Unsere Treue, die wir heute zeigen, ist ein notwendiger Schritt zur Erfüllung von Gottes Plan für die Milliarden, die noch errettet werden.
Von Jerold Aust
Die aufregendste gute Nachricht, die es je gegeben hat, ist Gottes Geschenk des ewigen Lebens für die Menschheit. Der Großteil der Menschheit kennt diese Wahrheit nicht; die meisten, die in ihren Gräbern liegen, haben davon nie gehört. Viele der heutigen Christen fragen sich, ob sie ihre nahen Verwandten wiedersehen werden. Sie werden es. Wir wissen es schon, daß wir sie wiedersehen werden.
Zu wissen, daß wir eines Tages unsere Lieben wiedersehen werden, ist auf der einen Seite ein tröstliches Gefühl, auf der anderen Seite kann es aber auch sehr ernüchternd sein. Denn das bedeutet für uns, daß der Tag unserer Erlösung heute stattfindet und daß wir heute für das ewige Leben gerichtet werden: „Denn die Zeit ist da, daß das Gericht anfängt an dem Hause Gottes“ (1. Petrus 4,17). Der Tag der Erlösung beginnt für uns bei unserer Taufe und dem Empfang des heiligen Geistes (Römer 8,14; Apostelgeschichte 5,32). Diejenigen, die bis zum Ende ausharren, werden errettet werden (Matthäus 24,13).
Gottes heiliges Gericht über die Kirche ist gut, weil es uns erlaubt, mehr wie Gott zu werden, und es beweist Gott, daß wir seinen Lebensweg mehr lieben als die Wege der Welt. Gott gibt denjenigen das ewige Leben, die seine Lebensweise praktizieren wollen – für immer. Er gibt denjenigen Unsterblichkeit, die sich selbst richten und die Gott erlauben, sie zu richten (1. Korinther 11,31-32).
Das Gericht vor dem großen, weißen Thron
Das Gericht vor dem großen weißen Thron wird durch den Letzten Großen Tag oder durch den achten Tag des Festes versinnbildlicht (3. Mose 23,36; Nehemia 8,18). Dieser Festtag symbolisiert eine zweite, unglaublich große Auferstehung, die tausend Jahre nach der ersten Auferstehung stattfinden wird (Offenbarung 20,4-6). Offenbarung 20 spricht von zwei verschiedenen Auferstehungen. In Versen 4, 5b und 6 geht es um die erste Auferstehung. Vers 5a spricht von der zweiten Auferstehung. Wenn dieser Vers ohne das Verständnis von Gottes Plan zur Errettung der Menschheit gelesen wird, kann er verwirrend sein.
Andere Schriftstellen helfen diese etwas unscheinbare Unterscheidung zwischen der ersten und zweiten Auferstehung zu erklären. Geistliche Dinge müssen mit Geistlichem verglichen werden: „indem wir Geistliches durch Geistliches deuten“ (1. Korinther 2,13;Elberfelder Bibel).
Die Bibel ist wie ein Puzzle. Wenn sie wie ein gewöhnliches Sachbuch geschrieben wäre, wüßten diejenigen – zumindest akademisch –, die es lesen, was Sie und ich heute wissen.
Das aber würde sie für ihre Taten verantwortlich machen. Sie würden sich der unvergebbaren Sünde schuldig machen und sich für den feurigen Pfuhl qualifizieren. Aber Gott ist gnädig, und er erlaubt dem Großteil der Menschheit, gegenüber seinem Plan der Erlösung blind zu bleiben, bis alle Dinge erfüllt sind (2. Korinther 4,4; Matthäus 13,14-15).
Die Herbstfesttage offenbaren Gottes Eingreifen in das Weltgeschehen (Posaunentag, Offenbarung 19), die Gefangennahme Satans und der Dämonen (Versöhnungstag, Offenbarung 20,1-3), die tausendjährige Herrschaft Christi und seiner Heiligen (Laubhüttenfest, Offenbarung 20,4. 5b. 6) und das Gericht vor dem großen weißen Thron.
Zu denen, die zu Anfang des Gerichts vor dem großen weißen Thron auferstehen werden, gehören all diejenigen, die von Adam an bis zu Christi zweitem Kommen gelebt haben und die von Gott nie berufen wurden. Diese werden zu einem physischen Leben auferstehen, und ihnen wird eine Zeit des Gerichts gegeben werden (Letzter Großer Tag, Offenbarung 20,11-13), so wie wir heute gerichtet werden (1. Petrus 4,17).
