Es ist sehr wichtig für Christen, die Frucht des Geistes in ihrem Leben hervorzubringen. Jesus Christus lieferte ein perfektes Beispiel für die Frucht, die der heilige Geist in unserem Leben hervorrufen sollte.
Von Vince Szymkowiak
In dieser Ausgabe von Gute Nachrichten beenden wir unsere Artikelreihe über die Frucht des heiligen Geistes, die in Galater, Kapitel 5, Verse 22-23 beschrieben wird. Welches Beispiel wäre besser geeignet, um uns zu zeigen, wie die Frucht des Geistes in unserem Leben aussehen sollte, als unser vollkommenes Vorbild Jesus Christus?
Er lebte diese wunderbaren Charaktereigenschaften des heiligen Geistes nicht nur in der Zeit seines irdischen Wirkens, sondern auch bei seiner Gefangennahme, seinem Verhör und seiner Kreuzigung. Natürlich war Jesus mehr als nur ein Mensch – er war Gott im Fleisch. Als solcher zeigte er seinen Jüngern, was man im Leben durch die Kraft des heiligen Geistes alles erreichen kann.
Die Frucht des Geistes im Leben Jesu
Die erste Frucht des heiligen Geistes, die in Galater 5 aufgeführt wird, ist Liebe. Das gesamte Wirken Jesu zeichnete sich durch Liebe aus. Und die größte Demonstration dieser Liebe, die es je gegeben hat, war das Opfer, das er für uns alle gegeben hat. Jesus, der mit dem Vater ein göttliches Wesen war (Johannes 1,1), opferte seine himmlische Macht und Herrlichkeit, um ein Mensch zu werden und um der Menschheit willen die Erniedrigung, das schmerzvolle Leiden und den Tod zu erleiden (Philipper 2,5-11).
Jesus betonte bei seiner letzten Mahlzeit mit den Jüngern die Frucht der Liebe. „Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner Liebe! . . . Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Johannes 15,9-13).
Dies waren nicht nur bloße Worte. Jesus gab sein eigenes Leben für seine Freunde und Feinde und wurde damit zum größten Beispiel für die Liebe.
Die zweite Frucht des heiligen Geistes ist Freude. Jesus Christus war bei der Aussicht, „viele Söhne zur Herrlichkeit zu führen“, mit Freude erfüllt (Hebräer 2,10). Der Hebräerbrief, Kapitel 12, Vers 2 verrät uns weiter, dass „Jesus, dem Anfänger und Vollender des Glaubens, der, obwohl er hätte Freude haben können, das Kreuz erduldete und die Schande gering achtete und sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones Gottes“ (alle Hervorhebungen durch uns).
Statt kurz vor seinem eigenen Leiden an sein bevorstehendes entsetzliches Schicksal zu denken, erinnerte er erstaunlicherweise seine Jünger daran, dass seine Freude „in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird“ (Johannes 15,11; Einheitsübersetzung).
Er sagte ihnen, dass sie über sein Fortgehen traurig sein würden, „doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden . . . und euer Herz soll sich freuen, und eure Freude soll niemand von euch nehmen“ (Johannes 16,20-22).
Dieses Kapitel schließt mit Jesu Worten: „In der Welt habt ihr Angst, aber lasst euch nicht entmutigen: Ich habe die Welt besiegt“ (Johannes 16,33; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).
Jesus litt für Sie und mich. Es war ihm eine Freude, der Menschheit zu dienen, indem er unsere Sünden mit seinem Blut bezahlte.
Jesus war auch ein Mann des Friedens, die nächste Frucht in der Aufzählung. Einer seiner Titel lautet „Friede-Fürst“ (Jesaja 9,6). An seinem letzten Passahabend sprach er über diese Frucht des Geistes: „Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht“ (Johannes 14,27). Jesus begrüßte seine Nachfolger nach seiner Auferstehung mit „Friede sei mit euch!“ (Lukas 24,36; Johannes 20,19. 21).
Das kommende Reich Gottes, das auf Erden etabliert und dessen irdisches Oberhaupt Jesus Christus als König der Könige sein wird, zeichnet sich durch einen nie endenden Frieden aus (Jesaja 9,7; Römer 14,17).
Jesu Beispiel während der Zeit seines Wirkens auf Erden
Als vierte Frucht des heiligen Geistes in Galater 5 wird Langmut angeführt. Wie wir in unserem Artikel über diese Eigenschaft erläutert haben (Gute Nachrichten, Januar-Februar 2009, Seite 12), beinhalten die griechischen Wörter, die mit „Langmut“ übersetzt werden, auch die Bedeutung von Geduld und Ausdauer.
