder und erreichen den Weg des Lebens nicht“ (Sprüche 2,10-11. 16-19).
Salomo spricht hier von einer Erfahrung, die den Menschen tatsächlich geistig zerstört. Er stellt fest, dass diejenigen, die diese Art Sünde begehen, einen Wandel in ihrem Leben heraufbeschwören, der dazu führt, dass sie gar nicht mehr fähig sind, wahrhaft zu leben. Zwar nehmen sie äußerlich noch am Leben teil, aber sie sind lebendig tot.
Ist das nur eine prüde religiöse Idee in altertümlicher Bibelsprache? Oder spricht Salomo etwas aus, das tatsächlich hier und heute im Leben eines Ehebrechers harte Realität ist?
In Sprüche 9, Vers 17 lesen wir: „Gestohlenes Wasser ist süß, und heimliches Brot schmeckt fein.“ Ist das nicht genau das, was wir heute von den Verfechtern sexueller Freizügigkeit ständig zu hören bekommen? Es ist prickelnd, es ist aufregend, es macht Spaß, so heißt es. Es ist überhaupt nicht gefährlich.
Wie aber sieht die Wirklichkeit aus? „Er weiß aber nicht, dass dort nur die Schatten wohnen, dass ihre Gäste in der Tiefe des Todes hausen“ (Vers 18). Salomo erklärt hier ganz nüchtern, was mit dem Bewusstsein eines Menschen geschieht, wenn er sündigt, besonders über einen längeren Zeitraum hinweg: Die Sünde bewirkt den geistlichen Tod.
Die Menschen heute sprechen davon, das Leben auszukosten. Sie wollen „richtig leben“, wie sie sagen. Doch merkwürdigerweise wissen die meisten gar nicht, was „richtig leben“ bedeutet. In 1. Timotheus 5, Vers 6 sagt Paulus im Hinblick auf eine lüsterne Frau: „Eine aber, die ausschweifend lebt, ist lebendig tot.“ Wie kann das sein – lebendig und dennoch tot?
Paulus bezieht sich auf eine grundlegende Lebensauffassung. Es besteht ein Unterschied, ob man einfach nur existiert und seine 60 oder 70 Lebensjahre „absitzt“ oder ob man tatsächlich lebt im vollen Sinne des Wortes. Christus bezog sich auf diese Art echten Lebens, als er sagte: „Ich bin gekommen, dass sie das Leben und volle Genüge haben sollen“ (Johannes 10,10).
Unsere Wahl: Zwei gegensätzliche Lebenswege
Die Bibel kennt zwei einander entgegengesetzte Lebensweisen. So heißt es in Römer 8, Vers 6: „Fleischlich gesinnt sein ist der Tod, und geistlich gesinnt sein ist Leben und Friede.“ Schon bei der Schöpfung erklärte Gott diese beiden Lebensweisen unseren Ureltern. Der Weg des Lebens und der Weg des Todes wurden durch zwei Bäume symbolisiert.
Gott hatte Adam verboten, vom Baum der Erkenntnis des Bösen und des Guten zu essen (1. Mose 2,17). Aber die Schlange (Satan) flüsterte ihm ein, dass er durchaus am Leben bleiben werde, wenn er Gottes Gebot zuwiderhandeln würde (1. Mose 3,4), ja, es werde ihm sogar noch viel besser gehen.
Was ist das Leben? Ein Wissenschaftler würde Ihnen vielleicht sagen, das Leben sei einfach ein chemischer Prozess. Aber dieser Prozess findet auch in einer Schnecke statt, in einem Regenwurm, ja sogar in einer Bakterie oder einer Pflanze.
Das menschliche Leben ist mehr als nur ein chemischer Prozess. Es ist ein Leben der Vernunft, das eine höhere geistliche Lebensqualität verlangt. Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht aßen, verbauten sie sich selbst den Weg zu jenem reichen erfüllten Leben, das Gott für sie und ihre Nachkommen vorgesehen hatte.
An vielen Stellen spricht die Bibel von Menschen, die lebendig tot sind. Sie existieren zwar, aber sie erleben nicht die Lebensqualität, nach der jeder Mensch sich sehnt. Sie sind auf einem Wege, der sie langsam, aber sicher tötet.
Als Christus einen jungen Mann aufforderte, ihm nachzufolgen, da antwortete ihm dieser, er wolle doch erst seinen Vater begraben. „Aber Jesus sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!“ (Lukas 9,60).
In Epheser 2, Vers 1 schreibt Paulus: „Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden.“ In 1. Johannes 3, Vers 14 lesen wir: „Wir wissen, dass wir aus dem Tod in das Leben gekommen sind; denn wir lieben die Brüder. Wer nicht liebt, der bleibt im Tod.“
Und in Epheser 4, Verse 17-19 heißt es: „So sage ich nun und bezeuge in dem Herrn, dass ihr nicht mehr leben dürft, wie die Heiden leben in der Nichtigkeit ihres Sinnes. Ihr Verstand ist verfinstert, und sie sind entfremdet dem Leben, das aus Gott ist, durch die Unwissenheit, die in ihnen ist, und durch die Verstockung ihres Herzens. Sie sind abgestumpft und haben sich der Ausschweifung ergeben, um allerlei unreine Dinge zu treiben in Habgier.“
Wer in Sünde lebt, ist lebendig tot. Er nimmt nicht teil am wahren Leben.