Jesaja scheint anzudeuten, daß die Zeit des Gerichts für jeden Menschen vielleicht einhundert Jahre dauern wird: „Es sollen keine Kinder mehr da sein, die nur einige Tage leben, oder Alte, die ihre Jahre nicht erfüllen, sondern als Knabe gilt, wer hundert Jahre alt stirbt, und wer die hundert Jahre nicht erreicht, gilt als verflucht“ (Jesaja 65,20).
Wenn wir den Kontext dieses Kapitels von Vers 17 bis 25 vorsichtig lesen, kann man erkennen, daß es eine Zeit wie die des Millenniums sein wird – eine Zeit des Friedens und Wohlstands.
Einige Bibelübersetzungen von Vers 17a können verwirrend sein. So steht in der Elberfelder Bibel: „Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde“ (Jesaja 65,17a). Diese Prophezeiung weist auf eine Zeit hin, wo Himmel und Erde neu geschaffen werden.
Es wird allerdings keine unsterblichen physischen Menschen geben. Denn Christus sagte: „Wenn sie von den Toten auferstehen werden, so werden sie weder heiraten noch sich heiraten lassen, sondern sie sind wie die Engel im Himmel“ (Markus 12,25).
Die Lutherbibel von 1984 übersetzt Vers 17a so: „Denn siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen“ – ein Ereignis also, das nach dem physischen Bestehen eintreten wird, denn: „das Geistliche ist nicht zuerst, sondern das Natürliche, danach das Geistliche“ (1. Korinther 15,46; Elberfelder Bibel).
Vers 17a veranschaulicht eine Zeit, über die auch in Offenbarung 21, Vers 4 gesprochen wird, wenn alle früheren Dinge vergangen sind. Offenbarung 21 und 22 handelt von Menschen, die in einen geistlichen Zustand verwandelt worden sind, von ehemaligen physischen Menschen zu unsterblichen Wesen. Außerdem macht die Bibel deutlich, daß sich der Umwandlungsprozeß ins Geistliche nicht unendlich fortsetzen wird.
Alle Menschen werden entweder unsterblich gemacht werden oder aufhören zu existieren: „... danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat. Denn er muß herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße legt. Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod“ (1. Korinther 15,24-26). Der Tod kann nur dann vernichtet werden, wenn es zur selben Zeit keine Menschen mehr gibt, die physisch noch am Leben sind (Hebräer 9,27).
Wenn man alle Schriftstellen über das Gericht vor dem großen weißen Thron zusammenstellt, wird deutlich, daß unsere Verwandten, die noch nicht berufen worden sind (sowie alle anderen Menschen, die je gelebt haben), bei der zweiten Auferstehung nach den tausend Jahren wieder auferstehen werden.
Diese große Auferstehung wird in Hesekiel 37 beschrieben. Die ganze Menschheit, personifiziert durch eine Nation, das Israel des Alten Testamentes, erhebt sich aus den Gräbern, nachdem die Israeliten zu Lebzeiten keine Hoffnung gehabt hatten (Vers 11).
Die Quintessenz dieses Artikels ist die: Das Gericht vor dem großen weißen Thron ist so großartig und überwältigend aufgrund der unvorstellbar großen Zahl derjenigen, die wieder zum physischen Leben auferstehen werden. Diese große Auferstehung beschreibt das Ende der menschlichen Ernte durch Christus.
Allerdings sollte man sich in einer Sache nicht irren: Die Ernte Gottes wird ein Ende haben. (Was Gott für seinen neuen Himmel und seine neue Erde geplant hat, ist in der Schrift nicht offenbart.) Die Mehrheit aller Menschen wird ewiges Leben empfangen und unsterblich gemacht werden.
Die Tatsache, daß es einen globalen Feuerpfuhl geben wird, zeigt uns, daß einige Gottes Lebensweg und die Unsterblichkeit ablehnen werden, so unglaublich es auch klingt. Selbst die Erinnerung an diese Menschen wird vergessen werden: „... und sollen sein, als wären sie nie gewesen“ (Obadja 1,16).