Jesus lebte diese Frucht während seines irdischen Wirkens. Der Apostel Paulus beschrieb einen Aspekt dieses Wirkens so: „Aber Gott hatte Erbarmen mit mir, damit Jesus Christus mich als leuchtendes Beispiel für seine unendliche Geduld gebrauchen konnte“ (1. Timotheus 1,16; „Neues Leben“-Übersetzung). Selbst als er den qualvollen Tod durch Kreuzigung erlitt, bewies Jesus eine geduldige Ausdauer, indem er für diejenigen betete, die ihn quälten und töteten (Lukas 23,34).
Freundlichkeit, die nächste Frucht, war eine weitere Eigenschaft von Jesus Christus. Paulus erwähnt diese göttliche Frucht in seinem Brief an Titus: „Aber dann erschien die Freundlichkeit und Menschenliebe Gottes, unseres Retters . . . aus reinem Erbarmen hat er uns gerettet durch das Bad der Taufe [und] erneuert durch den heiligen Geist“ (Titus 3,4-5; Gute Nachricht Bibel).
Als Christus während seiner Gefangennahme das Ohr des Dieners Malchus heilte, zeigte er seine unglaublich große Freundlichkeit, selbst unter sehr schwierigen Umständen! Statt sich um sich selbst und die bevorstehenden Schmerzen zu sorgen, reagierte er mit Freundlichkeit und Mitgefühl auf die Verletzung von Malchus und heilte sein Ohr sofort (Lukas 22,51).
Güte und gute Nachrichten
Eine weitere Frucht des heiligen Geistes ist die Güte. Als Petrus als einer der tatsächlichen Augenzeugen Jesu irdisches Wirken zusammenfasste, sagte er: „Jesus von Nazareth . . . hat Gutes getan“ (Apostelgeschichte 10,38).
Jesu Botschaft wird in dutzenden Schriftstellen „das Evangelium“ genannt, ein Begriff, der gute Nachrichten bedeutet. Tatsächlich gibt es kein besseres Beispiel von Gottes Güte gegenüber der Menschheit als die Zeit des Wirkens Jesu auf Erden und sein Sühneopfer für die Menschen.
Als nächste Frucht kommt der Glaube bzw. die Treue. Jesus hatte volles Vertrauen in Gott, den Vater. Er selbst war ebenso treu gegenüber der Verantwortung, die der Vater ihm gab. Selbst als er zugab, dass die bevorstehende Kreuzigung ihm seelische Schmerzen bereitete, hielt er bis zum Ende am Plan der Erlösung fest. Er fasste seine Mission in Johannes, Kapitel 12, Vers 27 zusammen: „Darum bin ich in diese Stunde gekommen.“ Er dient seiner Kirche heute weiterhin als „barmherziger und treuer Hohepriester“ (Hebräer 2,17; Schlachter-Bibel).
Sanftmut wird als Nächstes aufgeführt. Das griechische Wort ist praus, was sanft, demütig und gütig bedeutet. Jesus erklärte, dass er „sanftmütig und von Herzen demütig“ war (Matthäus 11,29).
Gegen Ende seines Wirkens auf Erden kam er auf einem Esel nach Jerusalem. Damit wurde Sacharjas Prophezeiung erfüllt, dass der König „sanftmütig und auf einer Eselin reitend“ kommen würde (Matthäus 21,5; Elberfelder Bibel). Sanftmut bedeutet aber keine Schwäche, wie manche meinen. Denn Jesus war überhaupt nicht schwach.
Die letzte Frucht des Geistes ist Selbstbeherrschung, die Fähigkeit, das eigene Verhalten bewusst zu bestimmen. Jesus, dem der Vater das Gericht übertragen hatte (Johannes 5,22), hätte jederzeit enorme Macht gegenüber seinen Feinden zeigen können. Doch stattdessen übte er während seines irdischen Wirkens große Selbstbeherrschung aus.
Ein Beispiel dafür finden wir in Matthäus 26, Verse 53-54. Als Petrus versuchte, Christus vor der Gefangennahme zu schützen, erinnerte Jesus ihn daran, dass er Zehntausende von Engeln hätte herbeirufen können, um gegen seine Feinde vorzugehen. Er blieb aber seiner Berufung treu und ließ seine Gefangennahme und Kreuzigung zu.
Wir sollten die gleiche Frucht zeigen
Jesus Christus setzte nicht nur ein Beispiel für die Frucht des heiligen Geistes in seinem Leben, sondern er ermöglichte uns auch, die gleiche geistliche Frucht zu entwickeln. Er erwartet von seinen Nachfolgern, dass sie in ihm bleiben und viel Frucht tragen (Johannes 15,4. 8). Wenn wir uns ihm unterordnen, wird Jesus sein göttliches Leben in uns durch seinen heiligen Geist fortsetzen (Galater 2,20).
Wahre Christen werden seinem Beispiel folgen und die Frucht des Geistes entwickeln – nicht nur in diesem Leben, sondern ewiglich im bald kommenden Reich Gottes!