Aber macht denn Sünde nicht auch Spaß? Bereitet Ehebruch denn nicht Vergnügen? Natürlich, am Anfang ganz bestimmt! Sonst würde es ja niemand tun. Es ist klar, dass Sünde einen gewissen Genuss bedeutet. Aber es ist ein Rausch mit bitterem Nachgeschmack, und die Lebensleere ist danach stärker spürbar als zuvor. Es ist wirklich tragisch. Die Menschen existieren nur vor sich hin. Warum? Weil sie von der wahren Quelle des Lebens abgeschnitten sind. Sie übertreten lebendige Gesetze und ernten die automatische Strafe.
Was geschieht, wenn jemand die Gesetze Gottes bricht? „Ihre Unschuld wird die Frommen leiten; aber ihre Falschheit wird die Verächter verderben“ (Sprüche 11,3).
Die Strafe erfolgt automatisch
Die Falschheit – die Verkehrtheit, die darin besteht, dass Menschen Gottes Gesetz übertreten – zerstört sie nicht deshalb, weil Gott eine willkürliche Bestrafung damit verbindet, sondern weil mit dieser Verkehrtheit selbst automatische, ihr innewohnende Wirkungen verbunden sind. So schreibt Paulus: „Desgleichen haben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau verlassen . . . und den Lohn ihrer Verirrung, wie es ja sein musste, an sich selbst empfangen“ (Römer 1,27).
Man kann es nicht oft genug betonen: Verirrung bringt eine automatische Strafe mit sich. Diese Strafe wird nicht willkürlich von Gott verhängt; die Tat ist vielmehr deshalb verkehrt, weil sie uns zwangsläufig schadet. Im Falle des Ehebruchs schadet sie uns insofern, als sie unsere Fähigkeit, ein richtiges Familienleben zu genießen, beeinträchtigt.
Wenn der Mensch sündigt, dann tut er seinen eigenen gesunden Gemütsbewegungen Abbruch. Er verliert nach und nach das richtige moralische Empfinden – er vergisst, dass man das lebendige Gesetz Gottes nicht brechen kann, ohne einen hohen Preis dafür zu zahlen.
Er hat einen Weg eingeschlagen, der ihm nach und nach alle rechte Lebensfreude raubt. Sünde zerstört das menschliche Bewusstsein, das feinste „Instrument“, das es gibt. Es raubt dem Einzelnen die Möglichkeit, die Freuden des Lebens auf rechte, gottgewollte Weise zu genießen. So wird z. B. die Ehe grau und fade – die Ehepartner bedeuten einander immer weniger.
Gewiss, es passiert nicht von heute auf morgen. Die Freizügigen mögen eine ganze Zeit lang ihr Vergnügen haben. Auf die Dauer jedoch zerstören sie nach und nach jegliche Aussicht auf eine wahrhaft glückliche Ehe. Letztlich endet ihr Weg zwangsläufig mit Frustrationen, seelischen Leiden und Tod.
Niemand, nicht einmal Gott selbst, braucht zu wissen, dass sie sein Gesetz übertreten haben: Die Strafe kommt auf jeden Fall. Gottes Gesetz wirkt anders als die menschlichen Gesetze, denn es kommt nicht darauf an, ob man „erwischt“ wird. Wenn Sie das Gesetz Gottes brechen, dann wird es Sie brechen.
Gott selbst lebt so, dass er glücklich ist. Dieses Leben, diese Lebensqualität, möchte er mit uns Menschen teilen, und zwar nicht nur jetzt, sondern für alle Ewigkeit. Was für ein Leben wünscht uns Gott? „Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich“ (Psalm 16,11).
Gott lebt ein Leben der Fülle. Er bietet uns eine Ewigkeit der Erfüllung und Freude. Aber bevor er uns das ewige Leben gibt, erwartet er von uns, dass wir lernen, stets so zu leben, dass es dabei zu den richtigen Resultaten kommt.
Wenn wir uns dagegen sträuben, die richtige Lebensweise schon in diesem Leben zu praktizieren und stattdessen ständig eine Richtung verfolgen, die zu Unglück, Leiden und Schmerz führt – für uns und für andere –, dann muss Gott uns eben aus unserem selbstverschuldeten Leiden erlösen.
Gott will uns keineswegs die Freuden des Lebens vorenthalten. Er möchte uns lediglich davor schützen, dass wir uns selbst wehtun. Sein Gesetz ist nicht der Grund dafür, dass Sünde verkehrt ist. Sünde ist nicht deshalb Sünde, weil Gott willkürlich entschieden hat, dass es so sei und dass die einen Taten belohnt und die anderen bestraft werden sollen. Vielmehr ist das Gesetz dazu da, um die Sünde erkennbar zu machen, indem es ausspricht, was uns Schaden zufügt.