Diejenigen, die als Geistwesen diesem schrecklichen Ereignis beiwohnen werden, werden von dieser großen Feuersbrunst unberührt bleiben. Sie (und wir) werden Geist sein und gegenüber jeglichem physischem Schaden immun sein.
Milliarden warten auf Sie und mich
Auf gewisse Weise warten Milliarden von Menschen darauf, daß sich Gottes Plan erfüllt. Sie sind nämlich gestorben, ohne Gott, Christus und die Wahrheit über Gottes Plan für alle Menschen kennengelernt zu haben. Der Letzte Große Tag oder der achte Tag des Festes ist ihr Tag der Erlösung. Es ist die Zeit, die Gott für sie zum Gericht und zur Erlösung bestimmt hat.
Welche Rolle spielen wir dabei? Matthäus berichtet von einem bekannten und interessanten Versprechen, das Christus gegeben hatte.
Dieses Versprechen betrifft Sie und mich und das Ende des Zeitalters, wenn wir bis zu Christi Rückkehr auf dieser Erde leben: „Und wenn diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch selig werden; aber um der Auserwählten willen werden diese Tage verkürzt“ (Matthäus 24,22).
Christus sagt, daß die schrecklichen Tage der großen Trübsal (Vers 21), die die ganze Menschheit auf Erden erfassen wird (Offenbarung 3,10), wegen seiner Heiligen verkürzt werden sollen. Wir sind seine Auserwählten. Damit sagt Christus seinen Heiligen, daß sie auf diese Weise einen Anteil an dem Ablauf seines großen Heilsplan haben.
Die Heilige Schrift zeigt, daß Gott alles auf ordentliche Weise tut und daß ein Ereignis erst dann eintrifft, wenn das andere beendet ist: die große Trübsal (und der Tag des Herrn) gehen seinem zweiten Kommen voraus.
Christi zweites Kommen führt und richtet das Millennium des Friedens und des Wohlstands ein. Am Ende der tausend Jahre läßt Christus Satan und die Dämonen frei und entfernt sie aus seiner und unserer Gegenwart (Offenbarung 20,10; Judas 1,6).
Erst dann wird Christus Milliarden über Milliarden von Menschen zu ihrem Tag des Gerichts auferwecken. Dies ist die Zeit, in der sie die Gelegenheit haben werden, ihre Bereitschaft zu zeigen, die göttliche Lebensweise nach ganzem Herzen zu praktizieren.
Sie werden so wie wir durch das Opfer Jesu Christi und sein Leben errettet werden (Römer 5,10). Christus wird die vielen Milliarden während ihres physischen Lebens durch das Gesetz der Freiheit richten (Jakobus 1,25; d. h. die Zehn Gebote) und sie durch seine Gnade erretten (Epheser 2,8).
Milliarden von Menschen, die jetzt tot sind, warten darauf, daß wir unseren Teil am großem Plan Gottes zu Ende führen, damit die ganze Menschheit für alle Zeiten gerettet werden kann! Wir werden sie nicht retten. Christus wird sie retten. Und doch warten diese Milliarden toter Menschen im gewissen Sinne geduldig auf Sie und mich, „ein jeder aber in seiner Ordnung“ (1. Korinther 15,23).
Wir dürfen niemals vergessen, daß unser Anteil am Plan Gottes und der Errettung der Menschen, die erst zur Zeit des großen Gerichts berufen werden, auch mit unserem heutigen Wandel als Christen zu tun hat. In diesem Sinne ermahnt uns der Apostel Petrus: „Liebe Brüder, ich ermahne euch als Fremdlinge und Pilger: Enthaltet euch von fleischlichen Begierden, die gegen die Seele streiten, und führt ein rechtschaffenes Leben unter den Heiden, damit die, die euch verleumden als Übeltäter, eure guten Werke sehen und Gott preisen am Tag der Heimsuchung“ (1. Petrus 2,11-12).
Die Worte des Petrus erinnern uns an das Vorbild Abrahams, der ebenfalls ein Pilger Gottes war: „Durch den Glauben ist er ein Fremdling gewesen in dem verheißenen Lande wie in einem fremden ... Denn er wartete auf die Stadt, die einen festen Grund hat, deren Baumeister und Schöpfer Gott ist“ (Hebräer 11,9-10). Wir dürfen heute, am Tag unserer Erlösung, nicht versagen. Denn „in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat“ (Römer 8,37).