Wie können wir unseren Kindern bei ihrer Auswahl an Musik und Spielfilmen helfen?
Von Larry Greider
Wie können wir unseren Kindern im 21. Jahrhundert Moralvorstellungen und Werte vermitteln? Im Grunde auf die gleiche Weise, wie dies zu jeder Zeit in der Geschichte getan wurde. Als Eltern oder Lehrer müssen wir unsere Umwelt dazu nutzen, um das, was gut und wahrhaftig ist, und das, was falsch und schädlich ist, herauszustellen.
Die Bibel bringt das in Philipper 4, Vers 8 sehr wortgewandt zum Ausdruck: „Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient“ (Gute Nachricht Bibel).
Eine der vielleicht besten Gelegenheiten, unsere konsumorientierte jüngere Generation zu belehren, besteht darin, ihre Wahl zu hinterfragen. Das gilt vor allem im Bereich der Unterhaltung, denn das Ausgewählte kann ein schlechter Einfluss auf das Denken dieser jungen Menschen sein, die sich noch in der Entwicklung befinden.
Heutzutage gibt es in den USA 31,6 Millionen Jugendliche im Alter zwischen zwölf und neunzehn Jahren – die zahlenmäßig größte Generation aller Zeiten –, die viel Kaufkraft repräsentieren. Im Jahr 2000 haben amerikanische Teenager schätzungsweise 105 Milliarden US-Dollar ausgegeben und ihre Eltern dazu bewogen, weitere 48 Milliarden US-Dollar auszugeben. Die Kaufentscheidungen der Teenager sind deshalb für die Wirtschaft sehr wichtig. Vielleicht hat es nie zuvor eine Zeit gegeben, in der so viele junge Menschen so viel Freizeit und so viel Geld in ihren Taschen hatten und beides ausschließlich zum eigenen Vergnügen einsetzen konnten.
Eine endlose Reihe von Entscheidungen: Für welchen Film, für welche CD, für welches Videospiel soll ich mein Geld diesmal ausgeben? Was ist cool und was wird aufregend sein und Spaß machen?
Nicht alle Optionen sind gut
Ein Autor hat das, was es im Fernsehen zu sehen gibt, treffend zusammengefasst: „Die meisten Fernsehsendungen sind geschmacklos, ausschweifend und idiotisch“ (Dr. Douglas Groothuis, Modern Reformation, Januar-Februar 2001, Seite 39).
Für jeden, der seit einigen Jahren Fernsehsendungen und Filme verfolgt, wird deutlich, dass es darin mittlerweile mehr Gewalt und Sex als je zuvor zu sehen gibt – sogar sehr viel mehr. Jeder der großen US-Fernsehkanäle hat mittlerweile eine Serie, oft zur Hauptsendezeit, mit einer homosexuellen Hauptfigur – von all den Sendungen, die außerehelichen Geschlechtsverkehr verherrlichen, ganz zu schweigen. Sind diese Sendungen, die als Unterhaltung gedacht sind, wirklich gut für uns? Sind die jeweils neuesten Kinofilme für Christen geeignet?
1939 trat Rhett Butler in dem Kinohit Vom Winde verweht mit entblößtem Oberkörper auf und benutzte bei seinem Streit mit Scarlet O’Hara einen Kraftausdruck, dessen Verwendung in der Öffentlichkeit als schockierend galt. Aufgrund dieser beiden Vorkommnisse wurde dieses Filmepos damals kontrovers beurteilt. Heute gelten Nacktszenen oder Szenen, in denen die Darsteller halbnackt auftreten, als völlig normal. Die Verwendung von vulgärer Sprache ist so allgemein verbreitet, dass manche Schauspieler wenig zu sagen hätten, wenn man all ihre Kraftausdrücke herausschneiden würde. Beiläufiger Sex zwischen den Hauptpersonen erscheint, in aller Deutlichkeit dargestellt, in den meisten Filmen als etwas ganz Normales. Die Kriterien für die Altersfreigabe von Filmen (die, wie die meisten Teenager wissen, oft nicht durchgesetzt wird) sind zunehmend lockerer geworden.
Der amerikanische Medienanalyst Marshall McLuhan meinte dazu: „Wir werden zu dem, was wir uns anschauen.“ Der Kommunikationsprofessor Joshua Meyrowich beschwert sich darüber, dass der Maßstab für Wahrheit bei seinen Studenten auf Bildern beruht: „Wenn ich sie frage: ,Welche Beweise belegen diese Sicht oder widersprechen ihr?‘, dann sehen sie mich an, als käme ich von einem anderen Planeten“ (ebenda, Seite 33).
Ideen für die Auswahl von Filmen und Musik
Hier sind einige Fragen, die wir als Auswahlkriterien verwenden können:
•Ist es angebracht? Ist der Liedtext Songs oder die Handlung des Films gut für uns? Es stimmt schon, dass dadurch oft nur wenig Auswahl übrig bleibt, sogar wenn wir es mit einem Cinemax-Kino, bei dem mehr als zehn Filme gezeigt werden, zu tun haben. Kürzlich bot die Schrifttafel am Kinoeingang Folgendes an: Drei Filme mit einer Altersfreigabe nur ab 16 Jahren, zwei Filme, die sich mit paranormalen Phänomenen befassten (der Geisterwelt, einschließlich Besessenheit durch Dämonen) und einen völlig ekelerregenden Film, der in der Kategorie Komödie lief.
Es bleiben nicht mehr viele Filme zum Ansehen übrig, was sehr schade ist. Die machtvolle Kombination aus Surround-Sound und hochauflösenden digitalen Technologien sorgt für atemberaubende Bilder. Es scheint fast, als würden wir süchtig nach Spezialeffekten und brauchten immer mehr davon, um noch begeistert werden zu können. Wie steht es aber mit unserem Verstand? Müssen wir dieses wichtige Tor zu unserem Charakter schützen? Natürlich müssen wir das.
