Das Wort Gottes:
Die Grundlage der Erkenntnis
Fernlehrgang zur Bibel, Lektion 2
Vor etwa 2500 Jahren sagte der hebräische Prophet Daniel eine noch nie dagewesene Wissensexplosion voraus: „Viele werden suchend umherstreifen, und die Erkenntnis wird sich mehren“ (Daniel 12,4; Elberfelder Bibel). Eine erstaunlich zutreffende Beschreibung unserer Gesellschaft, nicht wahr?
Dank fortschrittlicher Nachrichtentechnik und digitaler Revolution leben wir in einem dynamischen Informationszeitalter, das durch einen unersättlichen Wissensdurst gekennzeichnet ist. Zeitschriften veröffentlichen sogar Ratschläge zur Bewältigung eben dieser Wissensschwemme!
Doch bei allem Überfluss an Daten und Fakten fehlt es ausgerechnet an der Erkenntnis, von der das Wohl der Menschheit abhängt. Immer wieder wird die Welt durch Probleme erschüttert, deren Ursachen im Mangel an Verstand und Verständnis liegen. Vor gut 2000 Jahren bestätigte Gott: „Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist“ (Hosea 4,6).
„Wir ertrinken in einer Informationsflut, doch dürsten wir nach Erkenntnis“, stellt der Trendforscher John Naisbitt fest. Wie paradox! Je mehr Informationen, desto weniger Erkenntnis und Einsicht, und desto schlimmere Langzeitfolgen. Die Klage, die Gott durch Hosea übermittelte, trifft den Nagel auf den Kopf.
Erkenntnis und Einsicht – oder sinnlose Informationen?
Jedes Jahr werden in Deutschland Bücher im Wert von mehr als eine Milliarde Euro gedruckt und auf den Markt gebracht. Hinzu kommen die gewaltigen Informationsmengen, die durch die weltumspannende Technik des Internets jederzeit und überall zugänglich sind. Wie eine britische Zeitung jedoch anmerkte, „gibt es einen wesentlichen Unterschied zwischen Information und Weisheit“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Es leuchtet wohl ein, dass Einsicht und Erkenntnis etwas ganz anderes sind als Informationen. Der ehemalige britische Außenminister Francis Pym hat einmal geschrieben: „Die Bilder, die man im Fernsehen sieht, spiegeln lediglich die Begleiterscheinungen und Folgen der Probleme wider. Die Kommentare der Journalisten führen keineswegs zur Einsicht, sondern nur zu gefühlsmäßigen Reaktionen und zum Erwerb zusammenhangloser Bruchstücke von Fakten.“
Trotz der Nachrichten- und Informationsflut besteht also immer noch eine Leere. Mit Fakten allein ist es nicht getan. Der amerikanische Literatur-Nobelpreisträger Saul Bellow hat das Problem folgendermaßen beschrieben: „Informationen finden wir in den Tageszeitungen. Wir sind zwar über alles informiert, bleiben dabei aber unwissend.“
Diese Lücke füllt die Bibel. Das inspirierte Wort Gottes ist die solide Quelle aller richtigen Erkenntnis. Die Bibel ist der Rahmen aller wesentlichen Erkenntnis, mit dessen Hilfe sich alle nützlichen Informationen einordnen und beurteilen lassen. Ohne diese unabdingbare Grundlage ist die Verwirrung unausweichlich. Wir werden durch eine Faktenlawine erdrückt, der wir keinerlei Sinn abgewinnen können.
Doch wenn wir mit der richtigen Grundlage ausgestattet sind, offenbart der ewig lebende Gott spannende und tiefsinnige geistliche Erkenntnisse und Einsichten, und zwar denen, die ihm glauben und gehorchen.
Was sagt uns die Bibel über „Erkenntnis“? Wir wollen unser Studium mit einigen Schlüsselaussagen beginnen.
Welche Folgen hat mangelnde Erkenntnis?
„Mein Volk ist dahin, weil es ohne Erkenntnis ist“ (Hosea 4,6).
Obwohl wir leichteren Zugang zur Bibel haben als jede Generation vor uns, schenken wir ihrem Inhalt kaum Aufmerksamkeit. Die Folgen sind verheerend. Der König Salomo mahnt: „Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt bringt er ihn zum Tode“ (Sprüche 14,12; 16,25).
Welche besondere Erkenntnis fehlt?
„[Es] ist keine Treue, keine Liebe und keine Erkenntnis Gottes im Lande“ (Hosea 4,1).
„Eure Priester fragten nicht nach mir; die Leute, die Weisungen gaben, kannten mich nicht“ (Jeremia 2,8; Gute Nachricht Bibel).
Bei der Schöpfung gab Gott dem Menschen die Fähigkeit, sich Wissen über die physische Welt anzueignen, und in unserem Zeitalter haben wir es in noch nie gekanntem Ausmaß erworben. Was Gott aber stört, ist unser erbärmlicher Mangel an geistlichem Wissen. Wie trefflich sprach der Apostel Paulus von Menschen, „die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen können“ (2. Timotheus 3,7).
Was bewirkt die Ablehnung geistlicher Erkenntnis?
„Denn du hast die Erkenntnis verworfen; darum will ich dich auch verwerfen . . . Du vergisst das Gesetz deines Gottes; darum will auch ich deine Kinder vergessen“ (Hosea 4,6).
Die Ablehnung offenbarter geistlicher Erkenntnis entfremdet uns von Gott bzw. trennt uns von ihm. Das Gesetz Gottes, die wichtigste Quelle für Verhaltensregeln, wirkt als geistliche Kraft in der Welt (Römer 7,14). Ob wir es merken oder nicht, dieses Gesetz hütet sich selbst. Seine Missachtung bringt schwere Strafen mit sich, wie wir es tagtäglich in den Nachrichten erleben (siehe Jeremia 2,19).
In der Bibel wird Sünde als Gesetzlosigkeit definiert (1. Johannes 3,4), was die Übertretung des Gesetzes Gottes bedeutet. Die Folgen der Sünde werden ebenfalls klar beschrieben: „Denn der Sünde Sold ist der Tod“ (Römer 6,23), womit das endgültige Auslöschen der Existenz gemeint ist (siehe Matthäus 10,28). Die unmittelbare Folge ist aber das Leiden, das wir in unserer Gesellschaft sehen. Es ist jedoch der Wunsch Gottes, allen, die auf seine Anweisungen und Unterweisungen eingehen, ewiges Leben in seinem Reich zu geben. (Für nähere Informationen zu diesem Thema fordern Sie bitte unsere kostenlose Broschüre Der Weg zum ewigen Leben an.)