Ja, die Sünde vernichtet das wahre Leben. Tiefe, echte, beständige Freude und Erfüllung – nicht ein flüchtiger Rausch, eine rasch vorübergehende krankhafte Erregung – ist nur in der echten, der christlichen Liebe zu finden. Nur ein Leben für Gott und nach seinem ewigen Gesetz der Liebe kann wahres Leben sein.
In Hesekiel 18, Vers 23 und Verse 30-32 lesen wir: „Meinst du, dass ich Gefallen habe am Tode des Gottlosen, spricht Gott der Herr, und nicht vielmehr daran, dass er sich bekehrt von seinen Wegen und am Leben bleibt? . . . Kehrt um und kehrt euch ab von allen euren Übertretungen, damit ihr nicht durch sie in Schuld fallt. Werft von euch alle Übertretungen, die ihr begangen habt, und macht euch ein neues Herz und einen neuen Geist. Denn warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? Denn ich habe kein Gefallen am Tod des Sterbenden, spricht Gott der Herr.“
Die große Mehrheit aller Menschen ist von Gott und damit der Quelle des wahren Lebens abgeschnitten. Solche Menschen sind lebendig tot, indem sie ständig Gottes Gesetz brechen und dadurch ganz automatisch die Strafe über sich bringen.
Aber wir können uns Gott zuwenden, ihn um Vergebung bitten und mit seiner Hilfe den Weg des wahren Lebens einschlagen. Wir können die Sünde überwinden. Wir können anfangen, mehr und mehr die Lebensqualität zu erfahren, die Gott selbst genießt!
Die klaren Konsequenzen der Sünde
Römer 5, Vers 12 zeigt uns die Konsequenzen des Weges, den Adam und Eva einschlugen: „Deshalb, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und der Tod durch die Sünde, so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben.“ Der Tod „ist zu allen Menschen durchgedrungen“ als Folge der Sünde von Adam und Eva. Sie wählten einen Weg, den alle Menschen seitdem ebenso gewählt haben: den Weg der Sünde, der unwiderruflich den Tod nach sich zieht.
Unsere Entscheidung, den Weg der Sünde zu wählen, hat auch noch andere ernsthafte Konsequenzen: „Siehe, des Herrn Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht hart geworden, sodass er nicht hören könnte, sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet“ (Jesaja 59,1-2).
Die Konsequenzen dieser durch unsere Sünden herbeigeführten Trennung von Gott sind verheerend. Jesaja beschreibt die tödlichen Auswirkungen der Sünde auf die Menschheit: „Denn eure Hände sind mit Blut befleckt und eure Finger mit Verschuldung; eure Lippen reden Falsches, eure Zunge spricht Bosheit. Es ist niemand, der eine gerechte Sache vorbringt, und niemand, der redlich richtet. Man vertraut auf Nichtiges und redet Trug; mit Unheil sind sie schwanger und gebären Verderben . . .
Ihre Füße laufen zum Bösen, und sie sind schnell dabei, unschuldig Blut zu vergießen. Ihre Gedanken sind Unheilsgedanken, auf ihren Wegen wohnt Verderben und Schaden. Sie kennen den Weg des Friedens nicht, und Unrecht ist auf ihren Pfaden . . . Unsre Abtrünnigkeit steht uns vor Augen, und wir kennen unsre Sünden: abtrünnig sein und den Herrn verleugnen und abfallen von unserm Gott, Frevel reden und Ungehorsam . . . denn die Wahrheit ist auf der Gasse zu Fall gekommen, und die Aufrichtigkeit findet keinen Eingang. Und die Wahrheit ist dahin, und wer vom Bösen weicht, muss sich ausplündern lassen“ (Verse 3-4. 7-8. 12-15).
Paulus setzt dieses Thema mit einer scharfen Zurechtweisung fort: „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt. Sie sind alle abgewichen . . . Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer . . . Ihre Füße eilen, Blut zu vergießen; auf ihren Wegen ist lauter Schaden und Jammer, und den Weg des Friedens kennen sie nicht. Es ist keine Gottesfurcht bei ihnen“ (Römer 3,10-12. 14-18). An dieser Stelle beschreibt der Apostel die rohe menschliche Natur, die nicht von Gottes Einfluss gemäßigt wird.
Die Sünden der Menschen führen unaufhaltsam zu der weltweiten Krise, die Jesus Christus selbst beschrieb: „Denn es wird eine Schreckenszeit sein, wie die Welt sie noch nie erlebt hat und auch nie wieder erleben wird. Wenn diese Zeit der Not nicht abgekürzt würde, würde die gesamte Menschheit umkommen. Doch wegen der Auserwählten Gottes wird sie abgekürzt werden“ (Matthäus 24,21-22; „Neues Leben“-Übersetzung).