•Wird die Wirkung positiv und aufbauend sein? Kraftvolle Musik, die unseren Geist erhebt und uns gute Gefühle vermittelt, ist etwas Großartiges. Vor einigen Jahren habe ich das „Epcot Center“ in Disney World in Florida besucht. Am Ende des Tages gab es eine bunte Parade mit über sechs Meter großen Puppen, Tänzern und Trommelwirbeln, zusammen mit der faszinierendsten und inspirierendsten Musik, die ich je gehört hatte. Ich war so beeindruckt, dass ich unbedingt die entsprechende CD für meine Sammlung haben musste.
Musik sollte unsere Stimmung positiv steigern, aber keine negative oder zerstörerische erzeugen. Wir haben heute eine Auswahl unter unzähligen Musikarten. Treffen Sie eine weise Entscheidung. Wählen Sie Musik, die Sie inspiriert und erhebend auf Sie wirkt.
•Welche Wahlmöglichkeiten haben wir? Schlagen Sie Ihren Kindern doch vor, etwas anderes zu tun, als einen schlechten Film zu sehen, den es sich nicht anzusehen lohnt. Warum sollten sie nicht etwas anderes unternehmen oder sich mit einer Gruppe treffen und über Ideen, Pläne usw. reden?
Haben Ihre Kinder es jemals in Erwägung gezogen, in einen Park zum Frisbeewerfen oder Ballspielen zu gehen? Ihre eigene Vorstellungskraft ist die einzige Grenze, wenn es darum geht, etwas zu finden, was Spaß macht, kreativ ist und zum Aufbau von Freundschaften beiträgt.
Einen Film im Kino anzusehen ist oft teuer und kann Ideen in unser Denken einführen, die unrein und schmutzig sind. Sich einfach in einer friedvollen Umgebung mit guten Freunden zu unterhalten ist vielleicht das erfreulichste Erlebnis von allen. Von anderen zu lernen, während man die eigenen Bedenken und Befürchtungen mit ihnen teilt, kann sehr gesund und hilfreich sein und dauerhafte Beziehungen aufbauen.
Weisen Sie auf raffinierte Marketing-Methoden hin
Viele Unternehmen sehen den Jugendmarkt als wahre Goldmine und vermitteln durch Werbung, dass ihre Produkte cool sind. Die Absicht der meisten Sponsoren ist es, Geld zu verdienen, statt Werte zu vermitteln. Der Sender MTV, der sich in eine einzige große, endlose Werbung verwandelt zu haben scheint, hat nicht immer die reinsten Absichten.
Der amerikanische öffentlich-rechtliche Sender PBS strahlte eine Dokumentarsendung mit dem Titel „Merchants of Cool“ aus, in dem der Medienanalyst Douglas Rushkoff mit Teenagern bei einem Konzert der Detroiter Band „Insane Clown Posse“ gesprochen hat. Diese Band vertritt ein Musikgenre, das heute als „rage rock“ bekannt ist.
Als die Teenager gefragt wurden, was sie an dieser Art von Musik attraktiv fänden, haben sie ausnahmslos geantwortet, dass diese Musik ihnen gehöre. Niemand sei daran interessiert, diese Musik im Einkaufszentrum zu verkaufen. Voller Obszönitäten, Gewalt und Frauenfeindlichkeit stellt „rage rock“ buchstäblich eine Herausforderung für die Marketingexperten dar – nach dem Motto: viel Spaß beim Versuch, das an den Mann zu bringen!
Aber die Marketingexperten haben die Herausforderung angenommen. Das Genre „rage rock“ wurde zum großen Geschäft. Die Band „Insane Clown Posse“ ist nicht nur mittlerweile etabliert, auch viel gewichtigere Interpreten wie „Eminem“ und „Limp Bizket“ brachen Verkaufsrekorde und gewannen Grammynominierungen und andere renommierte Musikpreise.
In der Dokumentarsendung hat Rushkoff im Detail ausgeführt, wie MTV und andere große kommerzielle Musiksender den Aufstieg von „Limp Bizket“ inszeniert haben – trotz der kontroversen Liedertexte der Gruppe –, indem sie die Gruppe und ihre Musik erbarmungslos über die Sender vermarktet haben.
Kritiker fragen sich nun allerdings, ob MTV damit wirklich die Wünsche der heutigen Teenager erfüllt oder einfach nur eine kulturelle Verschlossenheit mit Musik und Bildern schürt, die Gewalt und Sex sowie asoziale Verhaltensweisen und Einstellungen verherrlichen. In unserer heutigen von den Medien dominierten Welt wird es anscheinend immer schwerer, solche Fragen zu beantworten.
Wenn Sie wollen, dass sich Ihre Teenager gottgefälliger Werte bewusst sind, dann müssen Sie sie entsprechend belehren. Unser Umfeld weist das, was gut, rein und richtig ist, zunehmend ab. Der Apostel Paulus zeigt uns hier den Weg: „Richtet eure Gedanken auf das, was schon bei euren Mitmenschen als rechtschaffen, ehrbar und gerecht gilt, was rein, liebenswert und ansprechend ist, auf alles, was Tugend heißt und Lob verdient“ (Gute Nachricht Bibel).
Als Eltern müssen wir uns um das, was für unsere Kinder angebracht ist, bemühen und sie bei der Auswahl ihrer Unterhaltung anleiten, gute Entscheidungen zu treffen. Ihr zukünftiger Erfolg im Leben und ihr seelisches Wohlergehen können davon abhängen!