Von der Redaktion
In der Zeit seines irdischen Wirkens kam es vor, dass Jesus den Glauben eines Menschen lobte. Dem römischen Hauptmann, dessen Knecht Jesus heilte, bescheinigte er beispielsweise: „Solchen Glauben habe ich in Israel bei keinem gefunden“ (Matthäus 8,10). Doch Jesus schien seine Zweifel gehabt zu haben, ob er bei seiner verheißenen Wiederkehr auf die Erde solch starken Glauben finden wird: „Wenn der Menschensohn kommen wird, meinst du, er werde Glauben finden auf Erden?“ (Lukas 18,8).
Ja, bei Jesu Wiederkehr wird es Glauben auf Erden geben, darunter auch ein anderer, als Jesus ihn im Sinn hatte. Diesen anderen Glauben nennen wir den unerkannten Glauben unserer Zeit.
Zunächst geht es darum, den Begriff Glaube zu definieren. „Glaube aber ist: Feststehen in dem, was man erhofft, Überzeugt sein von Dingen, die man nicht sieht“ (Hebräer 11,1; Einheitsübersetzung, Hervorhebung durch uns). Münzen wir diese Definition auf die Naturwissenschaften um, so bedeutet Glaube für einen Wissenschaftler, von Dingen überzeugt zu sein, die er nicht nachweisen kann.
Haben Sie sich schon mal überlegt, was für gläubige Menschen heutige Evolutionisten sind? Sie sind von zwei Dingen überzeugt, die sie zugegebenermaßen – und zwar nach den Grenzen ihrer eigenen naturwissenschaftlichen Disziplin – nicht nachweisen können. Welche zwei Dinge sind es? Dass Materie und Leben irgendwie von selbst entstanden sind. Nach bekannten naturwissenschaftlichen Prinzipien ist das nicht möglich, doch für gläubige Evolutionisten schon.
Nach den Aussagen des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik muss die Materie einen Anfang gehabt haben. Bei der Urknalltheorie gehen Wissenschaftler jedoch einfach von dem Vorhandensein der Materie aus, ohne zu erklären, wie sie entstanden bzw. woher sie gekommen ist. Eigentlich besagt das allgemeingültige naturwissenschaftliche Weltbild, dass die Materie die Welt und das Leben erschaffen hat.
Das Gesetz der Biogenese besagt hingegen, dass neues Leben nur durch bereits vorhandenes Leben entstehen kann. Vor den Experimenten des französischen Forschers Louis Pasteur im 19. Jahrhundert glaubte man allgemein, dass die spontane Entstehung von Leben aus toter Materie ein alltäglicher Prozess sei. Pasteur wies nach, dass diese Vorstellung falsch war, und in den ca. 150 Jahren seither hat man auch nie beobachtet, dass Leben aus nichtlebendem Material neu entstanden ist.
Die Evolution bietet scheinbar eine Erklärung für das Überleben der sogenannten Lebenstüchtigsten, kann aber das Leben – den Ursprung – dieser Lebewesen nicht erklären. Das kann sie nicht, weil die Evolution von etwas ausgeht, was eigentlich nicht sein kann: Leben ist irgendwie von selbst entstanden. Von etwas überzeugt zu sein, was man nicht sehen bzw. nachweisen kann, ist Glaube.
Fazit: Evolutionisten sind gläubige Menschen. Sie sind eigentlich nicht minder gläubig als diejenigen, die an die Schöpfung glauben. Es fragt sich nur, welches der beiden Weltbilder glaubwürdiger ist: Das Weltbild der Bibel, das die Herkunft und Zukunft des Lebens offenbart oder das Weltbild der darwinschen Theorie, das keine Antwort auf die Sinnfragen des Lebens geben kann.